Ferrari Purosangue – Ein SUV, was keins sein soll

Ferrari Purosangue
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Ferrari enthüllte gestern sein neuestes Modell: den Ferrari Purosangue. Den ersten Viertürer mit vier Sitzen in der Geschichte des Unternehmens.

Nach jahrelanger Erwartung hat Ferrari gestern, am 13. September 2022 den ersten Viertürer in der 75-jährigen Geschichte des Unternehmens, im stimmungsvollen Ambiente des Teatro del Silenzio in Lajatico (Pisa) in Italien vorgestellt.


Wie es zum Ferrari Purosangue kam

Seit den Anfängen der Marke haben 2+2-Modelle, mit zwei Vordersitzen und zwei kleineren Rücksitzen, eine wichtige Rolle in der Strategie des Unternehmens gespielt. Bei zahlreichen Ferrari-Modellen war die Kombination von Spitzenleistung und erstklassigem Komfort eine der stärksten Säulen des Erfolges.

Jetzt hat Ferrari, als Höhepunkt von 75 Jahren Spitzenforschung, ein Fahrzeug entwickelt, das weltweit einzigartig ist: Das neue Modell vereint nicht nur Leistung, Fahrvergnügen und Komfort harmonisch miteinander, sondern verkörpert zusätzlich die legendäre DNA von Ferrari. Aus diesem Grund wurde der Name Purosangue, Italienisch für ‚Vollblut‘, gewählt.

Zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele, die sich das Unternehmen im Rahmen des Projektes gesetzt hat, wurde für die Konstruktion eine neue Anordnung sowie innovative Proportionen gewählt, die sich von modernen GT-Modellen, sogenannten Crossover und SUV ́s, stark unterscheiden. Somit wurde ein Fahrzeug konstruiert, das sich einen Platz in der Produktpalette von Ferrari wahrlich verdient hat.


Das neue „Vollblut“ fährt mit Transaxle-Antriebsanordnung

Bei einem durchschnittlichen GT Modell ist der Motor weit vorne in der Karosserie angelegt und direkt an dem Getriebe gekoppelt. Dies führt zu einer suboptimalen Gewichtsverteilung, die in puncto Fahrdynamik und Fahrspaß weit hinter der Spitzenleistung zurückbleibt, die Kunden und Enthusiasten von Ferrari erwarten.

Der Motor des Purosangue hingegen ist als Front-Mittelmotor ausgelegt und das Getriebe hinten angebracht, dadurch entsteht eine sportliche Transaxle-Anordnung. Die Kraftübertragungseinheit (Power Transfer Unit, PTU) ist vor dem Motor angekoppelt und liefert somit eine einzigartige 4×4- Kraftübertragung.

Das ergibt eine Gewichtsverteilung von 49:51 Prozent, die die Konstrukteure aus Maranello als optimal für einen Sportwagen mit Mittelmotor sehen. Der Purosangue hebt sich dank seiner Leistung und seines Komforts deutlich vom Markt ab.


V12-Saugmotor im Ferrari Purosangue

Als einziger in seinem Segment ist er mit einem 6.5-Liter großen V12-Saugmotor, der als Front-Mittelmotor angelegt ist, ausgestattet. Dieser wahrhaft ikonische Motor aus Maranello wird erstmals in dieser völlig neuen Konstruktion eingesetzt, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug mehr Leistung als jedes andere Modell in diesem Segment, 533 kW (725 PS), auf die Straße bringt und dabei einen beindruckenden Ferrari Sound garantiert. 


Ferrari Purosangue hinten links
Mit 725 PS ist der Purosangue das stärkster SUV der Welt.



Er wurde jedoch darauf ausgelegt, bei niedrigen Drehzahlen ein möglichst hohes Drehmoment zu erzeugen, ohne dabei das Gefühl der linearen, nicht enden wollenden Kraft zu verlieren, die für die V12- Saugmotoren von Ferrari typisch ist. 80 Prozent des maximalen Drehmoments stehen bereits bei 2100 U/min zur Verfügung, der Höchstwert beträgt 716 Nm bei 6250 U/min. Die maximale Leistung von 533 kW (725 PS) wird bei 7750 U/min erreicht. Das Ansprechverhalten entspricht dem eines echten Sportwagens.

 

Aerodynamik ist oberste Priorität

Das primäre Ziel bei der aerodynamischen Entwicklung des Purosangue war es, die Karosserie, den Unterboden und den Heckdiffusor so effizient wie möglich zu gestalten. Der neue Ansatz verschafft eine Synergie zwischen dem vorderen Stoßfänger und der Radlaufverkleidung. Diese erzeugen einen Luftvorhang, der die Vorderräder aerodynamisch abdichtet und die Entstehung turbulenter Querströmungen verhindert.


Ferrari Purosangue schräg oben hinten links
Dass aerodynamische Formgebungen ästhetisch wirken können, beweist auch dieser Ferrari.



Das Hauptaugenmerk bei der Aerodynamik des Purosangue liegt auf der Mittellinie des Fahrzeugs, die sowohl für die Formung der Luftströme als auch für die Verringerung des Luftwiderstands und die Minimierung der Frontfläche entscheidend ist. Die vordere Silhouette des Fahrzeugs wurde in Hinblick auf eine möglichst nahtlose Kontinuität des Profils zwischen der maximalen Wölbung der Motorhaube und dem Querholm der Windschutzscheibe gestaltet. Der hintere Dachabschnitt, die Heckscheibe und der Spoiler erforderten dagegen die meiste Arbeit, da dieser Bereich für die Steuerung von Strömungsabrissen und Druckfeldern von grundlegender Bedeutung ist.


Intelligentes Fahrwerk für perfekte Performance

Ferrari hat dem Purosangue auch die allerneuesten Versionen der fahrdynamischen Kontrollsysteme mitgegeben, die bereits bei seinen leistungsstärksten und exklusivsten Sportwagen eingeführt wurden Darunter fallen die unabhängige Vierradlenkung und das ABS ‚evo‘ mit dem 6-Wege- Fahrwerk-Dynamiksensor (6w-CDS).

Das Fahrgestell ist leichter als bei den bisherigen Viersitzern von Ferrari, obwohl es größer ist. Die verbesserten Werte für die Torsionssteifigkeit (+30 %) und die Trägersteifigkeit (+25%) sind beide von grundlegender Bedeutung für die Verbesserung der NVH-Eigenschaften und damit des Komforts, da sie Unebenheiten der Fahrbahn sanft und geräuschlos absorbieren und den Eindruck außergewöhnlicher struktureller Integrität vermitteln.

Eine Weltpremiere feiert auch das neue aktive Federungssystem von Ferrari. Es kontrolliert sehr effektiv die Wankbewegungen der Karosserie in Kurven und die Reifenkontaktfläche bei dicht aufeinanderfolgenden Unebenheiten. Somit kann die gleiche Leistung und das Fahrverhalten wie bei einem der Sportwagen der Marke erzielt werden.


Ferrari Purosangue Türen offen
Die auffälligste Besonderheit des Ferrari Purosangue: gegenläufig öffnende Türen.



Die aktive Federung arbeitet mit Beschleunigungs- und Positionssensoren an jeder Aufhängung und ist mit der Side Slip Control (SSC) 8.0 und dem 6w-CDS-Sensor verbunden. Die Ferrari-Steuerlogik steuert zusammen mit den TASV-Stoßdämpfern von Multimatic elektronisch alle Leistungselemente des vollaktiven Federungssystems.

Diese Technologie optimiert die maximale Kurvenperformance dank der variablen und kontinuierlichen Verteilung der Wanksteifigkeit und des aktiv abgesenkten Wankzentrums (um bis zu 10 mm), dies kommt der auf die Reifen wirkenden Seitenkraft und dem Gleichgewicht zwischen Über- und Untersteuern zugute. Die Hochfrequenzsteuerung reguliert sowohl die Karosserie- als auch die Radbewegung. So reduziert sie Wank- und Nickbewegungen und absorbiert Fahrbahnunebenheiten.


Exterieur – Carbon und gegenläufige Türen

Die Karosserie des Purosangue wurde kunstvoll modelliert und ziseliert, um seine einzigartige Form zu schaffen. Das Design weist zwei getrennte und unterschiedliche Ebenen auf: den unteren, eher technischen Unterboden und den herrlich geschwungenen, imposanten Oberkörper. Diese Trennung wird dadurch unterstrichen, dass das obere Fahrzeugvolumen auf den Radläufen zu schweben scheint.

Die Karosserie besteht aus unterschiedlichen Materialien von Aluminium bis hin zu Karbonfasern, in wichtigen Bereichen kommt hochfester Stahl zum Einsatz. Die mechanischen Verbindungen werden mit Strukturkleber verstärkt. Die Kombination dieser verschiedenen Materialien garantiert je nach Bedarf maximale Festigkeit und geringes Gewicht in Bereichen, die keinen Belastungen ausgesetzt sind.

Der Ferrari Purosangue verfügt serienmäßig über ein Dach aus Karbonfaser und hält somit das Gewicht niedrig und senkt den Schwerpunkt. Aufgrund der völlig neuen Konstruktion wurden hinten angeschlagene Türen eingebaut, um Ein- und Ausstieg zu erleichtern und das Fahrzeug so kompakt wie möglich zu halten. Die Türen des Fonds öffnen sich elektrisch, der Öffnungswinkel beträgt 79 Grad.


Der Innenraum des Ferrari Purosangue: Sport trifft auf Komfort

Die Passagierkabine wirkt wie eine äußerst elegante, sportliche Lounge. Bei geöffneten Türen offenbart sich ein überraschend großzügiges Raumangebot. Ebenso überraschend ist der raffinierte Luxus des Innenraums, der ein Gefühl von Eleganz und Modernität ausstrahlt. Moderne Designsprache verbindet sich harmonisch mit der für Ferrari typischen Ästhetik eines GT-Sportwagens. Alle Formen sind bewusst kompakt gehalten, um sowohl den verfügbaren Raum als auch die Ergonomie zu optimieren.


Dual Cockpit
Das Dual-Cockpit ist bei Ferrari nicht neu, aber hier völlig neu interpretiert.



Der Innenraum ist mit vier großzügigen, elektrisch beheizbaren Sitzen ausgestattet, die bequem Platz für vier Erwachsene bieten. Der Kofferraum ist der größte, den Ferrari je bei einem Modell angeboten hat und lässt sich durch Umklappen der Rücksitze erweitern. Im Vergleich zu weiteren Ferrari Modellen, hat der Purosangue eine dominantere Fahrposition, wobei die gewohnte Konfiguration übernommen wurde. Das Ergebnis ist eine bodennahe Fahrposition, die eine optimale Verbindung zu den dynamischen Fähigkeiten des Fahrzeugs herstellt.


Wie schnell ist ein Ferrari Purosangue?

Der Purosangue bietet die beste Fahrleistung seiner Klasse: 3,3 Sek. von 0 auf 100 km/h und 10,6 Sek. von 0 auf 200 km/h. Die Fahrposition und der begeisternde Sound des V12-Saugmotors sorgen für ein völlig neues und gleichzeitig vertrautes Ferrari Fahrerlebnis. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 310 km/h.


Ausstattung? High End trifft Nachhaltigkeit

Die Vielzahl serienmäßig zur Verfügung stehenden, komfortorientierter Ausstattungsmerkmale machen den Purosangue zum am besten ausgestatteten viertürigen Viersitzer in diesem Segment.

Das Burmester 3D High-End Surround Sound System wird erstmals in einem Ferrari als Serienausstattung angeboten. Die innovativen Technologien dieses Audiosystem ermöglichen eine ultimative Leistung von tiefen bis hohen Frequenzen.

Der Bändchenhochtöner hat seinen ersten Auftritt in einem Serienfahrzeug, und der Subwoofer ist in einem eigenen geschlossenen Gehäuse untergebracht, das für ultimative Bassklarheit, Power und Geschwindigkeit in Kombination mit atemberaubend tiefen Frequenzen sorgt. Der 3D-Sound und zusätzliche Voreinstellungen bieten ein umfassendes, aufregendes und hochwertiges Klangerlebnis, das den einzigartigen Charakter des Fahrzeugs und damit das Wesen der in Maranello produzierten automobilen Meisterwerke widerspiegelt.


Rücksitze Purosangue
Das Novum Purosangue: Vier vollwertige Einzelsitze sind bei Ferrari eine Premiere.



Das Streben nach Luxus hat das Unternehmen keinen Moment von seiner Verantwortung für Umwelt und Nachhaltigkeit abgelenkt. Im gesamten Purosangue wurden in großem Umfang nachhaltige Materialien verwendet, die neue Kombinationsmöglichkeiten eröffnen.

Tatsächlich wurden 85 Prozent der zum Start des Fahrzeugs verwendeten Ausstattungselemente nachhaltig produziert: Der Dachhimmel besteht aus recyceltem Polyester, der Teppich aus Polyamid, das aus Fischernetzen aus den Weltmeeren recycelt wurde, und neu formuliertem Alcantara.

Der Purosangue ist das erste Fahrzeug weltweit, in dem diese spezielle Version von Alcantara® verwendet wird, die zu 68 Prozent aus recyceltem Polyester besteht. Für diese Version des Materials erhielt Alcantara von ICEA die Recycled Claim Standard (RCS)-Zertifizierung, einem führenden internationalen Standard, der recyceltes Material verifiziert und von der Quelle bis zum Endprodukt verfolgt.

Anstelle des traditionellen Teppichs oder Leders für den Bodenbelag steht optional auch ein kugelsicheres, ballistisches Gewebe zur Verfügung, das aufgrund seiner außergewöhnlichen Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit auch in Militäruniformen verwendet wird.

Eine weitere Option ist ein neues, sehr elegantes und modernes dunkelbraunes Semianilinleder. Die optionale Verkleidung aus Karbonfasern mit feinstem Kupferdraht ist eine hochmoderne Variante der traditionellen Karbonfasern.

Käufer des Ferrari Purosange können sich für ein durchgehendes elektrochromes Glasdach anstelle der serienmäßigen Karbonfaser-Version entscheiden. Das Glas ist auf der Unterseite mit einer elektrosensitiven Folie beschichtet. Wenn ein geringer elektrischer Strom durch die Folie fließt, ändert sie den Tönungsgrad, um den Innenraum entweder mit Sonnenlicht zu durchfluten oder bei Bedarf Schatten zu spenden.

Die Massage-Vordersitze verfügen über 10 Luftkissen, die eine entspannende, gezielte Massage mit einer Auswahl von fünf verschiedenen Massagearten und drei Intensitätsstufen bieten. Erstmals bietet das Modell außerdem serienmäßig Kompatibilität mit den Systemen Android Auto und Apple CarPlay. 

Der Purosangue bietet serienmäßig eine beeindruckende Anzahl von Fahrerassistenzsystemen (ADAS), wie adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (ACC), automatisches Notbremssystem (AEB), automatisches Abblendlicht/Fernlicht (HBA/HBAM), Spurhalteassistent (LDW), Spurverlassenswarnung (LKA), Totwinkelassistent (BSD), Querverkehrswarnung (RCTA), Verkehrszeichenerkennung (TSR), Müdigkeits- und Aufmerksamkeitsassistent (DDA) und Einparkkamera (NSW).


7 Jahre Wartung für den Ferrari Purosangue

Die einmaligen Qualitätsstandards von Ferrari und der zunehmende Fokus auf hervorragenden Kundendienst liegen auch dem umfangreichen siebenjährigen Wartungsprogramm für den Purosangue zugrunde. Das Programm wird für die gesamte Ferrari Modellpalette angeboten und deckt die gesamte regelmäßige Wartung in den ersten sieben Jahren des Fahrzeugs ab.

Dieses Wartungsprogramm ist ein exklusiver Service, der den Kunden die Gewissheit gibt, dass ihr Fahrzeug in diesen sieben Jahren das Spitzenniveau seiner Leistung und Sicherheit beibehält. Der Service steht auch Zweitbesitzern von Ferrari Fahrzeugen zur Verfügung.

Regelmäßige Wartung (in Intervallen von entweder 20.000 km oder einmal im Jahr ohne Kilometerbegrenzung), Originalersatzteile und akribische Überprüfungen durch im Ferrari Training Center in Maranello geschultes Fachpersonal unter Verwendung modernster Diagnose-Tools sind nur ein paar der Vorteile des ‚Genuine Maintenance‘- Programms. Der Service wird weltweit von allen Vertriebspartnern in unserem offiziellen Händlernetzwerk angeboten.


NewCarz meint dazu:

Endlich ist er da, der Ferrari Purosangue. Und er straft vieles aus der Gerüchteküche Lügen. Kein V6-Motor, kein Hybrid und auch kein V8, nein, es ist tatsächlich ein waschechter V12-Saugmotor, der den Neuzugang antreiben wird. „Heureka!“ wird da die Scuderia im Tenor rufen. Bei einer Sache hat Ferrari allerdings Wort gehalten: Der erste vollwertige Viersitzer – Ferrari spricht bewusst nicht von einem SUV, obwohl es zumindest als Crossover-SUV deklariert werden muss – ist ein außergewöhnliches Auto geworden und dennoch ein echter Ferrari geblieben. Als SUV ist der Purosangue jedenfalls das stärkste serienmäßig gebaute Exemplar weltweit. Ein Kofferraum von 473 Liter, der mit umklappbaren Sitzlehnen erweitert werden kann – auch ein Novum bei Ferrari. Eine Anhängerkupplung wird es allerdings auch hier nicht geben, doch das ist bei einem Ferrari weiterhin auch nicht wirklich wichtig, denn das Pferd wird bei einem Ferrari nicht hinterhergezogen, sondern man hat es als Emblem auf der Haube – Basta!

Text: NewCarz/Ferrari – Fotos: Ferrari

 

 

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