Es gibt sie wohl, diese staatstragenden Limousinen mit ihrer begeisternden, grazilen Art und dieser superioren Note – eines dieser Fahrzeuge trägt den Namen Bentley Mulsanne EWB.
Der Namenszusatz bedeutet „Extended Wheel Base“, sodass die ohnehin schon üppig dimensionierte High-End-Limousine nun sage und schreibe 5,83 Meter in der Länge misst, was wiederum ausschließlich dem Fond zugute kommt.
Die Geschichte des Mulsanne geht zurück bis ins Jahr 2010, als der Mulsanne die offizielle Nachfolge des Bentley Arnage antrat. Große Fußstapfen möchte man meinen.
Wir baten das royale Fahrzeug in der aufregenden Farbkombination Pale Velvet over Black Velvet zum Test. Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Motor & Fahreigenschaften
- Reisen im Fond
- Technik & Assistenz
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Majestätisches Antlitz
Wirft man einen Blick auf die dominante Front des Bentley Mulsanne EWB, so sollte man erst einmal einen Moment innehalten, um die Fülle an Details ganzheitlich erfassen zu können.
Der mächtige, senkrecht stehende Kühlergrill dominiert die Front der luxuriösen Limousine, während die ebenfalls üppigen, gerahmten Lufteinlässe recht und links bei genauerem Hinschauen das Marken-B abbilden. Die markanten Scheinwerfer samt prägnanter LED-Tagfahrlichtsignatur fügen sich in Ihrer Größe und Form angenehm in das Gesicht ein und tragen im Inneren den Bentley-Schriftzug.
Das Flying B auf der Motorhaube zeugt dabei ebenfalls von subtiler, aber omnipräsenter Noblesse, genau wie die mächtige Motorhaube als solches. Von innen betrachtet, scheint diese schier endlos zu sein, was den einen oder anderen vielleicht stören könnte, für viele aber den wahren automobilen Luxus verkörpert.
Die Seitenansicht der britischen Luxuslimousine versprüht aus jedem der insgesamt 583 Zentimeter den Charme einer britischen Luxuslimousine – ohne wenn und aber. Staatstragend und erhaben wirken die Proportionen mit gestreckter Motorhaube und kurzen vorderen Türen, um gleich darauf den Blick auf die opulenten Hecktüren zu lenken und das Antlitz im klassischen Stufenheck auslaufen zu lassen.
Um aufzufallen, braucht es hier keinerlei weitere Zusätze, das Establishment weiß um die Gunst eines Bentley und liebt dessen Noblesse insbesondere aufgrund der kleinen Details, die dem Betrachter erst bei genauerem Hinschauen offeriert werden. So sind es die im Vorderwagen seitlich integrierten Luftschlitze in Form eines Flying-B oder das avantgardistisch gezeichnete Blechkleid, welches wie ein Maßanzug aus der Savile Row wirkt.
Ganz zu schweigen von dem genussvollen Chrom-Framing, welches eine herrliche Ergänzung zu den edlen Türgriffen bildet und mit den polierten 21-Zoll-Rädern bestens harmoniert.
Bei der Heckansicht zeigt sich der Bentley Mulsanne EWB noch am ehesten von seiner ruhigen, weniger opulenten Art. Grazienartig und schmal, dynamisch und doch klassisch zeigt die Heckansicht des noblen Briten viel Understatement. Schmale, ovale Endrohre ordnen sich dem Gesamtkonzept unter, während die Heckklappe dank der Two-Tone Lackierung in einem hellen Violett erstrahlt.
Nicht minder zurückhaltend, aber typisch Bentley trägt die Signatur der Rückleuchten das große „B“.
Interieur – Königliche Lounge
Im Inneren des Bentley Mulsanne EWB geht es erwartungsgemäß nobel-gediegen zu. Der Arbeitsplatz des Fahrers wirkt auf den ersten Blick aufgeräumt und übersichtlich, dennoch darf man sich gerne ein paar Minuten mit den vielen Tasten und Schalter vertraut machen. Bentley setzt im Mulsanne viel auf klassische Werte und analoge Instrumente. So verwundert es wenig, dass die Bedieneinheit für die Klimaautomatik sowie für das Entertainment nicht via Touchscreen erfolgen.
Die Tachoeinheit besteht folglich aus einem analogen Drehzahlmesser und einem ebenso analogen Tacho, beide mit entgegengesetzt laufenden Skalen. In der Mitte befindet sich ein vollfarbiges Informationsdisplay, auf welchem sich der Fahrer unterschiedliche Fahrzeuginformationen in übersichtlicher Manier anzeigen lassen kann.
Besonders hervorzuheben ist die noble Ausstattung in Wallnusswurzelholz, welches an jeder denkbaren Stelle durch beste Verarbeitung glänzt. Unter dem 8-Zoll-Touchscreen wurden zudem drei analoge Rundinstrumente integriert, welche den Tankstand, die Uhrzeit und die Kühlwassertemperatur anzeigen.
Abgesehen davon erwies sich das gesamte Interieur als ein Paradies für Haptiker. Der großflächige Einsatz von bestem Leder macht im Mulsanne auch keinen Halt vor den Sonnenblenden, deren Schminkspiegel sogar über einen kleinen Metallschieber verfügt.
Auch der gesamte Dachhimmel ist mit perforiertem cremefarbenen Leder bezogen und weist eine besonders feine Textur auf. Das Lenkrad ist ebenfalls eine haptische Wonne und wird noch immer in Handarbeit im englischen Crewe hergestellt.
Widmen wir uns nun dem eigentlichen Bereich, welcher den Extended Wheel Base auszeichnet – dem Fond. Hier regiert der fast schon dekadente Luxus, welcher in der Langversion besonders adäquat zur Geltung kommt.
Die beiden Einzelsitze im Fond ähneln loungeartigem Gestühl im Highend-Sektor. Sie verfügen über eine Heizung, eine Belüftung und verschiedene Massageprogramme, die wir ausgiebig getestet und für sehr gut befunden haben. Im Übrigen warten auch die hinteren Sitze mit gestickten Bentley Logos in den Lehnen auf, dem Komfort zuträglich sind außerdem Kissen an den Kopfstützen.
Darüber hinaus kommen beide Fondgäste in den Genuss einer persönlichen Klimazone, eine Beinauflage gibt es für beide Sitze ebenfalls. Auf Wunsch lässt sich der hintere rechte Platz zu einer Liege umfunktionieren und erlaubt dem Fahrgast so eine angenehme Ruheposition. Um diese auch diskret genießen zu können, sorgen schwere Samtvorhänge und ein Sonnenschutz für das Glasdach für eine standesgemäße Abschottung.
Ist etwas Entertainment gewünscht, so fahren aus den vorderen Sitzen Bildschirme heraus, auf denen beispielsweise ferngesehen werden oder Filme von anderen Quellen wiedergegeben werden können. Darüber hinaus sind diese herausnehm- und als Android Tablet nutzbar, was dem Kunden beispielsweise erlaubt, hierauf eine Präsentation zu zeigen. Bislang ist dies ein Novum und dürfte besonders für Geschäftsleute ein Grund zur Freude sein.
Apropos Entertainment: Auf Wunsch lässt sich der ohnehin schon geringe Lautstärkepegel im Innenraum durch die kabellosen Kopfhörer auf Null reduzieren, wenn beispielsweise die Lieblingsmusik in privater Atmosphäre genossen wird.
Um beim Thema Genuss zu bleiben: Auf Wunsch wird der Bentley Mulsanne EWB mit einer integrierten und beleuchteten Bar zwischen den Sitzplätzen ausgestattet. In diese passen zwei Flaschen sowie zwei weitere Gläser.
Wer im Fond lieber arbeiten möchte, dem stehen elegante und auf das Interieur abgestimmte Klapptische zur Verfügung. In unserem Falle sind diese in Walnusswurzelholz ausgeführt.
Der Gepäckraum fasst 443 Liter, was für die Kundenbedürfnisse ausreichen dürfte. Doch auch hier zeigt sich der Bentley höchst exklusiv: Warndreieck und Verbandskasten sind in edlen, beigen Nappaleder-Taschen verstaut und das gesamte Gepäckabteil ist mit weichem Teppich ausgelegt.
Darüber hinaus warten zwei galant platzierte Regenschirme auf ihren Einsatz bei typisch britischem Wetter.
Motor & Fahreigenschaften – Royales Gleiten
Den Vortrieb generiert im Bentley Mulsanne EWB erwartungsgemäß nicht irgendein Aggregat, sondern ein in die Moderne übertragener Achtzylinder mit 6,75 Litern Hubraum. Sie haben richtig gelesen, unter anderem aus Heritagegründen verzichtet Bentley hier auf den Einsatz des 6,0-W12 und bestückt die Luxuslimousine mit dem prestigeträchtigen, in die Neuzeit adaptierten V8. Dieser wird im Übrigen im englischen Crewe von Hand gebaut, in unserem Falle von Steve Brown.
Nach dem ersten Starten vernehmen die Passagiere nicht mehr als Säuseln. Ein kurzes Aufbrüllen des Motors? Fehlanzeige. Gediegen und mit akustischem Understatement ausgerüstet, schleicht die fast sechs Meter lange Limousine durch die Häuserschluchten der Großstadt und vermittelt bereits auf den ersten Metern ein unglaublich erhabenes Gefühl. In puncto Wendigkeit wäre eine mitlenkende Hinterachse wünschenswert, was sein Hauptkonkurrent — der Rolls-Royce Phantom EWB — mitbringt. Dennoch manifestiert sich schnell der Eindruck, dass der Chauffeur keinerlei Probleme mit der britischen Nobelkarosse haben dürfte.
Große Spiegel und eine Rückfahrkamera unterstützen den Fahrer recht gut und mit ein wenig Übung lässt es sich auch elegant einparken. Ohnehin präferiert der Bentley Mulsanne EWB in der Stadt das Flanieren, wir waren bei unseren Testfahrten meist unterhalb der innerorts zulässigen Höchstgeschwindigkeit unterwegs. Drängler und andere Verkehrshindernisse sind indes so gut wie nicht vorhanden, niemand wollte den Bentley per Hupe oder Lichthupe zum Schnellerfahren animieren.
Die Blicke von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern fielen erwartungsgemäß spannend aus: So gut wie jeder wollte einen Blick in den Fond des Mulsanne werfen — man hatte hier wohl royale Staatsgäste erwartet.
Abseits urbaner Gefilde ändert sich an dem Grundcharakter des Fahrzeugs wenig. Erst beim beherzten Tritt aufs Gaspedal entfacht die staatstragende Limousine ein Beschleunigungsfeuerwerk, welches wohl niemand erwarten würde. Es sei an dieser Stelle am Rande erwähnt, dass der Standardsprint in 5,5 Sekunden erledigt ist. Bei 100 km/h fühlt es sich nicht anders an, als bei innerorts üblichen Geschwindigkeiten.
Das Fahrwerk arbeitet sänftenartig und der lange Radstand tut sein Übriges, um das Komfortniveau so hoch wie möglich zu halten. Und was die Theorie verspricht, hält die Praxis tatsächlich. Ein leises Flüstern um die vorderen Außenspiegel ist alles, was sich vernehmen lässt und dieses wird durch Gespräche in Zimmerlautstärke in jedem Fall überdeckt.
Sobald die Landstraße etwas kurviger wird, ist der Fahrer gefragt. Nicht etwa, um die Limousine auf Kurs halten, das macht der heckgetriebene Bentley souverän und ohne Allüren. Es geht lediglich darum, die Insassen vor etwaigen Nick- und Wankbewegungen zu schützen. Unterstützt wird der Fahrer indes von einem Niveauausgleich und dem besagten Luftfahrwerk, welches Komfort als Maxime verinnerlicht hat.
Natürlich hat dies zum Ergebnis, dass sportliche Fahrweisen nur widerwillig umgesetzt werden. Zwar gibt es in der Tat einen Sportmodus, doch dieser strafft das Fahrwerk nur minimal, von Sport ist dies noch weit entfernt. Doch die spontanere Gasannahme und das höhere Ausdrehen der Gänge sorgt tatsächlich für ein Plus an Dynamik, was immer dann sinnvoll ist, wenn es mal zügiger vorangehen soll.
Apropos zügig: Auf der Autobahn angekommen, dürfen wir nach passiertem Streckenaufhebungszeichen Fahrt aufnehmen. Und genau an diesem Punkt ist es möglich, bei genauem Hinhören den mächtigen 6,75-Liter-V8 akustisch zu vernehmen. Nicht aufdringlich und nicht laut, aber er ist als Achtzylinder erkennbar, was aus Sicht der Redaktion auch wirklich angenehm ist und noch immer als absolut gesittet gelten darf.
Im Übrigen sind maximal 296 km/h möglich, was angesichts des urgewaltigen Drehmoments von 1.020 Newtonmetern nicht zwingend hohe Drehzahlen erfordert. Wir haben die Höchstgeschwindigkeit erreicht, der Tacho zeigt exakt 300 km/h an. Es fühlt sich bei dieser Geschwindigkeit noch immer sehr souverän an und auch die Lautstärke lässt noch immer Gespräche in Zimmerlautstärke zu.
Allerdings sollte der Chauffeur einen weitsichtigen Blick haben, denn lange Autobahnkurven sollten gekonnt gefahren und die Bremse sollte bei vorausfahrendem Verkehr frühzeitig betätigt werden. Immerhin benötigt die rund 2,8 Tonnen schwere Limousine einen angemessenen Bremsweg.
Ob der Kraftstoffverbrauch bei diesem Fahrzeug wirklich eine Rolle spielt, sei dahingestellt. Der Vollständigkeit halber sei jedoch erwähnt, dass im Schnitt rund 16,4 Liter Super Plus durch die edlen Brennkammern flossen, was in Anbetracht unserer ebenfalls inkludierten Hochgeschwindigkeitsfahrten als sehr akzeptabler Wert gelten darf.
Das Reisen im Fond des Bentley Mulsanne EWB
Normalerweise verweilen Testfahrer aus nachvollziehbaren Gründen nicht im Fond eines Fahrzeugs. Beim Bentley Mulsanne EWB sieht dies jedoch anders aus und so ließen wir es uns nicht nehmen, einen Teil unserer Testfahrt hinten rechts zu verbringen.
Um es zusammenzufassen, gibt es im Fond absolut keinen Anlass für etwaige Kritik. Die Ausstattung und die Platzverhältnisse — insbesondere für den Fahrgast hinten rechts — sind mindestens genauso üppig wie in der First Class einer Boeing 777 und der Abrollkomfort wird nur bei schweren Fahrbahnschäden beeinflusst.
Selbst bei einer Reisegeschwindigkeit von rund 230 km/h erwies sich die Atmosphäre als absolut erhaben und lässt sowohl entspannte Gespräche wie auch das Arbeiten am Laptop zu. Turbulenzen traten während unserer Testfahrten keine auf und selbst die Champagnerkelche neigen nur bei zügiger Kurvenfahrt zum Kippen.
Summa summarum kristallisiert sich hier auch die avisierte Zielgruppe des Bentley Mulsanne EWB heraus. Diese Limousine ist kein Selbstfahrer-Fahrzeug, sondern richtet sich an Personen, welche vorrangig hinten rechts Platz nehmen und den Luxus zu schätzen wissen. Doch es ist nicht nur der offensichtlich gebotene Luxus.
Es sind die vielen kleinen Details und die Tatsache, dass durch die schweren Samtvorhänge auch ein Stück Privatsphäre erhalten bleibt.
Technik & Assistenz – Superber Komfort
Grundsätzliche zeigte sich der Bentley Mulsanne EWB im Test als durch und durch distinguiertes Fahrzeug, ohne einen Anflug von Schwäche in Form eines optischen oder technischen Makels. Wie bereits erwähnt, verfügt das Fahrzeug über ein adaptives Fahrwerk, welches sogar einen Sportmodus inkludiert. Doch besonders die Einstellung „Comfort“ passt am besten zu der edlen, britischen Limousine.
Auf der technischen Seite stehen viele Funktionen, die den Komfort für die Passagiere maximal erhöhen. So verfügen alle vier Sitze über eine Heizung und eine Belüftung sowie über eine Massagefunktion. Der Fahrer — pardon, der Chauffeur — kommt indes zusätzlich in den Genuss einer Lenkradheizung.
Das Entertainment übernahm im Falle unseres Testwagens die optionale High-End-Anlage von Naim. 20 Lautsprecher und eine Gesamtleistung von 2.000 Watt garantierten für besten Hörgenuss — ungeachtet des abgespielten Genres. Auch Liveaufnahmen warten dynamisch und lebendig auf, während der Tieftonbereich bei gespielten Jazz-Stücken einen Orden verdient hat. Doch auch andere Musikrichtungen werden brillant wiedergegeben.
So geht Leona Lewis´ „Homeless“ durch Mark und Bein, die ansteigende Dynamik und die Hoffnungslosigkeit ihrer Stimme wirkt maßlos kräftig und dramatisch, was kaum eine andere Anlage bisher erreicht hat. Doch auch „No Sanctuary here“ von Chris Jones ließ die feinen Ledersitze vibrieren, während die Gitarrenanschläge klar und deutlich zu vernehmen waren — kein Surren, kein Zischen. Summa summarum sprechen wir dem optionalen High-End-Soundsystem eine klare Empfehlung aus.
Apropos Sound: Natürlich gibt es neben dem klassischen FM auch DAB+ Radio, Musik kann indes über diverse Schnittstellen von Bluetooth bis USB gespeist werden.
Das Infotainment wurde im Zuge des Facelifts ebenfalls überarbeitet und offeriert nun einen acht Zoll großen Touchscreen und eine zügig berechnende Navigationseinheit. Auch ein vollfarbiges Informationsdisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser zeigt nun auf Wunsch unter anderem die Navigationsführung oder den gespielten Musiktitel an.
Der Sicherheit zuträglich sind derweil die Voll-LED-Scheinwerfer des Bentley Mulsanne EWB. Ein gleichmäßiger und heller Lichtteppich erstreckt sich über eine breite Fläche, während bei aktiviertem Fernlicht ein regelrechter Tunnel in die Nacht geworfen wird. Als Nachfolger der vorher eingesetzten Bi-Xenon-Scheinwerfer haben sich die emittierenden Dioden aus Sicht der Redaktion bewährt.
Möchte man an dieser Stelle etwas kritisieren, dann ist es das recht überschaubare Portfolio an Assistenzsystemen. Doch wirklich nachteilig dürfte sich dies beim Blick auf die avisierte Zielgruppe nicht auswirken.
Zwar wäre ein Spurführungsassistent sicherlich hilfreich und auch eine 360-Grad-Kamera würde den Chauffeur beim Rangieren in engen Parkhäusern signifikant unterstützen, doch bisweilen tut dies auch die Rückfahrkamera, welche mit guter Auflösung auch bei Nacht glänzen konnte.
Fazit – Grand Heritage
Er trägt ein großes Erbe auf den Schultern und erwies sich im Test als eine der wenigen automobilen Konstanten mit superber Note – der Bentley Mulsanne EWB ist eine staatstragende Chauffeur-Limousine par excellence, welche im Zuge der Modellpflege abermals perfektioniert wurde. Omnipräsent und majestätisch, konnten wir im Test in den wesentlichen Disziplinen keinerlei Schwächen festhalten.
Seine Zielgruppe ist höchst anspruchsvoll und strebt nach Individualität auf oberster Stufe, welche Bentley bereit ist, zu erfüllen. Die vielen liebevollen Details, die stundenlange Handarbeit und die am Ende über jeden Zweifel erhabene Verarbeitung sind Dinge, die bei Fließband-Fahrzeugen niemals in diesem Umfang umgesetzt werden können. Allein deshalb richtet sich der Mulsanne vorrangig an Genussmenschen und solche, die um den Status dieses Fahrzeugs wissen.
Als Langversion EWB zeigt der noble Brite indes, wie luxuriös der Fond eines Automobils aussehen kann. Konkurrenz? Bis auf den Rolls-Royce Phantom EWB kaum vorhanden. Selbst ein Mercedes-Maybach hat es sicherlich schwer, mit dem britischen Establishment auf Augenhöhe zu fahren.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Bentley Mulsanne EWB
Länge x Breite x Höhe (m): 5,83 x 1,93 x 1,54
Motor: Achtzylinder-V-Motor mit Twin-Turbo-Aufladung
Leistung: 377 kW (512 PS)
Hubraum: 6.752 ccm
Max. Drehmoment: 1.020 Nm
Getriebe: 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF
Antrieb: Heckantrieb
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 15,0 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 16,4 L/100 km
CO2-Emissionen: 342 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 296 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,5 Sekunden
Leergewicht: 2.805 kg
Kofferraumvolumen: 443 l
Kraftstofftank: ca. 96 Liter
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
Fast ist Ihrem Fazit nichts hinzuzufügen,… aber eben doch habe ich etwas anzumerken: Stichwort V8!
Sie sind ja nur sehr kurz darauf eingegangen.
Auch “ viele “ der Interessenten, die den Mulsanne EWB , aber auch die kurze Mulsanne – Ausführung in Betracht ziehen,
haben einfach “ überhaupt keine Ahnung „, was es mit “ diesem V 8 eigentlich auf sich hat!!!
Da gibt es sogar Kunden, die ernsthaft fragen, warum denn in diesem Fahrzeug kein W 12 oder auch V 12 – Motor angeboten wird, obwohl das doch bei Rolls Royce standard ist…! Tja, was soll man dazu noch sagen,…? Eigentlich
müßte man “ solche “ Kunden öffentlich auslachen, denn mit ihrer Frage eröffnen sie ja gerade. daß sie keinen blassen
Schimmer — aber auch nicht einen Funken Wissen — über dieses wunderbare V 8 – Triebwerk besitzen; und dies sei
hier noch zusätzlich angemerkt: das ist wirklich unverzeihlich!!!
So wartet das V 8 Triebwerk mit Werten und Leistungen auf, die — „“ auf der WELT „“ ihresgleichen “ nirgendwo “
hat!!! Allein das unglaublich hoche Drehmoment von über 1000 Newtonmeter – und das bei einer Drehzahl von gerade einmal 1200 od, maximal 1350 U/ min findet man in “ keiner anderen “ Limousine — auf dem ganzen Erdball nicht!!!!!
Dazu kommt eine Souverinität, eben, weil schon praktisch sofort über der Leerlaufdrehzahl eine Leistung zur Verfügung steht, die quasi “ durchgehend “ bis zur Höchstdrehzahl bereitsteht – und das konstant!!! Apropos Höchstdrehzahl: soweit
ich weiß, liegt diese bei diesem Triebwerk bei knapp über 5000 U/min. Man möge mich verbessern, sollte ich mich irren!
Dabei ist das sonore Säuseln zwar kaum zu hören, aber eben doch da! Und dann, wenn sie einmal die entsprechende
Leistung per Gaspedal abrufen, ja, da kann man dann immer noch – zwar durchaus verhalten, aber doch hörbar –
den kernigen V 8 – Sound genießen, der eben um so vieles agiler klingt, als ein langweiliger W – 12 Motor!
Und; wer selbst einmal den Druck dieses V 8 – Triebwerkes bei Beschleunigung oder auch nur bei einem kurzen Überholmanöver erlebt hat, der weiß spätestens dann, daß dieses V 8 Triebwerk “ unnachahmlich “ und gewaltig ist.
Leider gibt es immer noch viele unverbesserliche Leute, die ein großes W 12 Triebwerk als das Nonplusultra des
Motorenbaus ansehen…, was soll ich dazu sagen…? Vielleicht dieses: … denen ist wohl nicht mehr zu helfen,…
aber sie sollten sich zumindest einmnal die Mühe machen, eben diesen Bentley Mulsanne mit seinem V 8 Triebwerk
zu fahren — und zwar richtig ( ! ) , wenn die dann immer noch der Meinung sind, daß es “ bessere “ Triebwerke gibt…?
— Ignoranten gibt es eben überall!
Schönen Gruß,
A. Jung