Spätestens seit der Einführung der E-Hybrid Modelle wird dem letzten Porsche-Enthusiasten klar, dass auch am beliebten Sportwagenbauer aus Zuffenhausen das Thema regenerative Energie nicht vorbeigeht.
Bei Porsche läuft dieser E-Mobility-Ansatz unter der Flagge „E-Performance“ und ersetzt Öl durch regenerativen Strom. So senkt Porsche aktuell im Panamera E-Hybrid, Cayenne E-Hybrid, 918 Spyder und dem 2015er Le Mans Siegerfahrzeug 919 Hybrid den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den gesamten Energieverbrauch – und das bei Top-Leistung.
Neben den aus verschiedensten Porsche-Modellen bekannten Fahrmodi „Sport“ und „Sport Plus“ gibt es bspw. im von uns getesteten Cayenne S E-Hybrid noch E-Power – für reinen Elektroantrieb, der standardmäßig beim Start immer aktiviert ist – und E-Charge – zum Aufladen der Batterie während des Fahrens mit dem Verbrennungsmotor. Der Adrenalinpegel steigt gewaltig, wenn man per Kickdown den Boost aktiviert, was im Sport-Modus übrigens schon bei 80 Prozent der Gaspedalstellung passiert und die volle Performance aus Verbrennungs- und Elektromotor gleichzeitig auf den Asphalt presst.
Mit Mission E stellte Porsche auf der IAA 2015 die Konzept-Studie eines 600 PS-Allrad-Elektrosportwagens vor und verzichtet hier vollständig auf fossile Brennstoffe. Dieser E-Sportler benötigt im elektrischen Betrieb für die gleiche Strecke nur etwa ein Viertel der Energie eines gewöhnlichen Verbrennungsmotors. Dem Fahrer wird der Vorgang im Inneren des Porsche natürlich nicht verschwiegen, sondern er kann völlig transparent verfolgen, wann der Elektromotor Strom verbraucht, wann durch Rekuperation Energie zurückgewonnen wird und wenn der Verbennungsmotor läuft, weil entweder die Batterie leer ist oder manuell in den Fahrmodus eingegriffen wurde.
Doch nun zum eigentlichen Grund unseres Besuchs im Penta Hotel Berlin. Am 4. Februar 2016 wurde Porsches erster Photovoltaik-Pylon fertiggestellt und im Rahmen einer Pressekonferenz von Dr. Jens Puttfarcken, Vorsitzender der Geschäftsführung Porsche Deutschland GmbH, und Patrick Henkel, Geschäftsführer der Porsche Niederlassungen Berlin, in Verbindung mit der strategischen Ausrichtung zum Thema Elektromobilität ausführlich vorgestellt.
Der Pylon ist für Porsche „ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität und ein Symbol für nachhaltige und ressourcenschonende Investitionen. Porsche nimmt die Herausforderung der Elektromobilität konsequent an.“, so Dr. Jens Puttfarcken.
Mit einer konvexen Fassade aus 7.776 Solarzellen und einer Gesamtoberfläche von etwa 270 Quadratmetern erzeugt die 25 Meter hohe und 37 Tonnen schwere Stahlkonstruktion in Berlin-Adlershof, dem zukünftigen Standort des dritten Porsche Zentrums in Berlin, bis zu 30.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr.
Damit deckt der Pylon den kompletten Strombedarf des Porsche Zentrum Berlin-Adlershof, welches im Frühjahr 2017 eröffnet wird. Dann können auch Besucher über eine Ladesäule kostenlos Strom bei Porsche „tanken“. Übersehen kann man diese LED-beleuchtete Stromtankstelle kaum, da durch ein Steuermodul im Inneren des Bauwerks verschiedenste Farben auf den Seitenflächen aktivierbar sind. Wir haben das mal mit rot, grün und blau getestet.
Neben dem neuen Standort in Berlin investiert Porsche insgesamt rund eine Milliarde Euro in das E-Mobility an seinen Standorten. Allein am Stammsitz in Zuffenhausen sollen 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Mit den drei Plug-In Hybriden in der Modellpalette ist Porsche Vorreiter unter den Premium-Herstellern. Ende dieses Jahrzehnts soll auf Basis des Mission E der erste rein batterieangetriebene Porsche in Serie gehen.
Mit dem Photovoltaik-Pylon setzt Porsche auch ein – nicht nur an der Bundesautobahn 113 in Fahrtrichtung Berlin Zentrum – sichtbares Zeichen für die Lade-Infrastruktur. Sie sei, so Dr. Jens Puttfarcken, „mitentscheidend für den langfristigen Erfolg der Elektromobilität in Deutschland“.
Wir wären natürlich kein Automagazin, wenn wir nicht die Chance genutzt hätten, trotz Regen und ausgiebiger Ausfahrt mit dem Cayenne E-Hybrid noch ein paar Impressionen vom 918 Spyder einzufangen. Und wer noch mehr über Porsches E-Hybrid-Fahrzeuge lesen möchte, findet hier unseren Fahrbericht zum Panamera S E-Hybrid.