Eines der Highlights der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt war sicherlich die Mercedes-Benz EQS Studie – als vollelektrische S-Klasse.
E-Mobilität ist ja in aller Munde und so zeigen sich auch die Stuttgarter Automobilhersteller mit entsprechenden Zukunftsvisionen – hier war es eine Weltpremiere.
Dynamische Linien und Kurven
Die Studie zeigt eine einzigartige Linienführung, die das gesamte Fahrzeug zu einer Einheit verschmelzen lässt. Viele Rundungen und ergonomisch erscheinende Linien lassen in jedem Detail ihre Zugehörigkeit zum Ganzen erkennen. Riesige 24-Zoll-Räder wirken nicht etwa überzeichnend, nein, sie passen sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Das Heck erinnert ein bisschen an ein Shooting Break mit deutlichen Gran-Turismo-Zügen.
Im Innenraum regiert die digitale Welt, eingebettet in eine haptisch und optisch äußerst attraktive Lounge, die aus recycelten Materialien entstanden ist. Die edle Instrumententafel integriert sich vollends und verliert jede Form des Aufgesetzten und ein eher an ein Flugzeug erinnernden Steuer wird mit Screens umgarnt. Auch das außen umlaufende Leuchtband wird designtechnisch im Interieur wieder aufgegriffen.
Mercedes-Benz EQS mit 700 Kilometer Reichweite
Dass man bei Mercedes eher klotzt statt kleckert ist allgemein bekannt und so verwundert es nicht, dass diese Studie der zukünftigen süddeutschen Topliga mit entsprechend verheißungsvollen Werten glänzt. Die „Vision EQS“ so die offizielle Bezeichnung, verfügt über 485 PS und bärenstarke 760 Newtonmeter – letztere vom ersten gefahrenen Meter an verfügbar.
Damit soll die vollelektrische S-Klasse laut Mercedes über 200 km/h schnell sein – wie schnell genau, wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben. Der Standardsprint aus dem Stand auf 100 km/h soll nach 4,5 Sekunden abgeschlossen sein.
Besonders bemerkenswert ist die angegebene Reichweite, die bis zu 700 Kilometer betragen soll. Eine Lithium-Ionen-Batterie mit 100 kWh Kapazität sitzt im Fahrzeugboden und speist die beiden Elektromotoren – pro Achse einen.
Fix geladen, illuminierend in Szene gesetzt
An einem 350-kW-Lader soll der Mercedes-Benz EQS in weniger als 20 Minuten wieder auf 80 Prozent Akkustand gebracht werden können.
Ein visuelles Highlight an der Studie stellt in jedem Fall das ringsum verlaufende Lichtband dar. Vorne besteht dieses aus Matrix-LED-Licht, welches in einem sogenannten Black-Panel-Grill integriert wird, der das gesamte Fahrzeug umläuft. Hinten bestehen die Heckleuchten aus über 200 einzelnen Mercedes-Sternchen. Das Leuchtband kann mit der Umgebung interagieren, indem es visuell Warnhinweise oder Fahrabsichten an das Umfeld kommuniziert.
Die Frontlinsen können obendrein holographische Motive zeigen. Möglich wird dies durch sogenannte Holographic-Lens-Module, die mit 2.000 Umdrehungen pro Minute rotieren und somit für das menschliche Auge entstehende Standbilder erzeugen.
Teilautonom bis Stufe 3
Die Schwaben sehen die Mercedes-Benz EQS Studie als eine Art Statement für die sukzessive Weiterentwicklung des selbstständigen Fahrens, aber auch den Erhalt des Selbstfahrens, was Selbstfahrer-Fahrzeuge erfordert. Die Studie wird auf Level drei für teilautonomes Fahren den Fahrer auf bestimmten Streckenabschnitten unterstützend entlasten.
Ein späterer Ausbau auf Level 4, dem vollautonomen Fahren, soll durch den modularen Aufbau der erforderlichen Rechnerstrukturen samt Sensoren problemlos möglich sein.
Text / Bilder: NewCarz
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.