Jaguar F-Type S AWD Test – Extrovertierter Charismatiker

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Seit Mitte 2013 bereichert der Jaguar F-Type das Sportwagen-Portfolio des britischen Premium-Herstellers. Als Nachfolger der XK-Baureihe legt der F-Type seinen Fokus eher auf sportliches Vorankommen gepaart mit einem prestigeträchtigen Design, welches eine Hommage an den früheren E-Type verkörpert.

Wir fuhren den Jaguar F-Type S AWD in der British Design Edition. Wie der extrovertierte Sportwagen den Alltag meistert, zeigt der Fahrbericht.

 

Exterieur – Ein bisschen E-Type

Der Jaguar F-Type zeigt sich in seinem flach gehaltenen Karosseriekleid durch und durch sportlich. Insbesondere mit dem optionalen Sport-Exterieur-Paket, welches zum Ausstattungsumfang der British Design Edition gehört, wird diese Erscheinung abermals verstärkt.

 

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Rassige Optik – Dank des Sport-Exterieur-Paket wirkt der Brite noch kräftiger

 

Die Front der Sonderedition trägt statt dem klassischen `S´ ein monochromes Logo, welches den Buchstaben um die britische Flagge erweitert. Die Bi-Xenon-Scheinwerfer werden um ein LED-Tagfahrlicht in J-Blade Optik ergänzt, wodurch das britischen Coupé ein scharfes Überholprestige erhielt. Breite Kiemen offerieren vier Lufteinlässe und lassen den F-Type in der Praxis breiter wirken als er es ohnehin schon ist.

 

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Breathe easy – Die `Hutzen´auf der Motorhaube versorgen den Motor mit Sauerstoff

 

In Kombination mit dem glänzend schwarzen Frontsplitter ergibt sich so ein majestätisch-dynamisches Fahrzeugantlitz, ohne dabei plump zu wirken beziehungsweise den Eindruck einer `flachen Flunder´ aufkommen zu lassen.

 

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Spektakulär – Die Motorhaube öffnet wie beim E-Type in Fahrtrichtung

 

In der Seitenansicht offenbart sich dann die komplette Ingenieurskunst. Lange Haube, kurzes Heck und eine sehnige Struktur verleihen dem Fahrzeug Dynamik, ohne dabei optischer Völlerei zu frönen. Optional wachsen die Seitenschweller in die Breite, was für eine optisch satte Straßenlage sorgt. Die exklusiv dem Sondermodell vorbehaltenen 20-Zoll-Leichtmetallräder im `Cyclone´ Design sind in mattem Grau gehalten und eignen sich besonders für die kräftigeren Farben wie das Caldera Red des Testwagens. Alternativ stehen die Lackierungen Ultra Blue, Glacier White und Ultimate Black zur Auswahl. Die rotlackierten Bremssättel sind Teil der Jaguar Super-Hochleistungsbremsanlage, welche ihrem Namen alle Ehre macht.

 

 

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Exklusiv – Die 20 Zoll großen Leichtmetallräder `Cyclone´ sind dem Sondermodell vorbehalten

 

Insbesondere die Heckansicht hat es uns in der Redaktion angetan. Direkt davor stehend, kommt unweigerlich die Hommage an den legendären Jaguar E-Type zur Geltung – nicht sofort offensichtlich, sondern interessant adaptiert und modern interpretiert.

 

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Signifikant satt – Das Heck des F-Type polarisiert am stärksten

 

Das signifikante Heck zeigt neben der mittig platzierten zweiflutigen Abgasanlage schmale Rückleuchten im unverkennbaren Jaguar Design – Wiedererkennungswert? 100 Prozent. Das Öffnen des Kofferraums gleicht einem Schauspiel. Der schmale Deckel öffnet die gesamte Glasscheibe und offeriert bis zu 408 Liter Stauraum.

 

Interieur – Feines Ambiente

Im Innenraum des F-Type setzt sich die sportive Linie des Fahrzeugs fort. Die angenehm straffen Sitze sind mit schwarzem Leder bezogen, Kontrastnähte in `Jed Red´ sorgen auf Gestühl und Armaturen für einen dynamischen Kontrast und harmonieren mit der roten Lackfarbe. Die von uns getestete British Design Edition wartet darüber hinaus mit einigen weiteren Emblemen auf. So tragen beispielsweise die Kopfstützen stolz das geprägte `S´ samt Union Jack Flagge, die Einstiegsleisten begrüßen Fahrer und Beifahrer mit dem Schriftzug `Design Edition´.

 

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Geprägt und gestickt – Die Kopfstützen zeigen Flagge

 

Die Mittelkonsole wurde mit reichlich Karbon bestückt, oberhalb befindet sich abermals das British Design Logo.
Das Multifunktionslederlenkrad liegt fantastisch in der Hand. Sportlich ambitionierte Fahrer haben hier ebenso viel Spaß wie gemütliche Cruiser. Auf Wunsch ist das elektrisch verstellbare Volant auch beheizbar.

 

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J-Blade – Die Bi-Xenon-Scheinwerfer tragen ein markantes LED-Band in J-Optik

 

Auch nach hunderten von Kilometern zeigen Fahrer und Beifahrer keinerlei Ermüdungserscheinungen. Das liegt nicht nur an den hervorragend ausleuchtenden Bi-Xenon-Scheinwerfern, die bei Nacht mit ihrer Helligkeit und Homogenität punkten, sondern auch am hohen Sitzkomfort und dem straffen Fahrwerk, welches eine gelungene Balance zwischen Sport und Komfort herstellt. Auf Wunsch wird hart gefedert, keine Frage. Doch kann man dank einstellbarer Fahrwerksmodi auch einen nicht gerade ungemütlichen Federungskomfort wählen.

 

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Herzlich Willkommen – Die EInstiegsleisten geben einen Hinweis auf das Sondermodell

 

Positiv aufgefallen ist uns darüber hinaus die Wertigkeit des Innenraums. Nichts knackt, knarrt oder fällt unangenehm durch scharfkantige Ecken oder Kanten auf. Sehr stimmig kommt der F-Type daher und sollte somit auch anspruchsvollste Gemüter befriedigen. Im Falle des von uns getesteten Jaguar F-Type S AWD erfolgte der Einsatz von Leder und Karbon in üppigem Ausmaße.

 

Technik & Assistenz – Update 2.0

In der Mittelkonsole befindet sich ein acht Zoll großer Touchscreen, mit welchem alle relevanten Infotainmentfunktionen gesteuert werden. Der Startbildschirm ist in vier Bereiche aufgeteilt, sodass Navigation, Telefon, Audio und Klimaanlage mit einer jeweiligen Berührung ausgewählt werden können.
Das Navigationssystem überzeugte im Test mit einer wirklich schnellen Rechenleistung. Im direkten Vergleich zum Jaguar XE S wird deutlich, dass die Briten hier deutliche Optimierungen in puncto Software vorgenommen haben.

 

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Mitreißende Mimik – Das Öffnen des Kofferraums gleicht einem Schauspiel

 

Das Meridian Surround Soundsystem wartet hingegen mit sanften Bässen und recht ausgewogenen Mitten auf. Allenfalls die höchsten Höhen einiger Musikstücke klingen etwas überreizt, im Alltag macht sich das jedoch kaum bemerkbar. Dafür gibt es genügend Anschlussmöglichkeiten um MP3-Dateien von mobilen Datenträgern abzuspielen.

 

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Liebe zum Detail – Die einfahrenden Türgriffe tragen den Jaguar-Schriftzug

 

Das wohl relevanteste Assistenzsystem des Jaguar F-Type ist der Spurwechselassistent. Sitzt man im britischen Sportler doch recht niedrig, so kommt einem stets die orangene Kontrollleuchte zugute, die den Fahrer immer rechtzeitig vor von hinten herannahenden Fahrzeugen warnt.

 

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Alles im Blick – Rund um den Wählhebel werden die wichtigsten Fahrfunktionen gesteuert

 

Dank Jaguar InControl Remote kann stets der Kontakt zu einem Ansprechpartner der Jaguar Assistance hergestellt oder ein SOS-Alarm ausgelöst werden. Darüber hinaus gibt es eine Jaguar Remote Smartphone App.

 

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Alcantara & Glass – Das Panorama Glasdach ist eine klare Empfehlung der Redaktion

 

Zudem gestaltet sich die Aufpreisliste als preislich recht attraktiv. Das schlüssellose Zugangs- und Startsystem schlägt zum Beispiel mit rund 560 Euro zu Buche, das intelligente Fernlicht kostet 325 Euro. Einzig das – empfehlenswerte – Panorama Glasdach liegt mit 1.140 Euro als optionale Ausstattung überhalb der 1.000 Euro Grenze – bei einem Jaguar war dies durchaus unerwartet.

 

Motor & Fahreindrücke – Noch immer ein Einzelgänger

Eins vorab: Die bloßen Leistungsdaten des F-Type ändern sich auch bei den allradgetriebenen Versionen nicht. Lediglich die Beschleunigungswerte sinken und Verbrauchswerte steigen in geringem Umfang.
Der drei Liter starke V6 in unserem Testwagen generiert eine Leistung von 380 PS und stemmt maximal 460 Newtonmeter auf alle vier Rädern – wenn nötig.

 

Weapon armed! – Der Fahrmodi-Schalter im Look eines Feuerknopfes im Kampfjet.

 

Bei trockener Fahrbahn werden jedoch nur die hinteren Räder angetrieben – sehr zur Freude bei Kurvenraub jedweder Art, denn auf Wunsch schwänzelt die Katze zärtlich um die Ecke und lässt auch den einen oder anderen Mini-Drift zu.

 

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Mit Beatmung – Der drei Liter große V6 wird von einem Kompressor zwangsbeatmet

 

Erst wenn Traktionsverlust droht, werden über eine Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent des Drehmoments an die Vorderräder geleitet. Das machte sich in unserem Test vor allem auf nasser Fahrbahn bemerkbar. Doch man sollte nie vergessen, in was für einem Fahrzeug man sitzt. Ungeachtet der Motorisierung ist der Jaguar F-Type ein Rassesportler erster Klasse, mit dem bei rabiater Fahrweise nicht gut Kirschenessen ist. Übertreibt es der ungeübte Fahrer, lernt er schneller als ihm lieb ist, die Grenzen der Physik kennen. Nur geübte Fahrer sind dann in der Lage, die starke Katze wieder artgerecht in die Spur zu bringen.

 

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Immer standfest – Die Jaguar-Hochleistungsbremsanlage glänzt mit hoher Standfestigkeit

 

Belässt man es bei ruhiger Fahrweise im Normalmodus, so entpuppt sich der F-Type – wie bereits erwähnt – als durchaus reisetauglich. Zwar ist es nicht gerade empfehlenswert tausende Kilometer am Stück abzureißen, für den kurzen Wochenendtrip eignet sich das Sport-Coupé jedoch ohne Weiteres. Die Höchstgeschwindigkeit liegt im Übrigen bei 275 km/h – der Vortrieb wird ab circa 260 km/h etwas zäher.

 

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Unabdingbar – Die Luftein- beziehungsweise Auslässe sind beim F-Type keine Show

 

Zwischensprints im Geschwindigkeitsbereich von 100 bis 220 km/h werden jedoch äußerst zügig erledigt. Wem hier die Lust nach mehr Leistung aufkommt und wem die Zwischensprints zu langsam vonstatten gehen, der sollte unserer Meinung nach auf den V8 wechseln. Mit 550 PS herrschen hier Bärenkräfte, die selbst hartgesottene Fahrer maßnehmen.

Dank der Jaguar-Hochleistungsbremsanlage muss der Fahrer keinen Gedanken an das Verzögern verschwenden. Ein klarer Druckpunkt und eine hohe Standfestigkeit zeichnen die üppig dimensionierten Stopper aus. Auch nach einigen Vollbremsungen aus über 100 km/h ist Fading für den F-Type ein Fremdwort. Die Beifahrer lobten an dieser Stelle übrigens stets den rechts von der Mittelkonsole befindlichen Haltegriff.

 

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Bitte festhalten – Dem Beifahrer steht ein belederter Haltegriff zur Verfügung

 

In der Stadt kann man den F-Type recht kommod bewegen. Zwar ist dies nicht das bevorzugte Revier des Sportwagens, dennoch gibt es auch in puncto Einparken kaum Probleme – Parksensoren und Rückfahrkamera sei Dank. Letztere ist auch Pflicht, wenn es häufiger in große Städte geht. Die Sicht nach hinten ist durch die flache Scheibe und die breite C-Säule nämlich stark eingeschränkt.

 

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Unter 10 Liter – Wer den F-Type S kommod bewegt, erreicht diese Werte problemlos

 

Verbrauchstechnisch erreicht der Jaguar F-Type S AWD zwar nicht ganz die Werksangabe von 8,9 Litern, jedoch kann sich unser Testverbrauch von 10,3 Litern in Anbetracht der gebotenen Leistung durchaus sehen lassen. Es übrigt sich zu erwähnen, dass bei sehr sportlicher Fahrweise der Verbrauch erheblich ansteigt. Dennoch möchten wir an dieser Stelle festhalten, dass sich unser Testwagen auch unter Vollast nie mehr als 20 Liter Super genehmigte.

 

Fazit – Die charakterstarke Alternative

Mit rund 100.000 Euro Grundpreis für die scharfe S-Variante in der British Design Edition, ist der allradgetriebene Jaguar F-Type noch immer ein ganzes Stück günstiger als beispielsweise ein vergleichbar ausgestatteter Porsche 911 Carrera 4.
Aber: F-Type fahren verlangt nicht zwingend nach einem sechsstelligen Budget. Die Raubkatze gibt es bereits ab 65.400 Euro. Dafür erhält der Kunde einen Sportwagen mit 340 PS aus einem V6 Kompressor. Das ist nicht wenig und dürfte vor allem den Puristikern zusagen. Denn der Einstiegs-F-Type kommt mit manuellem Sechsgang-Getriebe und Heckantrieb.

 

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Extrovertierter Einzelgänger – Der Jaguar F-Type lässt sich in keine Schublade stecken

 

Fakt ist, der F-Type ist auch mit Vierpfoten-Antrieb noch immer der extrovertierte Charismatiker, der weiß, wie man seinem Fahrer schmeichelt. Dennoch besitzt er einen dominanten Charakter, den man zu keinem Zeitpunkt unterschätzen sollte.

 

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British Design Edition – Das Sondermodell startet mit Allradantrieb bei 102.600 Euro

 

Wer diese Eigenschaften liebt, findet im Genre des F-Type kaum ein vergleichbares Gegenstück. Wie bereits der Jaguar XE S, ist auch der F-Type S AWD bestens für Individualisten und Querdenker geeignet. Abseits des Mainstream – so sollte der Claim lauten, denn der F-Type ist alles – nur kein Mitläufer.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 7D Mark II

Konkurrenz: Porsche 911 Carrera 4, Audi S5, Mercedes-AMG C43 Coupé

Technische Daten: Jaguar F-Type S AWD Coupé

Länge x Breite x Höhe (m): 4,47 x 1,92 x 1,31

Motor: Sechszylinder-V-Motor mit Kompressoraufladung

Leistung: 280 kW (380 PS)

Hubraum: 2.995 ccm

Max. Drehmoment: 460 Nm

Getriebe: 8-Gang-Automatikgetriebe

Antrieb: Allradantrieb

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 8,9 L/100 km

CO2-Emissionen: 211 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,1 Sekunden

Leergewicht: 1.674 kg

Kofferraumvolumen: 310 – 408 l

Kraftstofftank: ca. 70 Liter

 

2 thoughts on “Jaguar F-Type S AWD Test – Extrovertierter Charismatiker

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