Der chinesische Elektro-Autohersteller Nio stellte nun in Shanghai sein zweites Modell vor, den Nio ES6.
Nach dem Nio ES8, ein SUV, welches seit letztem Sommer für den chinesischen Markt produziert wird und mit nun 652 PS sowie 840 Newtonmetern einen echten Brocken darstellt, erfüllt der ES6 mit leicht reduzierten Werten die Anforderungen für ein SUV, das im oberen Mittelklassebereich positioniert wird.
Viel Power zum moderaten Preis
Das neue SUV wird von zwei Elektromotoren angetrieben, die mit einer Gesamtleistung von 544 PS und einem maximalen Drehmoment von 725 Newtonmetern immer noch genügend beeindrucken können. Damit beschleunigt der allradgetriebene Nio ES6 in weniger als fünf Sekunden von null auf Tempo 100.
Die nach NEFZ-Norm ermittelte Reichweite gibt der chinesische Hersteller mit über 500 Kilometern an – das sind ungefähr 150 Kilometer mehr, als der große Bruder ES8 schafft. Der Verkaufspreis in China wird umgerechnet rund 45.800 Euro betragen. Ein Preis, der für europäische Verhältnisse fast schon als Schnäppchen gelten würde. Doch das Modell bleibt ohnehin dem chinesischen Markt vorbehalten.
Technologisch up to date
Der konsequente Leichtbau mit Hilfe von Aluminium und Kohlefaser bringt die gewünschte Gewichtseinsparung des SUV mit 4,85 Meter Länge. Neben einem neuen Headup-Display, einem digitalen Kombiinstrument und einem 11,3-Zoll-Multitouch-Bildschirm, steht dem Fahrer auch eine Sprachsteuerung zur Verfügung.
Eine serienmäßig vorinstallierte Nio-Pilot-Hardware arbeitet den über 20 Assistenzfunktionen zu, die typische Straßenszenarien abdecken. Optional ist obendrein ein Duftsystem mit vier verschiedenen Düften im Nio ES6 erhältlich.
Tankstoppdauer des Nio ES6 wie beim Verbrenner
Mittels einfachem Austausch des Akkus benötigt man für die Wiederherstellung der maximalen Reichweite des Nio ES6 nur in etwa so viel Zeit, als würde man einen herkömmlichen Tankstopp durchführen.
Hierfür plant der Hersteller für seine Fahrzeuge den Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Batteriewechselstationen in China. Entlang der chinesischen Hauptverkehrsadern existieren bereits einige dieser Stationen.
Der Wechsel erfolgt vollautomatisch. Dazu fährt man den Nio in eine Art Garagenbox, ähnlich wie in einer Waschstraße und nach Aufforderung zum Stopp und der Deaktiverung der „Zündung“ wird der Wechselvorgang eingeleitet, der ungefähr drei Minuten dauert.
Jede Wechselstation soll fünf Wechselakkus vorhalten, die vollgeladen auf ihren Einsatz warten. Entnommene Akkus werden sofort in der Wechselautomatik innerhalb einer Stunde wieder aufgeladen.
Neben dem Akkutausch ist auch das konventionelle Aufladen an einer Wallbox möglich – bis zur flächendeckenden Verfügbarkeit von Wechselstationen auch ein Muss.
Text: NewCarz / Bilder: Nio
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.