Vorsicht vor Online-Betrug beim Autokauf

Online-Betrug
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Überall dort, wo Geld in größeren Mengen den Besitzer wechselt, lassen sich auch Betrüger finden – Online-Betrug ist eine immer stärker verbreitete Unart.

Das ist eine traurige Erkenntnis, die nicht von der Hand zu weisen ist. Immer wieder werden selbst informierte und vorsichtige Menschen Opfer von Betrügern. Und mit dem Fortschreiten des Internets (und damit des Online-Handels) entstehen für Kriminelle immer neue Möglichkeiten.

Um vor diesen Machenschaften zu schützen, muss aufgeklärt werden. Typische Anzeichen von Phishing-Mails sollte jeder kennen, genauso wie kein Onlineshop ohne einen Blick ins Impressum genutzt werden sollte. Gleiches gilt für Ticketkäufe, Glücksspiele und viele anderen Nischen. Ein besonders gutes Beispiel dafür, dass es unglaublich viele Ansatzpunkte für Betrüger gibt, ist der Autokauf. Hieran lassen sich typische Maschen sehr gut aufzeigen.


Betrug beim Autokauf: Die drohenden Gefahren

Es erscheint verführerisch einfach, ein neues oder gebrauchtes Auto online zu suchen und zu kaufen. Denn beim Händler vor Ort ist die Auswahl an Wagen meist begrenzt und der Preisvergleich mit anderen Händlern in der Nähe extrem aufwändig. Die Online-Suche ist also einfacher und flexibler. Doch leider gibt es nicht nur Vorteile.

Die typischen Maschen der Online-Betrüger sind:

  • Gestohlene Autos verkaufen
  • Mängel verstecken
  • Laufleistung fälschen
  • Unterschlagung des Fahrzeugs

Ein gestohlenes Auto unbeabsichtigt zu kaufen, ist nicht nur ärgerlich, sondern für den Käufer auch problematisch. Denn das kann auch dazu führen, dass man als Käufer später Ärger mit dem Gesetz bekommt. Gestohlene Autos (und Papiere) werden fast ausnahmslos angezeigt – und oftmals ist für den neuen Besitzer dann völlig überraschend, wenn bei einer Routinekontrolle die Fahrt abrupt zu Ende ist oder die Polizei sogar vor der eigenen Haustür steht.

Onlinebetrug geht oftmals auch mit einer Unterschlagung der Ware einher. Für Autokäufer bedeutet das in den meisten Fällen, dass von ihnen eine Anzahlung verlangt wird. Meist ist die Begründung, dass der Verkäufer viele Interessenten hat und eine Sicherheit benötigt. Ist die Anzahlung getätigt, wird der Kontakt abgebrochen und die vermeintlichen Verkäufer sind nicht mehr erreichbar.

Sehr beliebt ist auch das Vortäuschen eines mängelfreien Zustandes des Fahrzeugs. Diese Masche ist so alt wie das Auto selbst. Denn schon früher haben Betrüger viel Fantasie angewendet, um Schäden oder andere Mängel dem Käufer vorenthalten zu können. Spachtelmasse und Farbe sind dabei probate Mittel, um kurzfristig etwaige Unfall- oder Bagatellschäden zu verheimlichen.


Online-Betrug Laufleistung
Nichts wird bei Gebrauchtwagen so oft manipuliert, wie die Laufleistung.



Der beliebteste und auch heute immer noch weit verbreitete Trick, ist die Fälschung der Laufleistung – der Kilometerstand wird manipuliert und zugunsten eines besseren Verkaufspreises einfach reduziert. 


Diese Tipps helfen gegen Betrüger

Wie wehrt man sich also gegen Betrüger, die im Autohandel tätig sind? Dafür gibt es verschiedene Methoden. Zum einen sollte niemals unter Zeitdruck gekauft werden. Das ist mitunter leichter gesagt als getan, denn unter Umständen benötigt man auch schnell ein neues Auto. Doch sich von Zeitdruck leiten zu lassen, führt oftmals zu unnötigen Unaufmerksamkeiten.

Außerdem sollte der Verkäufer immer überprüft werden. Auf Portalen werden Verkäufer oftmals bewertet oder müssen zusätzliche Angaben (z.B. den Firmensitz und Steuernummer) machen, die sich genau angeschaut werden müssen. Je mehr man über einen Verkäufer weiß, umso sicherer ist man. Im Zweifel sollte man vorab Hilfe bei der Verbraucherzentrale einholen.


Online-Betrug Vorbeugemaßnahmen
Es gibt viele Dinge vorab zu prüfen, bevor man einem Online-Händler vertrauen sollte.



Anzahlungen sollten niemals per Überweisung ins Ausland gemacht werden und auch im Inland nie ohne entsprechende schriftliche Vertragsgrundlage. Diese sollte man im Zweifel ebenso bei der Verbraucherzentrale oder fachkundigen Stellen, wie Rechtsberatungen vor jedem Geldfluss prüfen lassen.

Ein weiterer wichtiger Tipp ist, alle Vereinbarungen grundsätzlich in schriftlicher Form zu dokumentieren. Alle E-Mails, jede Text-Nachricht und jede Absprache sollten so festgehalten werden. Ist Betrug im Spiel, können diese Nachweise später entscheidend sein, um diesen aufzudecken und gegebenenfalls nicht auf seinem Schaden sitzen zu bleiben.


Vielleicht doch lieber nur eine Online-Reservierung?

Ein großer Schritt in Richtung Sicherheit ist der Abschluss einer Reservierung des Fahrzeugs, die bis zu einer Inaugenscheinnahme vor Ort plus Probefahrt unverbindlich bleibt. Wenn ein Händler dies einräumt, ist es meist ein Indiz, dass dieser seriös handelt. Nimmt man zu diesem Termin noch eine Begleitung als Zeugen mit – die idealerweise auch fachkundig im Bereich Automobil ist – dann erhöht dies die Wahrscheinlichkeit immens, dass das Wunschobjekt kritisch und genau inspiziert und Betrugspotenzial somit minimiert werden können.


Inaugenscheinnahme
Nichts ersetzt eine Vor-Ort-Inaugenscheinnahme der geplanten Neuanschaffung.



Wichtig beim Kauf von Privat: Wenn Sie das Fahrzeug vor Ort direkt und bar kaufen möchten, ist es ratsam, das Bargeld nicht die ganze Zeit bei sich zu tragen, sondern auf einem Geldinstitut in der Nähe abzuholen – das muss vorab mit diesem entsprechend abgesprochen werden. Ein seriöser Verkäufer wird kaum etwas dagegen haben, wenn eine Geldübergabe in einem Geldinstitut erfolgt.


Und wenn es doch passiert ist?

Ist ein Betrug offensichtlich, muss sofort und zuallererst die Polizei eingeschaltet werden. Auch ein anwaltlicher Beistand ist überaus empfehlenswert, denn ohne diesen ist man meist mit der Situation überfordert und entscheidende Dinge können schnell übersehen oder vergessen werden. Entsprechende Anwälte sind auf Betrugsfälle spezialisiert und können schnell und effektiv helfen.

Niemals sollte man sich ohne Rückfrage bei sachkundiger Stelle mit dem Betrüger auf einen – am Ende oftmals faulen – Kompromiss einigen. Das führt im Zweifel zu noch mehr Stress oder Problemen.


Fazit: Genau hinsehen und Betrug vorbeugen

Online-Käufe sind schnell, einfach und praktisch. Sie gehören für viele Menschen schon so zum Alltag, dass jeder sich in Sicherheit wiegt und der Meinung ist, es würde auch bei einem Autokauf wie am Schnürchen funktionieren. Genau dieses Gefühl von Sicherheit machen sich Betrüger zu Nutze.

Vorsicht und eine gesunde Portion Misstrauen sind daher immer gute Berater, wenn man einen Kauf bei einem unbekannten Händler oder Privatverkäufer tätigt.


Plagiat
Hier überspitzt dargestellt, doch das Vorgaukeln falscher Tatsachen ist leider sehr beliebt.



Speziell der Autokauf ist eine komplizierte Angelegenheit, die insbesondere bei Gebrauchtwagen ohne eine vorab durchgeführte persönliche Sichtung des Fahrzeugs, ein beträchtliches Risiko darstellt. Hier sind die Betrugsmaschen über Jahrzehnte perfektioniert worden und nicht selten älter als das Internet. Daher ist ein Autokauf online zwar prinzipiell möglich, sollte aber stets gut vorbereitet und gut dokumentiert werden. Zeitdruck ist kein guter Berater und im Zweifel sollte man auch von einem „Schnäppchen“ lieber die Finger lassen.

Text: Gastautor / Fotos: NewCarz

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