Kia Sorento PHEV im Erstkontakt Test – Sparsamer Riese

Kia Sorento PHEV
Durch Klicken auf diese Fläche laden Sie Inhalte von wirkaufendeinauto.de und akzeptieren damit in deren Datenschutzerklärung.

Mit dem Kia Sorento PHEV folgt nun das große SUV als Plug-in-Hybrid mit geringem Verbrauch und dem heiß begehrten E-Kennzeichen.

Zunächst als Diesel und Mildhybrid vorgestellt, dürfte sich der PHEV ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen, wartet er bei regelmäßiger Aufladung doch mit fast utopisch wirkenden Verbrauchswerten auf.

Ob dies auch in der Praxis der Fall ist und wie sich der große Teilzeit-Stromer aus Korea im Alltag schlägt, soll der Erstkontakt klären. Fahrbericht.


Exterieur & Interieur – Gewagt, aber gefällig

Auf den ersten Blick lässt sich der Kia Sorento PHEV nicht sofort als Plug-in-Hybrid erkennen. Der geneigte Betrachter muss schon genau hinschauen und ein wenig den Blick schweifen lassen. Klar, das E-Kennzeichen lässt sofort Rückschlüsse auf die Antriebsart zu, doch weitere Erkennungsmerkmale blieben weitgehend außen vor. So kommt lediglich am Heck eine kleine Plakette zur Geltung, während die beiden Tankklappen ebenfalls verräterisch erscheinen.

Kia Sorento PHEV Front
Tigernase XXL – Die Front des Sorento wirkt überaus massiv.


Ansonsten zeigt sich auch der PHEV als gut gelungenes und recht üppig dimensioniertes SUV, welches in puncto Design fast wagemutig daherkommt und sich gekonnt vom aktuellen Einheitsbrei abhebt.

ECO plug-in Plakette
Kleine Insignien – Außer einer kleinen Plakette gibt es nicht viel, das den PHEV verrät.


Die Front blickt seriös drein, die Scheinwerfer versprühen unverhohlen europäischen Charme und der große Kühlergrill muss sich nicht einmal vor einem BMW X5 verstecken. Seitlich betrachtet, gibt es eine SUV-Bilderbuch-Silhouette mit großen hinteren Türen und gut gefüllten Radhäusern.

Kia Sorento PHEV Seite
Gestreckt – Die Silhouette offeriert einen amerikanischen Touch.


Das Heck dürfte ohne Markenlogo selbst Autoenthusiasten Rätsel über die Herkunft aufgeben. Ein bisschen erinnern die vertikalen Rückleuchten an die des Ford Explorer, der amerikanische Touch lässt sich einfach nicht leugnen. Das kantige Design wird indes von einem massiven Unterfahrschutz abgerundet, der wiederum auf eine nicht zu verachtende Offroad-Kompetenz hinweist.

Kia Sorento PHEV Heck
Ein bisschen Explorer – Der Sorento offeriert auch am Heck eine amerikanische Note.


Im Innenraum geht es nicht minder stylish weiter. Die Coolness, die hier Einzug hielt, zeigt sich in Form diverser digitaler Screens und Buttons. Dennoch hat man nicht alles auf eine Karte gesetzt und so kommt die Klimaeinheit und (dankbarerweise) auch der Drehregler für die Lautstärke analog daher. Physische Tasten sind selbst heutzutage noch der Wunsch vieler Kunden.

Kia Sorento PHEV Interieur
Dosierte Moderne – Im Innenraum fühlt man sich schnell heimisch.


Das Raumgefühl ist vorne wie hinten opulent und selbst zu fünft reist man noch überaus bequem. Wurde der Siebensitzer geordert, stehen noch zwei zusätzliche Sitze bereit, die Passagier Sechs und Sieben jedoch ein wenig Akrobatik beim Ein- und Aussteigen abverlangen.

Kia Sorento PHEV Kofferraum Standard
In fünfsitziger Konfiguration stehen knapp 900 Liter bereit, die sich…


In Verzicht üben muss sich jedoch niemand, wenn es um Getränkehalter und USB-Buchsen geht – hiervon gibt es auch im Kia Sorento PHEV jede Menge.

Kia Sorento PHEV Kofferraum maximal
…durch Umklappen der Sitze auf bis zu 2.077 Liter maximieren lassen.


Der Gepäckraum fällt im Plug-in-Sorento marginal geringer aus als in den Versionen mit reinem Verbrenner. Durch die clevere Integration der Akkus im vorderen Fahrzeugboden ergibt sich hier jedoch ein Minus von maximal 23 Litern.

elektrisch umklappbare Sitze
Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich komfortabel elektrisch umklappen.


So stehen hier als Siebensitzer immer noch 175 bis 898 Liter in Standardkonfiguration und maximal 2.077 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen bereit.


Motor & Fahreigenschaften – Der sanfte Riese

Angetrieben wird der Kia Sorento PHEV von einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor plus E-Maschine. Die Systemleistung beträgt hier 265 PS, womit sich der PHEV als stärkster Sorento behauptet. Das maximale Drehmoment liegt derweil bei 350 Newtonmetern. Derart motorisiert, sprintet das SUV in 8,7 Sekunden von Null auf 100 km/h und läuft maximal 193 km/h.

Kia Sorento PHEV Motor
Orange verrät´s – Das PHEV-System generiert maximal 265 PS.


Auf unserem kurzen Ausflug konnten wir eine herrliche Harmonie der beiden Antriebe feststellen. Während der Fahrt ist es selten spürbar, wenn sich der Verbrenner zu- oder abschaltet.

EV-Symbol
EV gibt Aufschluss – Leuchtet dieses grüne Symbol, ist der Sorento elektrisch unterwegs.


Sportliche Fahrer werden jedoch schnell merken, dass sich auch im reinen E-Betrieb hin und wieder der Verbrenner zuschaltet. Das ist nicht etwa ein Fehler der Bordelektronik, sondern bewusst so gesteuert. Kia möchte seinen Kunden hiermit nicht den maximalen Leistungsschub verweigern, weshalb bei forcierter Fahrweise stets die maximale Systemleistung offeriert wird.

Sorento AWD
Traktion gesichert – Der Sorento PHEV ist ausschließlich mit Allradantrieb erhältlich.


Das Fahrwerk zeigt sich überwiegend ausgewogen und weitgehend unauffällig. Lediglich schlechter Asphalt wird stellenweise unverfroren an die Insassen weitergereicht. Abseits der Fahrbahn und im entsprechenden Fahrmodus, ändert sich dies jedoch nicht unerheblich. Dann kann auch der PHEV richtig kraxeln. Dass so eine Behandlung dem Sorento nicht fremd ist, zeigte bereits unser Offroad-Ausflug mit dem Diesel-Sorento.

Kia Sorento PHEV total
Der Ausgeglichene – Wirklich sportliche Allüren sind dem Sorento auch als PHEV fremd.


Apropos Fahrmodi: Hiervon gibt es im Kia Sorento PHEV jede Menge. Neben den bereits bekannten Modi Eco, Sport und Smart – Comfort entfällt hier – gibt es noch die drei Offroad-Modi Schnee, Matsch und Sand. Die Besonderheit des Plug-in-Hybriden ist dabei die HEV/EV-Taste. Hier kann dann zusätzlich zwischen rein elektrischem Fahren, Hybridbetrieb und einem Automatikmodus gewechselt werden. In Summe ist dies reichlich viel an Fahrprogrammen und der Fahrer sollte sich zu Beginn Zeit nehmen, um seine ideale „Modus-Kombination“ zu finden.

Kia Schuko-Stecker Kabel
Stets an Bord – Ein Ladekabel für die Aufladung an 230-Volt-Steckdosen.


Weniger Auswahl gibt es dagegen bei den Bremseigenschaften, die wir auch beim PHEV als sehr gut bewerten. Der Wechsel zwischen Rekuperation und Bremsvorgang ist kaum spürbar und auf Wunsch verzögert der mindestens 2,1 Tonnen schwere Sorento sehr ordentlich. Die Lenkung offeriert ausreichend Feedback, doch eine gewisse synthetische Note müssen wir ihr dennoch attestieren. 

Kia Sorento PHEV Rad
Auf 19 Zoll – Auch die darunter liegenden Bremsen gaben eine gute Figur ab.


Der Verbrauch wird von Kia mit 1,6 Litern und 16,1 kWh pro 100 gefahrener Kilometer an. Wir haben dies ausprobiert und fuhren auf einer gemischten, rund 12 Kilometer langen Strecke mit vollem Akku einen Wert von 1,2 Litern ein. Laut Kia kommt das große SUV rein elektrisch 57 Kilometer weit – nach WLTP.

Kia Sorento PHEV Verbrauch
Kurzer Ausritt, knapper Verbrauch – Wer viel lädt, braucht wenig Kraftstoff.


Die Kia Sorento PHEV verfügt über eine Ladeleistung von 3,3 kW. Das scheint für viele sicherlich etwas mager, dürfte aber den Durschnittspendler mit Wallbox in der Garage weniger stören. Immerhin ist der Koreaner in knapp dreieinhalb Stunden wieder voll geladen.


Technik & Assistenz im Kia Sorento PHEV

Unser Testwagen verfügte über eine gute Fülle an Optionen, von denen wir die wichtigsten nachfolgend behandeln.

Die Sitzheizung und -belüftung funktionierte in unserem kurzen Test prima und sehr gleichmäßig. Gleiches gilt für die Lenkradheizung, welche die Fahrerhände enorm schnell erwärmt.

Aktiver Totwinkel-Assistent
Mit Anzeige – Kias Luxus-Totwinkel-Warner ist ein echtes Sicherheitsplus.


Die Klimaautomatik benötigt ein Weilchen, um den großen Innenraum des SUV zu kühlen beziehungsweise zu heizen. Dann wird die Temperatur jedoch konstant gehalten, während die Geräuschentwicklung niedrig bleibt.

PHEV-Pages
Die „Hybrid-Seiten“ geben Aufschluss über diverse Parameter des PHEV-Sorento.


Das Infotainment ist intuitiv bedienbar und gibt auch Novizen schnell Aufschluss über die entsprechenden Funktionen. Dennoch darf man sich hier gerne mal eine Stunde mit den vielen Untermenüs beschäftigen. Die Besonderheit im Kia Sorento PHEV sind die „Hybrid-Pages“, welche unter anderem die nächsten Ladestationen zeigen, das Lademanagement regeln und auf die verbleibende Akku-Kapazität hinweisen. Diese Menüs scheinen technisch sehr ausgereift und geben daher schon einmal einen Ausblick auf die ersten vollelektrischen Modelle der südkoreanischen Marke.

Bose Soundsystem
Knackig und bassbetont – Das Bose-Soundsystem gefiel im Test.


Das Bose Soundsystem gefällt mit trockenem, bassbetonten Klang, der sich nach kurzem Hören schnell der Marke zuordnen lässt. Im Test prima funktionierte auch Apple CarPlay – das Smartphone wurde schnell mit dem SUV gekoppelt.

Kia Keyless
Schlüssellos – Keyless-Knöpfe gibt es nur an den vorderen Türen und an der Heckklappe.


Keyless gibt es hier an den vorderen Türen und an der Heckklappe. Tasten an den hinteren Türen hätten wir uns dennoch gewünscht. Dafür klappt der Sorento seine Außenspiegel beim Verriegeln automatisch an.

Kia Navigationssystem
Tadellos – Das Navigationssystem macht im Sorento PHEV einen einwandfreien Job.


Serienmäßig kommen im PHEV übrigens Voll-LED-Scheinwerfer, das 10,25 Zoll große Infotainment und 19-Zoll-Räder zum Einsatz. Der tolle Totwinkel-Warner mit Monitoranzeige, den wir bereits im Diesel-Sorento kennengelernt haben, ist erst ab der Ausstattungslinie Platinum erhältlich, die 61.940 Euro abzüglich Förderung aufruft.


Fazit zum Kia Sorento PHEV

Der Kia Sorento PHEV konnte im Erstkontakt seine Vorteile als Teilzeit-Stromer unter Beweis stellen. Seine Zielgruppe sind in erster Linie Pendler und Kurzstreckenfahrer, für Vielfahrer ist der Diesel nach wie vor erste Wahl.

Sorento blau
Erfolgspotential – Der Sorento konnte auch als PHEV im Erstkontakt überzeugen.


Durch die staatliche Förderung klettert der PHEV zudem nicht in astronomische Preisregionen, sondern ist abzüglich Prämien nicht einmal 1.000 Euro teurer als der Selbstzünder. Doch auch beim Sorento gilt: Regelmäßiges Laden ist Pflicht, ansonsten löst sich der Sparvorteil schnell in Wohlgefallen auf.

Kia Sorento Plug-in-Hybrid
Das urbane Riesen-SUV – Besonders Kurzstreckenfahrer und Pendler profitieren vom PHEV.


Dass die Ladeleistung mit 3,3 kW recht überschaubar bleibt, unterstreicht das Einsatzgebiet des Plug-in-Hybriden abermals. Doch richtig eingesetzt, dürfte sich das koreanische SUV recht rasch zum Spar-Riesen mausern.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzhinweise