Die dritte Generation des BMW X3 steht derzeit auf der Frankfurter IAA und genießt seine Publikumspremiere.
Optisch wurde das Premium-SUV nur leicht angepasst, technisch erfuhr es dafür revolutionäre Ausmaße.
Kurz nach Marktstart des ersten BMW X3 im Jahr 2003, erlebte er einen hohen Verkaufserfolg. Insgesamt wurden mehr als 1,5 Millionen Exemplare der ersten beiden Generationen verkauft. Dementsprechend groß ist auch der Druck auf den Münchener Premium-Automobilhersteller, den hohen Erwartungen der Bestandskundschaft der letzten 14 Jahre gerecht zu werden.
Beim Charme des Vorgängers geblieben
Optisch macht der neue BMW X3 keine gewaltigen Sprünge. Einen leichten Wachstumsschub erfuhr er dann doch. Mit 5,9 Zentimetern Längenzuwachs kommt er nun auf die Gesamtlänge von 4,72 Meter und somit ungefähr auf die Größe vom Skoda Kodiaq. Dies bot auch dem Radstand die Gelegenheit sich auszudehnen – mit 5,4 Zentimetern macht er ebenfalls einen guten Satz und kommt auf rund 2,86 Meter. Die Gewichtsverteilung ist perfekt ausbalanciert und liegt bei 50:50 auf Vorder- und Hinterachse.
Das Exterieurdesign wurde dezent und mit Bedacht nachgeschärft. Im Vergleich zu seinem Vorgänger strahlt er eine dynamischere Note aus, die von Maskulinität unterstrichen wird.
Die neuen Voll-LED-Scheinwerfer stehen optisch auf einem schmalen Grat zwischen denen des kleineren BMW X1 und denen des Vorgängermodells. Auch bei den LED-Rückleuchten wurde ein optischer Kompromiss zwischen denen des Vorgängers, des X1 und des X5 gefunden. Auf Wunsch sind die Rückleuchten auch in 3D-Optik erhältlich.
Des Weiteren sank der cW-Wert von 0,34 auf 0,29, was laut BMW sogar den Bestwert im Segment darstellt.
Zusammen mit den Gewichtseinsparungen von je nach Ausführung bis zu 55 Kilogramm, kommt dadurch der ein oder andere Kilometer mehr in der Stunde dazu. Beim BMW X3 20d, als Beispiel genannt, steigert sich durch diese Modifikationen die Höchstgeschwindigkeit von 210 auf 213 Kilometer die Stunde.
Die Felgen fallen eine Nummer größer aus und sind in der Basisversion von 17 auf 18 Zoll gestiegen. Optional sind bis zu 21 Zoll große Felgen gegen Aufpreis aufrüstbar.
Größere Auffrischung im Innenraum
Die überarbeiteten Maße des BMW X3 kommen in erster Linie den Passagieren im Inneren des Fahrzeugs zugute. Selbst auf der Rückbank haben größere Personen weder zu wenig Platz nach oben, noch können sie sich über zu wenig Beinfreiheit beschweren. Erst wenn sich die Rückbank zu dritt geteilt werden muss, könnte es eng werden.
Die Mittelkonsole in Klavierlack-Optik richtet sich zum Fahrer hin aus. Ein großer Touchscreen, welcher auch über Gestensteuerung bedienbar ist, regelt das Infotainmentsystem. Die gegen Aufpreis mit „Galvanikelementen“ bedeckten Tasten der Fensterheber sowie der Start/Stopp-Knopf, als auch die Schalter in der Mittelkonsole erwecken einen sehr edlen Eindruck und wirken beinahe wie die Stilelemente des 7er BMW. Die Haptik gestaltet sich hier ebenso angenehm wie die unterschäumten Oberflächen der Instrumententafel.
Auf Wunsch und gegen Aufpreis ist der aus dem BMW 7er bekannte Display-Schlüssel im Smartphone-Format erhältlich, der die Möglichkeit bietet, den Kraftstoffstand abzufragen sowie zu kontrollieren, ob Fenster und Schiebedach verschlossen sind. Zudem informiert er über fällige Service- und Wartungsarbeiten und kann – sofern konfiguriert – die Standheizung bedienen.
„Mehr und leichter zugänglicher Stauraum als je zuvor“ verspricht das neue Ablagenkonzept im BMW X3.
So sollen zum Beispiel in den Fächern der Türen Ein-Liter-Flaschen ausreichend Stauraum finden.
Der Kofferraum offeriert 550 Liter respektive 1.600 Liter bei umgeklappter Rückbank. Folglich ist dieser nicht wie der Rest des Wagens angewachsen. Vor dem Bedienfeld für die Fensterheber befindet sich eine Taste für die automatische Betätigung der Heckklappe.
Drei Ausstattungslinien für den BMW X3
Dem Vorgänger nachempfunden, ist auch der neue X3 in verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich.
Die xLine zeigt sich puristisch-elegant wartet mit Sportsitzen auf – wahlweise mit Stoff- oder Lederbezug.
Die edlere Luxury Line kommt mit Lederpolsterung sowie mit Sensatec bezogenem Armaturenträger, Interieurleisten aus Edelholz „Dark Oak“ und einer in Perlglanz Chrom gehaltenen Akzentleiste.
Das Modell M Sport präsentiert sich mit eigenem M-Lederlenkrad, Sportsitzen in M-Optik, einem Dachhimmel in Anthrazit und geriffelten Interieurleisten in Aluminium Rhombicle.
Leichter Nachschliff für das Fahrwerk
Das Fahrwerk des Vorgängermodells gab kaum Gründe zur Überarbeitung und findet sich auch im BMW X3 für Modelljahr 2018 mit einer Doppelgelenk-Zugstrebenachse vorn und der Fünflenker-Achse hinten wieder. Neu sind Schwenklager aus Aluminium und leichtere Stabilisatoren, welche die Achsen entlasten.
Der Allradantrieb wurde etwas hecklastiger ausgelegt, um die Agilität zu steigern.
Als Upgrade sind eine Dämpferregelung oder das M-Sportfahrwerk möglich. Letzteres besitzt eine straffere Dämpferabstimmung sowie härtere Stabilisatoren. Zudem kann man die variable Sportlenkung aus dem BMW X3 M40i für alle anderen Modelle dazu bestellen. Dies ist optional auch mit der Sportbremse aus dem M-Paket möglich.
Breite Motorenpalette für jeden Verwendungszweck
Zeitgleich mit dem neuen BMW X3, der im November auf den Markt kommt, startet auch der Verkauf des Top-Modells BMW X3 M40i. Dann leistet das Premium-SUV 265 kW/360 PS und spurtet von Null auf Hundert in 4,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt elektronisch abgeregelte 250 km/h.
Etwas bodenständiger und ab Dezember erhältlich, zeigt sich der zwei Liter starke Vierzylinder BMW xDrive30i mit 185 kW/252 PS, der Sprintzeit von 6,3 Sekunden auf Hundert und der Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h.
Darüber hinaus erweitern zwei Selbstzünder die X3-Modellpalette: der BMW xDrive30d und der xDrive20d.
Der 30d mit sechs Zylindern generiert eine Leistung von 195 kW/265 PS, bewältigt den Sprint auf die Hundertermarke in 5,8 Sekunden und erreicht maximal 240 km/h.
Der mit vier Zylindern etwas kleiner ausfallende 20d kommt auf 140 kW/190 PS, benötigt glatte 8 Sekunden für den Sprint auf Hundert und schafft die bereits erwähnten 213 Kilometer pro Stunde.
Ab nächstem Frühjahr reiht sich zudem der BMW xDrive20i ein. Dieser generiert 135 kW/184 PS und benötigt 8,3 Sekunden für den Hundertersprint. Der Vortrieb endet bei 215 km/h.
Verkaufsstart und Preis
Der neue BMW X3 soll im November ab 44.000 Euro in der Basisversion zu haben sein. Das entspricht einem ungefähren Aufpreis gegenüber dem Vorgänger von lediglich 200 Euro. Auch bei anderen Versionen soll, trotz erheblich umfangreicherer Grundausstattung, eine Preissteigerung von 400 Euro gegenüber dem Vorgängermodell nicht überschritten werden.
Aufgrund der rund 950.000 verkaufen BMW X3 der zweiten Generation, halten die Münchener eine Millionenstückzahl des neuen Premium-SUV für sehr wahrscheinlich.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
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