Die Diskussion um das Thema Erdgas ist in letzter Zeit immer öfter präsent. Als Grund dafür dient in erster Linie die saubere Verbrennung sowie der von Volkswagen forcierte Einzug der CNG-Modelle ins Portfolio.
Wie wir bereits vor einiger Zeit in einem ersten Kontakt mit den aktuellen CNG-Fahrzeugen des VW-Konzerns berichteten, wird hier eine klare Strategie verfolgt, welche mit einem weiteren Modell ergänzt wird – dem VW Polo TGI.
VW Polo TGI – Klassenprimus mit Erdgasantrieb
Spätestens mit Einzug des Erdgasantriebs im neuen Polo setzt Volkswagen ein deutliches Zeichen. Im beschaulichen Ruhrpott Weltpremiere feiernd, kann der kleine Bestseller ab sofort bestellt werden. Die Preise beginnen bei 19.800 Euro für den VW Polo TGI in der Ausstattungslinie Comfortline. Für die Highline-Variante werden 800 Euro mehr fällig.
Der Preis erscheint im ersten Moment für den ein oder anderen gegebenenfalls etwas happig, es sollte allerdings beachtet werden, dass eine sogenannte Zukunftsprämie in Höhe von 1.000 bis 2.000 Euro gewährt wird.
Darüber hinaus wartet bereits die Comfortline mit einem Lichtsensor, einer Beranfahrhilfe, Klimaanlage und LED-Tagfahrlicht auf. Der Sicherheit zuträglich sind der derweil serienmäßige „Front Assist“ samt City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung sowie eine Müdigkeitserkennung.
Der VW Polo TGI Highline kommt darüber hinaus mit Ambientebeleuchtung, beheizten Sportsitzen und Nebelscheinwerfern samt Abbiegelicht. Eine Einparkhilfe vorne und hinten sowie das Radio „Composition Colour“ inklusive farbigem Touchscreen gehören ebenfalls zum Ausstattungsumfang.
Der Unterschied zu den konventionellen Fahrzeugen liegt in erster Linie in den beiden Befüllstutzen unter der Tankklappe. Neben klassischem Super kann hier mit Erdgas betankt werden. Den zweiten Unterschied deckt das Kombiinstrument auf. Anstelle der Anzeige für die Motortemperatur befindet sich hier die CNG-Tankanzeige.
Knapp 400 Kilometer mit einer (Erdgas-) Tankfüllung
Leistungstechnisch steht der 1.0-Liter-Dreizylinder seinem konventionellen Bruder nicht nach. Auch er leistet 90 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 160 Newtonmetern. Damit reißt das Kleintier zwar keine Bäume aus, generiert aber bei reinem CNG-Betrieb so gut wie keinen Feinstaub.
Apropos: Die reine CNG-Reichweite des VW Polo TGI beträgt unter Berücksichtigung der Füllmenge von rund 11,6 kg Erdgas rund 375 Kilometer. Für die Stadt und das Umland völlig ausreichend. Neigt sich der Gasvorrat dem Ende zu, so wird automatisch und für den Fahrer unmerklich auf Benzinbetrieb umgeschaltet, sodass weitere 800 Kilometer Reichweite zu realisieren sind.
Seat Ibiza TGI – Der Erdgas-Zwerg
Auch im Hause Seat gibt es Neuigkeiten in Bezug auf den alternativen Antrieb. Der neue Seat Ibiza TGI erhält ebenfalls einen bivalenten CNG-Antrieb. Wie sein Konzernbruder, schöpft der kleine Spanier seine Kraft aus einem 1,0-Liter-Dreizylinder mit 90 PS. Die Leistung wird über ein manuelles Fünfgang-Getriebe an die Vorderachse geleitet und lässt den Ibiza TGI maximal 181 km/h schnell rennen.
Mit einem durchschnittlichen Erdgas-Verbrauch von 3,3 kg/100km benötigt der Seat zwar 0,2 kg/100km mehr als der VW Polo TGI, was sich jedoch im Kaufpreis relativiert. Mindestens 17.270 Euro werden für den heißblütigen Erdgas-Spanier fällig – im direkten Vergleich zum Wolfsburger Pendant ein Ersparnis von gut 2.500 Euro.
Fazit – Verkanntes Potential
Ganz gleich ob Seat oder Volkswagen – der alternative Erdgasantrieb kann insbesondere im Kleinwagensegment fleißig Lorbeeren sammeln. In Anbetracht der noch immer anhaltenden Diesel-Debatte und in Zeiten von Downsizing und CO2-Debatten erweisen sich alternative Antriebe als immer wichtiger.
Neben E- und Hybridfahrzeugen trägt vor allem die CNG-Technologie einen erheblichen Anteil zur Senkung der Emissionswerte von Fahrzeugen bei – und damit einhergehend auch eine Verbesserung der Flottenemissionen. Ob sich diese Antriebsart durchsetzt, bleibt abzuwarten. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass es sich beim CNG-Antrieb um mehr als nur eine Brückentechnologie handelt.
Text: NewCarz
Fotos: Volkswagen
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