Toyota Land Cruiser Test – Faszination Offroad

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Mit einem immensen Erfahrungsschatz im Bereich Offroad weiß der Toyota Land Cruiser bereits seit 1951 mit seinen überzeugenden Geländeeigenschaften zu überzeugen.

Kaum ein anderes Fahrzeug offerierte eine derart ausgeprägte Geländetauglichkeit mit Robustheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.

Konnte dieser hohe Anspruch bis heute fortgesetzt werden? Bleiben auch fast sieben Jahrzehnte nach dem Ur-Land Cruiser noch genügend Offroad-Gene im Herzen des aktuellen Modells und wie ist es mit den mittlerweile auch in diesem Segment notwendigen Assistenzsytemen sowie der Erfüllung von aktuellen Komfortansprüchen? Wir fanden es heraus.

In unserem frischen Testzugpferd des Modelljahres 2018 arbeitete ein 2.8-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, die einzige in Europa verfügbare Motorisierung für den Big Boy – Fahrbericht.

 

 

Exterieur – Wuchtiges Erscheinungsbild

Bereits auf den ersten Blick erregt der neue Toyota Land Cruiser Aufsehen. Nicht wegen besonderer designtechnischer Highlights und auch nicht wegen einer etwa aufregenden Farbe. Nein. Seine wuchtige Erscheinung allein wirkt bereits respekteinflößend und souverän, strahlt aber gleichermaßen auch Ruhe aus. Moderner als bisher wirkt das überarbeitete Modell dabei in jeder Hinsicht.

 

Toyota Land Cruiser Front
Massive Erscheinung – Der Landy wirkt allein durch schiere Größe respektfordernd.

 

Die Front wird von einem massiven Kühlergrill samt Markenlogo dominiert, gerahmt von einer Chromleiste, die wiederum die ebenso massiv ausgefallenen optionalen Voll-LED-Scheinwerfer umspielt. Diese wirken zum Vorgänger wie aus einer anderen, um Epochen moderneren Welt. Die innenliegenden Linsen provozieren einen leicht schielenden Blick und die nicht zu verachtende Anbauhöhe strahlt eine omnipräsente Dominanz aus.

Die unteren Ebenen der Front bestehen aus Unterfahrschutz, Nebelleuchten, Bodenfreiheit und Bodenfreiheit. Kein Tippfehler – denn ebendiese ist so offensichtlich, dass sie mit Karacho ins Auge fällt. Aus diesen Gründen kann man bereits im Stand dem Land Cruiser entsprechende Fähigkeiten abseits befestigter Straßen nicht absprechen.

 

Toyota Land Cruiser Seitenansicht
Biggest Winner – auch seitlich sieht man dem Big Boy sein Haupteinsatzgebiet an.

 

Die Seitenansicht bestätigt diesen Eindruck durch einen enorm hohen Aufbau. Hierdurch wirken selbst die nicht unbedingt kleinen Räder unterdimensioniert. Trittbretter und Spritzschutzeinrichtungen verraten ebenfalls die eigentlichen Kernkompetenzen dieses Fahrzeugs.

Das Heck dagegen zeigt sich sehr geradlinig und im klassischen Stil gezeichnet. Eine große, seitlich zu öffnende Heckklappe und markante, erhabene Rückleuchten – übrigens serienmäßig mit LED-Technik – fallen dem geneigten Betrachter sofort ins Auge.

 

Toyota Land Cruiser Heck
Schlicht und ergreifend – Ein unspektakulärer Heckabschluss mit Modellversalien.

 

In dicken Lettern prangt stolz „LAND CRUISER“ auf der Chromleiste der Heckklappe, während der Scheibenwischer bei Nichtbetrieb unter dem kurzen Dachkantenspoiler verschwindet.  Das einzelne, leicht nach unten gekrümmte Abgasendrohr buhlt hier ebenso wenig um Aufmerksamkeit wie die restlichen Accessoires des Toyota. Der Zweck heiligt die Mittel und degradiert optischen Schnickschnack von vornherein zum Weglassen. Im Fall des Toyota Land Cruiser ist dies augenscheinlich der richtige, am besten passende Weg.

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Interieur – Frischer Wind im Outdoor-Raumschiff

Besonderes Augenmerk legte man bei der Modernisierung auf den Innenraum, wodurch der Japaner bedeutend zeitentsprechender, ja fast schon en vogue wirkt. Mit einem neu definierten Armaturenbereich inklusive großen Touchscreen, der als Infotainmentzentrale dient, einer breiten Mittelkonsole, welche die Automatikschaltbox und die Fahrmodi-Tasten aufnimmt sowie ein neues, sehr handliches Lenkrad, mit dem man den Toyota Land Cruiser jederzeit bestens im Griff hat, zeigt der asiatische Offroader nun eine gehörige Portion an modernen Charakterzügen.

 

Toyota Land Cruiser Interieur
Renovierung erfolgreich abgeschlossen: Moderner denn je zeigt isch das Interieur.

 

Dazu passt die braun-schwarze Farbkombination hervorragend und schicke Applikationen wie chromglänzende Drehregler in der Geländebox unter der Klimaautomatik sowie Rahmen und Intarsien aus Aluminium überall, verleihen dem Interieur zudem eine edle Note. Auch wenn es sich überwiegend um den Einsatz von Kunststoffen handelt, so wirken diese keinesfalls minderwertig oder billig.

Bequeme Sitze beeindrucken durch ihren fast thronartigen Charakter und somit verweilt man im Toyota Land Cruiser permanent „über den Dingen“. Die Platzverhältnisse sind insgesamt überdurchschnittlich, wenn auch auf der zweiten Reihe ein wenig begrenzter als auf den beiden opulenten Vordersitzen. Dennoch ist Platzmangel ein Fremdwort auch für diese Plätze.

 

Toyota Land Cruiser Sitze vorn
Schwarzbraun ist der Land Cruiser – Bi-Color ist ein Novum im neuen Landy.

 

Bei unserem Testwagen handelte es sich obendrein um einen Siebensitzer, bei dem per Knopfdruck zwei weitere Sitzplätze elektrisch ausgefahren zur Verfügung stehen und die bei Nichtbenutzung ebenso per Knopfdruck im Boden des Kofferraums verschwinden. Diese Plätze taugen allerdings nichts für großgewachsene Zeitgenossen, daher können die Platznummern sechs und sieben eher als Notration angesehen werden.

 

 

Dafür sind die Raumreserven des Kofferraums fast exorbitant und den Außenabmessungen mehr als würdig. Bereits 621 Liter schluckt das Ladeabteil im Standardmodus. Klappt man die Reihe zwei um, passen 1.934 Liter in den Offroader. Dass das Ersatzrad an der Unterseite des Fahrzeugbodens – also Unterflur – befestigt wurde, kommt diesem Aspekt zugute. Genügend Platz also, um einen ausgedehnten Adventure-Trip ins Off unternehmen zu können.

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Motor & Fahreigenschaften – grundsolider Habitus

Angetrieben wird auch der überarbeitete Toyota Land Cruiser von dem 2,8 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel mit 177 PS, der seit dem Facelift von 2015 als einziger Motor hierzulande zum Einsatz kommt. Etwas laut wirkte der Diesel, vor allem, weil er vor allem in niedrigen und gemäßigten Geschwindigkeitsbereichen zu oft bei hohen Drehzahlen gehalten wird.

 

Toyota Land Cruiser Motorraum
Raubeinig und Souverän – 177 PS und 450 Nm geben dem Landy genügend die Sporen.

 

Der Grund liegt hier wohl im Automatikgetriebe, ein klassischer Wandler, der bei den Fahrstufenwechseln seine Tätigkeit mit Übertreibung praktiziert. Dadurch wirkt der ohnehin große Toyota noch eine Spur zäher.

Auch wenn das präferierte Metier des großen Toyota klar auf der Hand liegt, haben wir den Geländewagen zusätzlich und unbestreitbar auf den ersten Blick zweckentfremdet, auch durch urbane Gefilde und über deutsche Autobahnen befördert. Insgesamt zeigte er sich da recht burschikos, konnte allerdings auch überraschen. Im Einzelnen stellt sich das wie folgt dar.

 

Toyota Land Cruiser Schaltknauf
Geräuschvoll und zäh – Die Wandlerautomatik.

 

In der Stadt erwies sich der Land Cruiser als überdimensioniertes Gefährt, welches Fahrer und Insassen jedoch stets eine vernünftige Übersicht gewährt. Parklücken sollten allerdings mindestens für Kleintransporter geeignet sein. Ist dies der Fall, lässt sich das Dickschiff relativ unproblematisch hineinmanövrieren.

Wichtiger Nebeneffekt: Bordsteine und ähnliches verlieren vollständig ihren Schrecken, sie werden einfach überfahren und weder Felgen noch Karosserie haben hier Berührungen zu befürchten. Parkhäuser sind dagegen schon eher eine Herausforderung für den Geländewagen. Hier sollte im Vorfeld Klarheit über die maximalen Abmessungen herrschen, da ansonsten Kaltverformungen nicht ausgeschlossen sind.

 

Toyota Land Cruiser schräg vorne
Auch Onroad gbt sich der Japaner unproblematisch und alltagstauglich.

 

Auf der Landstraße macht der „Landy“ – wie er liebevoll von seinen Fans genannt wird – eine sehr entspannte Figur. Der raue Diesel generiert auf Wunsch – nicht zuletzt dank 450 Newtonmetern, welche ab 1.600 Touren anliegen – auch einen verhältnismäßig zügigen Vortrieb, was dann das ein oder andere Überholmanöver ohne Risiken ermöglicht.

In Kurven erstaunte uns der Brocken sogar, denn lässt er diese doch recht zügig hinter sich. Nur überaus schnell angefahrene Kurven werden zu harter Arbeit am Steuer des Toyota Land Cruiser. Hier macht sich nicht nur das Gewicht, sondern auch der hohe Aufbau bemerkbar. Gegebenenfalls greift hier die optionale Wankkontrolle deutlicher ein, doch muss man auf dieses System verzichten, wenn man den Toyota Land Cruiser als Siebensitzer erwerben möchte. Unser Testfahrzeug war nun aber genau ein solches Modell.

 

Toyota Land Cruiser AdBlu Nachfüllstutzen
Versteckt – AdBlu wird beim Land Cruiser im Motorraum nachgefüllt.

 

Nach dem wir die Autobahn erreicht haben, stellen wir fest, dass der Toyota Land Cruiser in Wahrheit relativ schmal ist, was besonders in Baustellen auffiel. Die einst geschätzte Überbreite wurde nicht bestätigt und bis circa 140 km/h hält das Fahrzeug auch mit anderen Verkehrsteilnehmern mit.

Darüber wird die Beschleungigungscharakteristik jedoch deutlich zäher und bis zur Höchstgeschwindigkeit vergeht gefühlt schon eine kleine Ewigkeit, was wiederum dem hohen Gewicht, dem hohen Luftwiderstandsbeiwert und der für dieses Unterfangen relativ überschaubaren Leistung zuzuschreiben ist.

Die drei Fahrmodi unterschieden sich insoweit voneinander, dass man im ECO-Modus das Segeln nutzt, um Kraftstoff zu sparen und im Sport-Modus der Motor noch höher dreht als es ohnehin bereits der Fall ist. So gesehen ist der Einsatz vom ECO-Modus noch am sinnvollsten.

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Kernkompetenz Geländeeinsatz

Doch all dies sind nicht Gebiete, in denen künftige Land Cruiser Kunden unterwegs sein werden. Sein wahres Talent spielt der große Toyota abseits befestigter Wege aus – und wie! Jenseits normaler Pisten, wo selbst Soft-Offroader längst den Dienst quittiert haben, dort fühlt sich der Toyota Land Cruiser pudelwohl.

 

Toyota Land Cruiser Haltegriff
Paniköse – beidseitig vorhanden kommt sie spätestens im Gelände zum Einsatz.

 

Hier ist er zuhause und kann so manchem weichgespülten SUV zeigen, was wahre Geländegängigkeit bedeutet. Bereits auf Feldwegen, die auch von Spurrillen und Unebenheiten flächendeckend übersät sein können, zeigt der Japaner seine ganzen Vorzüge.

Als würde er die auserkorenen Fahrwege einebnen, so stoisch tigert der Toyota über Stock und Stein – mit einer Geschwindigkeit, bei der moderne SUV neben ihren Unterfahrschutzattrappen womöglich auch Ihre Radaufhängungen aufgeben müssten.

Einfach atemberaubend, mit welchem Speed der Landy durch Wald und Flur hämmert, ohne den Hauch von Unsicherheit oder Unruhe aufkommen zu lassen!

So titulierte einer unserer Redakteure im Testbordbuch über den Toyota Land Cruiser.

 

Toyota Land Cruiser schräg hinten
Leichtes Gelände spürt man im Landy nicht, da geht noch viel mehr.

 

Schien die Motorleistung auf der Autobahn vielleicht noch eine Spur zu gering auszufallen – hier im Off zeigt der Japaner seinen wahren Charakter und hier passt die Motorleistung auf den Punkt.

Allradantrieb, Untersetzungen und Torsendifferenzial an der Hinterachse sowie diverse Fahrmodi prädestinieren ihn dazu auch für widrigste Bedingungen. Witzig und praktisch zugleich: Der sogenannte „2nd Start“ Button lässt den Land Cruiser im zweiten Gang anfahren. Dies ist sinnvoll, falls man sich doch einmal im tiefen Matsch oder Sand festgefahren hat.

 

Toyota Land Cruiser Heckscheibe
Handschriftlich zertifiziert – der Landy machte im Off eine glänzende Figur.

 

Im Übrigen behält man dank dem Multi-Terrain-Monitor, der mit vier Kameras eine 360-Grad-Rundumsicht gewährleistet, auch in schwierigen Abschnitten immer alles im Überblick.

Zudem kann man mittels Multi-Terrain-Select-System– kurz MTS – entsprechend dem Untergrund die passende Konfiguration der Antriebsverhältnisse wählen. Das funktionierte in unserem Offroad-Test außerordentlich gut.

 

Toyota Land Cruiser Offroad-Box
Off-Box – Alle Mittel für den Geländeeinsatz findet man zentral angeordnet.

 

Und was genehmigt sich der Große? Nun, lässt man es bei Überlandfahrten ruhig angehen, zeigt sich der Toyota Land Cruiser erstaunlich sparsam. Um die acht Liter sind bei gemäßigter Fahrweise keine Utopie. Bei Bleifußorgien laufen allerdings bis zu 13 Liter auf 100 Kilometer durch die vier Brennräume. Bei schwerem Gelände steigen die Werte ebenso in den zweistelligen Bereich.

Wählt man auf befestigen Bahnen dagegen in Kombination mit extrem defensiver Fahrweise den ECO-Fahrmodus, bei dem im Schubbetrieb das Segeln praktiziert wird – also mittels Freilauf Motor und Getriebe entkoppelt werden – können sogar Verbräuche von nur reichlich sieben Litern erreicht werden.

 

Toyota Land Cruiser Verbrauch
Der Gesamtdurchschnitt. Gut neun Liter sind aus unserer Sicht für den Einsatz okay.

 

Geräuschtechnisch geht es im Toyota Land Cruiser nicht ganz ungehalten zu. Das bedeutet nicht, dass es übermäßig laut wäre, aber besonders leise eben auch nicht. Auffällig war, dass bei verschiedenen Aktionen, wie beispielsweise dem Anspringen der Lichtautomatik, oder wenn der adaptive Tempomat einen Bremsvorgang einleitet und vielem mehr, immerzu irgendwo irgendwelche Relais klickten und dies deutlich zu hören war – sofern man nicht das Radio übermäßig laut gestellt hatte.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Neben einer zuverlässig agierenden Verkehrszeichenerkennung, einem Pre-Collision-System mit Fußgängererkennung und einer dynamischen Fahrwerkskontrolle, gibt es weitere hilfreiche und annehmliche Helferlein im großen Japaner.

Mit dem adaptiven Tempomaten konnten wir im Verkehr komfortabel mitschwimmen, die eingehaltenen Abstände und das sanfte Maß an Geschwindigkeitsanpassungen machten die Nutzung schnell zur Gewohnheit.

 

Toyota Land Cruiser Tempomat
Daueraktiv – Der adaptive Tempomat wurde im Test onroad gern genutzt.

 

Schade war, dass es dabei keine Stop-and-Go-Funktion gab – die Geschwindigkeitsregelung funktionierte erst ab 50 km/h und schaltete sich bei Unterschreiten der 30-km/h-Grenze ab. Schön fanden wir dagegen, dass man den gewünschten Abstand einfach mittels Lenkradtaste in drei Stufen variieren konnte.

Die Interpretationsgenauigkeit des Spurhalteassistenten erwies sich überaus genau und warnte beim ungeplanten Verlassen der Fahrspur mit einer Abfolge greller Pieptöne. Nur drei Mal auf fast 1.000 Kilometern – alle passiert in Baustellen – lag er falsch und gab entsprechend blinden Alarm.

 

Toyota Land Cruiser Licht an
Innenliegende Linsen der LED-Scheinwerfer vermitteln einen leichten Silberblick.

 

Mit den eingangs erwähnten LED-Scheinwerfern machte jede Nachtfahrt mit dem Monster richtig Spaß und das sowohl on- als auch offroad. Eine sehr gute Ausleuchtung und enorme Reichweite ließen nie das Gefühl eines Beleuchtungsdefizits aufkommen. Der Fernlichtassistent reagierte dazu blitzschnell, sodass Blendungen des Gegenverkehrs oder Vorausfahrender unterblieben.

Das Navigationssystem Toyota Touch&Go machte im Praxistest alles richtig und brillierte mit einer detaillierten Kartendarstellung und einer akkuraten Routenführung – optisch wie akustisch. Sehr vorteilhaft ist zudem die Tatsache, dass man jeden POI direkt auf der Karte anklicken kann, wodurch Informationen zum Ziel angezeigt und mit einem weiteren Klick die Routenführung dahin gestartet werden kann.

 

Toyota Land Cruiser Navigation
Hervorragend – Die übersichtliche Kartendarstellung bei aktiver Routenführung.

 

Einzig die extrem lange Startzeit des Systems nervte hin und wieder – auch wenn das System vorteilhafterweise immer drei verschiedene Routen anbietet. Vor allem in der Stadt, wenn man nach einem Zwischenstopp an der Tankstelle bereits wieder im Verkehr mitschwimmt und durch ebendiese langen Startzeiten die erste Aktion verpasst. Noch ärgerlicher ist dabei, dass für die nun notwendige Neuberechnung der Route wieder eine kleine Ewigkeit ins Land geht, bevor die Routenführung wieder aufgenommen wird.

 

Toyota Land Cruiser Touchscreen
Selbsterklärend – Die Bedienung via Bildschirm erwies sich als unkompliziert.

 

Die Sprachsteuerung zeigte im Test keinerlei Fehlinterpretationen und erkannte alle Befehle auf Anhieb. Allerdings benötigte sie ebenso auffällig lange, bis das Gesprochene verarbeitet wurde und die Ergebnisse vorlagen.

Die JBL-Soundanlage konnte im Test mit guten Ergebnissen bestehen, vor allem beim Einsatz des deutlich besser klingenden DAB+ Radios. Hier kamen mitunter auch durchaus Hörgenüsse an den Tag. Unterm Strich und im direkten Vergleich zu anderen bleibt dieses System jedoch nur guter Durchschnitt.

 

Toyota Land Cruiser JBL
Einer von 14 Lautsprechern der JBL-Soundanlage in einer hinteren Tür.

 

Angenehm gepolsterte Sitze mit perforierten Lederbezügen in ansprechender Zweitonfarbgebung betören Fahrer und Beifahrer sowohl mit Sitzheizung als auch Sitzbelüftung – beides funktionierte im Test einwandfrei und schnell. Zudem hielten sich die Lüfter für die Sitzbelüftung akustisch angenehm zurück.

Doch auch hinten müssen sich die Insassen zumindest auf Reihe zwei keine Sorgen um einen kalten Sitzapparat machen. Ein großes, übersichtliches Bedienteil für die autark (!) agierende Klimaautomatik schließt auch eine zweistufige Sitzheizung für die äußeren Sitze ein.

 

Toyota Land Cruiser Klima hinten
Komfortnote im Fond: Bedienzentrale für Klimatisierung und Sitzheizung.

 

Cool – im wahrsten Sinne des Wortes – fanden wir die in der Mittelkonsole integrierte Kühlbox. Kaltgetränke waren damit die Regel an Bord.

Die schlüssellose Zugangsfunktion steht nur an den vorderen Türgriffen zur Verfügung. Ebenso ist nur die Heckscheibe der Heckklappe – diese ist separat öffnend – über diese Art zu Öffnen. Die eigentliche, quer öffnende Heckklappe kann erst bedient werden, wenn das Fahrzeug entriegelt wurde.

 

Toyota Land Cruiser Kühlbox
Gekühlte Erfrischungsgetränke sind im Landy kein Thema.

 

Übrigens kann der Offroader bis zu drei Tonnen an den Haken nehmen, sofern diese gebremst werden. Eine Anhänger-Rangierhilfe mit Anzeige in den Außenspiegeln ist hierfür optional verfügbar.

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Varianten und Preise des Toyota Land Cruiser

Neben einer fünftürigen Variante gibt es auch eine dreitürige Version des Geländewagens. Als Motor kommt in Deutschland wie bereits angemerkt, nur dieser 2.8-Liter Turbodiesel zum Einsatz.

Vier Ausstattungslevel splitten die Karosserieversionen je nach Belieben und beginnen mit der Basis, welche einfach nur „Land Cruiser“ genannt wird und als Dreitürer bereits ab 40.820 Euro über Wald und Flur jagt.

 

Toyota Land Cruiser Executive
Bei unserem Testfahrzeug handelte es sich um eine Executive-Ausstattung.

 

Comfort und Executive heißen die nächsthöheren Versionen und die sogenannte TEC-Edition stellt die Speerspitze dar und wird ausschließlich als Fünftürer angeboten. Dieses Topmodell kostet ab 67.450 Euro und kann per Optionsliste auf knapp 72.000 Euro getrieben werden.

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Fazit – Der Tradition verpflichtet

Unser Resümee zum neuen Toyota Land Cruiser ist eindeutig: Als idealer Partner fürs Grobe bewies er sich im NewCarz-Test und konnte mit seinen phänomenalen Offroad-Talenten auf ganzer Linie überzeugen. Dass hierbei Abstriche auf befestigtem Untergrund gemacht werden müssen, ist aus Sicht der Redaktion komplett zu vernachlässigen, denn seine Zielgruppe wird dies kaum stören.

 

Toyota Land Cruiser schräg vorne links
Der Landy wirkt hier klein? Der Tonkrug fasst 1.200 Liter!

 

Diese möchte in erster Linie ein robustes und dennoch komfortables Fahrzeug haben, welches uneingeschränkt geländetauglich ist und auch unter widrigsten Bedingungen seinen Dienst zuverlässig verrichtet. Darüber hinaus bieten eine Vielzahl an Ausstattungsmerkmale ein hohes Level an Komfort und Sicherheit. Beispielsweise die Voll-LED-Scheinwerfer an Bord, erhöhen die Sicherheit bei Dunkelheit immens.

 

Toyota Land Cruiser seitlich schräg
Er pflegt Traditionen und passt sich der Moderne an – Well done, Toyota.

 

Somit spannt der Toyota Land Cruiser gekonnt den Bogen zwischen burschikoser Einsatzfähigkeit und maskuliner Extravaganz. Auch wenn er kein Schnäppchen ist, vor allem, wenn man die Optionsliste großzügig abgrast: Ob im tiefen Schlamm oder vor dem Yachthafen – der Landy passt perfekt in beide Locations.

Der Toyota Land Cruiser war schon immer eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Wir finden, dass sich dies auch mit der neuesten Generation nicht geändert hat.

 

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: Toyota Land Cruiser 5-Türer Executive

Farbe: azurit blau metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,84 x 1,89 x 1,85

Radstand in mm: 2.790

Motor: R4 Common Rail Turbodieselmotor

Leistung: 130 kW (177 PS) bei 3.400 rpm

Hubraum: 2.755 ccm

Max. Drehmoment: 450 Nm bei 1.600 – 2.400 rpm

Getriebe: 6-Stufen-Automatik

Antrieb: Allrad 4×4

Bodenfreiheit in mm: 215

Böschungswinkel vorn/hinten: 31°/25°

Zulässige Anhängelast: 750 kg ungebremst (3.000 kg gebremst bis 12 Prozent Steigung)

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 7,4 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 9,1 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 194 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12,7 Sekunden

Leergewicht: 2.165 kg

Laderaumvolumen: 621 Liter (1.934 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen)

Kraftstofftank: 87 Liter

Neupreis des Testwagens: ca. 65.000 Euro (Einstiegspreis als Dreitürer ab 40.820 Euro)

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6 thoughts on “Toyota Land Cruiser Test – Faszination Offroad

  1. Endlich mal ein objektiver Bericht! Ich befinde mich seit fast 3 Monaten in der Entdcheidungsphase und tendierte zwischen Pajero und Landi. Nachdem ich diesen Bericht eben gelesen hatte, ist die Entscheidung gefallen! Es wird der Landi! Ich hatte beide schon als Vorgänger, schon länger her. Aber jetzt habe ich Köarheit u. wieder Grund zur Freude. Dankeschön an euch ist jetzt wohl angebracht! Weiter so! Ihr kommt jetzt als Lesezeichen in meine Sammlung.

  2. Wirklich guter Bericht – aber:

    1. Dieser „Toyota Land Cruiser“ hat KEINEN zuschaltbaren Allradantrieb, der Allradantrieb ist PERMANENT!
    2. Ein Landcruiser ist kein „Landi“ oder „Landy“. Als „Landi/Landy“ bezeichnet man typischerweise einen Land Rover. Für den Land Cruiser wird eher die Kurzform „Cruiser“ verwendet.

    Der aktuell produzierte Land Cruiser entspricht übrigens der Schadstoffklasse „Euro 6d-TEMP (WLTP)“

    1. Hallo Rainer, vielen Dank für deine Anmerkungen.
      Zu 1. Absolut richtig, der Allradantrieb ist permanent und (zu)schaltbar ist allein die Untersetzung, wir haben es bereits angepasst.
      Zu 2. Das können wir nicht unterschreiben, denn die Bezeichnung „Landy“ – gleichgültig ob mit „Y“ oder „i“ wurde uns mehrfach und vor allem überregional zugetragen – übrigens sogar von Toyota selbst. Es stimmt allerdings auch, dass dieser Spitzname auch bei Land Rover verwendet wird beziehungsweise wurde. Denn da scheint er auszusterben. Es setzen sich dort immer mehr Begriffe wie „Disco“ für Discovery oder einfach „Range“ oder „Velar“ oder „Evoque“ durch. Landy wurde einst für den Defender gern verwendet, doch auch da nutzen gut die Hälfte den Begriff „Defender“.

      Unser Testwagen hatte übrigens die Schadstoffklasse Euro 6. Genau die haben wir dann auch wahrheitsgemäß angegeben, da wir uns immer auf das uns zur Verfügung gestellte Modell beziehen.

      Nochmals vielen Dank für Ihre Hinweise und weiterhin viel Freude beim Lesen. 🙂

      Ihr NewCarz-Team

  3. Schöner Bericht der meine Vorfreude auf den 3.11. noch mehr steigert. Denn dann hohle ich ihn ab, den neuen LC in der TEC-Ausstattung. Und da bin ich vor allem auf die Automatik gespannt. Das scheint ja wohl der einzige wirkliche Kritikpunkt zu sein, neben der zugegebenermaßen nicht üppigen Motorisierung. Nun ja, wir werden älter und fahren langsamer und gemütlicher. Wichtig ist, dass er in Feld, Flur und Wald seinen Mann steht und mich dahin bringt wo ich kalte Nächte auf Hochsitzen im Revier verbringe :-). Mal sehen, vielleicht berichte ich von meinen Eindrücken….

    1. Hallo und vorab bereits Herzlichen Glückwunsch zum neuen Auto! Wir wünschen schon jetzt eine allzeit gute Fahrt und würden uns natürlich sehr freuen, wenn Sie Ihre Eindrücke hier kundtun. 🙂

      Herzliche Grüße vom NewCarz-Team

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