Darum geht es also beim neuen Maserati Ghibli Hybrid, der gestern seine Weltpremiere erlebte: Neben Effizienz steht auch der Leistungszuwachs im primären Fokus.
Typischer 48-Volt-Mildhybrid – mit einem Unterschied
Weshalb das so ist, erklärt ein Blick auf die Technik und die Leistungsdaten des neuen Modells, welches kein ausgewachsener Hybrid mit Plug-in-Funktion darstellt und auch keine Vollhybrid-Charakteristik mit Teilnahme am reinelektrischen Reichweitenwettbewerb im Sinn hat.

Stattdessen kommt ein Riemenstartgenerator und eine Hochvolt-Hybridbatterie zum Einsatz. Der Riemenstartgenerator beherrscht die Rekuperation und fungiert zeitgleich als Lichtmaschine sowie als Anlasser für den 2.0-Liter Turbobenziner. Soweit die typische Mildhybridtechnik. Der Unterschied ist hierbei der, dass dieser Generator nicht direkt physisch in den Antriebsakt eingreift, sondern einen elektrischen Verdichter, der zusätzlich im Turbolader sitzt, antreibt.
Dadurch steht vor allem in unteren Drehzahlen, aber auch bei sportlicher Fahrweise, mehr Turbodruck und somit mehr Leistung zur Verfügung. So erreicht der Vierzylinder eine Leistung von insgesamt 330 PS sowie 450 Newtonmeter maximales Drehmoment.

Der Sprint von null auf 100 km/h ist nach 5,7 Sekunden erreicht – das sind nur zwei Zehntelsekunden mehr, als der 3.0-Liter Turbo-V6 im Sprint ohne aktiviertem Turboboost vorweisen kann. Zudem benötigt der Hybrid ganze zwei Liter weniger auf 100 Kilometer als der Sechszylinder, nämlich nur 8,5 Liter.
Der Sound des Maserati Ghibli Hybrid
Viele werden beim Gedanken an einen Zweiliter Vierzylinder womöglich die Nase rümpfen, denn klangtechnisch könnte dies weit ab von dem eines Maserati liegen. Das stimmt allerdings so nicht, wie Maserati versichert. Denn man habe hier großen Aufwand in die Gestaltung der Luftführungen gelegt und der Sound wäre dadurch absolut Maserati-konform. Besonders stolz ist man dabei, dass dies vollkommen ohne Soundgeneratoren erreicht wurde. Ein Praxistest wird dies alsbald überprüfen.

Mit Alexa & Co.
Im neuen Modelljahr erhält der Ghibli das neue Maserati Connect, welches unter anderen die Online-Assistenten Alexa und Google-Assistant beinhaltet und per Online Remote das Auto per Smartwatch oder Smartphone auch ferngesteuert werden kann. Auch kommt das neue Modelljahr mit Apple CarPlay sowie Android Auto klar und die Schaltung der 8-Gang-Automatik von ZF erfolgt nun per Shift-by-Wire, was ein neues Wahlhebeldsign auf der Mittelkonsole ermöglicht.

Marktstart, Preis und Modellpolitik
Der neue Maserati Ghibli Hybrid kommt ab Herbst dieses Jahres, wird rund 69.400 Euro kosten und damit knapp 3.000 Euro mehr, als der Ghibli Diesel, das bisherige Einstiegsmodell. Dieser soll zugunsten des neuen Hybrids mittelfristig aus dem Portfolio verschwinden, wohingegen der gut 2.000 Euro teurere Turbo-V6 weiterhin im Angebot bleibt. Ob der Maserati Ghibli Hybrid später auch als Allradversion Q4 kommt, wurde bislang weder dementiert noch bestätigt.
Text: NewCarz / Fotos: Maserati

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.