Auf der Geraden sind sie alle schnell – die Muscle Cars. Aber sobald es um die Kurven-Performance geht, werden amerikanische Sportwagen gerne in Frage gestellt. Schwammige Fahrwerke, gefühllose Lenkungen, ächzende Rahmen: all das ist der Corvette fremd. Sie kann, besonders in der aktuellen Generation, als echter Sportwagen überzeugen. Wir liefen sieben Gründe, die das belegen sollen.
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Ausgeglichene Gewichtsverteilung
Die Chevrolet Corvette bietet eine Gewichtsverteilung von 50:50. Das heißt, dass sowohl auf der Vorder- wie auch auf der Hinterachse dieselbe Last ruht. Man könnte also von einer perfekten Balance sprechen.
Zwar geht man in der Regel davon aus, dass ein schwerer V8 im Bug eines Sportwagens für ein Ungleichgewicht sorgt und für Untersteuern sorgt, doch das bleibt bei der Chevrolet Corvette C7 aus. Andererseits sagt man, dass zu wenig Gewicht auf der Hinterhand für ein leichtes Heck und damit nahezu unkontrollierbares Übersteuern sorgt. Doch die „Stingray“, wie die aktuelle Generation genannt wird, gefällt mit ihrer Ausgeglichenheit und kombiniert das Beste aus beiden Welten. Erreicht wurde diese optimale Verteilung, indem das Getriebe ins Heck wanderte und der Motor zwischen Fahrer und Vorderachse einzog.
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7-Gang-Handschaltung mit Drehzahlanpassung
Es mag nicht jedermanns Sache sein, aber die Technologie, die dahinter steckt ist spannend. So kann man davon ausgehen, dass Computer wieder einmal bessere Arbeit leisten, als es der Mensch könnte. Tritt man die Kupplung und schaltet herunter, passt das System automatisch die Drehzahl des Motors an die Drehzahl des Getriebes an. So werden schnelle und weiche Gangwechsel gewährleistet, die riskanten Schlupf an der Hinterachse zusätzlich verhindern. All das passiert, ohne dass der rechte Fuß das sagenumworbene „Spitze-Hacke“ Spiel zwischen Bremse und Gas spielen muss.
Puristen werden sich bevormundet vorkommen, aber für alle, die nur gelegentlich auf der Rennstrecke unterwegs sind, ist dieses System in der aktuellen Chevrolet Corvette ein willkommenes Gimmick.
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Intelligente Aerodynamik
Die Motorhaube bietet eine Öffnung, die es der heißen Luft ermöglicht zu entweichen. Soweit nichts Neues. Doch diese Öffnung reduziert zusätzlich das Anheben der Front durch heranströmende Luft bei hohen Geschwindigkeiten. So wird ein stabiler Geradeauslauf gewährleistet.
Zusätzlich bietet der Frontspoiler Lufteinlässe, die nicht nur zur Bremskühlung vorgesehenen sind, sondern auch den Auftrieb unter dem Auto reduzieren. Ventilatoren im Heck schicken zusätzlich kühlende Luft zum Differential und Getriebe, die dann links und rechts neben den Rückleuchten entweichen kann. Den letzten Schliff bietet der vollkommen glatte Unterboden, der zusätzlich für Stabilität beim Fahren sorgt.
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Handgebaute Motoren
„One man, one engine“: das Prinzip das Mercedes-AMG in Perfektion verfolgt, findet auch bei den Amerikanern statt. Der Richtigkeit halber sei allerdings erwähnt, dass das ausschließlich auf die Z06 zutrifft. Das „LT4“ genannte Aggregat wird allein von einem einzigen Mechatroniker in Bowling Green in Kentucky zusammengebaut. So können beispielsweise die Kompression des Motors überprüft, ein optimaler Drehmomentverlauf gewährleistet oder schlicht eine Qualitätskontrolle von Anfang bis Ende sichergestellt werden. Chevrolet bietet sogar etwas ganz Besonderes an: Wenn es dem Käufer 5.000$ wert ist, kann dieser nach Kentucky reisen und das Aggregat zusammen mit einem Mechatroniker per Hand bauen. Allerdings würde dann das Prinzip geändert: „Two men, one engine“.
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Z51 Paket
Für nochmals 5.000 kann der solvente Kunde das Z51 Paket ordern. Es bietet Optionen, die vor allem für den Rennstrecken-Einsatz gedacht sind. Der spezielle Auspuff lässt den Motor freier atmen und steigert so die Leistung um etwa 5PS. Hinzu kommen eine Trockensumpf-Schmierung, größere Bremsen, ein Performance-Fahrwerk mit strafferem Stabi, leichtere Felgen mit entsprechenden Renn-Reifen, eine elektronische Differentialsperre sowie eine optimierte Kühlung mitsamt angepasster Aerodynamik. So kann man schnelle Rundenzeiten in den Asphalt pressen, ohne sich Gedanken um überhitzte Nebenaggregate machen zu müssen.
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Performance Messer
Der „Performance Data Recorder“ ist ein Tool, dass die Fahrt – beispielsweise auf dem Track – aufnimmt und auswertet. Für die Entwicklung zeichnet „Cosworth“ verantwortlich. Die Briten sind nicht erst seit dem legendären Ford Escort Cosworth bekannt und in der Entwicklung von Rennwagen und entsprechender Zulieferer-Technologie beheimatet.
Diesem Tool unterstehen verschiedene Messgeräte, die die Telemetrie der Chevrolet Corvette auswerten. Dazu zählen eine Kamera, ein Mikrofon, ein G-Kraft-Messer sowie ein Telemetrie-Recorder. Aufgezeichnet werden die jeweilige Drehzahl, Gaspedalstellung, Geschwindigkeit, der Lenkwinkel sowie die entsprechende Rennstrecke inklusive der erreichten Rundenzeit. Am Ende des Tages kann man die SD-Karte, auf der alles aufgezeichnet wurde, aus dem Handschuhfach ziehen und am heimischen PC auswerten.
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Das Z06-Schnäppchen
Als der Nissan GT-R 2008 auf den Markt kam, ging ein Ruck durch die Sportwagen-Industrie. Der japanische Bolide ging für enorm schmal 95.000€ über die Ladentheke – und es gab nichts, dass auch nur annähernd an die Performance des GT-R herankam. Vor allem in Anbetracht des Preises.
Doch mittlerweile ist das nicht mehr der Fall, da der Japaner über 135.000€ kostet. Zieht man den Nissan GT-R Nismo zum Vergleich heran, muss man natürlich noch tiefer in die Tasche greifen. Er kostet so viel wie eine Chevrolet Corvette Z06 und ein Nissan GT-R (Stand 2008) zusammen. Für gut 50.000€ weniger bietet die Z06 aber mehr Leistung, weniger Gewicht, eine bessere Gewichtsverteilung und mehr Grip in Kurven. Viel wichtiger aber: die Z06 bietet mehr Emotionen. Der Nissan wirkt technisch kühl, will alles perfekt machen und lässt sich beinahe narrensicher bewegen. Die Corvette hingegen beweist Charakter und verlangt – ohne den doppelten Boden mit elektronischen Helferlein – einen versierten Fahrer.
Wie sich dieser echte Sportwagen fährt, welche Emotionen er versprüht und wie er im Alltag überzeugt, davon konnten wir uns höchstpersönlich ein Bild machen. Unseren Test zum Chevrolet Corvette Cabriolet passt perfekt zum aktuellen Spätsommer
Fotos: NewCarz
Quelle: Carthrottle
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