Erstkontakt: VW e Test –Golf – Auf leisen Sohlen

Volkswagen e-Golf
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Seit 2014 rollt das Lieblingsauto der Deutschen bereits rein elektrisch über die Straßen. Die Geburtsstunde des VW e-Golf war ein großer Schritt in Richtung regenerative Energien, verbunden mit vielen Hürden – sowohl technischer als auch bürokratischer Natur.

Ende letztes Jahr wurde die zweite Technologie-Generation des kompakten Stromers vorgestellt – wir berichteten darüber. 21 PS stärker und mit 110 Kilometern mehr Reichweite tritt er an die Front und soll wieder einmal alles richtig machen.
Zeit für uns, herauszufinden, ob der neue VW e-Golf die an ihn gestellten Erwartungen erfüllen kann. Erstkontakt!

Exterieur & Interieur – Think blue

Auch die zweite Generation des VW e-Golf macht optisch einen grundsoliden Eindruck. Dezent geliftet und mit jeder Menge Technik von seinen Modellgeschwistern ausgerüstet wartet er darauf, bewegt zu werden.

Die wohl markantesten optischen Unterschiede liegen im C-förmigen Tagfahrlicht, welches quasi eine Einheit mit der Chromzierleiste am vorderen Stoßfänger bildet.

 

VW e-Golf
Charakteristisch – Die C-förmigen LED-Tagfahrleuchten im neuen VW e-Golf

 

Zudem verraten viele kleine Insignien in Form von Plaketten den elektrisierten Wolfsburger. Im Vergleich zu seinen Geschwistermodellen setzt der e-Golf auf die Farbe Blau. Ob Scheinwerfer-Einsätzen oder die Zierleiste im Kühlergrill – Blau steht bei VW für elektrisierend – Pardon – elektrisiert.

 

VW e-Golf
Kleine Insignien – Der e-Golf macht keinen Hehl um seinen Antrieb

 

Auch im Innenraum finden sich besagte Merkmale wieder. Wo der GTI mit knalligem Rot aufwartet, belässt es der e-Golf bei einem kühlen Blauton.

 

VW e-Golf
Think Blue – Diese Prämisse galt auch bei der Interieurgestaltung

 

Wer jetzt jedoch an einer Flut von Farbtupfern denkt, der täuscht sich. Es sind vielmehr kleine Applikationen, größtenteils in Form von Kontrastnähten, welche den Innenraum des E-Fahrzeugs gekonnt auflockern.

 

Technik & Assistenz – Zum Sparen erzogen

Natürlich kann auch der VW e-Golf mit allen erdenklichen Sonderausstattungen bestückt werden, die auch für den klassischen Golf erhältlich sind.

Daher beschränken wir uns in diesem Kapitel auf die spezifischen Ausstattungsmerkmale sowie die recht umfangreiche Serienausstattung.

 

VW e-Golf
Hell und homogen – Die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer des neuen VW e-Golf

 

Stets an Bord sind im neuen Stromer – nicht zuletzt aus Effizienzgründen – die hervorragend ausleuchtenden Voll-LED-Scheinwerfer samt LED-Rückleuchten.
Profitieren kann der Kunde ebenfalls von einer Fahrprofilauswahl, welche im e-Golf zusätzlich über entsprechende Eco-Fahrprogramme verfügt.

 

VW e-Golf
Der Umwelt zuliebe – Der e-Wolfsburger stößt keinerlei Schadstoffe aus

 

Ebenfalls mit dabei sind eine Fußgänger- und eine Müdigkeitserkennung, eine Zwei-Zonen-Klimaanlage sowie das „Guide & Inform“ und das „Security & Service Plus“ für jeweils ein Jahr.

 

VW e-Golf
Blue Score – Wer es ruhig angehen lässt, kann bis zu 100 Punkte erreichen

 

Auch verfügt der e-Golf bereits serienmäßig über das Infotainmentsystem „Discover Pro“. So sind Gestensteuerung ebenso an Bord wie Sprachbedienung und CarNet. Besonders interessant ist diese Serienausstattung für Kunden, welche Smart Home – Funktionen à la DoorBird schätzen.

 

VW e-Golf
Sinnvolle Investition – Das optionale Active Info Display ist eine klare Empfehlung der Redaktion

 

Ein Tipp der Redaktion: Unbedingt das Active Info Display mitbestellen. In Verbindung mit dem serienmäßigen „Discover Pro“ bietet sich hier eine sehr harmonische Bedieneinheit, welche sich vor allem in der individuellen Darstellung der Tachoeinheit widerspiegelt.

 

Motorisierung & Fahreigenschaften – Die Ehrlichkeit eines Golf

Der neue VW e-Golf verfügt ausschließlich über einen Elektroantrieb, welcher mittlerweile über nicht zu verachtende 136 Pferdestärken verfügt. Die wohl wichtigste Neuerung ist neben dem neuen E-Motor die Lithium-Ionen-Batterie mit nunmehr 35,8 kWh. Ihr ist es zu verdanken, dass das Fahrzeug bis zu 300 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann.

Im Kundenmittel gibt VW eine kombinierte Reichweite von 200 Kilometern an. Und dabei muss sich der Kunde ganz und gar nicht zurückhalten.

 

VW e-Golf
Gib mir 300 – Nein, nicht das Tempo, die Reichweite. Und die ist realistisch

 

Wir drücken den Startknopf und legen den Wählhebel in Position „D“. Lautlos rollt der elektrisierte Golf über den Parkplatz und erschleicht sich wie auf Samtpfoten die ersten Meter unserer Testfahrt.
Ein etwas beherzterer Tritt aufs Gaspedal bringt dann das wahre Potential des e-Golf zum Vorschein. Bis circa 80 km/h stürmt der Wolfsburger regelrecht vehement nach vorne – anfangs begleitet vom Blinken des Traktions-Lämpchens – und auch danach muss der Fahrer kaum Einbußen in Sachen Vortrieb hinnehmen. Ein Ende setzt diesem lediglich die elektronische Begrenzung auf 150 km/h – immerhin 10 km/h mehr als sein Vorgänger.

 

VW e-Golf
Im Herzen ein Golf – und genau so fährt sich auch die zweite Generation des Stromers

 

Der wohl spannendste Effekt des neuen Stromers ist seine stets vorhandene Contenance. Er fährt sich trotz seines völlig anderen Antriebes noch immer wie ein klassischer Golf. Für Kunden von Verbrennungsmotoren bedeutet dies also keine große Umgewöhnung in Sachen Fahrverhalten, was wir an dieser Stelle noch einmal hervorheben möchten.

 

VW e-Golf
No gasoline, please – Hier wird ausschließlich Strom „getankt“

 

Anders verhält sich dies jedoch beim „Tanken“. Dort, wo üblicherweise der Tankstutzen Platz findet, sorgt eine mehrpolige Steckdose wohl die ersten Male für Verwirrung. Hier wird der VW e-Golf geladen – wahlweise über eine Schnelllade-Station, einer klassischen Ladesäule oder der altbekannten 230-Volt-Haussteckdose. Letzteres schlägt mit 13 Stunden und 15 Minuten Ladedauer zu Buche, die Ladesäule mit 7,2 kW benötigt nur noch 4 Stunden und 15 Minuten – am Schnelllade-Pendant braucht es gerade einmal 45 Minuten bis 80 Prozent der Kapazität wieder vorhanden sind.

 

VW e-Golf
No need to hide – Der VW e-Golf braucht sich nicht verstecken

 

Summa summarum erzielten wir in unserem Test eine Reichweite von 275 Kilometern – ohne den e-Golf dabei entsprechend zu schonen. Vom Stadtverkehr über die Landstraße bis hin zu recht zügig gefahrenen Autobahnabschnitten waren viele Verkehr-Szenarien vertreten. Das zeigt deutlich, dass Volkswagen mit dem neuen e-Golf mit einer gehörigen Portion Aufrichtigkeit an die Kunden herantritt.

 

Eco-Hinweise sorgen für Sparpotential

Der permanent emissionsfrei fahrende e-Golf unterstützt den Fahrer darüber hinaus stets mit entsprechenden „Eco-Fahrhinweisen“. Das serienmäßige Navigationssysteme nutzt dabei zum einen die Streckendaten und bekommt zum anderen Informationen zur Längsdynamik vom Motorsteuergerät zugespielt. Hieraus berechnet das Fahrzeug, wann es sinnvoll ist, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und trotzdem noch schnell genug zu bleiben. Dies wird wiederum über das Multifunktionsdisplay mittels eines Symbols dem Fahrer mitgeteilt.

 

VW e-Golf
„Fuß vom Gas!“ – Die Eco-Fahrhinweise sind verblüffend treffsicher

 

In der Praxis waren wir durchaus überrascht, wie effektiv dieses System funktioniert. Von 20 getesteten Situationen erwies sich nur eine als „falsch berechnet“. Das ist unserer Erachtens eine durchaus gute Leistung.

 

Kostenlose Ergänzungsmobilität – Für die lange Strecke ist gesorgt

Zugegeben, für den Urlaub mit der Familie ist der e-Golf nicht unbedingt die erste Wahl. Das liegt nicht etwa an einem Mangel an Komfort oder zu engen Platzverhältnissen, sondern vielmehr an der begrenzten Reichweite, die ein Elektrofahrzeug mitbringt.

 

VW e-Golf
e für eng? – Nein, Platz findet man im e-Golf zu genüge

 

Dafür hat sich Volkswagen etwas ganz Spezielles einfallen lassen: Alle Kunden eines e-Golf erhalten kostenlos in den ersten zwei Jahren für bis zu 30 Tage pro Jahr einen Mietwagen. Hierbei können die Kunden ein Fahrzeug aus dem aktuellen Modell-Portfolio auswählen und haben beispielsweise für vier Wochen 4.000 Kilometer frei. Dank dieser Form der „Ergänzungsmobilität“ steht einem Europaurlaub mit der ganzen Familie nichts mehr im Wege.

 

Fazit – Pendler´s Choice

Wir halten zunächst einen wichtigen Punkt fest: Ja, er schafft die angegebenen 300 Kilometer mit einer Tankladung.

Der VW e-Golf erweist sich in unserem Test als ein Fahrzeug, welches ideal für die Stadt oder die Überlandfahrt gedacht ist. In Anbetracht der Tatsache, dass rund 80 Prozent aller Autofahrer weniger als 50 Kilometer zurücklegen, erweist sich der VW e-Golf als erste Wahl für Berufspendler.

 

VW e-Golf
Pendler´s Liebling – Der VW e-Golf dürfte in absehbarer Zeit zur echten Alternative werden

 

Die Problematik bei längeren Strecken liegt auf der Hand: Die Infrastruktur der Ladesäulen ist in Deutschland schlicht noch unzureichend. Für den täglichen Einsatz ist er dennoch gut gerüstet und sollte es doch einmal auf die große Tour gehen, kann auf die angesprochene Ergänzungsmobilität zurückgegriffen werden.

Ein kleiner Wermutstropfen ist der recht hohe Preis: Mindestens 35.900 Euro muss der Kunde in seinen elektrisierten Begleiter investieren. Im Gegenzug erhält er dafür jedoch ein Zero-Emission-Fahrzeug mit ordentlicher Reichweite und einer umfangreichen Serienausstattung.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 7D Mark II

Konkurrenz: BMW i3, Nissan Leaf

Technische Daten: Volkswagen e-Golf

Länge x Breite x Höhe (m): 4,27 x 1,80 x 1,48

Motor: Elektromotor (permanentmagneterregte Synchronmaschine)

Leistung: 100 kW (136 PS)

Hubraum: —

Max. Drehmoment: 290 Nm

Getriebe: 1-Gang-Automatikgetriebe

Antrieb: Frontantrieb

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 12,7 kWh/100 km

CO2-Emissionen: 0 g/km

Reichweite: 300 KM (praxisnah: 200 KM)

Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,6 Sekunden

Leergewicht: 1.615 kg

Kofferraumvolumen: ca. 341 – 1.231 l

Batteriekapazität: ca. 35,8 kWh

 

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