Erstkontakt: Jeep Cherokee Trailhawk Test – Neuer Motor für den Offroader

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„Raubein Reloaded im Offroad-Trimm“ könnte der alternative Titel unserer First Impression zum Jeep Cherokee Trailhawk 2.0 T-GDI lauten.

Wir fuhren unseren neu motorisierten Begleiter mit Allroundtalent für Parkhaus und Prärie in einem Steinbruch bei Serle im Gebiet der Voralpen, einem pittoresken Bergdörfchen in der italienischen Provinz Brescia.

Startpunkt der Tour ist Desenzano del Garda, ein stilvolles wie malerisches Städtchen am Gardasee. Weiter über Land und auf urbanen Pfaden präsentiert sich der Jeep Cherokee Trailhawk als gelassener Gefährte, um dann auf schmalen Serpentinen Sicherheit und eine gewisse Spritzigkeit zu beweisen. Unser Ziel: Ein Blick auf den Abbau des hellen Kalksteins namens Botticino. Dort, inmitten von meterhohen Marmorblöcken, Gesteinsbrocken und gigantischen Maschinen testen wir die Geländefähigkeiten des Kraxlers im SUV-Tarndress.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Reihe
Die Ruhe vor dem Sturm – Noch ganz zivil stehen die Cherokee in Reih und Glied.

 

Der neue Jeep Cherokee Trailhawk präsentiert sich dabei als der komfortable Geländespezialist unter seiner SUV-Zunft, was maßgeblich im neuen 2.0 T-GDI Benzinmotor mit 199 kW respektive 270 PS begründet liegt. Dieser offeriert 400 Newtonmeter Drehmoment, während die Kraftübertragung von einem Neungang-Wandler-Automatikgetriebe geregelt wird.

Was das SUV mit der Lizenz für das Gelände bietet und ob es auch auf Geröll, Sand und losem Untergrund dieselbe Souveränität an den Tag legt, wie unser Onroad-Testfahrzeug mit 195-PS starkem 2.2-Liter-Multijet-Turbodiesel – Sie erfahren es hier.

 

Exterieur – Alles nur Show? Keinesfalls.

Seine Premiere feierte die Trailhawk-Version des Cherokee auf dem diesjährigen Genfer Automobilsalon und führt so die Tradition des seit 1974 gebauten SUV-Klassikers fort. Darüber hinaus ziert das runde „Trail Rated“-Emblem auch die Offroadvarianten des Renegade, Compass, Cherokee und Grand Cherokee. Erst nach mehreren Trail-Rated-Tests auf anspruchsvollem, internationalen Terrain darf sich ein zertifizierter Trailhawk somit in die Ahnengalerie des Ur-Kraxlers Jeep Wrangler einreihen.

 

Jeep Cherokee Trailhawk schräg vorn links
Zeigt ringsum, dass er mehr kann, als Asphaltadern zu durchlaufen: Jeep Cherokee Trailhawk.

 

Unser Testkandidat ist ein Jeep Cherokee Trailhawk in minimalistisch-weißem Dress, dem die Spuren des Abenteuers immer ausgesprochen gut stehen. Darüber hinaus können neben obligatorischem Schwarz auch Erd-und Grautöne sowie Olivgrün, ein feuriges Rot oder die Türkisnuance Hydro Blue geordert werden.

Die Stars der Szenerie der massiven Front sind der schwarze Blendschutz auf der Motorhaube sowie der legendäre 7-Slot-Grill, welche die Bühne für die Rundum-Beplankung eröffnen. Während die Overland-Variante noch Dynamikfeatures wie eine angedeutete Spoilerlippe bereit hält, offeriert das Geländependant einen Unterfahrschutz, Offroad-Stoßfänger mit einem größeren Böschungswinkel vorne und hinten, nach oben versetzte und geschützte LED Nebelscheinwerfer sowie zierende Linien in seichtem Grau, um das optische Bergmassiv dezent aufzulockern.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Heck
Auch die Heckansicht offenbar diverse Details, die den Einsatz im Off präferieren.

 

Das gefällt und spricht die Sprache des „trail readyness“ wie es die ganze Marke von jeher kommuniziert. Zu diesem gehören auch die Unterfahrschutzplatten.

Die Seitenansicht wird von 17 Zoll Aluminium-Offroadrädern dominiert, deren kantige Linienführung in Kombination mit einem Bicolor Look alle Designsehnsüchte des Gelände-Enthusiasten erfüllt.

Apropos: Der Trailhawk verfügt über einen 29,9 Grad hohen, vorderen Böschungswinkel, während hinteren sogar 32,2 Grad drin sind. Der Rampenwinkel beträgt 22,9 Grad und die Bodenfreiheit 22 Zentimeter.

Zurück zur Optik. Die Trailhawk-Variante der 4×4-Legende verfügt über abgedunkelte Seitenscheiben und eine ebenso abgedunkelte Heckscheibe, während das stilecht als Command View betitelte Panoramaglasdach – Aufpreis 1.490 Euro – zu den wenigen Optionen im Konfigurator zählt.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Steigung Offroad
Klettermaxe – Auch auf solchen Wegen fühlt sich der Cherokee pudelwohl.

 

Das Heck präsentiert einen massiven Schutz, welcher sich bis zur Heckklappe erstreckt und die graue Designzierde der Front nochmal aufgreift. Zwei in dunkler Kulisse auffällig glänzende Endrohre bilden das optische Highlight für Fahrer des stärksten Benziners an Bord des Cherokee. Ein massiver, signalroter Heavy Duty Schlepphaken prädestiniert den Trailhawk als bereifte Versicherung für Trips ins Off.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Seite
Kontrastmeister – In Weiß und Schwarz setzt sich unser Test-Cherokee gekonnt in Szene.

 

Selbstredend ziert links das obligatorische „4×4“ die Heckklappe während rechts die Skizze eines Falken den Trailhawk besonders stilvoll und gefällig-oldschool kennzeichnet. Dabei ist der Falke ein mythenumwobener Raubvogel der traditionell auch im Dienste des Menschen steht und in vielen Kulturen als gefiedertes Statussymbol für die Jagd dient, womit das prachtvolle Tier wunderbar zum Kultstatus des Cherokee passt.

Zurück zum Jeep Cherokee Trailhawk 2.0 T-GDI und dessen Komfort im Inneren.

 

Interieur – Dynamische Details und Bodenständigkeit

Im Inneren offenbart sich eine ausgewogene Mischung aus Komfortfeatures, einem selbsterklärenden Interieurdesign und Offroad-kompatiblen Features wie den Allwetter Fußmatten aus Gummi mitsamt großformatigem Jeep-Schriftzug.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Vordersitze
Bekenntnis – Die Trailhawk-Zugehörigkeit findet isch auch gesteppt in den Ledersitzbezügen.

 

Darüber hinaus erfreut sich der Trailhawk-Fahrer über beheizbare, schwarze Ledersitze mit feinen Akzentnähten in Rot, welche dem gesamten Interieur einen sportiven und besonders dynamischen Touch geben. Der Trailhawk-Schriftzug auf den Sitzen perfektioniert die hochwertige Aufmachung des Gestühls. Zur Trailhawk-Ausstattung gehört ein vollwertiges Ersatzrad in der Kofferraummulde.

 

Motorisierung – Stoische Souverinität

Der neue Star im Jeep Cherokee 2.0 T-GDI ist das 2.0-Liter-Benzinaggregat, das nun neben dem bisher erhältlichen 2,2 CRDi Turbodiesel des gelifteten Cherokee Einzug hält. Auf den Testkilometern in der Stadt und den Serpentinen präsentiert sich der Motor im Fahrmodus „Auto“ ausgewogen, unangestrengt und laufruhig sodass in Hinblick aufs Handling das Prädikat „stoische Souverinität“ absolut treffend ist.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Motor
Kraftvoller, sparsamer und kleiner – Der neue Antrieb im Cherokee.

 

In puncto Assistenzsysteme ergeben sich einige spezifische Features für den Jeep Cherokee Trailhawk. Neu ist das System Jeep Active Drive Lock, welches die Funktionen von Active Drive II enthält und on Top mittels hinterem Sperrdifferenzial besonders gute Traktion bei niedrigen Geschwindigkeiten durch das Gelände generiert.

Zum System gehört das Selec Speed Control Assistenzsystem, welches eine Art Offroad-Tempomat darstellt, mit dem eine Geschwindigkeit zwischen einem und neun Kilometern pro Stunde vorgewählt werden kann. Entsprechend kontrolliert und konstant kann man das Off, Wasserfurten und Steigungen wie Gefälle passieren, ohne beständig Gas geben sowie permanent bremsen zu müssen.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Abfahrt
Bergabfahrten? Im Cherokee Trailhawk dank Selec Speed Control kein Problem.

 

Zurück zu den Fahrmodi: Hier kommt beim Jeep Cherokee Trailhawk 2.0 T-GDI neben der Selec-Terrain Assistenzsystem, über die auch Limitied und Overland verfügen, noch zusätzlich der Rock-Modus hinzu. Neben den Modi Auto, Snow, Sport und Sand/Mud dient „Rock“ zum Passieren besonders anspruchsvoller Passagen – in unserem steilen, bergigen Spielfeld aus losem Grund, Steinen und engen Kehren benötigten wir die Versicherung nicht. Selbst im Auto-Modus präsentierte sich der Jeep Cherokee als kommod bis neutral abgestimmtes SUV mit einer beachtlichen Traktion und Sicherheit, das keinesfalls einen gewissen Komfort vermissen lässt.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Gelände
„Rock“ and Roll – Diverse Fahrmodi lassen die Cherokee auf jedem Untergrund gut aussehen.

 

Was das Fahrwerk an groben Unebenheiten nicht schluckt, dringt nur angenehm abgeschwächt durch die recht straffen Sitze bis zum Piloten durch. Als eines Allrounders würdig präsentiert sich die Lenkung, welche das gewünschte Maß an Feedback des Untergrunds vermittelt und dennoch auch ein präzise-ausgewogenes Werkzeug in der Stadt darstellt.

Während die Neungang-Automatik seidenweich im Hintergrund agiert, der Vierzylinder wenig angestrengt das mindestens 2.003 Kilogramm schwere Fahrzeug bergauf und über tiefe Schlaglöcher hinweg zieht, fällt besonders die Verwindungssteife der Karosserie auf. Nichts knackt, knarzt oder macht sich anderweitig bemerkbar.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Offroad-Kulisse
Kein Vergleich – Gegenüber dem 100-Tonnen-Brocken wiegt der Cherokee gerade mal 2 Tonnen.

 

Der im Jeep Cherokee Trailhawk verbaute Twinscroll Zweiliter-Turbo-Benzinmotor offeriert eine Leistung von 199 kW (270 PS) bei 5.250 Umdrehungen pro Minute, eine Stopp-Start-Automatik und 400 Newtonmeter Drehmoment bei 3.000 Umdrehungen pro Minute.

Werte, mit denen der Trailhawk ein Perfect Match für die Wochentage auf Asphalt und am Wochenende im Schlamm darstellen dürfte. Der Turbobenziner wurde völlig neu entwickelt und ersetzt den hubraumstärkeren Vorgänger 3.2 V6. Dieser bot bei einer weitaus höheren Drehzahl 85 Newtonmeter weniger als die neue Motorengeneration.

 

Jeep Cherokee Trailhawk Endrohr
Echter Abgang – Die Endrohre am Cherokee stehen in echter Verwendung.

 

Dieses Ergebnis basiert auf der Funktion des zweiflutigen Turboladers, welcher unmittelbar an den Zylinderkopf positioniert wurde, um seine Beständigkeit zu erhöhen. Dazu kommt, dass Turboaufladung mit einer Benzin-Direkteinspritzung kombiniert wird, sodass Leistung und Drehmoment gesteigert werden. Ergänzt wird das System noch mit einer unabhängigen Wasserkühlung der Ansaugluft, der Drosselklappe sowie des Turboladers.

Somit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild für die Kulisse aus Beton und Blattwerk, welches die Einordnung des Cherokee Trailhawk erschwert: Ist es ein SUV? Crossover? Ein Geländefahrzeug mit Sondertalenten? Je nach Freizeit- und Alltagsgestaltung erfüllt der Trailhawk seinen Job souverän und komfortabel.

 

Varianten und Preise des Jeep Cherokee

Der Jeep Cherokee wird nun in drei Modellversionen angeboten, wobei neben dem neuen Trailhawk die Varianten Limited und Overland zur Wahl stehen. Neben dem 2.2-Liter Multijet Turbodiesel steht nun auch für die Limited- und Overland-Modelle der Vierzylinder-Reihenmotor zur Verfügung. Kombiniert wird der 2.0 T-GDI mit einem Neungang-Wandlerautomatik-Getriebe. Das Triebwerk ersetzt den bisherigen 3.2 V6 Pentastar-Motor in Europa.

  • Als Limited startet der Jeep Cherokee mit 2.0l T-GDI 199kW (270 PS) ACTIVE DRIVE I unter der Haube ab 49.500 Euro. Mit dem Selbstzünder startet dieser ab 47.500 Euro.
  • Der Overland mit ACTIVE DRIVE I startet als Benziner ab 53.500 EURO. Der Diesel mit ACTIVE DRIVE I kostet ab 51.500 Euro und mit ACTIVE DRIVE II ab 53.500 Euro.
  • Die Dritte Variante ist der Trailhawk mit 2.0-Liter-Benziner und ACTIVE DRIVE LOCK und einem Preis ab 49.500 Euro.

 

Jeep Cherokee Trailhawk hinten rechts
Als Trailhawk bietet der Cherokee ein breites Spektrum an Komfort-Features.

 

 

Fazit – Konsequente Evolution der Allrad-Legende

Mit dem neuen Jeep Cherokee Trailhawk 2.0 T-GDI präsentiert Jeep eine SUV-Weiterentwicklung mit Special Features für anspruchsvolleres Geläuf und neuem Motor, der eine konsequente Ergänzung zum Selbstzünder des Facelifts darstellt.

Die aktive wie in der Freizeit sportive Zielgruppe schätzt die Symbiose aus SUV-Komfort und Geländegängikeit auf Abruf, ohne Onroad-Komfort und Konnektivität vermissen zu müssen.

Die Verbindung aus Tradition und Legendenstatus im einzigartig-stylischen Designerdress sind weitere Faktoren, welche der Dauerbrenner Cherokee seit 45 Jahren repräsentiert.

 

Add On – Mit dem Jeep Wrangler Rubicon über Stock & Stein

Neben unserem Test des Jeep Cherokee Trailhawk hatten wir auf diesem Event auch die Möglichkeit, den Jeep Wrangler Rubicon zu fahren. Als Rubicon bildet er die schärfste Offroad Variante und zeigte dies nicht nur optisch, sondern auch fahrtechnisch auf höchstem Niveau.

 

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

 

 

 

Technische Daten: Jeep Cherokee Trailhawk 2.0 T-GDI

Länge x Breite x Höhe (m): 4,65 x 1,94 x 1,72

Radstand in mm: 2.720

Antrieb: Reihenvierzylinder Ottomotor mit Abgasturbolader

Leistung: 199 kW (270 PS) bei 5.250 rpm

Hubraum: 1.995 ccm

Max. Drehmoment: 400 Nm bei 3.000-4.500 rpm

Getriebe: 9-Gang-Automatik

Antrieb: Allrad mit Active Drive Lock

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 9,4 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe, kombiniert): 215 g/km

Abgasnorm: Euro 6d-Temp

Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,6 sec

Leergewicht: 2.003-2.074 kg

Kofferraumvolumen in Liter: 570 (1.267 bei umgeklappten Rückenlehnen)

Bodenfreiheit: 221 mm

Böschungswinkel vorn/hinten: 29°/32,2°

Rampenwinkel: 22,9°

Anhängelast maximal: 2.370 kg

Kraftstofftank: 60 Liter

Kraftstoffart: Benzin

 

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