Lange Zeit hat man sich in Maranello erfolgreich gegen alle Trends und Konzepte gewehrt, doch die Ferrari-Zukunft ist auch von genau diesen Dingen abhängig.
Zumindest was die Umsätze und Gewinne betrifft. Dies ist auch dem Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne bewusst und aus diesem Grunde scheinen nun sämtliche Tabus für den traditionsreichen Sportwagenhersteller zu fallen.
Ferrari SUV in spätestens zwei Jahren
Bislang galt ein Sports Utility Vehicle – kurz SUV – mit einem Cavallino rampante auf dem Frontgrill als absolut ausgeschlossen. Doch nachdem auch direkte Konkurrenten wie Lamborghini auf diesen Trendzug aufsprangen, galt es auch für Ferrari umzudenken, sofern man Gewinnerhöhung und Umsatzsteigerung durch Segmenterschließung nicht sausen lassen will.
Deshalb nahm Marchionne die Detroit Motor Show zum Anlass und erklärte bereits vor deren Eröffnung ganz offiziell, dass es 2019, spätestens aber 2020 ein SUV der Marke Ferrari geben wird.
Er wird aussehen, wie auch immer ein Ferrari Utility Vehicle aussehen muss.
Und diese Aussage von Sergio Marchionne kommt nicht ohne entsprechende Grundlage. Denn nach seiner Aussage gibt es bereits einen Prototypen, den er bereits persönlich in Europa begutachtet hat und als noch nicht fertig bezeichnete. Außer Frage steht zudem, dass sich ein SUV von Ferrari genau wie ein Ferrari fahren soll, so Marchionne weiter.
Man darf aufgrund dieser Ankündigung gespannt sein, was Ferrari der Öffentlichkeit präsentieren wird. Wann es den ersten Prototypen zu sehen gibt, steht bislang nicht fest.
Elektrosportwagen in Aussicht
Zumindest geben die Aussagen des Ferrari-Präsidenten zu dieser Thematik genügend Stoff, um eine kleine Sensation beim italienischen Automobilhersteller zu erwarten.
Marchionne macht keinen Hehl daraus, dass er die E-Mobilität mit kritischen Blicken sieht. Darauf basiert auch die bisherige Zurückhaltung in Bezug auf Elektroantriebe bei Ferrari.
Wir machen es, weil wir es müssen. Gibt es irgendeine Garantie dafür, dass E-Mobilität nachhaltig und ökologisch ist? Nein.
Man will sich – so Marchionne weiter – alle Optionen für die Zukunft offen halten. Weiterhin meint Marchionne, der auch den Posten des CEO des FCA-Konzerns trägt, dass die Leistungen eines Tesla ohne weiteres auch bei Ferrari möglich sind – sogar noch weit darüber hinaus.
Wenn ein elektrisches Supercar gebaut wird, dann wird es zuerst von Ferrari gebaut.
Diese Aussage ist gleichbedeutend mit einer Ankündigung, einen elektrobetriebenen Supersportler bauen zu können, der die Leistungen eines Tesla locker überflügeln könne.
Ferrari-Zukunft am Scheideweg?
Durchaus, wie wir meinen. Einerseits gefällt die objektive Einstellung von Sergio Marchionne gegenüber zukünftigen Antriebskonzepten. Damit steht er sicher nicht allein, aber aufgrud der überschaubaren Größe der Marke Ferrari, kann man dort zurücklehnender damit umgehen. Emissionsgrenzen und Auflagen sind von einem großen Automobilkonzern schwieriger zu handeln, wodurch der Zwang dort auch um ein vielfaches größer ist.
Doch andererseits: Irgendwann muss man auch in Maranello handeln, um nicht einen beträchtlichen Anteil des Kuchens an den Wettbewerb zu verlieren. Dies nimmt nun Gestalt an. Auch mit der Aussage des FCA-CEO, dass aktuell die Gesetze bestimmen, welche Technologien zum Einsatz kommen, entbehrt nicht deren Grundlage.
Ferrari wählte bislang durchaus eine clevere Strategie des Abwartens. Die Fahnenstange ist sicherlich noch längst nicht erreicht und das Tauziehen um alternative Antriebstechnologien hat – vorsichtig gesagt – gerade erst begonnen.
Wir behalten die Strategien, welche die Ferrari-Zukunft signifikant gestalten weiterhin im Auge und werden berichten, sobald es Neuigkeiten dazu gibt.
Text: NewCarz / Bilder: NewCarz, Ferrari, Lamborghini
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
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