Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir einen Erstkontakt mit dem neuen VW Polo. Hierbei haben wir den Neuzugang aus Wolfsburg einem ersten Test unterzogen und parallel einige Ausstattungshighlights beleuchtet.
Unter anderem wartet die sechste Generation des Polo optional mit Voll-LED-Scheinwerfern auf.
Grund genug, die neuen lichtemittierenden Dioden im jüngsten Spross des VW-Konzerns einem Einzeltest zu unterziehen.
Xenon oder LED – Keine Frage mehr im neuen VW Polo
1999, also vor rund 18 Jahren, rollte der erste Polo mit Xenonscheinwerfern vom Band. Und hierbei handelte es sich nicht um irgendeinen Polo. Der VW Polo GTI mit 1,6 Liter großem Vierzylinder und satten 125 PS war der einzige Polo, dem das Abblendlicht in Xenon-Technik vorbehalten war. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 205 km/h bereits damals ein enormes Sicherheitsplus.
Gut 10 Jahre später konnte der Kunde beim Polo V auf Wunsch Bi-Xenon-Scheinwerfer für seinen Kleinwagen bestellen, die wiederum im Zuge der Modellpflege im Jahr 2014 dann ersten LED-Scheinwerfern wichen.
Im neuen Polo stehen neben den Standard-Halogen-Leuchten ausschließlich Voll-LED-Scheinwerfer als Option zur Wahl.
985 Euro – ein stolzer Aufpreis
Mit knapp 1.000 Euro sind die lichtemittierenden Dioden nicht unbedingt als Schnäppchen zu betrachten. Neben den reinen LED-Scheinwerfern inklusive LED-Tagfahrlicht im Wave-Design ist darüber hinaus eine dynamische Leuchtweitenregulierung inklusive.
Eine Scheinwerferreinigungsanlage ist nicht erforderlich, da die Leuchten die 2.000-Lumen-Grenze nicht überschreiten.
Wer sein Heck ebenfalls aufhübschen möchte, kann für rund 200 Euro Rückleuchten in LED-Technik bestellen.
Shine bright
Eine erste Ausfahrt bei Nacht bringt im wahrsten Sinne des Wortes „Licht ins Dunkel“ und taucht die Straße vor uns in rein weißes Licht. In der City noch relativ unspektakulär, offenbart sich das Potential der Leuchten kurz darauf auf der Landstraße. Ein breiter und ausreichend heller Lichtteppich legt sich auf die Fahrbahn und konzentriert dabei das Licht vor allem auf der eigenen Fahrspur.
Die Leuchtweite geht dabei ebenfalls völlig in Ordnung, während eine deutliche, aber nicht messerscharfe Hell-Dunkel-Grenze die Reichweite begrenzt.
Das Fernlicht wartet mit einem nicht allzu üppig dimensionierten, aber dennoch kräftigen Lichttunnel auf, der sich in puncto Helligkeit und Reichweite auf Bi-Xenon-Niveau bewegt. Zieht man parallel das Vorgängermodell mit besagten Bi-Xenon-Scheinwerfern dazu, steht dieses dem Neuen in Bezug auf das Fernlicht in nichts nach.
Der neue Golf leuchtet besser
Im direkten Vergleich zum neuen VW Golf haben die Polo-LEDs jedoch das Nachsehen. Nicht unbedingt in der Breite oder der Homogenität, aber schlicht in der Helligkeit hängen die Golf-Leuchten den Kleinen ab. Auch in der Reichweite kann der Polo dem Golf nicht das Wasser reichen.
Für die Voll-LED-Scheinwerfer werden beim Golf dafür 100 Euro mehr fällig als beim Polo. Und wer in den Genuss des Active Lighting Systems inklusive intelligentem Fernlichtassistenten und Kurvenlicht kommen möchte, muss hier sogar 2.015 Euro einkalkulieren.
Gut angelegtes Geld, wenn man bedenkt, dass dies die Sicherheit bei Dunkelheit um ein Vielfaches erhöht.
Fazit – Die LEDs sind ihr Geld wert
Wir ziehen nach einer ausgiebigen Nacht ein Fazit. Die knapp 1.000 Euro sind für Kleinwagenkäufer sicherlich kein Schnäppchen, dennoch wird hier – je nach Einsatzzweck – an der richtigen Stelle investiert.
Im Vergleich zu konventionellen Halogenbirnen bieten die Voll-LED-Scheinwerfer des neuen VW Polo ein erhebliches Plus an Licht, was vor allem in ländlichen Gegenden der Fahrsicherheit zugute kommt.
Wer seinen neuen Mini-Wolfsburger ausschließlich durch urbane Gefilde scheucht, kann hierauf verzichten. Wird das Fahrzeug jedoch auf langen Strecken eingesetzt oder ist schon im Vorfeld klar, dass Nachtfahrten eher die Regel als die Ausnahme sind, so raten wir definitiv zu den bläulich-weißen Dioden.
Neben der höheren Lichtausbeute und der schicken Optik bieten sie nämlich noch einen weiteren Vorteil, der sich in einem höheren Wiederverkaufswert widerspiegeln dürfte.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
Danke für diesen tollen Artikel. Auf den Bildern sehen die Reichweiten ja sehr gut aus. Ich hatte aber mal gelesen, dass LED Scheinwerfer auf Grund der fehlenden Bündelung wild das Licht streuen….hat sich da was geändert?
Hallo Rabea,
vielen Dank für das Lob!
Es ist durchaus richtig, dass einige der ersten LED-Scheinwerfer vor gut 10 Jahren nicht in der Lage waren, das Licht so gebündelt und homogen auf die Straße zu bringen, wie es das hochentwickelte (Bi-) Xenon-Licht konnte. Bei neuartigen LED-Scheinwerfern ist dies jedoch nicht mehr der Fall. Hier wird die Bündelung teils mit Linsen und teils mit Parabolspiegeln realisiert, eine komplexe Vorschaltelektronik sorgt für eine variable Lichtverteilung, die beispielsweise in unserem BMW 730d xDrive hervorragende Dienste leistet.
Ich hoffe, wir konnten an dieser Stelle „Licht ins Dunkle“ bringen“ 🙂
Viele Grüße,
das NewCarz-Team
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Gehen die auch beim neuen Polo Bj 2019 ?
Ja, seit einigen Wochen gibt es auch eine Zulassung für den Polo VI AW. Ich habe die LED-Lampen eingebaut und es wird eine deutliche Verbesserung der Ausleuchtung und Helligkeit erreicht. Ich bin mit der Umstellung sehr zufrieden. Es werden hierzu auch keinerlei Adapter benötigt.