Dauertest Chevrolet Camaro Cabriolet V8
27.02.2019 — km-Stand: 68.854 | Gegen den Sturm
Nach knapp 70.000 Kilometern ist das Chevrolet Camaro Cabriolet allen Redakteuren — und Fotografen — nunmehr endgültig ans Herz gewachsen.
Auch wenn sich das Wetter teilweise so wechselhaft zeigte wie normalerweise im April, hatte unser V8-Bolide zwischen Schnee, Graupel und Regen genügend Auslauf, der zwischenzeitlich auch mit einem ungeplanten Werkstattaufenthalt einherging.
Ungeplanter Werkstattaufenthalt No.2
Eines Morgens trat ein Redakteur eine Testfahrt an und stellte fest, dass der zentrale Touchscreen des Camaro ohne Funktion war. Zwar konnten mittels der darunter befindlichen Tasten noch Befehle wie Änderung der Lautstärke oder das Wechseln zum Homebildschirm unternommen werden, auf Berührungen reagierte der Touchscreen jedoch nicht mehr.
Ein findiger Kollege wollte diesen Umstand kurzfristig mit der Sprachsteuerung umgehen, um dem Navigationssystem Befehle per Sprache zu diktieren. Das funktionierte auch im ersten Schritt, jedoch muss die gewünschte Adresse im zweiten Schritt über das Zentraldisplay mittels Touchgeste bestätigt werden.
Wenig später konsultierten wir die Werkstatt, die zunächst diverse Überprüfungen durchführte, um auszuschließen, dass eventuell eine Sicherung der Übeltäter war oder ein defekter Kabelbaum für einen Wackelkontakt sorgte.
Leider war dies nicht der Fall und so wurde in letzter Instanz der komplette Bildschirm getauscht. Natürlich geschah dies im Rahmen der Fahrzeuggarantie, sodass hierdurch keine Folgekosten entstanden. Nach Rückfrage bei Chevrolet wurde uns versichert, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt, bisherige Defekte dieser Art seien nicht bekannt.
Das nunmehr neue Display zeigt bis dato keinerlei Auffälligkeiten und da eine Abnutzung des bisherigen kaum vorhanden war, sieht man hier bisweilen keinen Unterschied. Die Touchfunktion ist wieder in vollem Umfang gegeben und wir haben keine weiteren Auffälligkeiten beobachtet.
Auch abseits der Touchscreen-Problematik macht das Chevrolet Camaro Cabriolet derzeit keine Negativschlagzeilen. Alles funktioniert und auch Wind- respektive Fahrgeräusche halten sich im üblichen Rahmen. Fahrwerk und Bremsen zeigen ebenfalls keinerlei Auffälligkeiten. Im Bordbuch lassen sich seit geraumer Zeit ebenfalls nur positive Kommentare finden, die noch immer für beste Unterhaltung innerhalb und außerhalb der Redaktion sorgen.
„Und täglich grüßt der Achtzylinder…
…und die Nachbarn nie wieder!“ – So hätte der Titel für dieses Dauertestkapitel auch lauten können, denn zart besaitete Nachbarn sind des Camaro´s natürlicher Feind.
Zwischenzeitlich konnten wir sogar einen kleinen gelben Zettel unter dem Scheibenwischer auffinden, der uns freundlich darauf hinwies, dass „manche Leute nicht schon morgens um 6 aus dem Bett geschmissen werden wollen“ und dass „dieses Höllengefährt doch bitte nicht mehr mit dem Heck zur Hauswand geparkt werden möchte.“ Natürlich gingen wir diesem Wunsch schmunzelnd nach, doch der V8-Kaltstart sorgt unverändert für ein morgendliches Orchester — im ganzen Stadtteil.
Das Xenonlicht und die trockene Fahrbahn
Für viele Kollegen sind die Xenonscheinwerfer des Chevrolet Camaro Cabriolet eine sehr ambivalente Angelegenheit. Bei nasser Straße zu dunkel, konnten in den letzten Wochen vermehrt positive Einträge aus dem Bordbuch entnommen werden. So schrieb ein Kollege während einer Nachtfahrt nach Amsterdam: „Wurden hier neue Brenner verbaut? Das Licht genügt auf trockenem Asphalt vollkommen, die Leuchtweite ist erheblich.“
Scheinbar können die 25-Watt-Brenner — die übrigens nicht getauscht wurden — erst bei trockener Straße ihre volle Leuchtkraft unter Beweis stellen, was sich mit unseren bisherigen Eindrücken deckt.
Verrücktes Wetter, moderater Verbrauch
Während wir aktuell zwischen frühsommerlichen Temperaturen am Tage und leichtem Frost in der Nacht wechseln, kümmert dies unser V8-Cabriolet recht wenig. Derzeit stehen 12,7 Liter auf der Uhr. Hierin eingeschlossen: Langstreckenfahrten im In- und Ausland zu reichlich 60 Prozent, ungefähr 20 Prozent gemischtem Stadt- und Landstraßenverkehr und 15 bis 20 Prozent reinem Stadtverkehr samt Stop&Go-Debakeln. Dieser Wert blieb übrigens die letzten fünf Wochen konstant und hat sich nur bei Vollgasfahrten um rund 0,4 Liter erhöht.
Ein Kollege hat derweil bei einer sonntäglichen Ausfahrt festgestellt, dass der Camaro nach über 90 Kilometern Landstraße einen Verbrauch von acht Litern generiert. Sein Eintrag lautet: „Das hätte ich nie erwartet! Wäre ich nicht mit Schaltwippen gefahren, stünde jetzt sicher eine Sieben vor dem Komma!“
Im Übrigen dürfen wir schon jetzt eine freudige Mitteilung machen: Im Sommer dieses Jahres werden wir ein baugleiches Camaro Coupé mit Sechsgang-Schaltgetriebe einem Einzeltest unterziehen. Selbstverständlich werden wir an dieser Stelle Bezug auf den Verbrauch nehmen und ihn in Relation zu unserem V8-Cabrio setzen.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
Immer wieder ein toller neuer Artikel.
Fahre selbst ein MT Cabrio, da ist man natürlich sehr neugierig, wie er sich nach vielen Kilometern mehr schlägt.
Das das Bordbuch zum schmunzeln anregt, kann ich mir lebhaft vorstellen.
Das kann man bei dem Camaro ja im alltäglichen Leben erleben.
Schöne Formulierung mit dem Nachbarn 😉
Ich habe auch einen (Fifty V8 Coupe).
Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen: auf eurer Hauptseite steht als Datum 27.02.2018. Ich habe erst gedacht, ihr habt die Zeit zurück gedreht…
Hallo und vielen Dank für den Hinweis.
In der Tat besitzen wir (noch) keine Zeitmaschine, sondern in dem Fall über einen gut genährten Fehlerteufel, den wir allerdings sofort wieder auf Diät gesetzt haben. 🙂
Danke nochmals und weiterhin viel Spaß auf unseren Seiten.
Das NewCarz-Team