Mit dem Genesis G70 Shooting Brake positionieren die Koreaner einen schicken Lifestyle-Kombi in einem hart umkämpften Segment.
Wenngleich das Fahrzeug designtechnisch zu einem der schönsten Mittelklasse-Kombis zählt, so möchte der Shooting Brake weniger klassischer Kombi, sondern vielmehr schicker Sportbrake sein, der eine Coupélinie etabliert und dem Fahrzeug so eine Art Accessoire-Charakter verleiht.
Das Design
Zugegeben, der Genesis G70 Shooting Brake sieht einfach herrlich anders aus. Weg vom Einheitsbrei und hin zu einem stilvoll gezeichneten Alltagsbegleiter, der seine Designlinie auch gut und gerne bei Bentley übernommen haben könnte – so steht der Shooting Brake da.
Die Front offeriert einen nach unten spitz zulaufenden Kühlergrill, der im Falle unseres Protagonisten recht stilvoll wirkt. Hinzu gesellen sich die von Genesis bekannten, zweigeteilten Scheinwerfer, welche sich nahtlos in die Frontpartie integrieren und mit absoluter Sicherheit einen hohen Wiedererkennungswert darbieten.
Seitlich betrachtet, ähnelt der Koreaner ein wenig dem Kia Proceed GT, der in seinen Grundzügen auch der uneheliche Bruder des Genesis sein könnte. Die fein integrierten Sensoren für das schlüssellose Zugangssystem unterstreichen den Premium-Anspruch und der durchgehende, markante Knick überhalb der Türgriffe schürt die Sportlichkeit.
Die Felgen im Format 18 Zoll könnten derweil aus Sicht der Redaktion auch die ein oder andere Nummer größer vertragen – ganz ohne zu dick aufzutragen.
Am Heck wird’s dann so richtig spannend. Als Highlight dürften die auch hier zweigeteilten Rückleuchten gelten, die nicht nur die Designlinie der Front aufgreifen, sondern auch in der Länge geteilt sind, sodass kleine LED-Stückchen in die Heckklappe wanderten, was aus Designersicht ungemein spannend wirkt.
Mit etwas Interpretationsspielraum könnte man hier noch den Look der nach unten schmaler werdenden Heckklappe bewerten, der gewissermaßen die Form des Kühlergrills adaptiert. Der mittig platzierte Markenschriftzug gibt letztendlich Aufschluss über die Herkunft und was uns etwas irritiert zurücklässt, ist das Abgasendrohr des Fahrzeugs. Dieses rechts platzierte Doppelrohr wirkt unpassend zum Fahrzeug und dürfte aus unserer Sicht gerne durch zwei Einzelrohre rechts und links ersetzt werden.
Im Innenraum wird schnell klar, dass sich auch der Genesis G70 Shooting Brake als Premium-Fahrzeug versteht. Das Cockpit wirkt aufgeräumt und nüchtern und ist leicht fahrerorientiert. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und die Haptik passt nahezu überall. Der großzügige Einsatz von Leder und Aluminium zieht sich durch das gesamte Interieur, feine Steppungen in den Türtafeln schmeicheln dem Auge. Möchte man etwas Kritik üben, so ist der Zentralbildschirm nicht gerade als üppig zu bezeichnen und die darunter befindliche Klimaeinheit hätte ruhig etwas hochwertigere Tasten erhalten können. Das war es dann aber auch schon mit der Kritik.
Im Fond geht es zwar merklich enger zu als beispielsweise in einem BMW 3er Touring, doch arger Platzmangel herrscht auch hier nicht. Lediglich die Kopffreiheit ist aufgrund der abfallenden Dachlinie etwas eingeschränkt.
Im Kofferraum stehen standardmäßig 465 Liter Stauraum bereit, bei umgeklappten Rücksitzlehnen werden bis zu 1.535 Liter freigegeben. Die etwas schmale Heckklappenöffnung dürfte das Beladen von sperrigen Gegenständen etwas erschweren; dafür ist die Ladekante nicht zu stark ausgeprägt.
Die Motoren
Hier stehen insgesamt zwei Motoren zur Wahl. Der Benziner schöpft aus zwei Litern Hubraum 245 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 353 Newtonmetern. Die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik serienmäßig auf die Hinterräder übertragen. Wer möchte, kann optional auf einen Allradantrieb zurückgreifen.
Als zweites Aggregat steht ein 2,2 Liter großer Vierzylinder-Diesel bereit, der glatt 200 PS leistet. Das maximale Drehmoment beträgt hier 440 Newtonmeter Drehmoment und der Heckantrieb ist auch beim Selbstzünder serienmäßig an Bord, was auch für die Achtgang-Automatik gilt. Wer möchte, bekommt auch den Diesel mit Allradantrieb.
Die Ausstattung
Schon ab Werk ist der Genesis G70 Shooting Brake reichhaltig ausgestattet. Neben diversen Airbags – unter anderem auch für Knie und Becken – gibt es stets einen adaptiven Abstandstempomaten samt Kollisionswarner und Notbremsassistent, einen Totwinkel-Assistent, einen Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie ein automatisches Parksystem.
In den höheren Ausstattungslinien gibt es dann weitere Premium-Features wie eine Sitzbelüftung, eine 360-Grad-Kamera oder eine Nappalederausstattung. On Top können Kunden auch noch das sogenannte Sonnendach wählen, ein Panorama-Glasdach, das den Innenraum ordentlich mit Licht flutet.
Preise und Marktstart
Der neue Genesis G70 Shooting Brake erscheint Ende dieses Jahres. Zu den Preisen gibt der Hersteller aktuell noch keine Informationen. Vergleicht man die aktuellen Preise der anderen Genesis-Modelle dürfte die höchste Ausstattungslinie „Luxury“ rund 50.000 – 55.000 Euro aufrufen. Die beiden darunter liegenden Ausstattungslinien „Premium“ und „Sport“ dürften etwa 5.000 – 8.000 Euro günstiger sein.
Eine weitere Besonderheit der Marke liegt in deren 5-Jahres-Plan. Damit erhält jeder Kunde ab dem Kaufzeitpunkt für fünf Jahre eine Garantie, alle anfallenden Service-Intervalle, sämtliche Kartenupdates sowie einen weltweit gültigen Pannendienst samt Anspruch auf ein Ersatzfahrzeug.
Fazit zum Genesis G70 Shooting Brake
Der Genesis G70 Shooting Brake bereichert die Mittelklasse um einen stilsicheren Coupé-Kombi, der mit optischen Reizen nicht geizt. Preislich recht ansehnlich, dürfte der Prestige-Bruder des Kia Proceed GT sicherlich seine Fans finden, zumal seine Ausstattung reichhaltig und der Verzicht überschaubar bleibt.
Eine Prise Extravaganz bei gleichzeitiger Absicherung durch den 5-Jahres-Plan dürfte für den ein oder anderen Interessenten Grund genug sein, um einen der schicken Kombis einzutüten.
Text: NewCarz
Fotos: Genesis für NewCarz
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.