VW Caddy Maxi Test – Für den maximalen Alltag

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Der Kastenwagen für alle: Der VW Caddy ist in der vierten Generation mehr denn je ein Alleskönner.

Er ist sowohl als Nutzfahrzeug im Handwerk, als auch als Nutzfahrzeug für Familien gedacht und wird diesem Zweck mit reichlich Raum gerecht. Wie sich dies im Alltag zeigt, stellt der Fahrbericht heraus.

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Design – Keine Spielereien

Er ist nach wie vor als VW Caddy zu erkennen: Auch in der vierten – neuen – Generation kommt der Kastenwagen mit typischem Hochdach und dem bekannten Familiengesicht. Dies gestaltet sich durch den, die Breite betonenden, Kühlergrill und die konzentriert drein schauenden Scheinwerfer. Je nach Variante gibt sich aber besonders die Frontpartie unterschiedlich: Als Nutzfahrzeug noch recht rustikal mit seinen sichtbaren Kunststoff-Stoßfängern, sind die zivilen Varianten dadurch gekennzeichnet, dass sich auf allen Bauteilen Lack befindet. Darüber hinaus glänzt an den höheren Ausstattungsvarianten (Comfortline und Highline) edler Chromschmuck am Kühlergrill.

Ansonsten gibt sich der Niedersachse betont kühl, straff und ernst designt. Seitlich ähnelt der Kastenwagen mit seinem One-Box-Design sehr dem Vorgängermodell, was jedoch vom praktischen Nutzen der kubischen Heckgestaltung herrührt. Form follows function, also. Einzig die leichte Sichtkante, vom vorderen Scheinwerfer beginnend, erstreckt sich über den vorderen Kotflügel bis in die Tür und kontrastiert etwas mit der hinteren Türschiene. Doch diese prägnante Sicke am Vorderwagen nimmt das typische VW-Thema der „Tornadolinie“ auf und darf heutzutage an keinem Volkswagen fehlen.

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Am Heck zeigt der Caddy wieder typischen Nutzfahrzeug-Charakter: Jedoch nicht im negativen Sinne. Der kantige Aufbau der Heckpartie deutet Platz in Hülle und Fülle nicht nur an, sondern diesen auch. Dazu aber im Interieur mehr. Äußerlich zeigt sich diese Partie durch klare, gerade Linien gekennzeichnet. Hier dominiert die rechteckige Form: Sowohl die Heckscheibe, die Heckklappe oder auch die Rückleuchten nehmen dieses Format auf. Optisch trennen die zivile und die Nutzfahrzeug-Variante vor allem die lackierten bzw. unlackierten Stoßfänger. Neu bei dieser Generation ist aber der Dachspoiler: alle Varianten bekommen nun dieses Element spendiert, das die etwas strenge Optik etwas entschärft.

Interieur – Schlichtheit ist Trumpf

Entschärft geht es auch im Innenraum zu: Auffälligkeiten oder gar Extravaganzen sucht man vergebens. Doch das ist auch genau das, was man von erwartet. Hat man schon einmal in einem aktuellen Volkswagen Platz genommen, findet man sich auch im aktuellen Caddy zurecht. Alles liegt an Ort und Stelle – auch, wenn das Infotainment-System etwas höher im Armaturenbrett integriert sein könnte. Der Blick des Fahrers wird immer ein gutes Stück vom eigentlichen Verkehrsgeschehen abgewendet.

Das System selbst funktioniert einwandfrei, da die Bedienbarkeit tadellos ist. Großflächige Vorwahltasten öffnen ein Untermenü, in dem man sich bestens zu Recht findet – der übersichtlichen Gestaltung sei Dank. Natürlich ist das Infotainment auf dem neuesten Stand der Technik und verfügt über eine Annäherungssensorik und kann über Wisch- oder Zollgesten gesteuert werden. Darüber hinaus fand auch Apples Connectivity-System namens „Carplay“ Einzug im neuen Caddy. Es ermöglicht die Anbindung des iPhone in das Infotainment-System und spiegelt den Bildschirm des Handys auf dem Touchscreen im Armaturenbrett. Die angezeigten Apps lassen sich dann wie gewohnt über die Radio-Navigationseinheit steuern oder über „Siri“ per Spracheingabe aktivieren. Eine ebenso gelungene, wie einfache Verbindung des Smartphones mit dem Multimedia-System des Fahrzeugs.

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Doch nicht nur, was die Konnectivität und das Infotainment anbelangt ist der Caddy weit vorn, sondern natürlich auch beim Raumangebot. Die Passagiere der ersten Reihe nehmen auf bequemen Polstern Platz, die mit einer angenehmen Mischung aus Halt und Komfort aufwarten. Natürlich sind diese Sessel weit entfernt von Sportsitzen, schlecht macht sie das aber nicht. Nötig sind sie ohnehin nicht. In Sitzreihe zwei wird der Beinraum schon etwas eng, wenn man großgewachsen ist. Sitzen vorn eher durchschnittlich große Passagiere, lässt es sich aber auch im Fond gut aushalten, zumal auch zwei Luftausströmer bereitstehen. Besonders Kinder lassen sich in dieser Sitzreihe gut unterbringen, was auch den Schiebetüren zu verdanken ist. Sie werden sich vermutlich auch nicht über den etwas geringen Beinraum beschweren. In Sitzreihe drei stehen darüber hinaus noch zwei weitere Sitzplätze bereit Passagiere aufzunehmen. Sie sollten allerdings ausschließlich Heranwachsenden zugemutet werden, da das Platzangebot hier tatsächlich recht knapp ausfällt. Lässt man die Sitzbank in Reihe zwei aber verschwinden, genießt man auf der hintersten Sitzbank Raum, wie in einer Strechlimousine. Schade nur, dass sich die Lehne der hintersten Sitzbank nicht in der Neigung verstellen lässt.

Ist diese zudem aufgebaut, schrumpft der Kofferraum naturgemäß. Zwar ist das Volumen nicht direkt klein, doch gestaltet sich das Format des Laderaum letztendlich eher hoch, als tief. Baut man die hinterste Sitzbank jedoch aus, entsteht ein riesiges Ladeabteil, das für die große Urlaubsfahr mit Sack und Pack oder aber für das sperrige Handwerksgut gerne herhält. Hat man alle Fondsitze ausgebaut, ergibt sich nahezu ein Tanzsaal: 3.880 Liter stellt der Caddy dann bereit. Kein Wunder also, dass der Caddy Beach, das Sondermodell, das bei der Vorgängerbaureihe noch Tramper hieß, ein vollwertiges Bett bietet. Es lässt mit seinen Abmessungen von 1,10 x 2,00 kaum Raum für Klagen.

Fahreindrücke – Der Zuladung zuliebe

Dass der Caddy kein Sportwagen ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Das niedersächsische Raumwunder erhebt diesen Anspruch in keinerlei Hinsicht und wirkt gerade damit von Grund auf ehrlich und sympathisch. Er lenkt ein, federt, beschleunigt und verrichtet damit Dienst nach Vorschrift.

Im Detail bedeutet das, dass man ein recht rundes Bild von den Fahreigenschaften erwartet und auch bekommt. Die Lenkung gibt sich komfortabel und leichtgängig, geizt aber etwas mit Rückmeldung. Zwar findet man jederzeit eine gute Linie, sowohl im Stadt-, Land, als auch im Autobahnbetrieb, doch jegliche Art von Dynamik ist ihr fremd. Im Endeffekt passt diese Auslegung aber recht gut zum Haupteinsatzzweck des Caddy, der sich auf den reinen Transport der Familie oder aber des Handwerksguts von A nach B beschränkt. Und dabei mit einer spitzen oder nervösen Lenkung gestört werden will man doch auch nicht – das können die Kinder in den Sitzreihen zwei und drei übernehmen.

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Insgesamt komfortabel gibt sich auch die Federung des Familienfreunds: Bei Landstraßen- oder Autobahntempo gibt sich das Fahrwerk sehr geschmeidig und wendet die Nachlässigkeiten des Straßenbaus gekonnt von den Passagieren ab. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten indes, wie zum Beispiel im Stadtverkehr oder beim Überfahren von Krefelder Kissen, kann der Wolfsburger aber schon mal austeilen. Kleine Unebenheiten werden noch geschluckt, aber gröberer Untergrund verleitet vor allem die Hinterachse zum Bocken. Zwar ist dies Nörgeln auf hohem Niveau, da dadurch die Fahrsicherheit oder der Gesamt-Komfort nicht beeinträchtigt werden, doch soll es nicht unerwähnt bleiben. Verantwortlich dafür ist die Starrachse des Caddy: Sie erlaubt ein geschmeidiges Einfedern, wie es die Mehrlenker-Konstruktionen können, nicht vollends. Andererseits kann man dem Heck dafür aber eine Menge an Last zumuten, weshalb dieses Pendant auch dieser Modellgeneration erhalten bliebt – schließlich ist dieser VW ja auch ein Nutztier.

Diesen Charakter zeigt der 2.0 TDI, der uns zum Test zur Verfügung stand, weniger. Seine Manieren sind salonfähig. Zwar gehört er nicht gerade zu den Leisetretern, doch störend sind die Verbrennungsgeräusche des Diesels auch nicht. Dafür gefällt das Aggregat mit einer angenehmen Kraftentfaltung, die den langen Kastenwagen ordentlich nach vorn schieben lässt. Natürlich darf man keine Leistungsexplosionen erwarten, doch um im Alltag mit zu schwimmen reicht es allemal. Insbesondere in Verbindung mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe entsteht ein Bund zwischen Antrieb und Getriebe, der auf den Fahrer sehr entspannend wirkt. Das DSG wählt schnell eine hohe Stufe, schaltet dabei unmerklich und ohne Zugkraftunterbrechung und liefert so einen entscheidenden Beitrag zum Komfortlevel. Theoretisch schafft es die 102 PS-Maschine auf 170km/h Spitzengeschwindigkeit, doch wenn man mit Kind und Kegel unterwegs ist, lässt man es doch lieber etwas gemächlicher angehen. Wichtig ist diese Information eher für den Handwerker oder Kleinspediteur, der schnell zum nächsten Auftrag muss.

 

Nicht nur diese Kunden dürften sich wohl auch dafür interessieren, dass es um den Verbrauch des Wolfsburgers gut bestellt ist. Laut NEFZ-Norm ist der Caddy mit genau fünf Litern auf 100 Kilometer angegeben. Auf unseren Testfahrten benötigten wir zwar etwa einen Liter mehr, doch waren wir im hügeligen Umland von Marseille unterwegs, hatten Gepäck dabei und besetzten das Auto oftmals mit drei Passagieren. Hält man sich vor Augen, dass der Caddy Maxi nicht eben klein und leicht ist, darf dieser Wert als sehr respektabel durchgehen.

Fazit – Der Familien- und Handwerkerfreund

Entspannt ans Ziel kommen und dabei den gesamten Hausstand einladen? Zügig zur nächsten Baustelle kommen und alle Werkzeuge dabei haben? Lässig die Kinder von der Schule abholen und die halbe Klasse mit zum Spielplatz nehmen? Keine Problem für den Caddy Maxi. Er ist ein rundum gelungenes Raumwunder für jeden Zweck.

Dass er im Fond für Langbeinige etwas mehr Platz bieten könnte und dass die Starrachse am Heck etwas grob federt, nehmen wir einfach als Gedankenanstoß, dass der Caddy schließlich auch ein Nutztier ist und daraus keinen Hehl machen möchte. Denn schließlich wartet er mit einer Menge geschliffener Talente auf.

Technische Daten: VW Golf Caddy Kombi Maxi

Länge x Breite x Höhe (m): 4,878 x 1,793 x 1,868

Motor: Reihen-Vierzylinder Diesel-Motor

Leistung: 75KW (102PS)

Hubraum: 1.986 ccm

Max. Drehmoment:  250Nm bei 1.300 – 2.800U/min

Getriebe: 6-Gang DSG

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):   5,1 L/100 km

CO2-Emissionen: 133 g/km

Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: noch keine Angabe

Kofferraumvolumen maximal : 3.880 Liter

Leergewicht: 1.745 kg

Preis: ab 25.650,45 Euro (Conceptline)

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