Wer einen Oldtimer neu zulassen möchte, der länger als sieben Jahre abgemeldet war, oder sein Fahrzeug per Tuning zum Einzelstück macht, oder Autos aus dem Ausland importiert, kommt zwangsläufig nicht um eine Vollabnahme herum.
Eine Änderungsabnahme wird fällig, wenn man sein Fahrzeug umbaut, umrüstet, leistungssteigert oder anderweitig mit Teilen verändert, die dann unter Umständen abgenommen und eingetragen werden müssen.
In all diesen Fällen heißt es ab zum TÜV. Die Paragraphen 19 und 21 der StVZO regeln diese Anforderungen und sichern dadurch, dass sich alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge in einem gesetzeskonformen und damit verkehrssicheren Zustand befinden.
Diese Gutachten müssen ein positives Ergebnis als Ziel haben, um eine (Einzel)Betriebserlaubnis erhalten zu können. Bei einer Änderungsabnahme durch Anbaubegutachtung wird eruiert, ob eine Eintragung nötig ist, oder – falls vorhanden – die Mitführung der Allgemeinen Betriebserlaubnis für das jeweilige Teil oder die Maßnahme ausreicht.
Wo bekommt man eine Vollabnahme?
Die Gutachten bekommt man beim TÜV. So einfach wie das klingt, ist es aber nicht. Denn mittlerweile gibt es neben dem TÜV Rheinland, dem TÜV Nord und TÜV Süd sowie der DEKRA auch neue Prüforganisationen wie die GTÜ oder KÜS. So ein Gutachten können alle diese Anbieter ausstellen.
Was unterscheidet die Prüforganisationen?
In der Regel bleibt die Leistung dieselbe. Aber in nicht wenigen Fällen kommt es durchaus auf Erfahrungswerte an, die auf teilweise jahrzehntelange Tätigkeit in diesem Umfeld basiert. Vor allem bei seltenen, exotischen und extravaganten Fällen kommt ebendiese Erfahrung zum Tragen. Hier wären die „alten Hasen“ wie beispielsweise der TÜV Rheinland klar von Vorteil.
Ein weiterer Punkt ist der Preis. Doch für die Gebühren gibt es Rahmenbedingungen und der Rest ist fast vernachlässigbarer Spielraum. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft und drückt meist die Preise.
Gibt es regionale Anbieter?
Jein. Bis vor kurzem war das noch so. Daher auch die Bezeichnungen TÜV Rheinland oder TÜV Nord und so weiter. Doch nun dürfen Vollabnahmen und Teilabnahmen auch mobil durchgeführt werden, also im Grunde so, wie es auch bei der Hauptuntersuchung funktioniert. Dazu fahren die Prüforganisationen direkt zu Autohäusern oder auch Tunern oder Werkstätten, um diese Abnahmen und Gutachten direkt vor Ort zu erstellen.
Unser Tipp
Wenn man eine Vollabnahme oder Teilabnahme benötigt, sollte man schauen, wo in der Nähe die Möglichkeit besteht, dies durchführen zu lassen. Ein Blick auf die alteingesessenen Organisationen kann sicherlich nicht schaden und im Einzelfall eben beschriebene Vorteile mit sich bringen. Gesetzeskonform müssen alle Prüforganisationen arbeiten. Im Grunde hat der Kunde freie Auswahl. Wir wünschen viel Erfolg bei allen Vorhaben.
Text: NewCarz
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.