In seiner aktuellen Generation angekommen, zeigt sich der Fiat 500 Dolcevita von seiner eleganten, stilvollen Seite und richtet sich besonders an Kunden, die den Sonderstatus und das italienische Erbe zu schätzen wissen.
Als 500C genannte Cabrio-Variante mit Stoffverdeck, trat der kleine Italiener mit 1,2-Liter-Vierzylinder zum Test an. Fahrbericht.
Design – Knuffiger Italiener
Das Design des Fiat 500 Dolcevita unterscheidet sich lediglich in bestimmten Facetten vom klassischen 500er, was sich jedoch besonders im Innenraum maßgeblich auf das Flair auswirkt. Doch der Reihe nach. Von außen erwartet den Betrachter das typische, knuffige Auftreten des kleinen Italieners.

Die wonnige Front blickt freundlich drein, die runden Scheinwerfer sind im neuen Modelljahr etwas angeschrägt, sodass der Blick ein wenig seriöser wirkt. Darunter befindet sich die ellipsenartig geformte Einheit für das Fernlicht, welche vom LED-Standlicht gerahmt wird. Der weit unten angebrachte Kühlergrill im Diamant-Look beherbergt derweil die Nebelscheinwerfer.

Rund um das Fahrzeug zieht sich eine dem Sondermodell vorbehaltene „Beautyline“ in Rot-Weiß-Rot, welche auf dem Gelato Weiß — die Farbgebung erinnert übrigens an cremiges Vanilleeis — gut zur Geltung kommt. Dazu gesellen sich diverse Anbauteile in Chrom – angefangen von Querstreben an der Front über Außenspiegelkappen und Türgriffe bis hin zu Zierleisten am Heck.

Von der Seite betrachtet, offeriert der 3,57 Meter lange City-Flitzer sehr kurze Überhänge vorne wie hinten, während der angesprochene Zierstreifen hier besonders ins Auge fällt. Ebenfalls auffällig: die in Weiß lackierten 16-Zoll-Räder mit „500“-Radnabe. Bei genauerem Hinsehen lässt sich hier bereits aus der Ferne das blau-weiß gestreifte Stoffverdeck unserer „C“ genannten Cabrio-Version erkennen.

Am Heck des kleinen Fiat 500 Dolcevita zeigt der Kleine dann seinen Cabrio-Ursprung durch das hinten in dunkelblau gehaltene Verdeck samt farblich angepasstem Mini-Spoiler. Der geschwungene „Dolcevita“-Schriftzug und die weißen Inlets der Rückleuchten runden den Gesamteindruck geschmeidig ab. Insbesondere bei der Heckansicht zeigt sich die Verwandtschaft zum großen Bruder, dem Fiat 500X.

Wie bereits angesprochen, wurde besonders im Innenraum viel Wert auf spezielle Materialien gelegt. Durch den Einsatz von überwiegend hellen Farbtönen wirkt dieser sehr einladend und erwies sich in unserem ersten Test als geräumiger denn man vermuten könnte – jedenfalls vorne. Die hinteren Sitze eignen sich indes nur für Kinder oder aber für Erwachsene auf kurzen Strecken.

Die beiden im Fokus dieses Sondermodells stehenden Materialien sind Holz und Leder. Damit der künftige Besitzer lange Freude am Interieur hat, wurde das Holzfurnier auf einer Unterlage aus Kohlefaser aufgebracht. Das elfenbeinfarbene Leder der Sitze stammt von der Manufaktur Poltrona Frau und besticht durch exakte Verarbeitung der geflochtenen Rückenteile sowie der in Rot abgesetzten Biesen. Nettes Gimmick: Die Kettelung der Fußmatten greift den Farbton Elfenbein wieder auf.

Ansonsten ist das Interieur durch und durch aufgeräumt, neben dem schicken Leder und den Holzfurnieren gibt es hier und da auch ein wenig unschönes Hartplastik, was sich aus unserer Sicht jedoch noch im Rahmen hält.

Das Kofferraumvolumen beträgt 185 Liter in der Standardkonfiguration und lässt sich bis auf 550 Liter erweitern. Für den Wochenendtrip zu zweit dürfte dies ausreichen.

Motor & Fahreigenschaften – Urbaner Lifestyle
Um den Vortrieb im Fiat 500 Dolcevita kümmert sich ein 1,2 Liter großer Vierzylinder mit 69 PS. Die Kraftverwaltung übernahm in unserem Testwagen ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Das maximale Drehmoment beträgt 102 Newtonmeter und liegt bei 3.000 Umdrehungen an. Das die Euro-6d-Temp Norm erfüllende Triebwerk stemmt seine Kraft immer an die Vorderräder, auf Wunsch übernimmt dies ein automatisiertes Schaltgetriebe mit dem Namen „Dualogic“.

Das präferierte Metier des 500 ist — was zu erwarten war — die City, sodass wir hier auch den Großteil unserer Testfahrt absolvierten. Besonders hervorzuheben ist die Servolenkung DualDrive samt City-Funktion, welche die Lenkung extrem leichtgängig werden lässt. Insbesondere in Parkhäusern oder in sehr engen Parklücken erwies sich dies als überaus sinnvolles Feature. Insgesamt haben wir acht verschiedene Szenarien nachgestellt und können festhalten: Parkplatzprobleme gibt es mit dem Fiat 500 Dolcevita nicht. Aus Sicht der Redaktion könnte lediglich das Lenkrad etwas dicker aufgeschäumt sein.

Dies wirft die Frage auf, ob es denn zwangsläufig Parksensoren hinten benötigt. Zum Eingewöhnen ist dies sicherlich hilfreich, besonders wenn man von einem auch nur geringfügig größeren Fahrzeug umsteigt. Der 500er bietet sehr kurze Überhänge und damit einhergehend wenig Front und Heck. Nach kurzer Eingewöhnung dürfte nahezu jeder den 3,57 Meter langen Flitzer als City-Prinz deklarieren.
Dass auch die Cabrioversion mit dem Namenszusatz „C“ eher zu den urbanen Gefährten gehört, zeigt das Stoffdach. Es lässt sich in zwei Stufen öffnen und im offenem Zutand wird es ab circa 70 km/h recht laut im Innenraum. Überlandfahrten sind sicherlich noch möglich, doch Autobahnfahrten sollte man mit geöffnetem Verdeck meiden.

Apropos Autobahn: Die Höchstgeschwindigkeit des Fiat 500 Dolcevita beträgt immerhin 160 km/h, was der rund eine Tonne schwere Italiener auch problemlos mitmacht – ein wenig Anlauf vorausgesetzt. Bis 130 Sachen geht es indes recht homogen und auch relativ zügig voran.

Grundsätzlich ist der 500 ein Viersitzer, allerdings eignen sich die hinteren Plätze nur für Personen bis circa 1,75 Meter, wenn es mal auf größere Reise geht. Wie bereits erwähnt, können kurze Strecken indes auch mit höher gewachsenen Personen absolviert werden.
Der Kraftstoffverbrauch des Fiat 500 Dolcevita lag erstaunlich nah an den Herstellerangaben beziehungsweise konnte diese sogar noch unterbieten. Wir erreichten innerorts einen Verbrauch von 6,6 Litern, 0,4 Liter weniger als angegeben. Insgesamt standen 5,8 Liter auf der Uhr, 0,3 Liter mehr als der kombiniert ausgewiesene Durchschnittsverbrauch.

Technik & Assistenz – Italian Basics
Der Fiat 500 Dolcevita rollt serienmäßig mit einer — sagen wir — soliden Basisausstattung vor. Darüber hinaus stehen einige Optionen zur Wahl, mit denen der Kunde seinen Cityflitzer ordentlich aufpeppen kann.

Ab Werk bietet das Fahrzeug neben den bereits angesprochenen optischen Änderungen auch Nebelscheinwerfer sowie ein Panoramadach, welches bei der Cabrio-Version durch ein blau-weißes Stoffverdeck ersetzt wird.

Zusätzlich verfügt jeder Fiat 500 Dolcevita über einen sieben Zoll großen Touchscreen inklusive Bluetooth-Freisprecheinrichtung, über welche auch Musik gestreamt werden kann. Zusätzlich steht ein USB-Eingang in der Mittelkonsole bereit. Darüber hinaus kann das Infotainment via Apple CarPlay und Android Auto bespielt werden. Im Übrigen gibt es hier noch einen echten Knopf zum Regulieren der Lautstärke. Das Soundsystem spielt für eine Standardanlage ganz ordentlich auf.

Ebenfalls an Bord ist eine manuelle Klimaanlage sowie ein Tempomat samt Geschwindigkeitsbegrenzer.

Optional stehen für den Fiat 500 Dolcevita jede Menge Annehmlichkeiten bereit, die der Kunde mitbestellen kann. Die Besonderheit ist die recht moderate Aufpreispolitik, sodass das ein oder andere Extra ohne Reue konfiguriert werden darf.

Da wären zum Beispiel ein Licht- und Regensensor für 200 Euro, ein automatisch abblendender Innenspiegel für 150 Euro oder eine Klimaautomatik 390 Euro zusätzlich. Das Beats Audiosystem schlägt indes mit 590 Euro zu Buche und die empfehlenswerten Bi-Xenon-Scheinwerfer kosten rund 990 Euro.

Als einziges vierstelliges Extra taucht das automatisierte Schaltgetriebe Dualogic auf, es kostet exakt 1.000 Euro.

Für weitere 350 Euro wartet der Kleine mit Parksensoren hinten auf und wer ein zu öffnendes Panorama-Dach wünscht, muss für das „Skydome“ Glasschiebedach weitere 500 Euro berappen.

Fehlen sollte aus unserer Sicht auf keinen Fall das Uconnect Navigationssystem samt DAB+ Radio für lediglich 400 Euro zusätzlich.
Fazit – Lang lebe das Heritage
In unserem ersten Test präsentierte sich uns der Fiat 500 Dolcevita als gelungener City-Flitzer mit typisch italienischem Charme und einer großen Portion des traditionsreichen Erbe Fiats. In der getesteten Cabriolet-Variante gibt es obendrein das Open-Air-Feeling serienmäßig, was sowohl im urbanen Bereich als auch auf der Landstraße die gute Laune beflügelt.

Am Ende des Tages kostet die Sonderedition gut 2.000 Euro mehr als ein ähnlich ausgestatteter Serien-500. Im Gegenzug erhält der Kunde viele kleine Details, wie die haptisch hervorragende Lederausstattung aus dem Hause Poltrona Frau, welche die Individualität entsprechend unterstreichen.

Für Fans und Liebhaber der Marke ist dies sicherlich Grund genug, auf den Dolcevita zurückzugreifen. Doch auch praktisch betrachtet, besitzt der künftige Besitzer dieses Sondermodells für einen moderaten Aufpreis immer auch ein Stück italienische Geschichte.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Länge x Breite x Höhe (m): 3,57 x 1,63 x 1,49
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
Leistung: 51 kW (69 PS)
Hubraum: 1.242 ccm
Max. Drehmoment: 102 Nm
Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Frontantrieb
Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,5 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,8 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 126 g/km
Abgasnorm: Euro-6d-TEMP
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12,9 Sekunden
Leergewicht: 1.055 kg
Kofferraumvolumen: 185 – 550 Liter
Kraftstofftank: ca. 35 Liter
Neupreis des Testwagens inklusive Sonderausstattung: ca. 22.815 Euro (Fiat 500 ab 12.990 Euro)

Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.