Kia Stonic Test – Urbaner Style und Genügsamkeit

Kia Stonic Front
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Sympathisch-jung, rundum gefällig und als 1.6-Liter-Diesel ein kleines Sparwunder – der Kia Stonic wurde während unseres Tests überhäuft mit Lobeshymnen.

Zu Recht?

Zum Testwagenpreis von 26.020 Euro rollt ein Crossover vor, der dezente SUV-DNA, eine ansehnliche Liste an Komfort- und Sicherheitsfeatures und ein recht agiles Handling an den Tag legt.

Der Neuzugang des B-Segments mit Beplankung wurde im europäischen Kia-Designzentrum in Frankfurt designt und feierte auf der IAA 2017 sein Debüt – ein Heimspiel.

 

Urban-farbenfroh und charakterstark – Bi-Color ist der Crossover-Trend der Stunde

 

Unser Testfahrzeug war ein 1.6 CRDi in Graphite Metallic sowie Tan Orange Metallic in der Ausstattungslinie Spirit.

 

 

Exterieur – Fashionista der Großstadt

Design aus dem Hause Kia trifft den Zeitgeist, folgt der Maxime der Harmonie und offenbart in jedem Detail die Signatur der Marke – mit einem Blick erkennt man, dass auch der urbane Stonic eine Style-Punktlandung mit fünf Sterne-Wertung darstellt.

 

Topwertung fürs Gesamtpaket – Design und Personalisierung stehen im Fokus

 

Die Front wird von dem Look der Tigernose dominiert, welcher wiederum von der Lichtszenerie flankiert wird. Mit dem Zusammenspiel aus einem markant-stierenden Blick, dezenten Charakterlinien und der gradlinigen LED-Tagfahrlichtsignatur entsteht eine ausdrucksstarke Frontpartie.

 

Stierend wie ein Mini-Stinger – der „Blick“ fesselt und verzückt zugleich

 

Der untere Bereich wird von einem Mix aus einem angedeuteten, schmalen Unterfahrschutz und einer Spoilerlippe sowie den kleinen Nebelleuchten in grauer Kulisse bespielt.

Die Symbiose aus einer sportiv abfallenden Dachlinie und der rustikalen Beplankung erschafft die Imagination eines urbanen, dezent dynamischen Abenteurers. Weitere Akzente der Seite sind die feine Chromzierde unterhalb der Fensterlinie, eine edel glänzende Dachreling und dynamisch skizzierte 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, die das kontrastreiche wie attraktive Bild komplettieren. Letztere sind by the way ebenfalls in Bi-Color ausgeführt und integrieren sich so ideal ins moderne Farbkonzept. Die Dachreling kann mit bis zu 70 Kilogramm beladen werden, wobei Querträger und andere Transportvorrichtungen optional erhältlich sind.

 

Kai Stonic Heck
Massiv – vertikale Linien und ein hoher Aufbau sprechen für SUV-Genetik

 

Die Heckansicht wird von einem massiven, optischen Unterfahrschutz in Silber sowie der stylishen LED-Lichtsignatur im 3D-Look dominiert, während die hoch angesetzte Gürtellinie die SUV-Gene unterstreicht. Entsprechend wuchtig und kraftvoll ist die Gesamterscheinung des Hecks.

Der graphitgraue, mit Orange akzentuierte Dress unseres Kia Stonic ist eine optionale Metallic Lackierung, welche mit 850 Euro zu Buche schlägt. Der Farbtopf erlaubt über 100 Kombinationsmöglichkeiten. Um seinen Fashionista zu personalisieren, kann der Fahrer ein rotes Kleid samt weißem Dach, ein gelbes Dress samt schwarzem Dach oder eine Unifarbe konfigurieren. So kann man im Strom der oftmals gedeckt-dunklen SUV-Eminenz ein Statement setzen.

 

Kia Stonic Farben
Orange und Grau – oder Gelb und Schwarz, oder Blau und Grau, Silber und Orange?

 

Beim Griff zur Tür und dem dort integrierten Knopf klappen sich die plan anliegenden Außenspiegel elektrisch auf. Der kleine und sehr leichte Smart-Key kann in der Hosen- oder Handtasche verweilen, während wir zu einer Tour an eine schöne Destination – die Hamburger Speicherstadt – starten.

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Interieur – hipper Style

Der erste Blick offenbart ein aufgeräumtes, großzügiges Ambiente, das uns bereits aus dem Fahrtest des Kia Rio bekannt ist. Das des Stonic kommt in Bi-Bolor-Ausführung mit orangen Akzenten, wobei auch mit Grau und Hellgrün kontrastiert werden kann.

 

Kia Rio Innen
Aufgeräumt, geräumig und mit stylishen Akzenten in Orange

 

Zur Serienausstattung eines Stonic im Level Spirit gehören Sitzbezüge in einer Kombination aus Stoff und Ledernachbildung, die ebenso mit orangefarbenen Nähten und Akzenten versehen sind.

Die vorderen Sitze sind angenehm konturiert und bequem, wobei manch Redakteur die Sitzfläche mit einem etwas weichen Sofa verglich und ein klein wenig einsank.

Absolut erstaunlich ist das freie Raumgefühl und die Luftigkeit auf den vorderen Plätzen. Selten erlebt man in der höhergelegten Polo-Klasse eine solch hohe Bein-, Kopf-, Knie- und Schulterfreiheit. Dies ist dem besonders hoch und flach skizzierten Armaturenbrett zu verdanken, das im Kniebereich üppige Freiräume schafft.

 

Kia Stonic Interieur
Modernes Designkonzept mit dem Fokus auf der Ergonomie und dem luftigen Raumgefühl

 

Während der Blick des Piloten über ein aufgeräumtes Cockpit samt Bordcomputer und Aktiv-Matrix-Display wandert, erblickt dieser gute und haptisch wie optisch angenehme Materialien, die keinerlei störenden Geruch verströmen.

Die Mittelkonsole offeriert gleich zwei Handy-Parkplätze samt USB-Slot und große, sinnvoll platzierte Ablageflächen, die in dieser Klasse Seltenheitswert haben. Das Zentrum bildet der 7 Zoll große, aus der Armatur ragende Touchscreen, der sich gegenüber Sonnenstrahlen und Fingerabdrücken unempfindlich präsentierte.

 

Kia Stonic Lenkrad
Straff und schnell rundum beheizt – das Sportlederlenkrad

 

Derweil erfreuen sich die Fahrer über ein unten sportiv abgeflachtes Sportlederlenkrad, das straff respektive nur schwach gepolstert und somit relativ dünn ist. Außerdem ist es sowohl höhen-, als auch tiefenverstellbar, was ein sehr nützliches Komfortplus darstellt. Abgerundet wird der recht hochwertige Touch des Kia Stonic mittels der Alu-Pedalerie, eines Lederschaltknaufes und einer Mittelarmlehne samt Stauraum. Eine Lenkradheizung und eine Sitzheizung beider Plätze vorne sind weitere Pro-Argumente des stylishen SUV im Citymaßstab.

 

Kia Stonic Rückbank
Langstreckentauglich und bequem – samt USB-Eingang in der Mittelkonsole

 

Die Fondpassagiere nehmen auf einer bequemen und ergonomischen Bank Platz, die ein angemessenes Raumangebot bietet. Ein USB-Anschluss und eine praktische Tasche an der Rückenlehne der Vordersitze sind clevere Features. Die Türen fassen auch hinten große Flaschen mit bis zu einem Liter Inhalt und weitere Utensilien.

 

Kia Stonic Kofferraum
Das Volumen deckt den Alltagsbedarf und die Kofferraumöffnung ist überaus breit

 

Schnell und einfach werden die Lehnen zweigeteilt umgeklappt, sodass sich das Kofferraumvolumen von 352 auf 1.155 Liter erweitern lässt. Ein variabler Ladeboden bietet zusätzlichen Stauraum.

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Ausstattung und Preise

In vier Ausführungen ist der Kia Stonic erhältlich, wobei unser Testkandidat in der Variante Spirit vorfuhr. Bereits die Basisversion bietet ein 7-Zoll-Infotainmentsystem, eine Klimaanlage, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung via Smartphone, elektrisch einstellbare Außenspiegel, ein Start-Stopp-System und 15-Zoll-Leichtmetallfelgen.

  • Edition 7 ab 17.650 Euro
  • Vision mit einer Klimaautomatik, einem Regensensor, Nebelscheinwerfern, Parksensoren hinten und einem Abbiegelicht ab 19.650 Euro
  • Spirit mit einem Aktiv-Matrix-Display, einer Rückfahrkamera und einem autonomen Notbremsassistenten ab 21.150 Euro
  • Topversion Platinum Edition mit Lederausstattung samt -nachbildung, Kartennavigation, DAB+, einem Fernlichtassistenten, einem Smart Key und einem elektrischen Glasschiebedach ab 24.450 Euro

Es werden aktuell zwei Benziner und ein Diesel angeboten, die überwiegend mit Sechsgang-Schaltgetrieben kombiniert sind. Der 1.2er Benziner verfügt über eine Fünfgangschaltung. Nur die Benziner können mit einer Automatik (1.4er) beziehungsweise einem Doppelkupplungsgetriebe (1.0er) ausgestattet werden. Alle Kia Stonic-Modelle verfügen über einen Vorderradantrieb.

Die Benziner:

  • 1.0 Benziner oder der 1.0 T-GDI mit 88 kW respektive 120 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe – alternativ mit Doppelkupplungsgetriebe.
  • 1.4 Benziner mit 73 kW beziehungsweise 99 PS und manueller Fünfgang-Schaltung – alternativ mit Automatikgetriebe.

Der Selbstzünder:

  • 1.6 Liter CRDi Turbodiesel mit einer Leistung von 81 kW respektive 110 PS.

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Sicherheit, Technik & Assistenz

Für Sicherheit garantieren neben der hochfesten Karosserie standardmäßig sechs Airbags, die sich aus zwei Frontairbags, zwei Seitenairbags und zwei Vorhangairbags zusammensetzen. ISOFIX-Halterungen in den Fondsitzen, ein aktives Bremslicht, ABS, ein Bremsassistent, ESP samt Traktionskontrolle, eine Gegenlenkunterstützung und eine Berganfahrhilfe komplettieren das serienmäßige Sicherheitsangebot.

Hinzu kommen in unserem Kia Stonic Fahrerassistenzsysteme wie ein autonomer Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, eine Geschwindigkeitsregelanlage, ein verlässlich agierender, aktiver Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff sowie eine Müdigkeitserkennung.

 

Kia Stonic Rückfahrkamera
Die Rückfahrkamera überzeugt im Test und der Querverkehrwarner sammelt Lorbeeren

 

Die Optionen unseres Testkandidaten sind das Navigationssystem für sehr überschaubare und gut angelegte 790 Euro sowie das Technologie-Paket, welches mit 890 Euro zu Buche schlägt. Letzteres bietet die stylishen LED-Rückleuchten im 3D-Look, den Smart Key in Kombination mit einem Startknopf, einen selbstabblendenden Innenrückspiegel und einen absolut unüberhörbar warnenden Spurwechselassistenten mit einem verlässlichen Totwinkelwarner.

Komplettiert wird das Paket mit dem Querverkehrwarner, der uns im mehrfachen Testeinsatz beim Rückwärtsfahren aus einer überaus schlecht einsehbaren, verbauten Hofeinfahrt immerzu verlässlich akustisch und mittels Ausrufezeichen auf dem Bild der Rückfahrkamera vor Radfahrern und Fahrzeugen warnte – große Klasse. Wer des Öfteren enge Höfe, Parkplätze oder schmale Straßen rückwärts verlassen muss, dem sei die Wahl dieses Systems respektive des Pakets sehr angeraten.

 

Kia Stonic Sicherheit
Sicher und komfortabel – das kleine SUV punktet in vielen Testszenarien

 

Das Navigationssystem inkludiert siebenjährige Navigationskarten-Updates und die Kia Connected Services. Dieser Dienst wird von TomTom bereitgestellt und umfasst unter anderem Verkehrsinformationen in Echtzeit, die Suche nach regionalen Informationen sowie Wetterberichten.

Der Clou des Systems: Sperrungen und Staus werden frühzeitig angezeigt und zum passenden Zeitpunkt wird eine Umleitung unübersehbar vorgeschlagen, die man anwählen oder ignorieren kann. Wir ließen uns mehrfach umleiten und verzeichneten, dass wir im Testzeitraum ausgesprochen selten in einem Stau standen und dass die berechnete Ankunftszeit recht exakt war.

 

Kia Stonic Heck
Städte-Trips und lange Reisen? Der Stonic ist ein souveräner Begleiter mit special features

 

Außerdem präsentiert das System Informationen zu Sperrungen im Verlauf der zu fahrenden Strecke, sofern man dies anwählt. Ein weiteres Feature ist die Anzeige von Rastplätzen, Tankstellen und WC-Anlagen samt voraussichtlicher Entfernung in Metern und Minuten, denn so kann man die Reise mit Kind und Kegel optimal vorbereitet antreten und Pausen sowie Tankstopps besser einkalkulieren.

Da wir bei Optionen sind: Kia bietet außerdem für 329 Euro Parksensoren vorne, für 120 Euro eine induktive Ladestation für alle Ausstattungslinien und auch eine weiße LED-Illumination samt Kia-Logo, wenn man die Türen öffnet – für 80,50 Euro.

 

Kia Stonic Navi
Rechts steht alternativ auch die Entfernung zur nächsten Rast- und Tankstelle

 

Besonders positiv fallen die zahlreichen, serienmäßigen Komfortfeatures der Spirit-Linie auf, zu denen unter anderem eine Lenkrad- und Sitzheizung, stylishe Aluminium-Sportpedale, ein Brillenfach sowie elektrisch anklappbare, einstell- und beheizbare Außenspiegel zählen. Ebenso sind Parksensoren hinten inklusive, die von einer Rückfahrkamera ergänzt werden. Deren Bild überzeugt tags wie nachts mit einer guten Bildschärfe und farbigen Leitlinien, die das Einparken und Rangieren in den engsten Parkhäusern zum Kinderspiel werden lassen. Die präzise wie leichtgängige Schaltung und Lenkung erleichtern das Daily Business in der City nochmals.

Bereits ab Werk verfügt der Stonic über ein Infotainmentsystem mit Smartphone-Integration, einen 7 Zoll großen Touchscreen mit Kia Radio samt MP3-Funktion und sechs Lautsprechern. Dazu kommen ein USB- und AUX-Anschluss sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung – damit dürfte auch die Basis in puncto Konnektivität sehr attraktiv sein.

 

Kia Stonic Siri Apple CarPlay
Hervorragend und tagtäglich im Einsatz – auf Siri als Sprachsteuerung ist zu 100% Verlass

 

Wir testeten Apple CarPlay, das sicher und verlässlich per Sprachsteuerung bedient werden kann. Via Lenkradtaste wird die Funktion aktiviert und Siri organisiert Telefonate, das musikalische Entertainment und die Navigation via Apple Maps – ein Service, den man schnell lieb gewinnt und der vollkommen ohne Berührung des Touchscreens und somit ohne Ablenkung vom Fahrgeschehen auskommt. Selbstverständlich wird auch Android Auto bedient, welches wir nicht getestet haben.

Das Soundsystem zeigt sich erstaunlich lebendig und reicht für den Durschnittshörer vollkommen aus. Selbst Freunde gepflegter akustischer Untermalungen werden nicht kreischend das Weite suchen – versprochen.

Anfangs blinkte unser Kia Stonic gleich sieben Mal, wenn man per Impuls den Blinkerhebel nutze. Dies erklärten wir uns mit einer Hommage an die siebenjährige Garantie bei Kia. Im Rahmen unserer Tests stellten wir fest, dass sich Impulsblink-Intervalle zu je drei, fünf und sieben einstellen lassen.

 

Kia Stonic Licht
Vollkommen akzeptabel in der City: Das Halogenlicht

 

Bleiben wir beim Licht: Die Halogenscheinwerfer mit Projektionslinsen erwiesen sich als vollkommen ausreichend. Die Lichtausbeute ist frei von Streuungen, homogen und die doch recht unscharfe Hell-Dunkel-Grenze weist eine gut eingestellte Höhe auf. Komplettiert wird das Angebot mittels eines Nebellichts und eines sinnvollen Abbiegelichts, welches einen hellen und scharf abgegrenzten Lichtkegel wirft. Ein Fernlichtassistent, ein Regensensor und ein Dämmerungssensor komplettieren das Komfort- und Lichtangebot. Letzterer ließ uns zu keiner Zeit ohne Abblendlicht einen Tunnel oder schattige Straßen passieren.

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Motorisierung & Fahreigenschaften

Angetrieben wurde unser Testwagen von einem 1.6-Liter-Diesel mit 110 PS. Diese im Alltag vollkommen ausreichende Motorisierung machte jedoch auch unter anderen Umständen eine gute Figur – doch dazu später mehr.

Das Metier des kleinen Tigers sind nun also vorrangig urbane Gefilde – und hier beginnen wir auch. Der Vierzylinder verrichtet seine Arbeit mit stoischer Gelassenheit, macht aber keinen Hehl um sein Selbstzünder-Dasein. Im Inneren geht es derweil recht ruhig zu, was dem Fahrkomfort in der Stadt sehr zuträglich ist.

 

Kia Stonic Leistung
110 PS, 260 Nm und 180 km/h Topspeed – Komfort und Leistung für alle Reiseszenerien

 

Das Drehmoment von 260 Nm steht bereits ab 1.500 Touren zur Verfügung, sodass innerorts stets niedrige Drehzahlen anliegen. Dazu gesellt sich eine recht weiche Kupplung sowie eine überaus leichtgängige wie präzise Schaltung, was im hektischen Fahralltag mit viel Stop and Go schnell positiv aufgefällt. In Kombination mit einer angenehm-leichtgängigen und dabei exakten Lenkung ergibt dies in Summe ein ideales Fahrverhalten in betongrauer Kulisse. Kia hat mit seinem City-SUV genau den Nerv der Zeit getroffen und offeriert seinen Kunden einen rundum gelungenen Begleiter für alle vorstellbaren Settings des Alltags – und alldies ohne nenneswerte Allüren.

 

Kia Stonic Fahrt
Wir absolvierten hunderte Kilometer mit rund 180 km/h – vollkommen gelassen

 

Außerorts darf der Selbstzünder auch gerne mal ausgedreht werden. Der Vortrieb ist entgegen unserer Erwartungen ausgesprochen flott und die 100 km/h-Marke liegt schneller an, als es das Papier erwarten lässt. Omnipräsent bleibt indes die Ruhe im Innenraum, welche wie eine Konstante bei jeder Testfahrt erhalten blieb und vielfach positive Stimmen im Bordbuch erhielt.

Negativ aufgefallen ist derweil die raubeinige Start-Stop-Automatik, welche den Diesel gefühlt an jeder Ampel abzuwürgen scheint, was die ersten Male sogar als technischer Fehler interpretiert wurde. Nach einiger Zeit tritt zwar ein Gewöhnungseffekt auf, hier sollte Kia dennoch nachbessern. Nach dem Stillstand belebt besagte Start-Stop-Automatik den Selbstzünder rasch wieder und ohne nennenswerte Anfahrtsschwächen zu bemerken, führen wir unsere Fahrt fort.

 

Kia Stonic Testfahrt
Bequem, weich und durchweg ergonomisch designt – egal, ob auf fünf oder 500 km Strecke

 

Wird die Straße kurvenreicher, kristallisiert sich recht schnell die angenehm straffe Abstimmung des Fahrwerks heraus. Was auf Kopfsteinpflaster eventuell das ein oder andere ungewollte Nicken provoziert, sorgt in zügig gefahrenen Kurven für ein recht hohes Maß an Stabilität – trotz Frontantrieb.

 

Kia Stonic Schaltung
Ergonomisch designter Knauf, präzise Gangwahl, kurz übersetzt – das Getriebe

 

Der einzige von uns festgestellte Kritikpunkt ist hier die kurze Übersetzung des Getriebes. In der Stadt fördert dies die Agilität, aber auf der Autobahn liegen bei hohen Geschwindigkeiten auch entsprechend hohe Drehzahlen an. Hier überzeugt der Selbstzünder des Kia Stonic mit einer beachtlichen Laufkultur, Stabilität bei Wind und Wetter und Souverinität in Topspeed-Bereichen. Entsprechend erreicht der Pilot des Mini-SUV auch nach stundenlanger Reise auf feigegebenem Territorium gelassen das Ziel. Wenngleich der Sprint auf 100 rund 11 Sekunden dauert und die Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h keinen exponiert stehenden Wert darstellt, sind der Komfortfaktor und der gezügelte Durst zwei der Pro-Argumente des Kompakt-SUV.

 

Kia Stonic Verbrauch
750 Kilometer lagen bei uns zwischen „voll“ und „ratzekahl leer“

 

Der Verbrauch pendelte sich in unseren verschiedenen Testszenerien bei durchschnittlich 5,7 Litern ein. Auch wenn dies die Werksangabe von 4.2 Litern dezent verfehlt, möchten wir festhalten, dass wir den Stonic dabei alles andere als geschont haben.

 

Kia Stonic Verbrauch
Fährt man gemäßigt Langstrecke, ist dieser Wert noch um rund einen Liter zu unterbieten

 

Das zeigt unsere Verbrauchsrunde, die mit 4,5 Litern erstaunlich dicht an die Herstellerangabe heranreicht. Bei einem Mix von rund 60 % Autobahnstrecke, 30% Stadtgebiet sowie 10 % Landstraße ergab sich eine Reichweite von rund 750 Kilometern, wobei im Testsezenario kein Streckenaufhebungszeichen übersehen wurde. Fährt man dauerhaft um die 130 km/h, sind sicherlich weitaus höhere Reichweiten zu erzielen. Entsprechend kristallisiert sich der Stonic mit Dieselantrieb als sparsamer und vorzüglicher Langstreckenkumpan heraus. Zeit, ein Fazit zu ziehen.

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Fazit – Urban Couture

Insgesamt glänzte der Kia Stonic in unserem Test mit allen Attributen, die Kunden jeden Alters an ihr City-SUV stellen: eine erhöhte Sitzposition, eine umfangreiche Komfortausstattung, moderne Technik sowie die personalisierte Optik mit dem gewissen Quantum Style und Farbe.

 

Kia Stonic Front
Charakter-Design – der Blick stierend, die Tigernase markant, die Linien sportiv

 

Dazu kommt ein ausgesprochen attraktiver Preis, der unter Berücksichtigung der üppigen Serienausstattung die City-SUV-Konkurrenz – insbesondere im Premium-Bereich – schnell alt aussehen lässt. Mit der Investition von rund 1.600 Euro erhält man eine topaktuelle, intuitive Navigation samt Features sowie hilfreiche Sicherheits- und Komforttechnik. Bereits die Linie Spirit erhält – mit den zwei optionalen Paketen –  das NewCarz-Prädikat „wunschlos glücklich“.

Die avisierte Zielgruppe sind unserer Ansicht nach junge Individualisten und kleine Familien, die bei ihrer Fahrzeugwahl neben dem Anschaffungspreis und dem Verbrauch auch die gewisse Style-Komponente in den Fokus rücken.

Die wohl größten Schwachstellen des Kia Stonic sind die fehlenden Xenon- respektive LED-Scheinwerfer sowie der weder für Geld noch für gute Worte zu bekommende Allradantrieb.

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Text/ Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D

 

Konkurrenz: Seat Arona, Ford EcoSport, Renault Captur, Hyundai Kona, Opel Crossland X, Citroen C4 Cactus, Mazda CX-3
Technische Daten Kia Stonic 1.6 CRDi
Länge x Breite x Höhe (m): 4,14 x 1,76 x 1,52
Motor: Reihenvierzylinder-Diesel mit Turbolader
Leistung: 81 kW (110 PS) bei 4.000 rpm
Hubraum: 1.582 ccm
Max. Drehmoment: 260 Nm bei 1.500 – 2.750 rpm
Getriebe: manuelles 6-Gang-Getriebe
Antrieb: Frontantrieb
Durchschnittsverbrauch: 4.2 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5.7 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 109 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11.3 Sekunden
Leergewicht: 1.255 – 1.349 kg
Laderaumvolumen: 352 Liter ( 1.155 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)
Kraftstofftank: 45 Liter
Grundpreis Kia Stonic 1.6 CRDi: 23.590 Euro
Neupreis des Testwagens inklusive Sonderausstattung: 26.020 Euro

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One thought on “Kia Stonic Test – Urbaner Style und Genügsamkeit

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