Suzuki Swift Sport Hybrid Test – Vernunft trifft Sportlichkeit

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Auch die sportive Variante des japanischen Kleinwagens hat die Gegenwart eingeholt, denn nun heißt der Hot Hatch dank Teilelektrifizierung Suzuki Swift Sport Hybrid.

Und genau letzter Namenszusatz bedeutet zugleich auch die größte Veränderung für den flinken Sportler. Tatsächlich bedeutet dies, anders als bei seinem Swift-Geschwisterchen mit 1.0-Liter Motor, eine Verringerung der Leistung.

Inwieweit sich diese Reduzierung auf die Sportlichkeit auswirkt und was das teilelektrifizierte Modell noch so alles offeriert, klärt dieser Fahrbericht.

 

Exterieur – Gelber Alarm

Äußerlich hat sich an der sportlichen Charakteristik des Swift in der Sportvariante nichts verändert – zum Glück! Wiederholt rollt er in einem aufmerksamkeitsstarken Gelb auf unser Testgelände – es heißt immer noch Champion Yellow – und eine omnipräsente Signalwirkung ist dem Hot Hatch allein dadurch sicher.


Suzuki Swift Sport Hybrid Front
An der Front des Swift Sport sind keine Änderungen feststellbar.



Darüber hinaus sorgen die sportiven Anbauteile – nicht wenige davon im Carbon-Look gefertigt – für eine klare Ansage, dass es sich hier um die besonders dynamische Version des Kleinwagens handelt.


Suzuki Swift Sport Hybrid Seite
16 Zoll – Mit einer Nummer kleinerer Radgröße wirkt der Korpus etwas wuchtiger.



Seitlich füllen die saisonbedingten 16-Zoll-Räder mit Winterpneus die Radkästen nicht ganz so opulent aus, wie die 17-Zöller, doch mickrig ist der Anblick in absolut keiner Weise. Am Heck kommt es dann endlich zum kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Unter dem „Sport“-Abzeichen prangt nun ein Hybrid-Badge.


Heckklappe Suzuki Swift Sport Hybrid
Hinzugesellt – Das Hybrid-Emblem gibt nun Hinweis auf den modernisierten Antrieb.



Glücklicherweise bliebt hier auch der Rest optisch unangetastet. Und so verheißen zwei gutbemessene Endrohre das Potenzial des Swift Sport Hybrid. Ob diese optische Versprechung auch gehalten wird, dazu kommen wir später noch genauer.


Interieur – Alles bleibt auf Sport getrimmt

Das Interieur zeigt weiterhin fast unverändert seinen überaus dynamischen Charakter. Rote Akzente ziehen sich praktisch durch den gesamten Innenraum, zeigen sich quasi überall und attraktiv geschnittene Sportsitze, in denen man sattelfest auch durch scharfe Kurven in Position gehalten wird, unterstreichen die gewünschte sportive Note nochmals.




Platztechnisch gibt es keine Veränderung, der Swift kann sich hier im Segment sehr gut behaupten, wenn nicht sogar vorlegen – Stichwort: Kopffreiheit. Besonders erfreulich: Trotz Hybridtechnik bleibt der Platz im Kofferraum unverändert bei maximal 947 Litern Laderaumvolumen.





Motor und Fahreigenschaften – Weniger Pferde, mehr Momente

Der 1.4-Liter Boosterjet Benziner leistet im Suzuki Swift Sport Hybrid nur noch 129 PS anstelle 140 PS. Das sind immerhin elf Pferde weniger als vorher. Dagegen steht nun eine elektrische Unterstützung mittels eines 10 kW starken Riemenstartgenerators, der seine Energie aus einem kleinen Akku mit 0,38 Kilowattstunden Kapazität bezieht.


Motorraum Swift Sport Hybrid
Neben weniger Leistung gab’s eine neue Abdeckung und geänderte Leitungszuführungen.



Geladen wird der Akku ausschließlich über Rekuperation, also Bremsenergierückgewinnung. Bei entsprechenden Gegebenheiten wie Bergabfahrten, geht der Ladevorgang rasend schnell, man kann dabei praktisch zusehen, wie der Akkustand Richtung vollgeladen eilt.

Als Resultat dieses 48-Volt-Mildhybridsystems, welches hier ausschließlich unterstützend agiert und keinen rein elektrischen Betrieb ermöglicht, steigt das maximale Drehmoment um fünf auf nun 235 Newtonmeter. 


Energiefluss Hybrid
Wissen, was läuft – Der Energiefluss in Echtzeit ist nun via Cockpit abrufbar.



Viel wichtiger als diese Angaben auf dem Papier ist allerdings die sogenannte Torque-Fill-Funktion, mit der bis zum Einsatz des Abgasturboladers bei rund 2.000 Umdrehungen pro Minute, der E-Motor ein zusätzliches Drehmoment von bis zu 53 Newtonmeter bereitstellt. Dies spürt man daran, dass der Swift Sport aus niedrigen Drehzahlen besser anspricht und das entstandene Leistungsdefizit hier komplett ausgemerzt wurde.


Endrohre Swift Sport
Kein Gaukler – Die Endrohre sind einbezogen; der Klang könnte etwas kerniger sein.



Zudem steht das gestiegene Maximum an Drehmoment bereits ab 2.000 und nicht wie vorher, ab 2.500 Touren bereit. Fahrtechnisch sieht das dann so aus, dass der Suzuki Swift Sport Hybrid etwas zackiger und kraftvoller in niedrigen Drehzahlen agiert.

Der Unterschied kommt erst bei hohen Drehzahlen, denn hier wirkt der überarbeitete Vierzylinder jenseits der 4.000 Touren etwas angestrengter, dreht nicht ganz so willig weiter bis in den Begrenzer, wie er es vorher tat. In Summe hat das aber kaum Auswirkungen auf das subjektive Leistungsempfinden.

Das hat Suzuki sehr clever gelöst, denn dank dem Kraftzuwachs im untertourigen Bereich – indem man im Alltag eh mehr unterwegs ist – bleibt das Defizit bei hohen Umdrehungen nahezu vernachlässigbar. Zwar wird der Mildhybrid beim Sprint von null auf 100 km/h eine ganze Sekunde langsamer – aber man spürt das nur marginal. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt unverändert bei 210 km/h.


Schalthebel Suzuki
Abkürzung – Durch kürzere Schaltwege wirkt der Gangwechsel noch knackiger.



Die Schaltung ist durch kürzere Schaltwege noch knackiger und das ist auch gut so, denn durch die neue Leistungscharakteristik muss man den Griff zum Schaltknauf auch öfter vollziehen als vorher.

Insgesamt zeigt der Suzuki Swift Sport Hybrid nicht mehr ganz so die Zähne wie sein Vorgänger, doch fahraktiv lässt er sich nach wie vor bewegen und Fahrspaß gibt es immer noch in genügend hohen Dosen. Eine direkte Lenkung, ein straffes Fahrwerk und eine gutmütige Charakteristik im Grenzbereich sind die Hauptmerkmale des Sport-Swifts.


Tankdeckel
Hinten links sitzt der EInfüllstutzen für 37 Liter Superbenzin.



Besomders wichtig ist bei dieser Antriebsumstellung die Auswirkung auf den Verbrauch, denn hier hat der Swift Sport als Mildhybrid überzeugen können. Fuhren wir den Vorgänger noch mit rund 7,5 Litern im Drittelmix auf 100 Kilometer, waren es hier nur noch 6,6 Liter. Eine klare Ansage.


Sparrunde Verbrauch Suzuki Swift Sport Hybrid
Kleine Sensation – Auf der Sparrunde rechten dem Swift nur 3,8 Liter pro 100 Kilometer.



Noch interessanter zeigte sich der Sportler bei defensiver Fahrweise auf unserer Sparrunde, auf der er tatsächlich nur 3,8 Liter auf 100 Kilometer konsumierte. Beeindruckend. Vollgasfahrten werden weiterhin mit bis zu elf Litern bestraft – daran hat sich nichts geändert.


Ausstattung, Technik und Komfort

In diesem Kapitel gab es nur leichte Anpassungen, wovon wir eine sofort entdeckten und für die es einen dicken Daumen nach oben gab: Endlich kann man im Multiinfodisplay des Cockpits auch die digitale Geschwindigkeitsanzeige einstellen. Danke, Suzuki!


Multiinfo-Display
Im Vorgänger noch vermisst, ist er nun dabei: Digitaltacho im Cockpitinstrument.



Der Rest blieb so gut wie in jedem Detail bei dem, was uns der Vorgänger bereits offerierte. Dem übermotivierten Bremsassistenten DSBS des Vorgängers hat man offenbar eine Portion Valium verordnet, denn dieser zeigte sich nun nicht mehr ganz so hibbelig. Doch eine gewisse Nervosität blieb dennoch zu beobachten, da es in manchen Situationen immer noch zu Warnmeldungen kam, obwohl man weit ab von Gefahren im Verzug unterwegs war. Schwester, die Dosis erhöhen, bitte.


Abstandstempomat
Gern genutzt, weil die Abstände stets sanft hergestellt wurden: Der Abstandstempomat.



Beim Vorgängermodell monierten wir noch das Fehlen von Parksensoren als Einschränkung, auch wenn es eine Rückfahrkamera gab. Dies hat sich nun mit dem Suzuki Swift Sport Hybrid geändert und das zusätzliche akustische Piepen sowie die Visualisierung durch Abstandslinien im Cockpit schufen zusätzliche Sicherheit.


Parksensoren
Sehr hilfreich: Parksensoren mit akustischer und visueller Warnung vor Hindernissen.




Ausstattung und Preise des Suzuki Swift Sport Hybrid

Die Sportversion mit der Mild-Hybrid-Unterstützung gibt es ab 23.850 Euro – das sind 2.450 Euro mehr, als der Vorgänger aufrief. Dafür gibt es eine aufwändigere und umweltfreundlichere Antriebstechnologie, mit der man einen höheren Sparfaktor sicherstellt.


Suzuki Swift Sport Hybrid schräg hinten rechts
Der (Fahr)Spaß beginnt nun knapp unter 24.000 Euro – das Sport-Derivat wurde teurer.



Die serienmäßige Ausstattung des Sportmodells vom Swift genießt weiterhin ein Level, welches dem einer Vollausstattung sehr nahekommt.


Fazit – Fahrspaß mit mehr Vernunft

Er kann es immer noch: Als Sportvariante sorgt der Swift mit hybridisierter Antriebstechnik für jede Menge Fahrspaß. Nicht mehr ganz so bissig in seinen Grundzügen, ist er dafür um einiges sparsamer als sein Vorgänger geworden. Die Fahrfreude ist dabei so marginal abtrünnig, dass im Alltag im Grunde keine Unterschiede spürbar werden.


Suzuki Swift Sport Hybrid schräg vorn links
Erwachsener – Als Sportversion zeigt der Swift, wie man Dynamik und Effizienz clever kombiniert.



Außerdem ist allein durch die neu gewonnene Effizienz das vor allem subjektiv so gut wie vernachlässigbare Leistungsdefizit mehr als zu verschmerzen. Mehr, als ein Schulterzucken hatten unsere Testfahrer zum Leistungsvergleich gegenüber dem Vorgänger nicht anzumerken.


Suzuki Swift Sport Hybrid Heck
Darf er sich immer noch als Hot Hatch bezeichnen? Wir meinen eindeutig – ja.



So bleibt der Suzuki Swift Sport Hybrid vor allem eines: Ein dynamischer Kleinwagen mit Hot-Hatch-Charakter und zusätzlich zeitgemäßem Vernunftsprädikat. Das Gewissen bleibt rein und der Fahrspaß nahezu unangetastet.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

 

 

Technische Daten: Suzuki Swift Sport Hybrid

  • Farbe: Champion Yellow
  • Länge x Breite x Höhe (m): 3,89 x 1,74 (1,88 mit Außenspiegeln) x 1,48
  • Radstand (mm): 2.450
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Ottomotor mit Turbolader und OPF + 48-Volt-Mildhybridsystem
  • Leistung: 95 kW (129 PS) bei 5.500 rpm
  • max. Drehmoment: 235 Nm bei 2.000 bis 3.000 rpm
  • Hubraum: 1.373 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltgetriebe
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,6 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,6 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 127 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,1 Sekunden
  • Wendekreis (m): 10,2
  • Bodenfreiheit (mm): 116
  • Kofferraumvolumen (l): 265 bis 947
  • Leergewicht (kg): 1.095
  • Zuladung (kg): 350
  • Dachlast (kg): 30
  • Tankinhalt (l): 46
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 24.350 Euro (Einstiegspreis Swift Sport Hybrid ab 23.850 Euro)

 

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