In den heiligen Hallen seines Museums präsentierte der Zuffenhausener Sportwagenhersteller nach einem fulminanten Auftakt durch das eigens für die Prämiere geschriebenen Stückes „Symphonie des Lebens“ die dritte Generation seines Dauerbrenners: den neuen Porsche Cayenne.
Seit 2002 auf dem Markt, bezogen weltweit mehr als 760.000 Exemplare des luxuriösen SUV ihre Heimat in Garagen und Hofeinfahrten. Das Ziel der Designer und Ingenieure für die dritte Generation des Cayenne war es, die Neuauflage umfassend zu digitalisieren, zu vernetzten und die Verbindung zu der Ikone der 911ers zu stärken. Ob dies bereits optisch gelungen ist, zeigt der nachfolgende Bericht.
Das Design – Geschärftes Markenheck für die Fastlane
Der neue Porsche Cayenne reiht sich nahtlos in die aktuelle Modellpalette der Zuffenhausener ein und weist die größten optischen Änderungen am Heck auf. Das durchgezogene LED-Leuchtenband kommuniziert unmissverständlich die Markenidentität, die Rückleuchten sind geschärft gezeichnet und haben die Neutralität der Strichführung vom Vorgänger abgelegt.
Der Neue besitzt eine markantere Linienführung von Front und Heck, die ihn ausgesprochen maskulin wirken lässt. Die Seitenlinie ist fast unberührt, nahezu „clean“ geblieben, während die C-Säule dezent nach vorne geneigt wurde, um die dynamischere Flyline der Dachlinie zu akzentuieren. Die vergrößerten Lufteinlässe betonen den sportlich-offensiven Look der Front und offenbaren den Leistungszuwachs – aber dazu später mehr.
Der zukünftige Cayenne-Fahrer kann zwischen drei Scheinwerfer-Varianten wählen: LED ist Serie, die nächste Stufe ist das Porsche Dynamic Light System (PDLS) mit Kurven- und Autobahnlicht. Alternativ können die LED-Matrix-Hauptscheinwerfer mit 84 Leuchtdioden samt PDLS+ gewählt werden, die das Licht variabel verteilen, um den Gegenverkehr auszusparen um Blendung zu vermeiden und trotzdem die Umgebung umfassend auszuleuchten.
Mehr Technik für den Boliden
Die Evolution der digitalen Medien vollzieht sich in rasendem Tempo – der neue Porsche Cayenne möchte hier nicht abhängt werden, weshalb auch diese wichtige Komponente im Fokus der Erneuerung stand. Kernstück ist der intuitiv zu bedienende, 12,3 Zoll messende Porsche Communication Management-Touchscreen, welcher in Full-HD auflöst und serienmäßig mit Porsche Connect Plus kommt. Letzteres ermöglicht den Zugriff auf Online-Dienste und umfasst die Online-Navigation mit Übermittlung von Echtzeit-Verkehrsinformationen.
Der Touchscreen ist zudem glasüberbaut und ein optisches Highlight für Tast- und Sehsinn der zukünftigen Cayenne-Besitzer. Der analoge Drehzahlmesser ist – ganz der Tradition verpflichtet – zentral im Cockpit platziert und wird flankiert von zwei sieben Zoll großen Full-HD-Displays, deren Informationsparameter vom Fahrer individuell konfiguriert werden können.
Im neuen Porsche Cayenne stehen unter anderem ein Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera, ein Spurwechsel-, Spurhalte- und ein Stauassistent zur Verfügung. Eine Verzehrzeichenerkennung gibt es ebenfalls im großen Zuffenhausener.
Des Weiteren hilft der ParkAssistent samt Surround View zuverlässig beim Rangieren in engen, städtischen Parkhäusern.
Für mehr Komfort bei Roadtrips wird der Porsche InnoDrive mit Abstandsregeltempostat offeriert.
Ganz im Zeichen des „Dreamsharing“-Konzeptes steht ein weiteres Highlight des neuen Porsche Cayenne: Die Fahrer können durch die sogenannte Offroad Precision App ihre Geländefahrten detailliert dokumentieren und aufzeichnen lassen, um anhand derer die Fahrt zu betrachten, zu reflektieren und bei der nächsten Tour abseits der Straße noch effizienter zu agieren.
Der neue Porsche Cayenne soll Fahrspaß auf Straßen und in naturnahem Terrain generieren, ohne dass die Insassen auf Luxus verzichten müssen. Diesen Spagat vollzieht er, indem Motoren und Fahrwerks-Komponenten weiter optimiert wurden, um den Wunsch der treuen Cayenne-Kunden ganzheitlich zu erfüllen.
Porsche Cayenne S mit 440 PS
Der neue Porsche Cayenne kommt zunächst in zwei Versionen mit jeweils neu entwickeltem Sechszylinder-V-Motor: Der Dreiliter-Turbo des neuen Cayenne leistet stolze 340 PS und damit 40 PS mehr als sein Vorgänger, obwohl dieser dank Leichtbauweise bis zu 65 Kilogramm leichter ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 245 km/h, wobei der Cayenne in 6,2 Sekunden respektive 5,9 Sekunden im Sport Plus-Modus auf 100 km/h beschleunigt.
Diese respektablen Werte werden durch den 2,9-Liter-V6-Biturbo des Porsche Cayenne S noch getoppt, der satte 440 PS und 550 Nm bereitstellt. Die Leistungsspritze von 20 PS lässt ihn in 5,2 Sekunden auf 100 Sachen sprinten.
Diese Performance kann mit dem optionalen Sport Chrono-Paket einschließlich zentral platziertem Sport Response Button mit PSM Sport-Modus noch weiter gesteigert werden. Dann stehen in unter fünf Sekunden 100 km/h auf dem Tacho. Werte, die in Anbetracht der rund zwei Tonnen Leergewicht Fahrspaß regelrecht zu garantieren vermögen. Der Cayenne S beendet erst bei 265 km/h den Vorwärtsdrang, sodass etliche Fastlane-Sympathisanten den Anblick des formvollendet designten Heck des Cayenne S genießen können – solange sie ihn noch nicht am Horizont verschwinden sehen.
Vorstellung der Neuentwicklungen
Das Achtgang-Tiptronic S-Getriebe wurde neu entwickelt, um durch kürzere Schaltzeiten und optimierte Übersetzungen die Performance, ungeachtet des Untergrundes, zu erhöhen. Für Fahrten auf schlammigen Pisten, im Sand der Wüsten oder dem felsigen Terrain der Berge steht der aktive Allradantrieb zu Verfügung, der durch vier Fahrmodi für alle leichten Gelände-Szenerien ergänzt wird. Die Kraftverteilung erfolgt variabel durch das Porsche Traction Management (PTM) zwischen den Antriebsachsen.
Die Überarbeitung inkludierte das Fahrwerk, welches den Cayenne als langstreckentaugliche Reiselimousine, rassigen Sportwagen mit neuer Mischbereifung auf 19- bis 21-Zöllern und einen furchtlosen Geländewagen für Reisen abseits befestigter Stadtkurse auszeichnet.
Für den Komfort bei Traumtouren sorgen die aktiven Fahrwerksysteme, deren Steuerung vom Fahrwerksregler immer wieder in den Optimalbereich gebracht wird.
Die zukünftigen Fahrer können zusätzlich eine elektrische Hinterachslenkung für mehr Agilität und optimiertes Handling konfigurieren, um der Inspirationsquelle des 911ers noch näher zu kommen, ohne auf SUV-typische Annehmlichkeiten verzichten zu müssen.
Zur Option steht – und das wird für viele Kunden sicherlich keine Option bleiben – die adaptive Luftfederung, die ein Gefühl des erhabenen Dehergleitens über alle Bodenunebenheiten bei rasanten Geschwindigkeiten erlaubt und im Gelände die Anpassung der Bodenfreiheit regelt. Um zu jedem Zeitpunkt der Fahrt die uneingeschränkte Sicherheit der Insassen zu garantieren, überarbeitete Porsche die Bremsanlage.
Die innovative Porsche Surface Coated Brake (PSCB) ist eine weitere Neuerung und besteht aus einer Graugussscheibe mit Wolframcarbit-Beschichtung, die den Verschleiß und die Entstehung von Bremsstaub reduziert. Die weiß lackierten Bremssättel sind ein Eye-Catcher hinter den Felgen und flankieren die vermehrt glänzende Oberfläche der Scheiben nach dem Einbremsen. Nacht wie vor bleibt Speerspitze der Bremssysteme die optionale Karbon-Keramik-Bremse, welche sich ihr USP doch überragende Standfestigkeit und leuchtend gelbe Bremssättel sichert.
Zur Serienausstattung eines jeden Cayenne gehören unter anderem die LED- Hauptscheinwerfer, die nun größeren Räder, ein Front und Heck überwachender ParkAssistent, das LTE-Telefonmodul für (fast) uneingeschränkte Erreichbarkeit inklusive WLAN-Hotspot einschließlich der Porsche Connect-Dienste und ein System, dass den Fußgängerschutz gewährleistet, indem es immerzu die Straße überwacht.
Fazit – Digitales Dickschiff
Der neu aufgelegte Porsche Cayenne und sein leistungsstärkeres Ebenbild, der Cayenne S, sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit „Traumerfüller“ für die Anhänger der sportlichen Riege der automobilen Zunft, welche die Möglichkeit vom Touren abseits der befestigten Strecken schätzen.
In vielen Aspekten ist sich der Cayenne treu geblieben und verzichtet weder auf die traditionelle Erweckung des Lebens durchs Starten auf der linken Fahrerseite, noch den analogen Drehzahlmesser – die Maschinerie der Innovation fokussierte die nun CI-konforme Heck- und Frontansicht.
Ein breites Spektrum an Nova betrifft die Systeme für Konnektivität und Navigation, die die Funktionsweise der Instrumente auf das nächste Level der Digitalisierung heben. Durch den gezielten Einsatz von hochmodernen Assistenzsystemen bietet sich dem Kunden zudem ein breites Spektrum an Ausstattungsvielfalt und Individualisierung.
Die umfassende Erneuerung vieler zentraler Aspekte des Cayenne optimiert diesen in Hinsicht auf punktuell-aussagekräftiges Design, dem Fahrverhalten und der Nutzung von allen digitalen Schnittpunkten, was auch einer jüngeren Klientel gefallen und damit neue Zielgruppen erschließen dürfte.
Der neue Porsche Cayenne kann ab sofort konfiguriert werden und startet preislich 74.828 Euro, für den schärferen S werden mindestens 91.964 Euro fällig.
Text: NewCarz
Fotos: Porsche
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