Mercedes-Benz A 220 CDI Test – Neu und schön

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Sehr lange habe ich mich auf das Fahrzeug gefreut, was in diesem Fahrbericht die Hauptrolle spielt: die neue Mercedes-Benz A-Klasse. Zur Markteinführung hatte ich die erste Gelegenheit mir das Fahrzeug kurz anzuschauen, was ich seit der ersten Studie verfolge.

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Exterieur

Die dritte Version der A-Klasse (W176) stand bevor. Auf vielen Messen polarisierte das Konzept, welches kaum einer Fahrzeugklasse zugeordnet werden konnte. Kurze Zeit später trumpfte die Konkurrenz auch mit Fahrzeugen in der selben Klasse auf und man entschied sich vom „Kleinwagen“-Bereich abzuweichen. Die Schrägheck-Limousine wurde geboren.

Heute sieht man das Fahrzeug noch zu selten auf den Straßen, was der Grund dafür ist, dass ich mehrmals während des Tests gefragt wurde, welcher Daimler denn auf dem Parkplatz stehen würde. „Das ist die neue A-Klasse? Sieht gut aus!“ Für kaum ein Fahrzeug wurde so viel in den Produktstart investiert. Das Image des „Rentnermobils“ sollte endlich verschwinden.

Die A-Klasse symbolisiert Dynamik und soll eine junge Klientel ansprechen. Schließlich ist sie nur noch 1,43 Meter hoch und befindet sich ganze 18 Zentimeter näher am Boden. Der Sandwich-Boden und die rückenschonende Sitzposition sind fort. All das findet man jetzt in der neuen B-Klasse vor. Die A-Klasse hingegen ist urban und trägt das gerne auch nach außen.

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Interieur

Sobald man 2.391€ auf den Tresen gelegt hat, ist man stolzer Besitzer der Ausstattungslinie AMG Sport. Schwarzes Leder und rote Kontrastziernähten. Eine Symbiose, die ihresgleichen sucht. Wenn man nicht so genau auf den Euro (oder auf gute 2100€) achten muss, ist auch noch das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe empfehlenswert. Dann wandert der Schalthebel von der Mittelkonsole hinter das Lenkrad und schafft Platz für Ablagen. Ablagen, die sonst nicht in großer Fülle zur Verfügung stehen in den Türen. Der Fahrer hat dann die Qual der Wahl, ob er lieber automatisch schalten möchte oder per Schaltwippen (Paddles) am Lenkrad.

Im gesamten Innenraum wirkt keine Kante falsch oder nicht durchdacht. Jedes Detail stimmt einfach und ergibt ein großes Puzzle, das sich schnell zusammenfügt. So auch das Zusammenspiel zwischen Infotainment und der Multifunktionsanzeige. Diese erlaubt dem Fahrer, die Assistenzsysteme zu steuern, die Reisedaten und weitere Statistiken darstellen zu lassen.

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Highlights im Interieur? Die Sportsitze. Selten saß ich so bequem beim Autofahren. Die perfekte Sitzposition war auf Anhieb gefunden, was nicht an den elektrisch verstellbaren Sitzen lag. Vermutlich lag es an den bequemen Schalensitzen, die in jeder noch so engen Kurve, tollen Seitenhalt boten. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wäre eine Verstellung der Kopfstütze in der Höhe. Stellt man jedoch den Sitz in einem etwas steileren Winkel ein, so fällt das nicht sonderlich ins Gewicht. Glücklicherweise bieten aber auch die Sitze im Fond genug Platz für normalgroße Menschen. Auch bietet der Kofferraum reichlich Raum für eine kleine Familie.

Sehr hochwertig mutet das COMMAND an, welches für rund 3000€ verbaut ist. Die Größe ist in Relation zu den anderen Bedienelementen in perfekter Relation gesetzt und so wirkt nichts überdimensioniert. Zur Bedienung dieses Systems steht ein Drehelement – analog dem BMW iDrive – zur Verfügung. Alternativ kann es auch mithilfe der Menüknöpfe in der Mittelkonsole bedient werden. Diese sind selbsterklärend und bedürfen keiner Einführung. Alles wirkt einfach vertraut und heimisch.

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Wem das COMMAND nicht ausreicht, der kann sich an der 690 Euro teueren Drive Kit Plus-Lösung bedienen, die das Smartphone vollständig in das Infotainment einbindet. Ein großartiges Feature, das die Sprachsteuerung im Fahrzeug auf Siri-Niveau bringt.

Fahreindruck

In diesem Fahrbericht habe ich nur die Möglichkeit, den A220 CDI zu bewerten. Würde ich mich das Auto persönlich kaufen, so hätte ich mich vermutlich auch für diese Motorisierung entschieden. Für einen Kompaktwagen sind 2,2 Liter Hubraum schon recht sportlich, ohne jedoch dekadent zu wirken. Der Sprint von 0-100 km/h ist zwar mit guten 8 Sekunden kein Glanzwert, aber wie oft muss man exakt diese Beschleunigung im Alltag erreichen?

Was mich aber extrem gefreut hatte, war der Verbrauch. Daimler sagt sogar, dass ein Durchschnittsvebrrauch von 4,4 Litern erreicht werden könnte. Wenn man – wie ich – im Test bei rund 5 Litern Diesel im Schnitt lag, so ist das kein schlechter Wert. Den A 180 CDI könnte man sogar laut Werksangabe mit 3,8 Litern fahren.

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Komplett untypisch für Daimler ist jedoch das straffe Fahrwerk. Es könnte daran gelegen haben, dass ich das Auto häufig in „Sport“ bewegt habe, aber ich habe jede Straßenunebenheit gemerkt, obgleich ich gute Sitze an Bord hatte.  Spaßig werden damit allerdings Kurvenfahrten. Die Königsdisziplin der A-Klasse sozusagen. Dennoch macht sich ab und an ein Untersteuern bemerkbar und lässt den kleinen Flitzer bei höheren Geschwindigkeiten über die Vorderachse schieben.

Absolut großartig verhielt sich das Automatikgetreibe im Test. Das 7G-DCT, das aus Eigenentwicklung stammt, schaltete absolut sauber und abhängig von der Drehzahl sehr homogen. Für die Rennfahrer unter den A-Klassen-Käufern könnte nur ärgerlich sein, dass das Getriebe trotz manueller Einstellung ab dem roten Drehzahlbereich hochschaltet.

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Im gesamten Test haben die Assistenzsysteme sehr unterstützend gewirkt. Im Alltag ist das Distronic Plus zu empfehlen, dass einen intelligenten Tempomaten darstellt, der die Distanz zum Vordermann ebenfalls berücksichtigt und von alleine verzögert oder beschleunigt. Empfehlenswert ist die Bestellung einer Rückfahrkamera und von Parksensoren. Zwar lässt sich das Heck noch einigermaßen erahnen, jedoch fällt es schwer das Ende der Motorhaube einzuschätzen. Sicherlich ist der Kollisions- und der Totwinkelassistent noch ein nettes Goodie und erleichtert den Alltag.

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Fazit

Die Konkurrenz in der Kompaktklasse ist groß. Vor allem in Ingolstadt und München hat man mit dem neuen A3 und 1er sehr gut vorgelegt. Trotzdem braucht man sich mit der neuen A-Klasse nicht verstecken. Der Wagen richtet sich primär an junge und urbane Kunden, die ein Auto suchen, das sie repräsentiert. Mit dem nicht ganz günstigen Preis, bleibt der Wagen nur der zahlungsstarken Kundschaft vorbehalten. Dafür bekommt man ein Fahrzeug mit sehr kultiviertem Motor und gut abgestimmtem Getriebe. Mir persönlich hat das Auto sehr zugesagt und die o.g. Details stören mich nicht weiter. Was mich jedoch stört, ist der recht hohe Einstiegspreis mit knapp 34.000€ in der vorgestellten Motorisierung. Mit der genannten Ausstattung, steht ganz schnell eine „große vier“ vor der Summe. Ob ich persönlich dann noch zur A-Klasse greifen würde oder schon zum CLA, ist fraglich. Nichtsdestotrotz würde ich mir das Fahrzeug – ungeachtet des Preises – kaufen.

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Technische Daten

Zylinderzahl / Motorbauart: 4-Zylinder Reihenmotor
Hubraum: 2143 cm³
Aufladung: Abgasturbolader
Leistung: 170 PS (125 kW) bei 3400 U/min.
max. Drehmoment: 350 Nm bei 1400 U/min.
Antriebsart: Hinterrad
Getriebe: 7-Gang Automatik
Schadstoffeinstufung: Euro 6
Kraftstoff: Diesel
Radstand: 2699 mm
Spurweite (vorne/hinten): 1553 mm / 1552 mm
Außenmaße(Länge × Breite × Höhe): 4292 × 1780 × 1433 mm
Zuladung: 525 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 2010 kg
Wendekreis: 11.00 m
Anhängerlast gebremst: 1500 kg
0-100 km/h (Herstellerangabe): 8,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Herstellerangabe): 220 km/h

Weitere Meinungen zur neuen A-Klasse gibt es bei Jan hier (Fahrbericht) und hier (Infotainment), bei Jens hier und etwas kritischer bei Fabian hier und hier.

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Disclaimer: Die Daimler AG hat mir das Fahrzeug zum Test bereitgestellt. Dennoch hat der Hersteller ausdrücklich Abstand davon genommen, meine Berichterstattung zu beeinflussen.

Text / Bild: Mikhail Bievetskiy

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