Suzuki Ignis Facelift Test – Ein Hauch Offroad

Suzuki Ignis Facelift
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Drei Jahre nach dem Marktstart der dritten Generation des Micro-SUV rollt seit dem vergangenen Frühjahr das Suzuki Ignis Facelift auf unseren Straßen.

Wir haben uns den überarbeiteten Spross genauer angeschaut und einem Test unterzogen. Dieser Fahrbericht gibt Aufschluss über die Neuerungen.


Exterieur – Mit leichter Offroad-Allür

Im Zuge des Facelifts gab es besonders an der Front einige Änderungen, die den Kleinen in Richtung Offroad trimmen. Der angedeutete Unterfahrschutz sieht nicht nur cool aus, sondern verströmt ein robustes, aber immer noch designorientiertes Flair.


Suzuki Ignis Facelift Front
Nur optisch, aber die Wirkung ist deutlich: Der angedeutete Unterfahrschutz am Ignis.



Festgehalten hat man sich an den wonnig gestalteten Scheinwerfern mit ihrem unique wirkenden Tagfahrlichtdesign, welches sich wie eine dem Lidstrich nachempfundene Rahmung von unten um die Scheinwerfer legt.

Seitlich betrachtet wirkt auch das Facelift hochbeinig, die schwarzen Applikationen einschließlich der dunklen Scheiben und Felgen harmonieren zur Lackfarbe und kontrastieren das kleine Gefährt mit Pfiff.


Suzuki Ignis Facelift Seite
Besitzt fast Buggy-Allüren – Seitlich betrachtet, zeigt sich das Micro-SUV hochbeinig.



Apropos Lackfarbe: Das Speedy Blue Metallic steht dem Suzuki Ignis Facelift richtig gut, macht aus ihm gar einen kleinen urbanen Styler mit nicht geringem Nutzwert. Immerhin besitzt das Micro-SUV vier Türen, Allradantrieb und umklappbare Rücksitzlehnen. 


Suzuki Ignis Facelift Heck
Schmal und hoch – Auch von hinten grüßt ab sofort ein optischer Unterfahrschutz.



Am Heck ist der Gesamteindruck nun stimmiger, auch hier hielt ein optischer Unterfahrschutz Einzug und ersetzt den „Balken“ am Vorgänger. Der „Allgrip“-Schriftzug hat nun Gesellschaft bekommen und so sitzt die „Hybrid“-Plakette nun direkt darunter.


Interieur – Let it be

Der Innenraum des Suzuki Ignis Facelift blieb weitestgehend identisch mit dem des Vorfacelifts. Dazu gehören auch der Rahmen der Mittelkonsole sowie die Türgriffe in Farbe des jeweiligen Außenlacks.


Türgriff innen
Manche Dinge bleiben, wie die in Wagenfarbe gehaltenen Türgriffe innen.



Jeder dürfte sich im Ignis sehr schnell zurechtfinden, die Anordnung der Bedienelemente wirft keine Fragen auf. Die Sitze vorne sind bequem, ab 300 Kilometer wünscht man sich aber eine dickere Polsterung derselbigen. Unter Berücksichtigung der bereitgestellten Leistung geht der Seitenhalt derweil in Ordnung.


Stoffpolster
Pflegeleicht & angenehm – Die Stoffpolster der Sitze zeigen wenig schweißtreibende Wirkung.



Hinten wird es in puncto Platzangebot etwas enger, doch für dieses Fahrzeugsegment geht das Gebotene denoch in Ordnung. Ganz besonders die Kopffreiheit ist im Ignis weitaus stärker ausgeprägt als bei anderen Fahrzeugen dieser Klasse.


Zentralbildschirm
Nach dem Facelift geblieben – Der recht kleine Bildschirm mit dem großen Rahmen.



Der Kofferraum offeriert ein absolut citytaugliches Ladevolumen, welches sich durch Umklappen der Rücksitze deutlich vergrößern lässt. Praktisch und ein Pluspunkt für das Kapitel Variabilität: Die Rückbank lässt sich bis zu 16,5 Zentimeter längs verschieben.


Motor und Fahreigenschaften – In Zurückhaltung geübt

Der kleine 1.2-Liter Vierzylinder leistet nun nur noch 83 PS, das sind 7 PS weniger als im Vorfacelift. Dieses kleine Defizit gegenüber dem Vorgänger spürt man im City-Alltag nur selten. Anders sieht es beim Überholen und auf der Autobahn aus, dann ist der Unterschied deutlicher ausgeprägt.


Motorraum Ignis
Sauberer, aber auch schwächer als im Vorgängermodell: Der 1.2-Liter Reihenvierzylinder.



In der City fühlt sich der Ignis nach wie vor am wohlsten, lässt sich zackig um die Ecken zirkeln und weder enge Gassen der Altstadt, noch 1970er-Jahre-Tiefgaragen können das kleine Micro-SUV aus der Ruhe bringen.

Hält man den Ignis drehzahltechnisch bei Laune, fällt schnell auf, dass der Allradantrieb auch hier eine gute Performance-Option darstellt. Denn zügig gefahrene Kehren werden nicht mit Untersteuern quittiert, der Ignis bleibt trotz seines hohen Aufbaus erstaunlich neutral und kommt nur äußerst selten – nicht zuletzt aufgrund der geringen Leistung – an seine (Traktions-)Grenzen.


Endrohr
So smart, wie sein Leistungsspektrum, zeigt sich das Endrohr am überarbeiteten Ignis.



Auf der Autobahn geht es bis zur Richtgeschwindigkeit noch einigermaßen selbstbewusst voran, spätestens ab 140 km/h wird der Vortrieb dann aber spürbar zäher und ab Tempo 150 braucht man viel Anlauf, um die als Höchstgeschwindigkeit angegebenen 165 km/h zu erreichen. Kommen dabei Steigungen ins Spiel, sinkt die Endgeschwindigkeit schnell bis unter 150 km/h.

Dafür zeigt sich das Micro-SUV loyal gegenüber seinem Fahrer, liegt erstaunlich gut auf der Straße und lässt sich maximal durch böigen Wind etwas aus der Ruhe bringen. Das Fahrwerk zeigte sich dabei fast durchgängig neutral und verschreckt weder mit burschikoser Härte noch mit zu langen Federwegen.


Suzuki Ignis Facelift schräg vorne links
Dank Allrad geht es auch auf feuchtem Wiesenuntergrund problemlos voran.



Die Bremsleistung des Suzuki Ignis Facelift geht in Ordnung, bei Bedarf verzögert der Ignis auch mit Schärfe. Ob bei dauerhaft übermäßiger Behandlung Fading ins Spiel kommt, haben wir nicht überprüft, wird aber auch für das Gros der Kunden keine nennenswerte Thematik sein.


Sparrunde Ignis Hybrid
Sparrunde – Der Ignis ist bei moderater Fahrweise überaus knausrig im Verbrauch.



Der Verbrauch war bei einem Ignis immer schon moderat, das Facelift bleibt dieser Linie treu. Im Durchschnitt kann man mit 5,0 Liter rechnen. Das entspricht 0,2 Liter mehr als das Modell ohne Allrad verbraucht. Unsere berüchtigte Sparrunde absolvierte das Ignis Facelift mit nur 3,9 Litern auf 100 Kilometer. Dauervollgas über 300 Kilometer auf nächtlicher freier Autobahn quittierte das kleine SUV mit absolut akzeptablen 6,8 Litern.


Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Die Ausstattungsstruktur bei Suzuki ist grundsätzlich etwas speziell. Möchte man alles haben, muss man zwangsläufig auf die Comfort+ Version zurückgreifen, die – man kann es erahnen – auch die teuerste Variante ist.


Assistenzsysteme
Die wichtigsten Assistenten werden mittig am vorderen Ende der Mittelkonsole bedient.



Diese Modellpolitik kennen wir von Suzuki bereits und haben es jüngst im neuen Vitara Facelift festgestellt. Auf der anderen Seite empfehlen wir ebendiese Ausstattung, zumal man einen sehr überschaubaren Aufpreis von knapp 500 Euro für Optionen wie Navi und Keyless bezahlt – sofern man bei der darunter angesiedelten Ausstattungslinie „Comfort“ das Assistenzpaket gewählt hat.


Hauptscheinwerfer LED
Ein Lidstrich aus LEDs umgarnen im Halbkreis die sehr guten LED-Hauptscheinwerfer.



Ansonsten beträgt der Preisunterschied zwischen den beiden Linien knapp 1.500 Euro. Die LED-Scheinwerfer arbeiten zwar statisch und haben keine Lichtmodi, leuchten aber einwandfrei in Form von einem fleckenfreien und hellen Abblend- und Fernlicht.

Das Keyless System wird mit Tasten an den vorderen Türen und an der Heckklappe gesteuert und zusätzlich gibt’s innen einen Startknopf für den Motor. Die Sitzheizung könnte etwas stärker in der Wärmeabgabe sein und verfügt über nur eine Stufe.


Keyless Türgriff
Gummierte Tasten an den vorderen Türen gehören zum Keyless-System.



Die Klimaautomatik hat trotz des kleinen Innenraums zu kämpfen. Mitunter hatten wir das subjektive Gefühl, dass die sieben PS weniger unter Umständen sogar ein Leistungsdefizit bei hochsommerlichen Temperaturen und aktivierter Klimaanlage offenbarten.


Dualkamera
Zwei Kameras hinter der Windschutzscheibe haben ein Auge auf den Verkehr.



Dank Frontkollisionswarner mittels Dual-Camera und Bremsunterstützung lassen sich Auffahrunfälle – besonders in urbanen Bereichen – vermeiden und das Spurhalte-Warnsystem erkannte jedes Abkommen von der Fahrspur und warnte entsprechend.


Navi im Suzuki
Hervorragend – Das Navigationssystem im Ignis bietet Komfort und Zuverlässigkeit.



Wenngleich nicht unbedingt notwendig, so gewöhnt man sich schnell an die Rückfahrkamera im Ignis und erfreut sich über ein zentimetergenaues Rangieren. Das Soundsystem ist eine der Achillesfersen am Ignis. Für Gelegenheitshörer und den Verkehrsfunk noch ausreichend, stellen die meisten wiedergegebenen Musikstücke ab einer bestimmten Lautstärke eine große Herausforderung für dieses System dar, sodass wir uns hier ein – gern auch optionales – Upgrade gewünscht hätten.


Spurhalteassistent
Spur verlassen – Färbt das Infodisplay im Cockpit in Orange und warnt zusätzlich per Text.



Etwas besser wird das Ganze, wenn über DAB+ gehört wird, der Empfang ist zudem auch in empfangsschwachen Gegenden erstaunlich gut. Bemerkenswert ist zudem die Routenführung des Navigationssystems. Hier gibt es nur Vorteile und außer dem für technikverwöhnte Menschen vielleicht etwas kleinen Bildschirm keine Nachteile.


Varianten und Preise des Suzuki Ignis Facelift

Das kleine SUV mit dem freundlichen Antlitz gibt es in drei Ausstattungen: Club ab 15.080 Euro, Comfort ab 16.054 Euro und Comfort+ ab 17.507 Euro. Dabei ist die Einstiegsvariante nur mit Frontantrieb und 5-Gang-Schaltgetriebe erhältlich.


Suzuki Ignis Facelift schräg hinten rechts
Allrad kostet im Ignis mindestens rund 17.500 Euro.



Wer Allradantrieb möchte, muss mindestens 17.516 Euro bezahlen und erhält den Ignis dann ab der Comfort-Ausstattung. Wird eine Automatik als Getriebeart gewünscht, ist diese wiederum nur in Kombination mit Frontantrieb sowie der Ausstattungslinie Comfort erhältlich. Es handelt sich dabei um ein stufenloses Automatikgetriebe CVT. Die Motorisierung bleibt bei allen Varianten gleich.


Fazit – Ich bin dann mal da

Er ist wieder da – oder noch immer – wie man´s nimmt. Das Micro-SUV aus dem Hause Suzuki ist eindeutig in der Stadt zuhause, wirkt nach dem Facelift etwas jünger und eine Nuance moderner. Dabei kann er sogar einen Hauch von Offroad verströmen.

Nach wie vor polarisierend, füllt auch das Suzuki Ignis Facelift eine Nische zwischen Kleinstwagen und Klein-SUV, offeriert quasi als „Pocket-Crossover“ zu einem überschaubaren Preis ein vernünftiges und praktisches Auto, das einen mehr als akzeptablen Nutzwert bietet.


Suzuki Ignis Facelift onroad
Den knuffig treuen Blick bewahrte sich der Ignis, nur etwas robuster sieht er nun aus.



Sparsam und mit Allradantrieb ausgerüstet – übrigens fast immer noch ein Alleinstellungsmerkmal in diesem Segment – zeigt sich der verbrauchsarme Ignis als stylischer Begleiter für jung und alt, ohne nennenswerte Schwächen zu offenbaren.

Wir sind uns sicher, dass auch das Facelift des kleinen Suzuki seine sicherlich auch junge Zielgruppe erreichen wird.




Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

Konkurrenz:
Fiat Panda 4×4

 

Technische Daten: Suzuki Ignis Hybrid Comfort+ Allgrip

  • Farbe: Speedy Blue Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 3,70 x 1,69 (1,88 mit Außenspiegel) x 1,61
  • Radstand (mm): 2.435
  • Antrieb: Vierzylinder Benzinsaugmotor mit Riemenstartgenerator
  • Leistung: 61 kW (83 PS) bei 6.000 rpm
  • Max. Drehmoment: 107 Nm bei 2.800 rpm
  • Hubraum: 1.197 ccm
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe
  • Antriebsart: Allrad Allgrip
  • Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 4,2 L/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,0 L/100 km
  • CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 95 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d EVAP ISC
  • Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12,4 sec (gemessen)
  • Wendekreis (m): 9,40
  • Bodenfreiheit (mm): 180
  • Leergewicht (kg): 985
  • Zuladung (kg): 345
  • Kofferraum (l): 204 bis 1.086
  • Kraftstofftank (l): 30
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 ab 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: Euro (Einstiegspreis ab 15.080 Euro)

 

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