Opel Combo Test –e im Erstkontakt – Neue Wege

Opel Combo-e Life
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Mit dem neuen Opel Combo-e bringen die Rüsselsheimer ihren Hochdachkombi in die Neuzeit – komplett elektrisch und noch immer praktisch.

Nicht mehr viele Hersteller haben solche Fahrzeuge im Bestand, die SUVs konnten sowohl Vans als auch besagte Hochdachkombis weitgehend verdrängen. Opel hingegen bringt sein Derivat bereits in fünfter Generation. Zeit, für einen ersten Test des neuen Opel Combo-e Life.


Exterieur & Interieur

Streng genommen, können wir dieses Kapitel relativ kurz halten, denn der Opel Combo-e ist rein optisch nahezu identisch mit dem Verbrenner-Combo. Lediglich der Schriftzug am Heck und natürlich das E-Kennzeichen verraten den Stromer unter den Rüsselsheimer Hochdachkombis. Selbst die Ladeklappe gleich der Tankklappe beim Verbrenner – elektrisch inkognito sozusagen.

Opel Combo-e Life Front
Typisch Opel – Die Front zeigt die Markenzugehörigkeit.


Ansonsten fällt das Design des Combo-e wenig aufregend aus. Ein klassischer Hochdachkombi ohne Schnickschnack, aber mit jeder Menge Platz. Im Übrigen grenzt sich der Opel Combo-e durch eine geänderte Front von seinen Modellgeschwistern Peugeot Rifter, Citroen Berlingo und Toyota Proace City ab.

Opel Combo-e Life
Nun auch elektrisch – Der Combo ist der erste des Quartetts mit E-Antrieb.


Auch den elektrischen Combo gibt es in zwei Längen. Wir fuhren die kurze Variante, die immerhin rund 4,40 Meter misst und ideal für die Reise zu fünft ist. Wird mehr Laderaum und / oder Platz für Passagiere benötigt, lohnt ein Blick auf die XL-Version, welche immerhin 35 Zentimeter mehr mitbringt, die sich deutlich bemerkbar machen. Wird der E-Combo überwiegend als Siebensitzer genutzt, ist der XL quasi Pflicht.

Opel Combo-e Life Seite
Der Kurze – Auf Wunsch gibt es den E-Combo auch als verlängerte XL-Version.


Im Innenraum waren wir dann wiederum recht verblüfft, denn auch hier gibt es kaum Hinweise auf die elektrische Antriebsart. Wäre da nicht der volldigitale Tacho samt Batterieanzeige, könnte der elektrische Combo auch als Verbrenner durchgehen.

Opel Combo-e Life Innenraum
Aufgeräumt – Der Arbeitsplatz des Fahrers ist klar strukturiert.


Allerdings flog die mechanische Handbremse raus und wurde durch eine elektrische Variante ersetzt. Geschaltet wird hier mittels Shift-by-wire Technologie und besonders positiv aufgefallen ist das angenehm dick gepolsterte und beheizte Lenkrad.

Hochdachkombi Fond
Hinten gibts auch im Combo-e drei Einzelsitze.


Die Sitze bieten vorne ausreichend Komfort und mittelmäßigen Seitenhalt. Die hinteren Plätze bestehen aus drei Einzelsitzen, die Passagiere bis 1,80 Meter problemlos befördern können. Der Kofferraum bietet mindestens 597 Liter Ladevolumen, welches sich auf bis zu 2.126 Liter erweitern lässt. Zum Vergleich: Der Opel Combo-e XL offeriert 850 beziehungsweise 2.693 Liter.


Motor & Fahreigenschaften 

Angetrieben wird der Opel Combo-e von einem 136 PS starken Elektromotor, der seine Kraft via 1-Gang-Automatik an die Vorderräder leitet. Das maximale Drehmoment beträgt 260 Newtonmeter und steht ab der ersten Umdrehung zur Verfügung.

E-Motor PSA
Der E-Antrieb leistet hier 136 PS.


Unsere erste Runde drehen wir im innerstädtischen Bereich und bereits von Kilometer eins an fällt auf, welche erstaunliche Ruhe im Innenraum vorherrscht. Dieser Eindruck – so viel sei vorab verraten – manifestierte sich während der weiteren Testfahren – wirklich laut wurde es nicht einmal bei Topspeed auf der Autobahn. Ebenfalls auffällig ist die Fahrwerksabstimmung, die eindeutig auf Komfort getrimmt wurde. Der Hochdachkombi schluckt wacker Verwerfungen, auch Gullydeckel und Fahrbahnunzulänglichkeiten dringen nur sehr abgeschwächt in den Fahrgastraum. In Verbindung mit der bereits angesprochenen Ruhe im Inneren stellt sich so recht schnell ein behagliches Ambiente ein.

Ladeanschluss
Geladen werden kann der Familien-Kombi mit bis zu 100 kW.


Opel gibt die kombinierte Reichweite mit 280 Kilometern nach WLTP an. Auf unseren ersten Fahrten erreichten wir einen kombinierten Verbrauch von 23,3 kWh pro 100 gefahrener Kilometer. Dieser Verbrauch lässt sich in beide Richtungen korrigieren, besonders auf der Autobahn sollte man keine gigantischen Reichweiten erwarten. Übrigens ist bei elektrisch abgeriegelten 135 Sachen ohnehin Schluss mit lustig. Vermutlich würde der Hochdachkombi bei höherem Tempo die Reichweite überproportional stark dezimieren. Dafür kann der Opel Combo-e verhältnismäßig schnell nachladen. Wird an einer 100-kW-Säule „getankt“, so sind innerhalb von 30 Minuten wieder rund 80 Prozent nachgeladen. Voll laden dauert so übrigens 70 Minuten.

Automatikgetriebe
Der Gangwechsel erfolgt via „Shift-by-wire“.


In Summe kann man festhalten, dass der Antrieb recht gut zum E-Combo passt, sofern man keine allzu sportlichen Ambitionen hat. Zum gemütlichen Cruisen, wie auch für die Fahrt über Land eignet sich der elektrische Hochdachkombi prima, die Langstrecke hingegen sollte im Vorfeld allerdings ein wenig akribischer geplant werden.


Technik & Assistenz im Opel Combo-e

Auf Wunsch erhält der Opel Combo-e Life nahezu die gleiche Ausstattung wie sein Pendant mit Verbrenner. Bereits ab Werk bekommt der Kunde hier einen Spurhalteassistenten, einen Müdigkeitswarner sowie eine Verkehrszeichenerkennung. Außerdem an Bord ist stets ein Frontkollisionswarner samt Notbremsassistent und Fußgängererkennung.

Volldigitales Cockpit
Im neuen Combo-e zog ein volldigitales Cockpit ein.


Optional gibts derweil eine Rückfahrkamera mit 180-Grad-Ansicht, die zwar sehr hilfreich ist, doch deren Bild gern etwas höher aufgelöst sein dürfte. Wer das Parken lieber abgibt, der kann zudem einen Parkassistenten ordern, der diese Aufgabe übernimmt.

PSA Navigation
Der aufgesetzte Zentralbildschirm ist gut ablesbar.


Dreh- und Angelpunkt des Infotainments ist ein mittig platzierter Zentralbildschirm, der auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar ist. Die Smartphone-Integration erfolgt wahlweise über Bluetooth, Android Auto oder Apple CarPlay. Die Routenführung des Navigationssystems erwies sich im ersten Test als vernünftig, auch Verkehrsstörungen wurden rechtzeitig angezeigt. Das Soundsystem gehört keiner bekannten Marke an und spielt klanglich im Mittelfeld. Neben FM- ist auch DAB-Radio an Bord.

Opel Halogenscheinwerfer
Leider kommen auch im elektrischen Combo nur Halogenscheinwerfer zum Einsatz.


Ein nicht geringes Manko sind derweil die Scheinwerfer des Opel Combo-e. Diese sind – wie auch in den Versionen mit Diesel- und Benzinantrieb – ausschließlich in Halogentechnik zu bekommen. Neben der recht überschaubaren Lichtausbeute kommt hier erschwerend der gegenüber LEDs höhere Stromverbrauch zum Tragen, was bei einem E-Auto besonders unklug ist.

Dachgalerie
Als empfehlenswerte Option steht das Panoramadach in der Ausstattungsliste.


Wirklich toll hingegen ist das riesige Panorama-Glasdach samt Dachgalerie – auch dieses Feature kennen wir bereits vom konventionellen Combo und können es auch hier bedenkenlos empfehlen. Besonders der zusätzliche Stauraum in Kombination mit der schicken Illumination bei Nacht macht hier Eindruck.


Fazit zum Opel Combo-e

Der Opel Combo-e Life zeigte sich in unserem ersten Test als alltagstauglicher Familienbegleiter mit E-Antrieb. Fürs Daily Business ideal, kommen erste Schwächen beim Langstreckeneinsatz zum Tragen. Kompromisse gibt es in puncto Komfort und Raumangebot derweil keine.

Opel Combo-e Life Heck
Ab rund 28.500 Euro ist der neue Opel Combo-e Life erhältlich.


Wer auf der Suche nach einem elektrischen Familienfahrzeug ist, kommt am Combo kaum vorbei, zumal er nach Abzug der Förderung ab rund 28.500 Euro zu haben ist. Noch spannender dürfte sogar die Cargo-Variante sein, die ebenfalls vollelektrisch angeboten wird und die sich bei entsprechendem regionalen Einsatz durchaus großer Beliebtheit erfreuen dürfte.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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