Renault Arkana Test – Überkreuzte Eleganz

Renault Arkana
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Crossover heißt das Zauberwort, dessen Macht sich auch der neue Renault Arkana bedient – denn als solcher bereichert er seit diesem Jahr den mitteleuropäischen Markt mit dieser beliebten Bauart.

Basierend auf dem Captur der zweiten Generation und einem Modellnamen, der aus dem lateinischen stammt und sinngemäß das „Geheimnis“ bedeutet, integriert sich der elegante Arkana in die vielseitige Modellpalette des französischen Automobilherstellers.

Ganz so neu ist der Ansatz allerdings nicht, denn bereits vor fünf Jahren gab es ein Crossovermodell, das den Namen Kaptur – ja, mit „K“ – trug, welches allerdings ausschließlich für russische Straßen bestimmt war.

Da sich genau diese Karosserievariante auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreut, ist der Arkana die logische Schlussfolgerung, um auch von diesem in Europa herumgereichten Kuchen ein ordentliches Stück abschneiden zu können – und das in einer Fahrzeugklasse, in der es bislang ein solches Modell nicht gibt.

Wir fuhren den Renault Arkana als TCe 140 in einem leuchtenden Sansibar-Blau – Fahrbericht.


 



 

Die Außenansicht des Renault Arkana

Der Arkana ist als Crossovermodell mit deutlichen Coupé-Anleihen – eine Besonderheit in seinem Preissegment. Denn normalerweise kosten derartige Modelle deutlich mehr und finden sich ausschließlich in den Premium-Fahrzeugsegmenten.




Von vorne ist dieser Eindruck nicht sofort prägender Natur, da zeigt sich der Arkana mit einem vollkommen CI-konformen Antlitz, welches man als Unbedarfter bei einem flüchtigen Blick gut und gerne auch mit anderen Modellen der Marken verwechseln kann. Allerdings zeigen beim näheren Hinschauen die erhöhte Bodenfreiheit und diverse Applikationen für einen Offroad-Look bereits erste Anzeichen, dass es sich hier um etwas anderes handeln muss.


Renault Arkana Seite
Eine wunderschöne Symbiose aus Coupé und SUV: Die Seitenpartie des Arkana.



Vollkommen wird der Aha-Effekt dann beim Blick auf die Seitenansicht. Die fließende Kontur des flach gehaltenen Greenhouses mit dem kuppelartig, nach hinten in eine sehr flach verlaufende Heckscheibe mündendes Dach, machen den Coupé-Eindruck perfekt.


Renault Arkana Heck
Auch am Heck zeigt sich der Arkana selbstbewusst mit sportlicher Note.



So versprüht der Arkana vor allem aus dieser Perspektive jede Menge Eleganz und gern lässt man den Blick dem vorbeiziehenden Auto folgen. Denn dabei wird man mit einem nahtlos im Übergang abschließenden Heck belohnt, das vor allem mit dem durchgängig verlaufenden LED-Lichtband, der dominanten Spoiler-Abrisskante sowie einem angedeuteten Unterfahrschutz den Staffelstab der Sportlichkeit nach oben hält.


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Das Interieur

Beim Innenraum hat man nicht wenige Erinnerungspunkte an andere Renaultmodelle – das ist keinesfalls ein negativer Aspekt, sondern schafft vielmehr Vertrauen und Beständigkeit. Der zentrale Blidschirm ist eines dieser Merkmale, den man auch aus einem Espace oder Captur kennt.


Instrumententafel Arkana
Renault-Kenner dürfte der Instrumentenbereich im Arkana sofort vertraut vorkommen.



Das Raumgefühl ist vorne großzügig und im Fond dank des großen Radstands besonders in puncto Beinfreiheit immens. Der Kopf kommt durch die schräge Dachpartie zwar eher an die dadurch bedingten räumlichen Einschränkungen, diese dürfen aber bis zu einer Körpergröße von 1,80 Meter komplett zu vernachlässigen sein. 




Oder anders gesagt: In einem Renault Kadjar findet man an dieser Stelle auch nicht mehr Platz. Zudem sind die Sitze sehr komfortabel – vor allem vorne sitzt man überaus bequem. Die Materialanmutung reicht von solide bis wertig und der Klasse entsprechend vollkommen angemessen. Die Verarbeitung ist auf sehr hohem Niveau – es gibt hierbei keine echten Kritikpunkte zu benennen.




Einen weiteren Pluspunkt heimst der Renault Arkana beim Platzangebot im Kofferraum ein: Mit 513 Litern in Standardkonfiguration schlägt er nicht nur den Kadjar, sondern kommt auch deutlich teureren Konkurrenten wie einem BMW X4 verdammt nah – es sind nur zwölf Liter Raumvolumen Unterschied.

Nur in der maximierten Konfiguration muss man aufgrund der coupé-artigen Karosserie mit weniger auskommen, als herkömmliche SUVs vorweisen können. Doch die 1.296 Liter sollten für die meisten Anforderungen vollkommen ausreichen.


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Motor und Fahreigenschaften – Das Herz am rechten Fleck

Zugegeben: Anfangs hatten wir unsere Bedenken, ob ein 1.3-Liter-Reihenvierzylinder mit 140 PS einem Auto dieser Bauart und Größe überhaupt gerecht werden kann – und wurden eines Besseren belehrt. Denn der Benziner legt sich lebhaft und mit viel Agilität ins Zeug, wirkt nie müde und reagiert auf jeden Gasbefehl prompt. Ein 12-Volt-Mildhybrid – im Grunde handelt es sich eher um ein Microhybrid – hilft dabei im Hintergrund, und genau da bleibt er in der Praxis auch verborgen – eine spürbare Unterstützung ist nicht erkennbar.


Motorraum
Mehr als erwartet – Der Vierzylinder mit seinen 140 PS macht den Arkana zum flotten Begleiter.



Beim kraftvollen Vortrieb hilft vor allem das maximale Drehmoment von 260 Newtonmetern, das bereits ab 1.750 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute anliegt und dem Crossover dadurch ordentlich Beine macht. Der Motor scheut keine Drehzahlen und bleibt dabei auch in hohen Bereichen akustisch zurückhaltend, fällt nie durch Quengelei auf oder klingt gar gequält.


EDC Wahlhebel
Charakterschwäche – Die Gedenksekunde beim Lastwechsel zeigt auch dieses EDC.



Knapp unter zehn Sekunden bleibt man beim Beschleunigen aus dem Stand bis Tempo 100 und maximal sind 200 km/h drin, was den Crossover spielend leicht auch im lebhaften Metier der freien Autobahn gut aussehen lässt.

Die Kraftübertragung übernimmt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Dieses EDC besitzt wie gehabt auch hier eine kleine Gedenksekunde beim Richtungs- oder Lastwechsel, was der Agilität und dem sportlichen Aspekt einen kleinen Abstrich abringt. Doch dieser ist nach kurzer Gewöhnung fast vernachlässigbar und wer es besonders sportlich meint, kann im Sportmodus diese Allüre weiter minimieren.


Endrohr Arkana
Hinter den Kulissen – Dem Endrohr wurde am Arkana keinerlei Aufmerksamkeit zuteil.



Das Fahrwerk konnte im Test mit einem ausgewogenen Setup überzeugen. Schlaglöcher und Stöße werden adäquat gefiltert, nur die Vorderachse macht vereinzelt durch weniger stilvolles Abrollen auf sich aufmerksam. Dafür kann man den Renault Arkana auch zügig durch Kurven und Kehren bewegen, ohne gleich einen Schaukelbonus on top zu erhalten.


Lenkrad
Angenehm im „Handling“ – Das Lenkrad erwies sich als haptisch gute Schnittstelle.



Die Lenkung erwies sich als genau und leichtgängig, überzeugte darüber hinaus mit stetiger Rückmeldung. Das Bremsverhalten blieb im Praxistest durchgängig vorbildlich, man erlebt ein gutes, fein dosierbares Pedalgefühl und selbst bei harscher Gangart blieben die Zangen bissfest an den Bremsscheiben.

Beim Verbrauch stellten wir im Drittelmix mit 8,1 Litern auf 100 gefahrene Kilometer einen höheren Wert als erwartet fest. Fast drei Liter mehr als die Werksangabe ist eine deutliche Überschreitung – auch wenn diese Werte von Renault im NEFZ-Verfahren ermittelt wurden.


Sparrunde Verbrauch Renault Arkana TCe 140
Nur wer durchgängig mit Gasbefehlen knausert, kann derartige Verbräuche herauskitzeln.



Auf der Sparrunde luden wir den Arkana dann durch defensive und zurückhaltende Fahrweise zum Nachlegen ein und siehe da: Ein Durchschnitt von dann nur noch 4,7 Litern auf hochgerechnet 100 Kilometer Fahrstrecke ist sogar wieder salonfähig.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Unser Testwagen besaß die „Intens“-Ausstattung, womit sich einige Annehmlichkeiten bereits serienmäßig an Bord befanden. Besonders erwähnenswert ist davon der adaptive Tempomat, der alle Abstände zum Vordermann im gesamten Testzeitraum zuverlässig und sehr geschmeidig halten konnte.


Zentralbildschirm
Der über neun Zoll große Zentralbildschirm ist beim „Intens“ bereits serienmäßig dabei.



Besonders empfehlenswert für Vielfahrer ist der 600 Euro on top aufrufende Autobahn- und Stauassistent. Bei Stop-and-Go-Betrieb nimmt der Renault die Fahrt nach dem Anhalten selbst wieder auf, sofern der Halt nicht länger als drei Sekunden dauert – im Berufsverkehr beispielsweise, ist dies eine deutliche Erleichterung.

Sehr gut ist auch das Infotainment mit dem 9.3-Zoll-Touchscreen in Bezug auf Bedienung und Bedienstruktur. Selbst Novizen haben sich hier sehr schnell eingefuchst und kommen damit auch während der Fahrt klar. Das Navigationssystem glänzte mit zuverlässiger Routenführung und schneller Berechnungszeit.


Routenführung Renault
Witzig. Man kann aus sechs Autos wählen, welches auf der Routenführung gezeigt wird.



Ein Totwinkel-Assistent machte im Praxistest keinen einzigen Fehler und das induktive Ladefeld für Smartphones hatte nur vereinzelt Aussetzer beim Laden. Wieder einmal großes Lob hatten alle Testfahrer für die Voll-LED-Scheinwerfer übrig. Hierbei kann man sich seit Jahren auf Renault verlassen, dass man dabei stets eine hohe Lichtausbeute bei großer Reichweite erhält – so auch hier.


Lenkradheizung
Die Lenkradheizung findet man links neben dem Lenkrad, wohingegen…



Zusätzlich verfügte unser Test-Arkana über ein knapp 1.500 Euro teures Lederpaket inklusive Sitz- und Lenkradheizungen, die zwar etwas Zeit benötigten, aber dafür homogen für Wärme sorgten. Wer auf Nummer sicher beim Rangieren gehen will, sollte sich auch das City-Paket mit 360-Grad-Rundumsicht und Parksensoren ringsum sowie einem Parklenkassistenten für 390 Euro extra gönnen.

Ambientelicht sorgt für eine wonnige Atmosphäre, allerdings macht diese bereits in den vorderen Türverkleidungen Halt – im Fond gibt es nichts davon.




Last, but not least, empfehlen wir allen, die gerne Musik beim Autofahren hören, die 1.200 Euro extra für das Bose Soundsystem zu investieren. In typischer Bose-Manier sorgte dieses im Testwagen für ein voluminöses, ja druckvolles Klangbild und sicherte dadurch eine überaus angemessene akustische Untermalung.


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Varianten und Preise des Renault Arkana

Wer den Crossover sein eigen nennen will, hat die Qual der Wahl zwischen drei Ausstattungen:

  • ZEN – Der Einstieg beginnt bei 28.150 Euro und bietet bereits unter anderem eine Klimaautomatik, einen einfachen Tempomaten, ein Multimediasystem mit 7-Zoll-Screen und Smartphone-Integration inklusive Android Auto und Apple CarPlay und auch Voll-LED-Scheinwerfer.
  • INTENS – Das Mittelmaß ist keinesfalls als solches zu sehen, denn ab 30.150 Euro erhält man bereits eine fulminante Ausstattung, wie im vorherigen Kapitel nachzulesen ist.
  • R.S. LINE – Die Topausstattung startet ab 34.300 Euro und bringt neben vielen sportlichen Applikationen innen wie außen auch eine Leder-Alcantara-Sitzkombination, spezielle 18-Zoll-Räder, ein beheiztes Lenkrad und den Easy-Park-Assist mit – um nur einige Dinge zu benennen.



Innenraum vorne Arkana
Bereits als „Intens“ erhält der Arkana eine Menge Ausstattungsmerkmale ab Werk.



Als Motoren hält Renault zwei Benziner und ein Plug-in Hybrid bereit. Einen Diesel bietet man nicht an. Bei den Benzinern handelt es sich um den 1.3-Liter Turbomotor mit wahlweise 140 oder 158 PS – letzteren gibt es nur in der Ausstattung R.S. LINE. Der Hybrid ist ein Konglomerat aus einem 1.5-Liter Saugmotor mit 98 PS und einem E-Motor mit 49 PS – die Systemleistung wird mit 143 PS angegeben. Der Hybrid – genannt E-Tech 145 – startet erst in der INTENS ab 32.650 Euro.

Alle Modelle erhalten das EDC als Kraftübertragung; ein manuelles Schaltgetriebe wird nicht angeboten. Ein solches könnte den sportiven Touch aber durchaus noch verstärken.


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Fazit – So schick, so unique

Mit dem Renault Arkana besetzt der französische Hersteller eine spannende Nische, denn in diesem Segment genießt dieses Modell aktuell noch eine völlige Konkurrenzlosigkeit. Das Alleinstellungsmerkmal macht den Arkana bereits interessant, doch sind es obendrein auch seine äußeren und inneren Werte, die überzeugen können.


Renault Arkana schräg hinten rechts
Bislang ist der Renault Arkana das einzige SUV-Coupé in seiner Fahrzeugklasse. Noch.



Mit einer elegant sportiven Erscheinung, viel Platz und zudem gut ausgestattet, spricht er genau die Zielgruppe an, welche ohnehin Gefallen an Crossovermodellen mit Coupé-Anleihen finden, denen aber die Premium-Segmente schlicht und ergreifend zu teuer waren und sind. Renault eröffnet genau hier mit dem Arkana eine ganz neue Perspektive.

Die getestete Motorisierung erwies sich zudem als überaus passend zum Fahrzeug und das ausgewogene Fahrverhalten bringt gemeinsam mit den sehr zuverlässigen Assistenten ein hohes Maß an Sicherheit ins Spiel.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro und Contra

Pro:

  • tolles Design
  • in seinem Segment einzigartig
  • ausgewogenes Fahrwerks-Setup
  • gute Assistenzsysteme

Contra:

  • etwas hoher Verbrauch
  • kein Diesel im Angebot
  • keine Alternative zum EDC

 

 

 

Konkurrenz:
aktuell keine direkte Konkurrenz

 

 

Technische Daten: Renault Arkana TCe 140 EDC Intens

  • Farbe: Sansibar Blau
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,57 x 1,80 (2,03 mit Außenspiegeln) x 1,57
  • Radstand (mm): 2.720
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Turbobenzinmotor mit OPF
  • Hybridart: 12-Volt Microhybrid
  • Leistung: 103 kW (140 PS) bei 4.500 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 260 bei 1.750 bis 3.500 rpm
  • Hubraum: 1.332 ccm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe EDC
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 5,3 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,1 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 132 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,8 Sekunden
  • Wendekreis (m): 11,2
  • Kofferraum (l): 513 bis 1.296
  • Leergewicht (kg): 1.411
  • Zuladung (kg): 465
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 705/900
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 80
  • Tankinhalt (l): 50
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 34.570 Euro (Basispreis: 28.150 Euro)

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