Mit dem VW Grand California 600 hat Volkswagen ein Superlativ unter den Reisemobilen geschaffen, welches seit 2019 auf dem Markt ist und in diesem Test auf alle Belange geprüft wurde.
Den VW California gibt es bereits seit 33 Jahren und die erste Variante entstand auf Basis des VW Bus T3. Seither sind unzählige Varianten entstanden und haben den California im Laufe der Zeit zu einem modernen und umfangreich ausgestatteten Reisebus gemacht.
Doch das stetig steigende Interesse an mobilem Urlaub und die ebenso wachsenden Ansprüche in Bezug auf Komfort, rief dann vor drei Jahren die größere Variante auf den Plan: den Grand California, der auf dem größeren VW Crafter basiert und dadurch nochmals deutlich mehr Raum für Möglichkeiten bietet.
Für diesen Fahrbericht stand uns der VW Grand California in der 600er Version zur Verfügung – die kürzere der beiden Varianten 600 und 680. Die Zahl verrät dabei die ungefähre Fahrzeuglänge in Zentimetern.
- Die Außenansicht
- Das Reisemobil
- Motor und Fahreigenschaften
- Fahrbezogene Ausstattung & Technik
- Varianten und Preise des VW Grand California
- Fazit
- Pro & Contra
- Technische Daten
Die Außenansicht
Die optische Erscheinung des VW Grand California ist mondän, ja riesig. Man sieht auf den ersten Blick, dass er weit über dem VW Bulli rangiert. Nicht nur die sechs Meter Länge, sondern auch die über zwei Meter an Breite und vor allem die Fahrzeughöhe von ungefähr drei Metern, lassen jeden Betrachter quasi aufschauen.
Dennoch zeigt er bei aller Größe eine elegante Optik, die bereits mit der Fahrzeugfront beginnt, an der man zweifelsfrei die Zugehörigkeit zum VW-Konzern erkennen kann. Massive Querstreben in Chrom bilden den Grill und werden durch zum Ende leicht ansteigende Scheinwerfer flankiert, deren moderne LED-Lichtsignatur zeigt, dass es sich hier um ein topmodernes sowie aktuelles Gefährt handelt.
Seitlich betrachtet, fällt vor allem die farbliche Remineszenz an vergangene Bulli-Zeiten auf. Die rot-weiße Farbkombination nennt Volkswagen „Candy-Weiß/Kirschrot“ und verlangt dafür stolze 3.332 Euro Aufpreis. Diese erweckt nostalgische Erinnerungen an den Ur-Bulli und steht zugegebenermaßen – wen wundert’s – auch dem dagegen riesigen Grand California bestens.
Der VW Grand California als Reisemobil
Die nachfolgenden Betrachtungen sind derart umfangreich, dass wir sie der Übersichtlichkeit halber in entsprechende Bereiche unterteilten.
Die Fahrerkabine
Der Arbeitsplatz des Fahrers zeigt sich als das eines typischen VW – die Instrumententafel, die Bedienelemente mit allem drum und dran erwecken sofort Vertrautheit und man findet sich sehr schnell zurecht – auch als Unbedarfter. Der Blick des Fahrers schweift über eine analoge Cockpiteinheit mit zentriertem Infodisplay und bleibt am zentralen Bildschirm des Infotainments hängen. Dieser verfügt wie auch die darunterliegende Klimatisierungseinheit noch über viele echte Tasten und Regler – prima!
Das Lenkrad im Test-VW besitzt Multifunktionstasten, ist in puncto Haptik allerdings nicht überzeugend. Der Kunststoff fühlt sich glatt und schweißtreibend an. Die knapp 400 Euro dafür finden wir nicht als eine sinnvolle Investition. Dann lieber knapp 300 Euro drauflegen und die Variante mit Lederbezug bestellen, die zudem dann auch noch beheizt werden kann.
Der Wählhebel für die Automatik wurde direkt an die Instrumententafel angegliedert – eine Mittelkonsole gibt es im Grand California nicht. Das würde auch nicht funktionieren, denn die beiden Vordersitze lassen sich serienmäßig komplett drehen – dazu später mehr.
An Ablagen mangelt es hier wahrlich nicht. Getränkehalter gibt es und die riesigen Fächer über den Sonnenblenden nehmen sämtlichen anfallenden Kram auf, der sich während eines Reiseurlaubs für den Fahrer und seinen Copiloten so ansammelt.
Die Platzverhältnisse sind hier vorn sehr großzügig und die hohe Sitzposition sorgt in Verbindung mit den großdimensionierten Außenspiegeln plus der Rückfahrkamera für einen sehr guten Überblick.
Materialien, Haptik, Optik
Der Zugang für das großzügige Wohnabteil wird über die große Schiebetür rechts gewährleistet, bei dessen Betätigung eine Trittstufe elektrisch ausfährt und diese den Einstieg erheblich erleichtert. Im Innenraum fallen zunächst die wertigen Materialien und die freundlich helle Atmosphäre auf. Der Fußboden sieht aus wie mit Holz beplankt, sämtliche Flächen der Verkleidungen wurden in weiß gehalten.
Diese haben sich im Testverlauf allerdings als schmutzempfindlich erwiesen und so war man des Öfteren mit dem Wischtuch unterwegs, um etwaige Spuren zu beseitigen. Auch der Fußboden ist ein echter Schmutzfänger, der vor allem durch seine Rillen ein Magnet für Sand & Co. darstellt. Ohne den ständigen Einsatz eines Handbesens ist man hier sehr schnell durch das Knistern der Gesteinsproben unter den Schuhsohlen genervt.
Sitzgelegenheiten und Essen
Beim Einstieg fällt der Blick auf zwei weitere Sitzplätze, welche fest arretiert dank Dreipunktgurten und Isofix-Arretierungen auch als Reisesitze taugen, allerdings keine Möglichkeiten zur Verstellung bieten. Ein Tisch ist verfügbar sowie mit wenigen Handgriffen in einer seitlichen Schiene arretiert und aufgestellt.
Die beiden Vordersitze noch gedreht – schon hat man eine gemütliche Vierertischkombination an der man sich zu den Mahlzeiten versammeln kann.
Kochen & Co.
Links direkt neben dem Eingang gibt es eine kleine Küchenzeile mit zweiflammigem Gasherd sowie einem Spülbecken plus vielen kleineren Ablagen. Hier hätte man sich die eine oder andere zusätzliche Verstaumöglichkeit für Küchenkram gewünscht.
Dafür hat uns der große Kühlschrank wirklich beeindruckt, denn zum einen fasst er 70 Liter und schlägt damit viele seiner Konkurrenten. Zum anderen verfügt die Kühleinheit sogar über ein separates Gefrierfach, was die Möglichkeiten nochmals erweitert. LED-Beleuchtung und Schubfachtür machen die Sache zusätzlich rund.
Dusche & WC
Die Nasszelle im VW Grand California ist multifunktional, bietet eine vollwertige Toilette, ein klappbares Waschbecken und zeitgleich ist das gesamte Abteil als Dusche einsetzbar. Die Ablagen sind teils verschließbar und schützen Handtücher und Toilettenpapier beim Duscheinsatz absolut zuverlässig vor Nässe.
Der Praxistest ergab eine überraschend gute Funktionalität; es ist erstaunlich, wie gut man auf dem reichlich halben Quadratmeter zurechtkommt. Vom Zähne putzen bis zum Duschen – was man übrigens am Schluss durchführen sollte, weil danach alle Flächen in der kleinen Zelle pitschnass sind – man erledigt alles problemlos und für ein Reisemobil außerordentlich komfortabel.
Schlafen und Chillen
Der erste Schlafbereich liegt im Heck des VW Grand California und bietet ringsum viele Staufächer, die irgendwie an die in einem Airbus erinnern. Praktisch ist das allemal und die zur Fahrtrichtung quer verlaufende Liegefläche ist für zwei Personen großzügig dimensioniert, wenn auch für langbeinige Zeitgenossen mit über 1,90 Metern Körpergröße vielleicht eine Idee zu kurzgeraten. Hier bietet die Langversion des Grand California Abhilfe in Form eines längeren und längs verlaufenden Doppelbetts.
Dafür sorgen Taschenfedermatratzen aus Kunststoff auch hier für einen ausgesprochen hohen Liegekomfort – mehrere Schlaftests bestätigten eine geruhsame und bequeme Nachtruhe. Auch die gewünschte Stimmung kann optisch schnell angepasst werden: Eine mehrfarbige Ambientebeleuchtung kostet 553 Euro extra und taucht alles in eine wohlige sowie dem Geschmack entsprechende Atmosphäre.
Diverse USB-Anschlüsse und LED-Leselampen sichern dazu ungestörten Lesegenuss oder das Surfen mit dem Mobilgerät, welches dann nebenbei mit Strom versorgt wird. Clever: Sogar ein Knopf für die Zentralverrieglung ist in Reichweite und kann bequem vom Schlafplatz aus bedient werden.
Eine weitere Schlafmöglichkeit ist optional für rund 3.200 Euro erhältlich und war Bestandteil des Test-Californias. Sie befindet sich mit einer Ausziehfunktion im vorderen Bereich über dem Cockpit und ist im ausgezogenen Zustand über eine Leiter erreichbar. Idealerweise nutzt man dieses bis zu 150 Kilogramm tragende Schlafabteil entweder für zwei Kinder oder mit raumtechnischen Einschränkungen für ein oder zwei Erwachsene. Die Matratze ist angenehm gepolstert, doch der Liegekomfort nicht mit dem des Doppelbetts hinten vergleichbar.
Dafür gibt es auch hier USB-Slots sowie Leselampen und dazu ein tolles Panoramaglasfenster im Dach. Nachteil: Ist das Bett aufgestellt und die Leiter entsprechend arretiert, wird es eng und man sollte sich in puncto Aufsteh-Reihenfolge arrangieren beziehungsweise absprechen.
Insgesamt ist dies eher als Notlösung zu empfehlen, denn den höchsten Komfort hat man beim Reisen zu zweit. Ein Kind im mittleren Alter ist vielleicht noch gut unterzubringen. Werden es mehr oder sollen weitere Erwachsene mit auf Reise, sollte man sich wirklich mögen. Vor allem, wenn die Reise zu Zeiten stattfindet, in denen man nicht längere Zeit den Außenbereich nutzen kann. Oder man wählt von vornherein die 680er Variante des Reisemobils.
Außenbereich, Sonnen- und Insektenschutz
Bei entsprechenden Gegebenheiten kann im Bereich vor dem Zustieg mit wenigen Handgriffen eine große Sonnenmarkise – kostet übrigens 1.136 Euro Aufpreis – geöffnet werden und verwandelt das Umfeld in eine hübsche Veranda. Dazu die für 553 Euro optional erhältlichen und in den Hecktüren integrierten beiden Stühle plus Campingtisch aufgestellt – fertig ist die gemütliche Sitzecke, die man dank der großzügigen Stoffüberdachung auch bei intensiver Sonne oder mal bei leichtem Regen nutzen kann.
Ansonsten sind alle Fenster und Dachluken mit einem ausziehbaren, sehr wirksamen Sonnenschutz-Plissee versehen. Zusätzlich gibt es Moskito-Plissees, die ebenfalls einfach ausgezogen werden. Damit kann man sogar den gesamten Eingangsbereich und den dazugehörigen Teil der Kochstelle abdecken, sodass man abends alles luftig offen lassen darf, ohne sich Gedanken um eine Mückeninvasion im Inneren machen zu müssen.
Einziger Kritikpunkt ist hier die Abdeckung der Glasflächen der Fahrerkabine, die sich einerseits als ziemlich fummelig beim Installieren zeigte und andererseits zwar blickdicht war, aber zu viel Licht durchließ.
Stauraum, Steuerung, Bedienkonzept
Für die meisten Funktionen gibt es eine digitale Bedieneinheit, die man direkt an der Nasszellen-Außenwand findet. Über diese hat man einerseits sämtliche Füll- und Ladezustände im Blick, kann darüber hinaus die erstklassig funktionierende Standheizung, die Warmwasseraufbereitung mit 10-Liter-Reservoir sowie die Ambientebeleuchtung steuern.
Über die beiden Hecktüren hat man Zugang zu zwei großen 11-Liter-Flüssiggasflaschen, die den Kocher, die Warmwasseraufbereitung sowie die Standheizung absichern. Die beiden letztgenannten Dinge können auch kombiniert mit externer Stromversorgung erfolgen – das sollte man im Vorfeld bei der Konfiguration seines VW Grand California beachten. An der rechten Hecktür war im Fall des Test-VW ein Fahrradträger für zwei Fahrräder montiert – der Aufpreis dafür beträgt zirka 630 Euro.
Weiterhin ist im Heckbereich die Steuerelektronik samt Sicherungen untergebracht und obendrein gibt es hier jede Menge Ladevolumen, in das Gepäck & Co. von zwei Personen für mindestens zwei Wochen locker untergebracht werden kann. Darüber hinaus gibt es hier im Heck noch einen Anschluss für eine externe Dusche. Ideal um entweder sich selbst oder aber Equipment wie die Fahrräder oder andere Sportgeräte zu reinigen.
Anschlüsse, Strom, Wasser & Gas
Die Anschlüsse für die externe Stromversorgung über einen CEE-Anschluss – Adapter auf 230-Volt-Schuko liegt im Auto – sowie der Einfüllstutzen für den 110 Liter fassenden Frischwassertank sind bequem seitlich von außen zugänglich. Dies gilt ebenso für den Behälter der Chemietoilette, der als Kassette einfach entnommen werden kann.
Der Ablass für den 90-Liter-Schmutzwassertank befindet sich unter dem Fahrzeug, ungefähr mittig der rechten Seite. Der Absperrhahn ist leicht erreichbar und man kann unter erlaubten Zuführungen einfach und schnell seinen Ballast loswerden.
Weiterhin hat der VW Grand California eine zusätzliche Solaranlage; diese kostet gut 2.000 Euro Aufpreis. Die Solarfläche befindet sich vorne über der Windschutzscheibe und liefert bis zu 104 Watt, die in einer separaten 92-Ah-Batterie gespeichert werden, welche die Stromversorgung des Bordnetzes unterstützt.
Wer gerne auch im Urlaub und auf großer Fahrt vernetzt bleiben will, investiert am besten die 821 Euro für den WLAN LTE Hotspot und kann dann permanent seinen sozialen Netzwerken ein Upgrade zur eigenen Reise vermitteln.
Funktionalität ohne externe Versorgung
Im Praxistest reichte der Stromvorrat bei ganztägig scheinender Sonne gute 24 Stunden. Für den Notfall kann per Motor nachgeladen werden, dafür gibt es eine Taste links vom Fahrer, der die Leerlaufdrehzahl des laufenden Motors anhebt, um den Ladevorgang zu beschleunigen.
Die optionale SAT-Anlage mit TV und automatisch ausfahrender und sich justierender Antenne für 2.850 Euro extra war nicht an Bord des Testmobils, dürfte den Energieverbrauch aber entsprechend weiter erhöhen.
Der Wasservorrat reicht bei zwei Personen und etwas sparsamer Umgangsweise rund eine Woche. Wer täglich lange und verschwenderisch duscht, muss spätestens nach zwei Tagen nachtanken.
Motor und Fahreigenschaften – Souveränes Dickschiff
Den Antrieb des Reisemobils übernimmt ein Turbodiesel mit vier Zylindern und zwei Litern Hubraum. Die maximale Leistung des 2.0 TDI beträgt 177 PS sowie 410 Newtonmeter maximales Drehmoment. Damit ist der „große Kalifornier“ solide motorisiert und besitzt genügend Leistungsreserven, um auch ordentliche Steigungen oder andere Anforderungen problemlos zu meistern. Die Laufkultur eines Sechszylinders würde dem VW Grand California allerdings auch sehr gut stehen.
Die Kraftübertragung übernimmt eine sanft arbeitende Achtgang-Automatik und leitet die Kraft im Fall des Testfahrzeugs an die Vorderräder weiter. Eine Allradversion des Grand California wird optional angeboten, der Aufpreis für die 4Motion-Variante beträgt rund 5.000 Euro und beinhaltet eine technische Auflastung von 3,5 auf 3,88 Tonnen Gesamtgewicht. Hier ist also Obacht geboten, ob der eigene Führerschein noch ausreicht, um den VW Grand California auf öffentlichen Straßen bewegen zu dürfen.
Im innerstädtischen Bereich zeigt sich der VW Grand California recht entspannt, doch seine Größe ist definitiv nicht citykonform und man ist bei jedem Abbiegemanöver ständig bei der Kontrolle des verbleibenden Platzes rund um das mondäne Gefährt. Hinzu kommt, dass man oftmals die maximale Höhe bei Durchfahrten im Blick behalten sollte, denn ansonsten könnte dies böse enden. Die Parkplatzsuche in Zentren von Großstädten kann man bereits im Vorfeld aus der To-Do-Liste streichen – man findet praktisch eh keinen für dieses Ungetüm.
Das Fahrverhalten ist trotz der Größe und des Gewichts als sehr neutral zu bezeichnen. Die Federung bügelt erstaunlich viele Unzukänglichkeiten im Asphalt oder auf dem Natursteinpflaster weg. Selbstredend hat man permanent das Gefühl, einen echten Trum zu lenken. Besonders beim Rangieren wird das sehr schnell deutlich.
Einmal in Fahrt, vergisst man allerdings recht schnell die Abmessungen sowie die über drei Tonnen Leergewicht des VW Grand California und cruist sehr entspannt über Landstraßen und Autobahnen. Die Bremsen hatten beim Vernichten der immensen kinetischen Energie keinerlei Probleme, blieben über den gesamten Testzeitraum solide im Geschäft und sorgten dadurch für ein hohes Maß an Sicherheit.
Beim Verbrauch muss man im Schnitt um die zehn Liter pro 100 gefahrene Kilometer einkalkulieren. Kann man es nicht erwarten, endlich an der französischen Côte d’Azur anzukommen und streichelt dauernd das Bodenblech mit dem Gaspedal, laufen 15,6 Liter durch die Einlassventile des Commonrail-Diesels.
Nahezu exotisch wurde es hingegen auf der obligatorischen Sparrunde, über die auch dieses große Reisemobil musste. Lediglich 6,6 Liter auf 100 Kilometer wollte hier der Selbstzünder als Nahrung – das war eine echte Überraschung. Wir haben hier eher rund zwei Liter mehr erwartet, denn das Auto war inklusive dem gesamten Zusatz-Equipment und den Insassen knapp 3,5 Tonnen schwer gewesen.
Fahrbezogene Ausstattung & Technik
Neben dem vollwertigen Navigationssystem „Discover Media“, welches dank „always online“ auch aktuelle Verkehrsstörungen in die Routenplanung einbezog, erfreute sich der mit gut 1.300 Euro Aufpreis recht teure adaptive Tempomat großer Beliebtheit. Die Abstandshaltung erfolgte stets sehr sanft und somit wurde dieser Assistent zu einem der meistbenutzten Helfer während der Testfahrten.
Für eine hervorragende Ausleuchtung bei Dunkelheit zeichneten sich die LED-Scheinwerfer verantwortlich, denen zwar eine Adaptivfunktion gutgetan hätte, die aber auch ohne diese Funktion überzeugen konnten. Daher empfehlen wir die rund 1.340 Euro Aufpreis für diese Lichtlösung als sinnvolle Investition.
Das Soundsystem spielte klangtechnisch im guten Mittelfeld, könnte etwas feiner in den Mitten aufspielen und in hohen Lautstärken bemerkten wir störende Resonanzen in den Türverkleidungen. Die 363 Euro teuren Sitzheizungen der Vordersitze erwärmen derweil die Flächen schnell und homogen.
Ohne Zweifel ist die Rückfahrkamera eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale für diesen Riesen, ohne die jeder Rangierversuch ohne Einweiser zum schnellen Scheitern verurteilt wird. Knapp 330 Euro verlangt Volkswagen dafür. Wir empfehlen außerdem weitere 380 Euro zu investieren, damit die großen Außenspiegel nicht nur elektrisch verstellbar und beheizt, sondern auch elektrisch angeklappt werden können.
Wer den VW Grand California des Öfteren mit Anhänger nutzen möchte, sollte gleich die rund 1.800 Euro für den Anhängerassistenten investieren, zu dem in dieser Ausbaustufe auch der Parklenkassistent sowie der Parkpilot mit aktivem Flankenschutz gehört.
Ein Seitenwindassistent ist währenddessen serienmäßig an Bord und hilft bei etwaigen Böen per Bremseingriff an einzelnen Rädern den Volkswagen in der Spur zu halten.
Varianten und Preise des VW Grand California
Das große Reisemobil wird in zwei Versionen angeboten:
- Grand California 600 – Das knapp sechs Meter lange Reisemobil wird ab 64.985,90 Euro angeboten und kann mit der riesigen Armada an Zusatzoptionen gut und gerne deutlich über 100.000 Euro gebracht werden.
- Grand California 680 – Die Langversion zeichnet sich um eine rund 80 Zentimeter verlängerte Karosserie aus, wovon unter anderem auch die Innenausstattung profitiert und das Doppelbett im hinteren Bereich beispielsweise nicht mehr quer, sondern längs in Fahrrichtung positioniert wird und zusätzlich ein Kleiderschrank in den VW einzieht. Einstiegspreis: 67.407,55 Euro.
Die Motorisierung bleibt bei allen Varianten stets der 2.0 TDI mit seinen 177 PS. Serienmäßig gibt es Frontantrieb, Allrad kostet rund 5.000 Euro mehr und ist vor allem beim Einsatz in schneesicheren Regionen definitiv zu empfehlen.
Fazit – Reisen auf hohem Komfortlevel
Mit dem VW Grand California 600 offeriert der Hersteller einen geräumigen, cleveren Komfort-Camper, der mit hochwertigen und umfangreichen Ausstattungsmöglichkeiten und soliden Fahrtugenden glänzt. Als Reisemobil eignet sich die 600er Version idealerweise für den Einsatz mit zwei Personen, maximal drei, wenn es komfortabel für alle Beteiligten bleiben soll. Wenn man jedoch mit mehreren Personen unterwegs ist, darf auch gern auf den größeren 680er geblickt werden.
Der Preis ist sicherlich kein Schnäppchen und es gibt definitiv günstigere Konkurrenten am Markt. Doch das Gesamtpaket ist stimmig, alles funktioniert wie es soll und auch die Wertigkeit ist sehr hoch, oftmals weitaus höher als die der Wettbewerber.
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Pro und Contra
Pro:
- sehr gute Fernreisetauglichkeit
- zuverlässige Assistenzsysteme
- umfangreiche und komfortable Ausstattung
- durchdachtes Bedienkonzept
- autarkes Camping möglich
Contra:
Hymer Grand Canyon S, Pössl 2Win, Nordvan 599 BA, Reimo Starcamper, Behl, CS Duo, Knaus Boxdrive 680 ME
Technische Daten: VW Grand California 600 2.0 TDI FWD 3,5t
- Farbe: Candy-Weiß/Kirschrot
- Länge x Breite x Höhe (m): 5,99 x 2,04 (2,43 mit Außenspiegeln) x 2,97
- Radstand (mm): 3.640
- Antrieb: Vierzylinder Commonrail Turbodiesel mit SCR-Kat und DPF
- Hybridart: –
- Leistung: 130 kW (177 PS) bei 3.600 rpm
- max. Drehmoment (Nm): 410 bei 1.300 bis 2.000 rpm
- Hubraum: 1.968 ccm
- Getriebe: 8-Stufen-Automatik
- Antriebsart: Front
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 10,8 l/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 10,5 l/100 km
- CO2-Emissionen (Werksangabe): 282 g/km
- Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
- Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): n.b.
- Bodenfreiheit (mm): 185
- Wendekreis (m): k.A.
- Leergewicht (kg): 3.034
- Zuladung (kg): 479
- Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/2.500
- max. Stützlast (kg): 100
- max. Dachlast (kg): –
- Tankinhalt (l): 75
- AdBlue Tank (l): 18
- Kraftstoffart: Diesel
- Neupreis des Testwagens: ca. 94.000 Euro (Basispreis: 64.985,90 Euro)
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
Hallo liebe California Tester ,
Ich habe 2 Grand California 600 in der Vermietung ich muss sagen die Fahrzeuge sind echt wunder schön aber die Qualität die muss sich deutlich verbessern !!! Meine Calis sind nicht mal 1 Jahr alt und ca 17000 km und habe ständig Probleme!!! Einmal geht die Stufe nicht raus dan Wasserhahn in Bad undicht dan geht die Wasserpumpe Mitte in der Nacht an und geht nicht mehr aus dann fliegt das Fenster aus der Fassung raus an der Schiebetür das Insekten Schutz an der schiebe Tür lässt sich nicht zu machen von der Elektronik brauche ich überhaupt nicht zu schreiben. Auf jeden fall das Fahrzeug ist wunder schön aber meine Meinung nach nicht genug getestet worden und für diesen Preis sollte schon alles tadellos funktionieren!! Natürlich wird es immer Probleme mit Wohnmobilen oder Camper geben das mal da was klemmen kann und mal da eine Software hängt aber solche Probleme was ich mit meinen Calis habe das geht gar nicht . Man sollte nie den Abend vor dem Tag loben!!! Ich werde auf jeden Fall VW einen schönen Brief schreiben.
Liebe Grüße
Stefan