Seit fast zwei Jahren gibt es eine Studie, welche ein Spitzenmodell nicht besser darstellen könnte. Doch was wird aus dem imaginären Ferrari F80?
Ein Ferrari muss rot sein. Er muss bereits im Stand unfassbar schnell aussehen. Er muss laut sein und – ein Ferrari ist wunderschön. Immer. Diese Anforderungen werden bereits im Kindesalter recht fest in den Vorstellungen eines Autoenthusiasten manifestiert. Keine leichte Aufgabe für Ferrari diesen Maßstab zu halten. Oder doch?
Nun, so lange der Marke mit dem Rennpferd im Emblem die äußerst kreativen Designmeister nicht ausgehen – doch, ja. Wenn das letzte Modell bereits sämtliche Rahmen der Vorgänger sprengte, so verpflichtet der Anspruch wohl dazu, beim nächsten Modell noch einmal eine Schippe drauf zu tun.
Und obwohl ein Ferrari La Ferrari als Maß der Dinge im italienischen Haus der Nobelsportler, allen Anforderungen gerecht zu sein scheint, schaut man doch bereits auf das, was danach kommen mag.
Doch was, wenn ein unabhängiger Designer mit seinem Entwurf quasi den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben scheint?
Zumindest scheint die 2014 veröffentlichte Studie von Adriano Raeli so vielversprechend, dass man sich die offizielle Enthüllung dieses Modells als fleisch – Verzeihung, blechgewordenen Ferrari F80 immer noch händeringend herbeisehnen mag. Die Resonanz zu diesem Entwurf ist seither durchweg positiv – und das nicht allein bei den Ferrari-Fans und -Fahrern.
In diesem Konzept steckt Schönheit und Eleganz, Kraft und Potenz. Absolut einem Ferrari gerecht werdend.
Dazu liest man die technischen Highlights des von Adriano Raeli verfassten Steckbriefes, wie die der Nummero Uno Wunschkarte im Autoquartett, den alles stechenden Joker schlechthin:
1.200 PS aus einem hybriden Zusammenspiel treffen nur 800 kg Gewicht. Von Null auf 100 katapultiert man sich in 2,2 Sekunden und das Ende der Beschleunigungsorgie liegt bei unfassbaren, wenn auch theoretischen 500 km/h. Was soll einer solchen Karte Paroli bieten? Momentan gäbe es scheinbar nichts und niemanden.
Dazu ein atemberaubendes Design, welches voll und ganz der Aerodynamik zollt, jedoch ohne dabei an Schönheit zu verlieren. Gute zwei Meter breit, nur ein Meter hoch und knapp fünf Meter lang wäre der Ferrari F80 in dieser Version.
Ob das alles eine imaginäre Karte für das Autoquartett bleibt, oder dieses erhabene Design den Weg vom Papier bzw. von der Festplatte in die Realität findet, gewichtet leider auf ersterem.
Der aktuelle La Ferrari als Spitzenmodell war ausverkauft, bevor die limitierten 499 Fahrzeuge überhaupt produziert waren. Es wäre also eigentlich an der Zeit für einen neuen ‚Leit-Hengst‘.
Zumindest über das Design müsste man sich nicht mehr streiten. Um den Namen ‚Ferrari F80‘ jedoch schon. Denkbar wäre da auch die Bezeichnung ‚F70‘, denn 2017 feiert Ferrari das 70-jährige Unternehmensjubiläum.
Doch genug der Träumerei. Adriano Raeli ist weder für Ferrari tätig, noch weiß man seit Erscheinen der Studie etwas über Gefallen oder Nichtgefallen dieser Kreation bei den Entscheidern in Maranello.
Und Hand aufs Herz, wie oft wurde in der Geschichte des Automobils das Design eines unabhängigen Visionärs umgesetzt? Ein Einwand wäre vielleicht, dass es immer ein erstes Mal gibt.
Diese Mixtur aus Überschalljet, Formel 1-Boliden und Elemente vergangener Top-Ferraris hätte zumindest das Potential für ein würdiges ‚erstes Mal‘.
Vielleicht gibt es ja die Sensation in Form einer Geburtstagsüberraschung aus Maranello?
Text: NewCarz / Fotos: Adriano Raeli
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
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