Mit dem neuen BMW 1er verlässt der Münchner Automobilhersteller eine bislang als in Stein gemeißelte Tradition: den Heckantrieb.
Zwar wurde der BMW 2er als Active Tourer bereits mit der platz- und kostensparendem Antriebsart ausgerüstet, doch war dies im Rahmen der Modellreiheneinführung geschehen. Beim 1er handelt es sich um eine bereits bestehende Modellreihe.
Der BMW 1er bleibt der Dynamik treu
Laut den Bayern soll die Neuentwicklung neue Maßstäbe in puncto Fahrdynamik setzen und zugleich deutlich mehr Platz im Innenraum bieten. Dies könnte den ersten enttäuschenden Gedanken unter BMW-Fans eventuell die Nahrung entziehen. Außerdem gibt es immer noch die Möglichkeit, den BMW 1er mit dem xDrive Allradsystem auszurüsten.

Dass ein BMW grundsätzlich auf Fahrdynamik ausgelegt ist, dürfte auch die über fünf Jahre dauernde Entwicklungszeit für den neuen 1er erklären.
Von den Geschwistern lernen
Nichts wird dem Zufall überlassen und bislang gesammelte Erfahrungen mit dem Frontantrieb im 2er Active Tourer flossen in die Entwicklung mit ein. Auch die im BMW i3s bewährte ARB-Technik – die Actornahe Radschlupfbegrenzung – wird im neuen BMW 1er übernommen. Das ARB verzichtet dabei auf Bremseingriffe zur Schlupfkontrolle, sondern stimmt stattdessen mit dem DSC die Kraftverteilung ab und verhindert dadurch das Leistungsuntersteuern signifikant.
Nur bei höheren Leistungabrufen steuert die BMW Performance Control als Giermoment-Verteiler die Kraft auch durch gezielte Bremseingriffe. Der Einsatz des ARB ist zeitgleich eine Premiere in einem Verbrennungsmodell.
Raumgewinn für die Premium-Kompaktklasse
Durch den Frontantrieb werden die Motoren nun quer zur Fahrtrichtung eingebaut, wodurch mehr Platz frei wird, der in erster Linie dem Fahrgastraum zugute kommt. Insbesondere im Fond wachsen die Platzverhältnisse im neuen BMW 1er deutlich. Mit 19 Millimeter mehr Kopffreiheit und einem Plus von 33 Millimeter im Knieraum auf der zweiten Reihe, dürften auch längere Reisen kein Problem darstellen. Auch der Kofferraum legte um 20 Liter zu und kommt nun auf 380 Liter.
Downsizing für den BMW 1er
306 PS sind im BMW M135i xDrive verfügbar. Was früher mittels dem 3.0-Liter Reihensechszylinder realisiert wurde, übernimmt nun ein 2.0-Liter Reihenvierzylinder mit Twin Power Turbos. Dafür erhält der Zweiliter neue Kolben plus Pleuel, einen verstärkten Kurbelantrieb sowie einen größeren Turbolader. Auch die Einspritzventile des neuentwickelten Ottomotors wurden optimiert.

Aktuell laufen die letzten Testfahrten in Südfrankreich, genauer auf dem BMW-Testareal Miramas.
Text: NewCarz / Fotos: BMW

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
One thought on “BMW 1er – Mit Frontantrieb in den Startlöchern”