Mazda MX-5 Kinenbi Test – Der besondere Roadster

Mazda MX-5 Kinenbi
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Die Modellpflege des Modelljahres 2022 brachte auch dieses Sondermodell namens Mazda MX-5 Kinenbi mit sich – ein Exemplar mit diversen Vorteilen.

Der Modellname stammt aus der japanischen Bezeichnung für den Verfassungsgedenktag am 3. Mai – Kenpo Kinenbi.

Da dieser in Japan gesetzliche Feiertag auch den Beginn der wichtigsten Feriensaison eines jeden Jahres markiert, hat er eine immense Bedeutung für den Teil der arbeitenden Bevölkerung. Das Sondermodell hier trägt also einen Namen, der die Erwartungshaltung durchaus hoch anlegt. Unser Fahrbericht zeigt auf, welche Besonderheiten dieser Roadster offenbart.

Als Testwagen rollte der MX-5 in einem metallischen Grauton namens Platinum Quartz auf unser Testgelände.




Äußere und innere Werte des Mazda MX-5 Kinenbi

Optisch unterscheidet sich der Mazda MX-5 Kinenbi von seinen Roadster-Geschwistern in erster Linie durch das blaue Stoffdach, welches diesem Sondermodell vorbehalten bleibt.

Ansonsten bleibt der MX-5 seiner Designlinie treu und bezaubert seine Betrachter mit einer eleganten Karosserieform, die mit langer Haube und weit nach hinten versetztem Greenhouse immer noch zu entzücken weiß. Das Platinum Quartz ist eine neue Außenfarbe, welche mit diesem Modelljahr an den Start ging und aus unserer Sicht für einen dezenten, ja nahezu zurückhaltenden Eindruck sorgt.


Mazda MX-5 Kinenbi Seite
Unverkennbar – Die Seitenansicht des Mazda MX-5 besitzt einen hohen Wiedererkennungswert.



Die LED-Scheinwerfer erinnern ein bisschen an die typisch mandelförmigen Augen von asiatischen Menschen und die kraftvoll ausgeformten Kotflügel wirken muskulös, ohne dabei prollig zu erscheinen. Am Heck erwarten den geneigten Betrachter wie gewohnt die typisch runden Rückleuchten und eine als Zwillingsendrohr endende Abgasanlage. Auch heute finden wir diese Lösung immer noch etwas schmucklos und würden uns lieber je ein Endrohr pro Seite für einen symmetrischen Abschluss wünschen.




Im Innenraum wartet der Mazda MX-5 Kinenbi serienmäßig mit Sitzbezügen aus samtweichem Nappaleder auf, die in ihrem leuchtenden Terracotta für einen intensiven Kontrast zum restlichen Schwarz sorgen. Die Aufwertung dadurch ist immens und steht dem Roadster unheimlich gut.


Sitze
Eyecatcher erster Klasse: Die Nappalederbezüge in Terracotta sind optisch und haptisch toll.



Im Übrigen bleibt das Interieur des Zweisitzers identisch zu denen seiner Geschwister. Das verschließbare Ablagefach zwischen den beiden Sitzen ist praktisch, die darunterliegenden Getränkehalter nicht, da diese während der Fahrt unerreichbar bleiben.




Es sei denn, man ist hauptberuflich als ultrabiegsame Schlangenfrau im Zirkus angestellt. Der Kofferraum bleibt mit 130 Litern unverändert und genügt für alle kleinen Anforderungen an ein Ladeabteil des Roadsters.




Das Stoffverdeck kann sehr einfach mit einer Hand geöffnet und wieder geschlossen werden. Der Mechanismus ist kinderleicht bedienbar und so hat man das Dach praktisch in maximal drei Sekunden geöffnet oder wieder geschlossen.


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Motor und Fahreigenschaften – Passt saugend, saugend passt

Den Mazda MX-5 Kinenbi gibt es ausschließlich mit dem 2.0-Liter-Benziner – der stärksten Antriebsvariante für den MX-5. Der Reihenvierzylinder generiert als klassischer Saugmotor unverändert 184 PS und liefert 205 Newtonmeter maximales Drehmoment ab 4.000 Kurbelwellenumdrehungen.  Der Motor dreht übrigens überaus freudig bis zu 7.000 Touren.


Motorraum
Typisch Sauger: Die Kraft des Benziners entfaltet sich linear zur ansteigenden Drehzahl.



Ebenfalls beim Alten bleibt alles im Fall des 6-Gang-Handschaltgetriebes – wie immer sehr knackig schaltbar und mit kurzen Schaltwegen – sowie beim die Fahrdynamik fördernden Heckantrieb.

Neu ist hingegen die kinematische Bewegungskontrolle, die Mazda „Kinematic Posture Control“ getauft hat. Das kurz KPC genannte System verbessert vor allem die Kurvendynamik des Zweisitzers, indem beim Einlenken das zum Kurvenradius zeigende Hinterrad abgebremst wird und dieses dadurch einfedert.


Schaltknauf
Kurz, knapp, knackig – Das Schaltgetriebe verdient nach wie vor großes Lob.



Durch das Absenken an diesem kurveninneren Fahrzeugpunkt, kommt es zu weniger Seitenneigung in den Kurven und die damit einhergehende Verbesserung der Fahrstabilität sorgt am Ende für ein noch sportlicheres Fahrgefühl.

Im Praxistest war der Unterschied allerdings nur zu spüren, wenn man es richtig flott angeht, und das ist im alltäglichen Einsatz des MX-5 nicht so oft der Fall. Dennoch ist es beruhigend zu wissen, dass der Roadster beim Kurvenwedeln noch stabiler als zuvor seine Bahn zieht.


Mazda MX-5 Kinenbi schräg hinten rechts
Bis Tempo 120 ist es mit offenem Dach erträglich; wird es schneller, ist das Stöffchen besser drüber.



Ein Garant für Fahrspaß war der Mazda MX-5 seit jeher und besonders die Saugmotorencharakteristik ist immer wieder eine Freude. Man muss den Motor bei Laune – sprich bei Drehzahlen – halten, um sein Potenzial auszuschöpfen. Für Turbo-Fahrer ist das zunächst eine Umstellung, doch ist diese Charakteristik erst einmal verinnerlicht, hat man damit jede Menge Spaß. Zumal der Benziner jederzeit wachsam auf jeden Gasbefehl reagiert.


Cockpit
Sportlich orientiert: Der Drehzahlmesser steht im Hauptfokus des analogen Cockpits.



Ein Kritikpunkt verdient das sogenannte i-Stop. So wird das Start-Stopp-System bei Mazda genannt und es reagiert eindeutig zu langsam, sodass es nicht selten vorkommt, dass der Motor noch nicht wieder gestartet wurde, obwohl man beispielsweise an einer grün gewordenen Ampel anfahren möchte. Mildhybride haben hier dank des blitzschnellen Riemenstarters entscheidende Vorteile.

Da man am restlichen Konstrukt nichts verändert hat, ähneln sich die Verbrauchswerte auch mit dem vorherig getesteten Roadster. Mit dem Mazda MX-5 Kinenbi erreichten wir im Drittelmix einen Durchschnitt von 6,5 Litern auf 100 Kilometer Fahrweg und blieben damit wiederholt deutlich unter der Werksangabe.


Sparrunde Verbrauch Mazda MX-5 Kinenbi 2.0
Zur Erklärung: oben der Sparrunden-Durchschnitt, unten der Momentanverbrauch.



Die Sparrunde „durcheilte“ der Roadster mit nur 4,6 Litern pro 100 Kilometer – ein akzeptabler Wert, wenn auch nicht überragend.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Als Kinenbi hat der MX-5 einiges ab Werk an Bord, wofür man bei den anderen Modellen noch Aufpreise zahlen muss. Dazu gehört neben der bereits erwähnten Nappalederausstattung und dem blauen Stoffdach auch ein Assistenzpaket namens „iActivsense“.


Assistenzsysteme
Die Assistenzsysteme sind bequem über das Infotainment einstellbar.



Darin inkludiert sind eine zuverlässig arbeitende Verkehrszeichenerkennung, eine Rückfahrkamera mit einem akzeptabel aufgelösten Bild, eine Notbremsfunktion sowie ein Müdigkeitswarner – beides haben wir in unserem Test nicht kennenlernen müssen.

Der relativ klein bemessene Zentralbildschirm reagiert nur teilweise auf Touchbefehle und muss dann über den Drück- und Drehknopf in der Mittelkonsole bedient werden. Apple CarPlay funktioniert ohne Kabel, für Android Auto ist eins erforderlich.


Rückfahrkamera
Die Rückfahrkamera ist beim Sondermodell Kinenbi serienmäßig dabei.



Das Bose-Soundsystem macht einen guten Job, wenngleich es hier mittlerweile auch deutlich besseres aus gleichem Hause gibt. Cool ist, dass die in den Kopfstützen integrierten Lautsprecher auch die Freisprechfunktion beim Telefonieren übernehmen. Bei offenem Verdeck und viel Verkehr ist das eine große Verständigungshilfe.


Bose
Innovativ – Telefongesprächspartner werden über die Lautsprecher in den Kopfstützen wiedergegeben.



Das Matrix-LED-Licht gehört bei dieser Ausstattung ab Werk dazu und liefert ein immer wieder verblüffend weitreichendes und sehr helles Lichtbild. Verblüffend deshalb, weil die Anbauhöhe bauartbedingt sehr gering ausfällt. Die Ausblendfunktion könnte eine kleine Idee schneller funktionieren, doch einmal aktiv, blendet sie zuverlässig den jeweiligen Verkehrsteilnehmer aus.


Klimaautomatik
Die Klimaautomatik hat bei hohen Außentemperaturen kräftig zu tun und ist dabei auch recht laut.



Das Keyless-System besitzt auch einen Annäherungssensor und kann den Mazda MX-5 Kinenbi bei Annäherung Entriegeln oder beim Entfernen des Schlüsselinhabers abschließen. Der kleine Taster für den Kofferraum ist so versteckt, dass Novizen nicht selten der Meinung waren, dass der MX-5 keine derartige Entrieglung besitzt – hier sollte Mazda nachbessern.


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Varianten und Preise des Mazda MX-5 Kinenbi

Das Sondermodell gibt es einmal wie hier getestet als Roadster ab 35.870 Euro – das sind rund 4.500 Euro mehr als die Basisversion aufruft – und dann als MX-5 RF mit festem elektrisch versenkbarem Dach ab 38.670 Euro.


Mazda MX-5 Kinenbi Roadster
Der MX-5 erlaubt es, einen Roadster vergleichsweise zum moderaten Preis zu fahren.



Verpasst man der Stoffdachversion als Kinenbi noch eine Sonderfarbe, ein Paket mit sportlichen Anbauteilen, Alu-Pedale, besondere Einstiegsleisten und einiges mehr an solchen Dingen, ist man bei einem Endpreis von rund 40.000 Euro der Besitzer eines vollausgestatteten MX-5.


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Fazit – Roadster mit dem Quäntchen „mehr“

Dass der MX-5 ein sportlich dynamischer Zweisitzer ist, war von vornherein bekannt und daher nicht hier zu bestätigen. Das Interessante an diesem Sondermodell ist einmal das Plus an Dynamik dank technischer und optischer Aufwertungen sowie auch der Sicherheitszuwachs durch die serienmäßig an Bord befindlichen Assistenzsysteme.


Mazda MX-5 Kinenbi schräg vorne rechts
Als Sondermodell Kinenbi erhält der geneigte Kunde eine gut sortierte Ausstattung ab Werk.



Der Mazda MX-5 Kinenbi sorgt mit seinem Rundum-Sorglospaket für eine einfache und schnelle Entscheidung beim Erwerb, denn viele Optionen muss man nicht mehr berücksichtigen, um ja nichts Wichtiges zu verpassen – er hat im Grunde alles davon.

Optisch sieht der Kenner sofort, ob es sich um ein Kinenbi handelt und für alle, die den Roadster besonders üppig bestückt lieben, ist dieses Sondermodell sicherlich die erste Wahl.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro und Contra

Pro:

  • umfangreiche Ausstattung
  • dynamisches Fahrverhalten
  • sehr gutes Matrix-Licht

Contra:

  • Start-Stopp-System zu langsam
  • hoher Geräuschpegel bei hohen Geschwindigkeiten
  • wenig Ablagen, Getränkehalter unpraktisch

 

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Konkurrenz:
Audi TT Roadster, Abarth 124 Spider, Toyota GR86

 

 

Technische Daten: Mazda MX-5 Kinenbi Roadster

  • Farbe: Platinum Quartz Metallic
  • Fahrzeugklasse: Sportwagen Roadster
  • Länge x Breite x Höhe (m): 3,92 x 1,74 (1,92 mit Außenspiegel) x 1,23
  • Radstand (mm): 2.310
  • Antrieb: Reihenvierzylinder-Ottomotor mit OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 135 kW (184 PS) bei 7.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 200 bei 4.000 rpm
  • Hubraum: 1.998
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Heck
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,5 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 155 g/km
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 219 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 6,5
  • Wendekreis (m): 9,4
  • Bodenfreiheit (mm): 135
  • Kofferraumvolumen (l): 130
  • Leergewicht (kg): 1.100
  • Zuladung (kg): 160
  • Tankinhalt (l): 45
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 36.520 Euro (Basispreis: 35.870 Euro)

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3 thoughts on “Mazda MX-5 Kinenbi Test – Der besondere Roadster

  1. 2.0 Liter Tubobenziner ist ein Saugmotor. was denn nun?
    „ Den Mazda MX-5 Kinenbi gibt es ausschließlich mit dem 2.0-Liter-Turbobenziner – der stärksten Antriebsvariante für den MX-5. Der Reihenvierzylinder generiert als klassischer Saugmotor “

    1. Hallo Roger, da hat sich doch der Fehlerteufel eingeschlichen. Selbstverständlich handelt es sich um einen Saugmotor, ohne Aufladung durch Abgasturbolader oder ähnlichem. Wir haben es korrigiert und möchten uns bei Ihnen fürs Aufzeigen des Fehlers bedanken.

      Viele Grüße vom NewCarz-Team

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