Dauertest Chevrolet Camaro Convertible
27.06.2017 – km-Stand: 23.118 Offene Offenbarung
Über 20.000 Kilometer hat uns der Camaro nun schon begleitet, die erste Inspektion hat er bereits hinter sich und mittlerweile kennt er auch den dichten Feierabendverkehr diverser deutscher Großstädte.
Den teils sommerlichen Temperaturen ist es zu verdanken, dass wir einen Großteil unserer Fahrten nun auch mit geöffnetem Verdeck durchführen konnten.
Ob die aufgetretenen Probleme mittlerweile behoben sind oder noch immer bestehen, zeigt dieser Bericht.
Das Verdeck – Leise Stoffmütze
Das Chevrolet Camaro Convertible besitzt ein herkömmliches Stoffverdeck. Dieses funktioniert voll elektrisch und kann auf Wunsch auch per Fernbedienung geöffnet werden. Hierzu ist jedoch eine Tastenkombination auf der Fernbedienung zu beachten: Es muss zuerst das Fahrzeug einmal per Tastenbefehl geöffnet werden, unmittelbar danach muss dann die Verdeck-Taste gedrückt gehalten werden.

Sofern der Verdeckkasten entsprechend befestigt ist, öffnet sich das Verdeck dann recht rasch und quittiert den Abschluss mit zweimaligem Blinken.
Die Fenster werden im Übrigen zwar automatisch heruntergelassen, müssen jedoch mittels der dafür vorgesehen Tasten in der Fahrertür wieder hochgefahren werden.

In Bezug auf das Geräuschniveau kann man dem Chevrolet Camaro Convertible durchaus die Note 2+ auf die Haube schreiben. Bei Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h kann man sich im großen Ami ohne Weiteres in Zimmerlautstärke unterhalten. Erst jenseits dieser Geschwindigkeit dominieren immer mehr Reifenabroll- und Windgeräusche.
Ein Tipp für die lange Strecke: Wem der Motorsound auf langen Autobahnetappen zu basslastig wird, der kann über den Menüpunkt „Motorsound-Management“ das Häkchen bei „Leise“ setzen. Dann sind die Klappen im Auspuff geschlossen und das Fahrzeug wird ruhig und minimal vibrationsärmer.
Das Windschott – Unabdingbares Accessoire
Allen Sonnenanbetern sei eines mit auf den Weg gegeben: Es ist eine herrliche Freude, mit dem Chevrolet Camaro Convertible offen über die Landstraßen zu cruisen, durch Dörfer und Städte zu fahren und dabei stets die Umgebung viel intensiver wahrzunehmen.
Aber: Ab 60 km/h wird es sehr luftig, ja sogar richtig zugig im offenen Ami. Hier hilft nur ein Windschott, zu welchem wir jedem Camaro Cabrio Fahrer nur dringend raten können.

Das recht kompakte Windschott wird in einer passenden, schwarzen Tasche samt Logo-Bestickung geliefert. Entsprechend gefaltet und verpackt, nimmt es dem kleinen Kofferraum kaum an Volumen und kann daher immer mitgeführt werden.
Etwas irritierend war bei der Montage zunächst die Tatsache, dass es für die hinteren Klemmen auf den ersten Blick keine spezifische Arretierungsmöglichkeit gab. Nach längerer Überlegung haben wir herausgefunden, dass besagte Klemmen schlicht neben den Sitzwangen platziert werden.

Das offene Fahren ist dank des Windschotts nunmehr eine reine Offenbarung. In jedem Geschwindigkeitsbereich wird der Wind beinahe vollständig über das Fahrzeug hinweg geleitet. Selbst bei Tempi jenseits der 200 km/h kann das Fahren genossen werden, lediglich das Geräuschniveau wird ab dann logischerweise höher.
Bemerkenswert: Selbst bei heruntergelassenen Fenstern hält sich der Zug im Innenraum arg in Grenzen. Es ist erstaunlich, was das – im Vergleich zu anderen Fahrzeugen – recht kompakte Windschott zu leisten in der Lage ist.
Die Probleme – Besser, aber nicht behoben
Zu unserer ersten Inspektion sind wir mit zwei Wehwehchen angerollt. Zum einen kritisierten wir die proportional mit der Geschwindigkeit zunehmenden Windgeräusche und zum anderen die quietschenden Bremsen. Beide Probleme wurden im Rahmen der Inspektion behandelt.

Die Windgeräusche im Chevrolet Camaro Convertible haben zwar etwas abgenommen, sind jedoch ab circa 100 km/h noch immer präsent. Wir werden hier noch einmal die Werkstatt aufsuchen und die Fachleute das hintere Fenster korrekt einstellen lassen. Selbiges ist nämlich verantwortlich für die Geräusche im Inneren des Fahrzeugs.

Gleiches gilt für die quietschenden Bremsen. Auch hier waren zunächst für ungefähr 2.000 Kilometer keinerlei Geräusche mehr zu vernehmen, danach stellte sich das bekannte Quietschen wieder – wenn auch nur sporadisch – ein. Insbesondere im täglichen Stop-and-Go-Verkehr ist dieses Geräusch durchaus störend – vor allem bei geöffnetem Verdeck. Auch hier werden wir bei Gelegenheit nachbessern lassen.
Die induktive Ladestation – Eigenwilliges Feature
Was uns immer wieder an dem durchaus sinnvollen Ausstattungsmerkmal in Form einer induktiven – und damit kabellosen – Ladestation für Mobilgeräte, positioniert am hinteren Ende der Mittelkonsole auffällt, ist dessen nur sporadische Funktionswilligkeit.
Bei durchschnittlich nur drei von zehn Versuchen gelang es uns, den Ladevorgang zu initiieren. In den meisten Fällen blieb es also ergebnislos. Da halfen auch keine Lektüre des Bordbuches und der anschließende Positionswechsel und Drehung der Smartphones. Auch die angeratene Wartezeit vor erneutem Versuch wurde durch uns großzügig berücksichtigt.

Es scheint, als ob die hier verbaute Induktionsschleife einfach nicht stark genug ist, um Mobiltelefone induktiv zu versorgen. Getestet haben wir mit drei Smartphones, dem Samsung Galaxy S7, dem LG G3 und dem Nokia Lumia 930.
Die weichen Gummilippen zum Fixieren des Smartphones schienen für die Abmessungen des Samsung S7 wie gemacht. Dieses wurde perfekt arretiert und gegen Umherfliegen im Innenraum gesichert. Wenn nun noch der Ladevorgang zuverlässig funktionieren würde, wäre es eine empfehlenswerte Liaison.
Nach wie vor erweist sich unser Chevrolet Camaro Convertible als sehr langstreckentauglich. Alle Redakteure loben durchgehend den Reisekomfort des Achtzylinders. Der Verbrauch pendelt aktuell zwischen 11 und 13 Litern und ist stark abhängig von der Fahrweise des jeweiligen Redakteurs. Ebenfalls positiv fällt den meisten Fahrern das Bose Soundsystem auf, die den rauchigen Klang und den satten Bass nach längerer Fahrt nicht mehr missen wollen.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D

Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
Hallo,
die hinteren Zapfen des Windschotts werden nicht einfach an die Sitzwangen gelegt, Es befinden sich zwischen Sitzwangen und Verkleidung kleine Schlitze, etwas versteckt hinter den Gurten. Dort können/müssen die Zapfen eingeführt werden.
Grüßle