VW Sharan Test – fahrende Vankultur

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Mit dem VW Sharan konnte sich der Volkswagenkonzern in über 20 Jahren einen festen Platz im Segment der Vans etablieren und erfreut seither vor allem Familien durch seine Praktikabilität und dem Platzangebot.

Seit dem Modelljahr 2017 gibt es keinen 6-Sitzer mehr, sondern ausschließlich 5-Sitzer oder 7-Sitzer. Weitere kleine Modifikationen fanden Einzug im Familienvan aus Wolfsburg, dessen Fertigung in Portugal, genauer in Palmela stattfindet.

Wir schauten uns die 5-Sitzer-Version während unseres Praxistests ganz genau an und überprüften in diesem Zusammenhang auch seine Kernkompetenz – die Familien- und Reisetauglichkeit.

 

 

Exterieur – Alter Bekannter

Ein Karosseriekleid, mit dem Volkswagen keine Experimente wagt, welches weder für Designexzentriker noch für exzessive aerodynamische Zerklüftungen herhalten musste, noch in irgendeiner anderen Art für Auffallen sorgt – das ist der VW Sharan, wie man ihn kennt und gewohnt ist.

Auffallend ist dieser VW allein durch seine schiere Größe. Großflächige Verglasungen rundum suggerieren bereits optisch die platztechnischen Ausmaße im Inneren des Van.

 

VW Sharan Front
Volksgesicht – von vorne bestehen auch aus der Ferne keine Verwechslungsmöglichkeiten.

 

Platzreservoir in einem praktischen, dadurch zugegebenermaßen auch konservativen Blechkleid, mit einer volkswagentypischen Fahrzeugfront und den bekanntheitsfördernden aktuellen LED-Lichtsignaturen als Tagfahrlicht.

Eine neue Heckleuchtensignatur, welche mittlerweile ebenso auf LED-Technik basiert, hübscht das Hinterteil des Vans ordentlich auf. Mehr gibt es nicht zu sagen, denn mehr bedarf es auch nicht um den Wolfsburger in Szene zu setzen. Will er doch keine Designpreise gewinnen, sondern vor allem durch innere Werte punkten.

 

VW Sharan Heckleuchten
Modernes Lichtspiel – die LED-Signatur verrät die Modernisierung.

 

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Interieur – VW Sharan: unendliche Weiten

Es sollte quasi zum allgemeinen Wissensstand gehören, dass man mit einem VW Sharan eine Großraumlimousine, oder besser Van bewegt, in dem der Fokus auf dem Platzangebot für Passagiere und Gepäck – also auf Familien-, Reise- und Transporttauglichkeit liegt.

Und so nimmt man auf einem überraschend straff geschnittenen, doch keineswegs unbequemen Fahrersitz Platz und überblickt ein klassisches, ja fast vertrautes Cockpit, welches keinerlei Überraschungen bereithält und der Fahrer sich von der ersten Sekunde an zurechtfindet. Dazu gibt es beim Thema Verarbeitung absolut nichts zu bemängeln und zudem vermitteln alle verwendeten Materialien sichtbare Qualität und Wertigkeit, ohne direkte Highlights zu zeigen.

 

VW Sharan Armaturenbereich
Fast ein bisschen bieder – die klassische Armaturengestaltung im Sharan.

 

Innovationsfanatiker werden vielleicht ein dynamisches Cockpit-Display vermissen, oder einen größeren Touchscreen fordern, doch all diese modernen Applikationen der Geschwistermodelle bleiben vorerst dem Sharan verwehrt. Seiner eigentlichen Aufgabe tut dies keinen Abbruch.

Die leicht erhöhte Sitzposition ermöglicht ein erhabenes Sichtgefühl. Man fühlt passive Sicherheit dank Übersicht und räumlicher Freiheit. Lässt man den Blick nach hinten schweifen, könnte dies das nervöse Überprüfen des eigenen Führerscheins auslösen, worin man zunächst checken möchte, ob man überhaupt eine Berechtigung zur Beförderung von Personen besitzt. Doch mehr als insgesamt acht Personen passen nicht mal in einen Siebensitzer – also alles im grünen Bereich. Ein Busführerschein ist selbstverständlich nicht vonnöten.

 

VW Sharan 2. Sitzreihe
Eingeengt? Fehlanzeige! Dies ist im VW Sharan auch hinten ein Fremdwort.

 

Das Entern der zweiten Sitzreihe gelingt durch beidseitig elektrische Schiebetüren, deren großzügige Öffnungen man fast mit ausgestreckten Armen durchlaufen – pardon – durchsteigen kann. Drei vollwertige, sehr bequeme Sitzplätze stehen hier zur Verfügung und bieten in alle Richtungen Platz in überschwänglichem Ausmaß. Auch wenn man als Passagiere einige Mitglieder aus dem Klub der „Überzwo“ – deutlich über zwei Meter große Menschen – chauffieren sollte, werden diese sich weder über zu wenig Kopf- noch über zu knappe Beinfreiheit beklagen.

Sehr gefallen haben uns die auch längs verstellbaren Kopfstützen, wodurch man in Sekunden eine angenehme Dauerposition findet, bei der man sich auch wohlfühlt.

 

VW Sharan Kopfstütze
Ob nun weit hinten…

 

VW Sharan Kopfstütze 2
… oder weit vorne – die Längsverstellung bringt Komfortzuwachs.

 

Wer glaubt, dass es platztechnisch damit schon gewesen sei, wird beim Öffnen der ebenso elektrischen Heckklappe eines Besseren belehrt. Der Gepäckraum ähnelt eher einer Lagerhalle als einem Kofferraum. Die gigantischen Reserven an Platz reichen weit über die normalen Bedürfnisse einer fünfköpfigen Besatzung hinaus, wie unser Bild beweist.

 

VW Sharan Gepäckraum
Luft nach oben – da geht noch eine Menge rein.

 

Ein mehrtägiger Urlaub mit Sack und Pack lässt noch genügend Platz, um fast dieselbe Menge an Gepäckstücken am Urlaubsort in Boutiquen zu erstehen. Oder wie wir – Petri’s Heil suchend – durch den freien Platz auf reichhaltigen Fischfang spekulierten.

Diverse Ablagen und zwei Klapptische in den Rückenlehnen der Vordersitze runden die Praktikabilität ab und erlauben ein unbeschwertes Reisen über viele Stunden. In den Schiebetüren lassen sich auch XXL-Faschen im Kaliber von 1.5 Litern unterbringen.

Interessant für alle Liebäugelnden mit einem Siebensitzer ist sicher auch, dass eine Nachrüstung der dritten Sitzreihe ab Modelljahr 2017 nicht mehr möglich ist. Auch ist eine Demontage des sechsten und siebten Platzes bei einem Siebensitzer nicht mehr möglich. Man sollte also vorher wissen, welches Modell man bevorzugt.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – Viergeteilte Reisepower

Unser Testwagen wird durch einen Vierzylinder 2.0 TDI mit 184 PS angetrieben. Verteilt wird die Kraft durch ein 7-Stufen-DSG und dank 4Motion-Technik auf alle vier Räder – sofern es sein muss.

Wenn man es drauf anlegt, ist dies schnell mal der Fall. Der drehmomentstarke Diesel sorgt permanent für ordentlich Vortrieb. Wäre diese Kraftmeierei nur auf die Vorderachse beschränkt, gäbe es sicherlich des Öfteren Traktionsverluste durch scharrende Vorderhufe. Anders bei unserem 4Motion – welche fast unmerklich für allzeit ausreichend Grip sorgt.

 

VW Sharan Motorraum
Passt sehr gut zum Sharan – die 184 PS lassen den Van flott vorankommen.

 

Der Turbodiesel schnurrt nach etwas Kaltstartheiserkeit sehr gemächlich und hält sich überwiegend im Hintergrund. Die Schaltvorgänge des siebenstufigen DSG laufen seidenweich ab. Gegenüber dem 6-Gang-DSG fehlt auch der beim Wechsel von D auf R oder umgekehrt gelegentlich auftretende Ruck in die jeweilige Fahrtrichtung. Knappe Parkrangierarbeiten gelingen dadurch einfacher, weil besagte hektische Schalt-Allüren des DSG ausbleiben.

 

VW Sharan Kombiinstrument
Klassiker – das Kombiinstrument mit großem farbigen Infodisplay.

 

Eine zuschaltbare Autohold-Funktion sichert den VW Sharan automatisch gegen Wegrollen, wenn man zum Stehen kommt. Eine Aktivierung dieser beeinflusst das Start/Stopp-System, indem es nun nicht bereits beim Verlassen des Bremspedals den Motor startet, sondern – da das Fahrzeug ja weiter gehalten wird – erst beim Betätigen des Gaspedals den TDI wiedererweckt. Wenn man dies weiß und berücksichtigt, kommt man durch entsprechendes Agieren schneller vom Fleck.

 

VW Sharan Auto Hold
Willkommener Helfer bei Gefälle – die Auto Hold Funktion.

 

Das Start/Stopp-System selbst reagierte in unserem Test mitunter etwas träge. Dabei kam es vor, dass es mitunter einfach zu lange dauerte, bevor sich der Motor zum Start wiederbeleben lies.

Die Adaptive Fahrwerksregelung DCC des VW Sharan erweist sich überwiegend als neutral und gutmütig, kann aber über die Größe des Vans nicht hinwegtäuschen. Man spürt die Fahrzeuggröße und erhält mit jeder Rückmeldung des Fahrwerks und der direkten, leichtgängigen Lenkung das Signal, dass es sich hier um ein voluminöses Reisefahrzeug und nicht um ein Sportgerät handelt.

Im direkten Vergleich zum fast baugleichen Seat Alhambra wirkt das Fahrwerk straffer, nicht so wattig, aber mit dennoch viel Komfortreserven. Trotz dieser immer noch komfortorientierten Federung neigt die Hinterachse besonders im leeren Zustand beim Überfahren von Querfugen und anderen kurzen Unebenheiten zum Poltern.

 

VW Sharan Seitenansicht
Auf allen Vieren – dank Allrad kraxelt der Sharan auch mal durch leichtes Gelände.

 

Zusammengefasst manifestiert sich sehr schnell der Eindruck der Gemütlichkeit und Unangestrengtheit. Dieser Gemütlichkeit zuträglich ist auch die Segelfunktion, durch welche im Schubbetrieb das DSG den Motor entkoppelt und der Van im Leerlauf die Fahrstrecke „segelnd“ zurücklegt – bis man das Brems- oder das Gaspedal bedient.

Als störend empfindet man diesen Segelvorgang allerdings, wenn man immerzu wieder aufs Gas muss und die Drehzahlanpassung eine lange Gedenksekunde andauert, bevor es wieder Vortrieb gibt. Vor allem im Kolonnenbetrieb auf Landstraßen ist dies häufig der Fall. In derartigen Situationen wünscht man sich eine separate Abschaltmöglichkeit dieser Segelfunktion.

Es gibt auch einen Fahrmodusschalter, durch den das Ansprechverhalten der Stoßdämpfer und der Lenkung verändert werden kann. Drei Stufen – Comfort, Normal und Sport – sollen dabei für ein entsprechendes Fahrverhalten sorgen. Diese Änderungen geschehen zwar spürbar, allerdings nur mit Zurückhaltung und können auch im Sportmodus eindeutig dem Komfortbereich zugeordnet werden. Lediglich die Wankneigung in Kurven wird deutlich reduziert. Mit Sport hat das aber immer noch so viel zu tun, wie Torte essen beim Fahrradfahren.

Doch sind wir ehrlich – wer will denn einen VW Sharan auf die Nordschleife oder zum Ampelduell jagen? Als Familienvan kann und muss er so etwas auch nicht. Bei 184 PS sowie 380 Newtonmetern maximalem Drehmoment kommt dennoch keine Langeweile auf. Wenn man will, kann man den VW Sharan bis zu 211 km/h rennen lassen. Das packt er auch vollbesetzt und vollgepackt. Sehr erfreulich ist dabei, dass der Van selbst mit voller Zuladung kaum seine Fahreigenschaften ändert. Er zeigt selbst bei „voller Hütte“ ein erstaunlich neutrales Fahrverhalten.

 

VW Sharan Typenschild
Selbstbewusst – der Sharan zeigt am Heck, was er hat.

 

4Motion – so der Name des mittels Haldexkupplung verteilenden Allradantriebs im Sharan, kann jederzeit die erforderliche Traktion sicherzustellen und hilft auch durch Gripsicherheit, wenn es mal über eine vom Morgentau nasse Campingwiese gehen soll. Da müssen keine Sorgen gewälzt werden, ob man nicht gleich am ersten Grasbüschel hängen bleiben könnte. So gelangten wir auch bei unserer Ausfahrt sicher bis an die fischreichen Gewässer unserer Wahl.

Selbst die Bremsen – insgesamt etwas mehr Kraftaufwand am Pedal erfordernd, aber mit leichter auffindbarem Bremspunkt als beim Seat Alhambra – lassen bei einem Ankerwurf nicht gleich die Innenflächen der Hände vor Schweißperlen glitzern.

Im Kapitel Verbrauch konnte uns der VW Sharan nicht überraschen. Mit voller Passagieranzahl und dazugehörigem Gepäck fuhren wir auf einer Strecke von 800 Kilometern – davon 650 Autobahn, der Rest auf Überlandstrecken und etwas Stadt – mit einem Verbrauch von 8,1 Litern auf 100 Kilometer. Dabei waren wir auf der Bahn nicht zimperlich und ließen den Van auch mal eine ganze Strecke mit annähernd 200 fliegen. Bei der Fahrzeuggröße und dem Gewicht kam dieses Ergebnis nicht unerwartet.

 

VW Sharan DSG
Softie – das 7-Stufen-DSG schaltete angenehm sanft und butterweich.

 

Die angezeigte Reichweite bei gefülltem Tank erweckt bereits Gelüste auf große Reise zu gehen. Über 1.000 Kilometer verlautet die Schätzung des Bordrechners. Diese Reichweite kann man natürlich je nach Fahrweise in beide Richtungen korrigieren.

In puncto Fahrgeräusche kann man dem VW Sharan einen Flüstermodus zugestehen. Zu keiner Zeit werden die Trommelfelle der Insassen übermäßig durch Motoren- oder Windgeräusche malträtiert. Daher steht der Konversation oder dem Musikgenuss nichts im Wege und man konnte sich schon im Vorfeld den angestrebten Fischfang in allen Farben ausmalen.

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Assistenz, Technik, Sicherheit

Aufgrund der Tatsache, dass es beim VW Sharan um einen familienfreundlichen Van handelt und Volkswagen ohnehin dem Thema Sicherheit ein Höchstmaß an Berücksichtigung kredenzt, gestaltet sich das sicherheitspolitische Repertoire entsprechend.

Vom ESP mit Gegenlenkunterstützung über Gespannstabilsierung, Airbags auch für den Kniebereich des Fahrers und Kopfbereiche hinten bis zur Multikollisionsbremse gehören diese Dinge serienmäßig zur Sharan-Ausstattung.

Optional gibt es auch Seitenairbags hinten, einen Totwinkelassistenten „Blind Spot-Sensor“, welcher im Testwagen keinerlei Fehlinterpretationen zuließ und ein Ausparkassistent warnt vor Querverkehr hinter dem Auto – ideal wenn man selbigen nicht einsehen kann. Zusätzliche Erleichterung beim Parken ermöglichen die Parksensoren vorn wie hinten und die Rückfahrkamera „Rear View“ mit einem scharfen Bild. Ein Parkassistent war nicht an Bord, ist aber ebenfalls gegen Aufpreis konfigurierbar.

 

VW Sharan Lenkrad
Multifunktion – Per Lenkrad lassen sich auch alle Einstellungen für den Tempomat durchführen.

 

Eine automatische Distanzregelung – oder einfach adaptiver Tempomat genannt, zum Front Assist mit City-Notbremsfunktion dazugehörig – hält den gewünschten Abstand zum Vordermann selbstständig je nach gewählter Geschwindigkeit. Das funktioniert in der Praxis sehr gut und ohne hektische Manöver aufgrund zu später Erkennung von veränderten Gegebenheiten.

Im ebenfalls optionalen Fahrerassistenz-Paket ist auch ein Spurhalteassistent enthalten, der beim unangekündigten – beispielsweise ohne Blinkerbetätigung – Spurwechsel warnt und auch aktiv, aber nicht zu intensiv gegenlenkt.

Außerdem ist auch der „Dynamic Light Assist“ ein Bestandteil dieses Pakets. Dabei passt sich das übrigens sehr gut ausleuchtende Bi-Xenonlicht automatisch der Verkehrssituation an und vermeidet Blendung des Gegenverkehrs oder von vorausfahrenden Fahrzeugen zuverlässig. Auch Kurven werden hervorragend ausgeleuchtet. Im Praxistest überzeugte dieses System auf ganzer Linie. Nicht ein einziges Mal wurde zu spät ab- oder besser gesagt ausgeblendet. Ein sehr wichtiger Sicherheitsaspekt, wie wir finden.

 

VW Sharan Xenon
Erhaben über jeden Zweifel – das Bi-Xenon überzeugt.

 

Die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hat man dank der Verkehrszeichenerkennung ebenfalls immer im Blick. Auch hier gab es während des gesamten Testzeitraumes keine einzige Fehlinterpretation.

Mit 6,5-Zoll ist der Touchscreen nicht gerade üppig und wirkt in dem ansonsten riesigen Innenraum des Sharan fast schon winzig. Dennoch reicht er aus, um sämtliches Infotainment gut ablesbar anzuzeigen.

 

VW Sharan Touchscreen
Untergegangen – im Großraum des Sharan wirken 6,5-Zoll wie ein Uhrendisplay.

 

Das Navigationssystem „Discover Media“ errechnet gewünschte Routen schnell und stellt das Kartenmaterial übersichtlich und verständlich dar. Die Bedienung gelingt auf Anhieb binnen weniger Sekunden, ohne dafür die Bedienungsanleitung zu benötigen. Die verkehrsbedingte Routenführung funktionierte in unserem Test hervorragend und bewahrte uns mehrfach zuverlässig vor einigen Staus.

Bereits im Jahr 2010 erreichte der aktuelle VW Sharan beim Euro NCAP Crashtest hervorragende fünf Sterne.

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Ausstattung und Komfort – Opulenz dank Highline

Damit es den Passagieren an nichts fehlt, gibt es für den VW Sharan diverse Annehmlichkeiten, von denen nicht wenige leider auf der nicht unbedingt monetär günstigen Optionsliste stehen. Los geht es bereits mit den Ausstattungslinien, zwischen denen viele Ausstattungsmerkmale, aber auch einige tausend Euro liegen.

Für das Raumklima sorgte im Testfahrzeug eine manuelle Klimaanlage, welche ein bisschen Einstellakribie verlangte. Je nach Witterung und Tageszeit muss man hier ständig etwas regulieren. Man mag kaum glauben, dass dies noch vor gut 20 Jahren völlig normal war. Heute ist man als Fahrer und Passagier durch die fortschreitende Automatisierung ziemlich verwöhnt. Und daher: Die optional erhältliche Automatik mit zusätzlicher Klimazone für die hinteren Plätze wäre an dieser Stelle wünschenswert gewesen – muss aber trotz Topmodell zusätzlich geordert werden.

Das Soundsystem „DYNAUDIO Contour“ mit digitalem 8-Kanal-Verstärker, 8 Lautsprechern und 300 Watt Gesamtleistung beglückt die Ohren mit einem sehr angenehmen Klangfeld und lässt sich dank Equalizer fast jeder Geschmacksrichtung anpassen. Vor allem das aufpreispflichtige DAB+ Radio begeisterte mit fulminantem Klang auf allen Plätzen.

 

VW Sharan Dynaudio
Leichtes Spiel – das Soundsystem hat auch mit dem großen Raum im Sharan keinerlei Klangprobleme.

 

Ein großes Plus an Bedienungskomfort bieten die per Bedienelemente in der Mittelkonsole steuerbaren Schiebetüren und Heckklappe. Ein Öffnen und Schließen dieser wird grundsätzlich durch ein warnendes Piepen begleitet, um eventuelle Quetschungen und Einklemmungen zu verhindern – wobei alle Türen bei einem auftretenden Hindernis sofort anhalten.

 

 

Dazu erkennt der Schließmechanismus der Heckklappe auch, wenn man direkt unter der offenen Heckklappe steht und diese geschlossen werden soll. In diesem Fall gibt es ein gesondertes Warnsignal, um auf das „Hindernis“ hinzuweisen. Auch eine Gestensteuerung der Heckklappe ist optional erhältlich – leider und für uns nicht erklärbar, nur im Paket mit weiteren Ausstattungsvarianten für zusammen gut 1.000 Euro.

Die Konnektivität im Wolfsburger Raumwunder zeigt sich auf dem Stand der Zeit und lässt Mobilgeräte per Bluetooth innerhalb weniger Sekunden mit dem Fahrzeugsystem kommunizieren. Schnittstellen in Form von USB & Co. gibt es ebenso wie eine 230-Volt-Steckdose für die zweite Sitzreihe. Damit läuft so gut wie jedes mobile Gerät mit Netzanschluss.

 

VW Sharan 230-Volt
Kein Netz? Nicht im Sharan! Zumindest wenn es um das 230-Volt-Stromnetz geht.

 

Eine Sprachsteuerung erlaubte diverse Einstellungen per Sprachbefehl, was auch in den meisten Fällen reibungslos funktionierte. Nur bei vielen Nebengeräuschen gibt es mitunter Missverständnisse und erneutes Nachfragen oder auch mal falsche Menüführungen.

Die Freisprecheinrichtung für das Mobiltelefon funktionierte einwandfrei, sowohl wir selbst als auch der Gesprächsteilnehmer waren stets ausgezeichnet zu verstehen.

Wenn der Laderaum doch einmal nicht ausreicht – ja das soll es durchaus geben – kann man auf eine optional erhältliche Anhängevorrichtung zurückgreifen. Per Knopfdruck fährt diese aus ihrem Versteck und per Hand eingerastet kann der Anhänger der Wahl angedockt werden. Bei 2.300 Kilogramm Anhängelast ist Schluss – gebremst und maximal bis 12 Prozent Steigung.

 

VW Sharan AHK
Einmal den Finger krumm machen…

 

VW Sharan Anhängevorrichtung
…und schon erscheint die Anhängevorrichtung elektrisch entriegelt.

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Varianten und Preise des VW Sharan

Aktuell erhält man den VW Sharan in vier Ausstattungslinien. Dazu gehören drei klassische Variationen und ein Sondermodell:

  • Trendline heiß das Einstiegsmodell und ermöglicht ab 32.800 Euro die Mitgliedschaft im „Vanclub“.
  • Etwas mehr Ausstattung verspricht die Comfortline und ist ab 35.600 Euro erhältlich.
  • Als Topmodell gilt die Highline Variante, die 38.075 Euro den Besitzer wechselt.
  • Das Sondermodell Sound mit speziellen Ausstattungspaketen ruft mindestens 39.325 Euro auf.

Dem Sharan stehen vier verschiedene Motoren zur Verfügung – zwei 2.0 Diesel mit 150 und 184 PS und zwei Benziner, ein 1.4 TSI mit 150 PS und ein 2.0 TSI mit 220 PS.

Allradantrieb erhält man nur in Verbindung mit den Dieselmotoren und dem DSG – beim 150 PS die sechs-, im 184 PS-Aggregat die siebenstufige Ausführung.

Ohne Zubehör, aber mit allen Kreuzchen versehen werden für das Sondermodell mit dem großen Dieselmotor und Allrad 4Motion etwas über 63.000 Euro fällig.

 

VW Sharan Tagfahrlicht
Das Tagfahrlicht realisieren eine im U-Profil angeordnete Anzahl einzelner LED-Fluter.

 

Bei der Garantie gibt es ebenso wenig Überraschungen wie an anderen Stellen. Neben der zweijährigen Neuwagengarantie mit eingeschlossener Mobilitätsgarantie, können diese um drei Jahre, auf insgesamt fünf Jahre beziehungsweise maximal 150.000 Kilometer verlängert werden. Gegen Gebühr, versteht sich. Und je nach Kilometerleistung in diesem Zeitraum staffelt sich der Preis.

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Was sagen die Kunden?

Wir haben es fast geahnt: Das mit Abstand auffälligste Thema zum Sharan betrifft erwartungsgemäß die Modelle mit Dieselmotoren, welche aufgrund der Software-Updates zur Anpassung der Abgaswerte zusammenhängen. Die Erfahrungswerte unterscheiden sich dabei teilweise enorm. Sie gehen von ausfallenden Ventilen des SCR-Systems und damit einhergehenden Pannen, über deutlich erhöhte Verbräuche sowohl beim Kraftstoff als auch beim AdBlue-Harnstoff, bis hin zu keinerlei Auffälligkeiten oder Folgen nach dem Update. Eine allgemeine Verunsicherung besteht bezüglich der zukünftigen Stellung des Dieselantriebs in Verbindung mit Fahrverboten und Ähnlichem.

Ferner wird ab und an von DSG-Fahrern über plötzlich ausgehende Motoren berichtet. Ein Problem, welches offenbar der Getriebesteuerung zuzuordnen sei.

Großes Lob erntet der VW Sharan erwartungsgemäß in puncto Platzangebot und Kofferraumgröße. Bei Kaufberatungen wird von Besitzern unter anderem das Easy-Open-Paket mit gestengesteuerter Heckklappe, die Rückfahrkamera, die Standheizung bei Dieselmodellen, das Dynaudio-Soundsystem und das farbige Mulitfunktionsdisplay empfohlen.

Diese Zusammenfassung bezieht sich ausschließlich auf den VW Sharan der zweiten Generation – Stand Juni 2017 – und darf wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken verstanden werden. Nur Mehrfachbenennungen werden aufgeführt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Fazit – Vorsitzender im Van-Klub

Die dunklen Wolken des Abgasskandals haben auch nicht vor dem Van des Konzerns Halt gemacht und sorgen bei Besitzern des Dieselmodells nach wie vor für Unruhe und Verwirrung. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Thema Diesel entwickelt und gleichzeitig zu hoffen, dass der Selbstzünder nicht überschnellen Profilierungsgebaren der Politik zum Opfer fällt. In der Gesamtheit hat dies der Sharan definitiv nicht verdient.

Mit dem VW Sharan besetzt der Volkswagenkonzern nämlich seit 2002 das Van-Segment mit einem ausgereiften Fahrzeug, welches sich durch ein enormes Platzangebot, sowie aktuell einer überdurchschnittlichen Sicherheitsausstattung auszeichnet.

Mit Kind und Kegel unterwegs? Kein Problem: Der VW Sharan ist und bleibt ein ideales Familienauto – praktisch, innovativ und extrem variabel. Dazu brilliert er mit gutmütigen Fahreigenschaften, welche aufgrund des komfortorientierten und neutral agierenden Fahrwerks keinerlei Nervosität bei Fahrer und Insassen aufkommen lässt. Trotz der Größe und des Gewichts lässt sich der Van wie ein ganz normaler PKW fahren.

 

VW Sharan schräg hinten
Vollwertiges Familienmitglied – der Sharan ist ein praktischer, treuer und riesiger Begleiter.

 

Auf Option integrierte Kindersitze und elektrische Schiebetüren sorgen zusätzlich für Sicherheit – auch beim Ein- und Aussteigen in engen Parklücken oder Parkbuchten sowie beim Ein- und Aussteigen auf Gefällestrecken.

Durch all diese Eigenschaften gehört der Sharan definitiv zum Vorstand im Klub der Vans, wenn ihm nicht sogar der Platz des Vorsitzenden zusteht. Diesen könnte ihm lediglich seine monetär sehr intensive Aufpreispolitik kosten.

Text/Bilder: NewCarz

 

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Konkurrenz:
Seat Alhambra, Ford S-Max, Citroen Space Tourer, Renault Espace

 

 

Technische Daten: VW Sharan Highline 4Motion BlueMotion Technology 2,0 l TDI SCR

Farbe: Indiumgrau-Metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,85 x 1,90 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,75

Radstand in mm: 2.920

Motor: Reihenvierzylinder Turbodiesel mit SCR-Katalysator (AdBlue-Technologie)

Leistung: 135 kW (184 PS) bei 3.500 bis 4.000 rpm

Hubraum: 1.968 ccm

Max. Drehmoment: 380 Nm bei 1.750 bis 3.250 rpm

Getriebe: 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe DSG

Antrieb: Allrad 4Motion

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,8 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,1 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 152 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 211 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,9 Sekunden

Leergewicht: 1.923 kg

Laderaumvolumen: 955 Liter (2.430 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)

Kraftstofftank: 70 Liter

Neupreis des Testwagens: 58.671 Euro

 

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One thought on “VW Sharan Test – fahrende Vankultur

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