Diesen ersten Eindruck suggerierte der Infiniti Q30 in unserer Redaktion, obwohl diese Einschätzung nach einer Erklärung sucht. Wo liegt die Ursache?
Einfach erklärt, teilt sich der Infiniti Q30 die Plattform mit der A-Klasse von Mercedes. Wie dies zustande kommt? Nun, Infiniti ist seit nunmehr 28 Jahren die Edelmarke von Nissan. Nissan wiederum betreibt eine Allianz mit Renault – mit dieser Allianz kooperiert Mercedes Benz. Soweit ein sicherlich nicht unwichtiger Grund für diesen ersten Eindruck.
Das Ergebnis dieser herstellerübergreifenden Kooperation steht in Form des Q30 nun vor uns. Er ist anders, er soll kein Durchschnittstyp sein – dies sieht man auf den ersten Blick.
Wir haben uns den auffällig designten Kompakten genau angesehen, denn wir wollen natürlich herausfinden, ob dieser Infiniti Q30 dem Anspruch an Individualität und Luxus auch gerecht wird, den er verspricht. Wie er dabei abschneidet, zeigt der nachfolgende Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Assistenz und Sicherheit
- Ausstattung und Komfort
- Varianten und Preise
- Was sagen die Kunden?
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – aufregende Rundungen, scharfe Kurven
Nein, die Rede ist nicht von einem weiblichen Topmodel mit den Maßen 90-60-90. Doch das unübersehbare kurvig, kantige Design des Blechkleides, weckt ebenso schnell visuelles Interesse bei Betrachter und Betrachterin.
Keine Frage, der Infiniti Q30 fällt auf, weil er sämtliche Konturen deutlich markanter zeigt, als alle anderen. Jeder Bogen, jede Kante, jeder Verlauf wird mit einem fast „oversized“ anmutenden Schwung gezeichnet. Das wirkt dabei aber keinesfalls übertrieben, sondern beschenkt den Infiniti mit einer optischen Eigenart, durch welche ihm die so oft gewünschte Individualität verliehen wird.
Von vorne zeigt sich der Japaner mit einem sehr ernst dreinschauenden Antlitz. Der massiv präsente Frontgrill wird ringsum mit Chrom eingefasst und gibt die nahtlose Linienführung direkt an die schmalen LED-Scheinwerfer weiter.
Kräftig ausgeformte Radhäuser setzen sich konturenhaft in den Kotflügel fort und sorgen dadurch für ebendiese geschwungenen Karosserieformen. Das Greenhouse gestaltet sich sehr flach und fällt dabei nach hinten sehr deutlich in den schrägen Heckabschluss mit auffälliger Zickzackendung der seitlichen Glasfläche.
Am Heck zeugen moderne LED-Schlussleuchten und eine zweiflutige Abgasanlage mit verchromten Endrohren für eine sportlich dezente Note. Der angedeutete Heckdiffusor in schwarzer Klavierlackoptik dient zudem als Fingerzeig auf den Anspruch zur Hochwertigkeit. Vor allem hier wird der insgesamt etwas höhere Aufbau des Q30 sehr deutlich.
Interieur – Etablissement in Größe XS
Dass man kein Auto „von der Stange“ vor sich hat, bemerkt man auch dann deutlich, wenn man den Innenraum des Infiniti Q30 erkundet. Sofort fallen feinste Lederbezüge in warmen Farbtönen ins Auge, die beim Berühren sogar Vergleiche zu in mehrere Ligen höherspielenden Oberklassefahrzeugen encouragiert – ein wahrhaftes Highlight an diesem Fahrzeug. Selbst der Duft nach dem begehrten Bezugsstoff gefällt mit dem ersten Kontakt zu den Geruchsnerven.
Sogar der Armaturenträger wurde teilweise mit dem superweichen Leder bezogen – ein Teil des Ausstattungspakets „Café Teak“. Die schwungvollen Designkurven setzen sich auch innen fort und geben dem Q30 seine individuelle Note.
Diverse Bedienelemente erinnern dabei auch an das Daimler-Sortiment, was aber keineswegs negativ aufstößt, denn schließlich sind diese bewährt und sowohl optisch als auch haptisch sehr angenehm in ihrem Erscheinen. Besonders die Sitzverstellung mit den Memorytasten stellt sich auf den ersten Blick als „alte Bekannte“ heraus.
Das lederbezogene Multifunktionslenkrad weist eine wunderschön satte Polsterdicke auf, wodurch die Haptik bei jedem Griff ans Steuer unweigerlich für ein Lächeln sorgt. Nur dessen Durchmesser scheint für diese Fahrzeugklasse eine Nummer zu groß geraten.
Die verarbeiteten Materialien wirken fast durchweg sehr hochwertig. Fast selbstverständlich könnte man die tadellose Verarbeitung titulieren. Nichts wackelt, nirgends gibt es Unregelmäßigkeiten und alles passt einfach perfekt und sauber zusammen.
Die Sitze gefallen durch fulminant anmutende Passgenauigkeit, wobei sie dadurch bei sehr großen Personen – Gardemaße über 1,90 Metern – gegebenenfalls fast eine Idee zu eng wirken könnten. Die zweite Medaillenseite sozusagen. Ungeachtet dessen erfreuen die ergonomisch vorteilhafte Sitzposition sowohl Wirbelsäule als auch Sitzapparat.
Insgesamt ist das Raumgefühl im Infiniti Q30 eher moderat. Vorne wird dies durch die breite Mittelkonsole und die einfach zu gering ausfallende Kopffreiheit verstärkt. Es dauert ein bisschen, bis man eine platztechnisch saubere Position als Fahrer gefunden hat. Auf der zweiten Reihe wird es noch enger. Die stark abfallende Dachlinie fordert gnadenlos ihren Tribut und lässt große Personen die Köpfe dauerhaft einziehen. Dies verbietet ausgedehnte Touren für diesen Personenkreis von vornherein.
Erwartungsgemäß präsentiert sich auch die Rundumsicht nur mit eingeschränkt befriedigenden Ergebnissen. Die schmale, nach hinten sich weiter verjüngende Glasfront sorgt im Zusammenspiel mit den C-Säulen im XXL-Format und der sehr kleinen Heckscheibe für einen defizitären Durchblick nach hinten. Glücklicherweise verfügt der Infiniti Q30 an dieser Stelle über einen Ausgleich in Form von vier Kameras und 12 Parksensoren ringsum.
Beim Blick nach vorne, fallen die konturierten Kotflügel auf, die ganz entfernt an einen deutschen Sportwagenhersteller erinnern.
Das bei unserem Testfahrzeug vorhandene, nicht zu öffnende Panoramadach gab großzügig den Blick auf den Himmel frei und flutete den Innenraum mit viel Licht. Ein elektrisches Rollo vermeidet dabei zu starke Sonneneinstrahlung.
Der Laderaum des in England produzierten Edelableger von Nissan startet bei 430 Litern und lässt sich bei Bedarf durch die geteilt umlegbare Rücksitzbank auf bis zu 1.223 Liter erweitern. Das sind im Vergleich zum Wettbewerb keine Topwerte, dürfte aber in puncto Laderaum dem genügsam geprägten Zeitgenossen ausreichen.
Motorisierung und Fahreigenschaften – Ruhe und Bescheidenheit
Auch im Antriebsbereich bezeugen unübersehbare Spuren die Markenallianz: Der 1.5-Liter Dieselmotor mit 109 PS ist ein bekanntes Aggregat aus dem Hause Renault. Beim Start verrichtet der Motor sein Werk im Q30 akustisch erstaunlich zurückhaltend. Offensichtlich wurde die Geräuschdämmung ausgeklügelt vollzogen und akribisch bedacht.
Auch im Betrieb hält sich das Motorengeräusch sehr angenehm zurück und realisiert im Zusammenspiel mit dem komfortabel abrollenden Fahrwerk eine dezente, fast erhaben ruhige Geräuschkulisse im Innenraum. Mitunter bekommt man die sich aktivierende Start/Stopp-Automatik nicht einmal mit – vor allem, wenn dazu das Radio läuft.
Erst bei Drehzahlen über 4.000 Touren vernimmt man den leicht brummigen Charakter des kleinen Diesels. Doch auch im stark untertourigen Bereich brummelt der Diesel dann doch deutlich vernehmbar. Die Schaltanzeige animiert zudem zu einem sehr frühen Hochschalten, wodurch diese Brummneigung noch verstärkt wird.
Der Antritt des Selbstzünders kommt nach einem kleinen Turboloch dann doch relativ zeitig und spürbar. Dennoch sind Kraftausbrüche nicht zu erwarten. Für das alltägliche Mitschwimmen reicht die Leistung aber allemal.
Aufgrund des sehr geringen Geräuschpegels wird der gefühlte Geschwindigkeitseindruck stark gedämpft. Das heißt beispielsweise, dass man bei Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h den Eindruck hat, man fährt bedeutend langsamer. Ebenso ist dies ein Multiplikator für das unscheinbare Beschleunigungsempfinden im Infiniti Q30.
Das manuelle Schaltgetriebe arbeitet exakt und lässt den Fahrer die Gänge schnell und präzise wechseln. Ungewöhnlich ist hier, dass vor dem Einlegen des Rückwärtsganges, der gesamte Ganghebel nach oben gezogen werden muss.
Das Fahrverhalten des Q30 zeigt sich mit komfortorientierter Charakteristik. Fahrbahnunebenheiten kaschiert der Kleine dabei gekonnt und lässt nur wirklich grobe Verwerfungen bis zu den Insassen vordringen. Erstaunlich dabei ist, dass der Infiniti auch bei zügig gefahrenen Kurven nicht zur Hollywoodschaukel mutiert – er neigt sich zwar dabei dem Kurvenäußeren, aber nicht in magengrubensensiblen Winkeln.
Ein leichtes Untersteuern im Grenzbereich wird bereits in seiner Entwicklung sanft vom ESP aufgehalten.
Die Bremsen des Infiniti Q30 lassen sich sehr gut dosieren und zeigten eine gute Standfestigkeit, bei der sich auch nach der dritten, unmittelbar aufeinanderfolgenden Bremsung aus Tempo 100 bis zu Stand keine Pedalerweichung feststellen lies. Da es sich beim Hersteller um die Marke Brembo handelt, scheint dies dann keine Überraschung zu sein.
Die Lenkung arbeitet direkt, jedoch eine Spur zu leichtgängig, wodurch die Rückmeldung von der Straße etwas geschmälert wird.
Als echter Meilenstein des Q30 ist das Thema Verbrauch. Uns hat es schon sehr beeindruckt, als wir auf einer Überlandstrecke mit kleinen Ortsdurchfahrten auf einen Durchschnittsverbrauch von 3,8 Litern kamen – ohne es direkt darauf angelegt zu haben. Zugegeben, es war eine Strecke, auf der man nicht oft schnell fahren konnte, doch zeigte es deutlich, welches Sparpotenzial diesem Diesel innewohnt.
Bei der typischen Drittelmixtestfahrt von Autobahn, Landstraße und Innerorts im prozentualen Verhältnis von 40/30/30, stand am Ende eine 5,0 auf der Verbrauchsanzeige. Dabei hielten wir uns an die vorgegebenen Höchst- beziehungsweise Richtgeschwindigkeiten.
Assistenz und Sicherheit im Infiniti Q30
Bei einem Infiniti Q30 sollte man sich vor Fahrtantritt mit allen sicherheitsrelevanten Bedienungen ausgiebig vertraut machen. Dazu gehört auch die Funktion der Scheibenwischer. Denn einen in der typischen Erwartungshaltung vermuteten Hebel auf der rechten Lenkradseite gibt es nicht.
Vor allem im Dunkeln beginnt spätestens jetzt eine – während der Fahrt nicht durchführbare – Suche nach der Wischersteuerung. Fündig wird der bei Niederschlag sichtbegehrende Fahrer letztendlich am Blinkerhebel, der an seinem Ende den Drehschalter für die Scheibenwischerfunktionen versteckt. Warum diese Anordnung im Infiniti verwendet wird, darüber können wir nur mutmaßen – verstehen es allerdings nicht.
Die LED-Scheinwerfer schaffen eine sehr gute Ausleuchtung und dank Fernlichtassistenten sorgen sie automatisch für eine blendfreie Beleuchtung der Fahrbahn. Der Clou: Der Wechsel zwischen Fern- und Abblendlicht und umgekehrt erfolgt mit weichem, gedimmten Übergang. Ausgenommen von diesem weichen Überang ist das Abblenden durch entgegenkommenden Verkehr – dies geschieht konventionell schnell.
Auch die Bring-me-home Funktion und sogar der Wechsel zwischen Blinker und LED-Tagfahrlicht besitzt diese Dimmapplikation.
Die Warnungen des Totwinkelassistenten erfolgen nur für den im Namen beschriebenen Zweck. Schnell herannahende Fahrzeuge auf der linken Spur erkennt das System hingegen nicht. Dafür sitzen die Warnleuchten nicht im Spiegelglas der Außenspiegel, sondern optisch besser wahrnehmbar im Innenraum, direkt am Spiegelansatz.
Die Rangierhilfe in Form der vier Kameras sorgen beim Rückwärtsfahren für eine 360-Grad-Rundumsicht und zusätzlich den uneingeschränkten Blick nach hinten. Legt man beim Rangiervorgang einen Vorwärtsgang ein, wechselt die Kameraperspektive automatisch auf die Frontkamera. Allerdings funktionierte während unseres Tests dieser Switch nicht immer.
Der Spurverlassenswarner lässt das Lenkrad beim Überfahren einer Linie dreimal ordentlich vibrieren. Genug um sogleich entsprechende Aufmerksamkeit der Richtungskorrektur zu widmen. Mitunter erkennt der Assistent Linien, welche gar keine sind – beispielsweise Reparaturfugen oder sogar Spurrillen im Schneematsch.
Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet dagegen während unseres Tests fehlerfrei. Einziger Wermutstropfen: Die den erkannten Schildern entsprechenden Symbole werden jeweils nur für wenige Sekunden im Kombiinstrument angezeigt. Eine permanente Darstellung erfolgt leider nicht.
Sehr emsig arbeitet die Scheibenwaschanlage, welche mittels unter der Motorhaube befindlichen Fächerdüsen die Frontscheibe schier mit Flüssigkeit flutet. Die hervorragende, sehr gleichmäßige Verteilung sorgt für einen blitzschnellen Durchblick – auch bei erschwerten Bedingungen.
Zur zusätzlichen Kraftstoff- und Emissionseinsparung dient die im Q30 schnell agierende Start/Stopp-Automatik. Diese quittiert übrigens sofort den Dienst, sobald der Fahrer den Gurt ablegt.
Der Parkassistent des Infiniti Q30 funktioniert einwandfrei. Schönes Detail dabei, ist die kleine Anzeige im Infodisplay in Form eines blauen P-Symbols. Dies erscheint bei Schrittgeschwindigkeit automatisch und zeigt per Pfeil in die Richtung, in der eine Parklücke gefunden wurde.
Beim automatischen Längseinparken benötigt der Assistent allerdings etwas zu viel Platz. Dies bedeutet im Detail, dass der Q30 fast anderthalb Fahrzeuglängen an der ausgewählten Parklücke vorbeizieht, um dann den – übrigens blitzschnell und exakt durchgeführten – Parkvorgang abzuschließen. Dadurch kommt es vor, das der rückwärtige Verkehr dem Q30 zu nahekommt und dabei die begehrte Parklücke zumindest teilweise verdeckt.
Ebenfalls der Sicherheit zuträglich, ist die optional erhältliche Alarmanlage. Diese kann man in zwei Stufen mittels hierfür vorgesehene Tasten hinter dem Innenspiegel deaktivieren. Notwendig könnte das bei einem Abschleppvorgang werden, wobei der Neigungssensor abgeschaltet wird. Die Innenraumüberwachung kann beispielsweise bei einem im Innenraum verbleibenden Hund unnötig werden.
Den Euro NCAP-Crashtest absolvierte der Infiniti Q30 bereits 2015 mit hervorragenden fünf Sternen.
Ausstattung und Komfort – wer hat, der kann
Neben dem komfortablen Fahrwerk des Infiniti Q30 besitzt das Auto noch viele weitere Annehmlichkeiten, welche dessen Komfortfaktor weiter nach oben klettern lassen.
Der mittig im asymmetrisch gestylten Armaturenträger angeordnete Touchscreen im Infiniti Q30 erfreut den Betrachter durch eine hochaufgelöste, sehr farbenfrohe Darstellung. Die von Nissan stammende bewährte Technik verarbeitet jede Berührung zuverlässig.
Die Kartendarstellung des Navigationssystems ist sehr übersichtlich und angenehm. Die Menüführung könnte etwas strukturierter sein. Sie verlangt mitunter etwas des Probierens, da sie nicht immer intuitive Strukturen zeigt.
Eine elektrische Sitzverstellung findet man vorn beidseitig in der jeweiligen Türverkleidung – inklusive 3-facher Memoryfunktion. Auch eine prägnant wirksame Lordosenstütze beinhalten beide Vordersitze. Dadurch findet man – einmal eingestellt und gespeichert – innerhalb von Sekunden seine gewünschte Wohlfühlposition.
Das im Testwagen befindliche, optionale Bose Soundsystem besticht mit einem sehr guten, voluminösen und ausgewogenen Klangcharakter. Vor allem bei digitalem Radio kitzelt das System weitere, bis dahin ungeahnte Reserven hervor, die das Musikhören zur Freude machen. Das Bassgefüge untermauert ein Woofer, welcher den Platz einnimmt, der normalerweise für ein Ersatzrad gedacht war.
Das Koppeln von gängigen Mobilgeräten erfolgt problemlos und in Sekundenschnelle. Dabei konveniert das Bluetooth-Freisprechsystem mit einwandfreiem Klang und tadelloser Funktion. Auch die Sprachsteuerung benutzte man während unseres Tests gern, da sie Sprachbefehle sehr gut interpretierte und entsprechend fehlerfrei umsetzen konnte.
Aufgrund der hohen Mittelkonsole kommt es immer mal wieder vor, dass man beim Schaltvorgang den Drehknopf des i-Drive-ähnlichen Kommandoknaufes bedient. Dabei verändert man je nachdem, in welchem Modus man sich gerade befindet, irgendwelche Parameter. Besonders deutlich ist dies, wenn man die Kartendarstellung gewählt hat und durch diese Fehlbedienung die Ansicht verstellt.
Die Heckklappe wird per Hand geöffnet und fordert dafür einen überdurchschnittlich hohen Kraftaufwand – vor allem bei Beginn des Öffnungsvorganges. Zieht der Protagonist nach der Öffnung zu zaghaft am Griff, gibt die Arretierung die Heckklappe nicht ganz frei und man muss den Taster erneut betätigen.
Dank der vollkommen zugfrei agierenden Klimaautomatik, gab es jederzeit ein prima Klima im Innenraum. Die Heizleistung ist gut und für einen Dieselantrieb erstaunlich schnell nach einem Kaltstart spürbar.
Im Gegensatz dazu benötigt die Sitzheizung eine gefühlte Ewigkeit, um spürbar Wärme an Rücken und Hinterteil zu bringen. Geschuldet wird dies sehr wahrscheinlich durch die hochwertigen und dadurch dicken Lederbezüge.
Varianten und Preise des Infiniti Q30
Vier Ausstattungslinien und fünf Motoren warten auf den Interessenten dieses Kompaktklasse-Wagens.
Bei den Ausstattungslinien unterscheidet man zwischen dem Q30 als Basis- und Einstiegsversion, gefolgt vom Premium mit zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen, wie beispielsweise einer Sitzheizung, dem Spurverlassenswarner oder größeren Leichtmetallrädern.
Die nächsthöhere Stufe heißt Premium Tech und beinhaltet on top LED-Scheinwerfer, die elegante Lederausstattung, Parksensoren und Rückfahrkamera, um nur einige Dinge zu nennen.
Die Topvariante nennt Infiniti Sport, welcher diverse sportive Akzente wie einen Sport-Diffusor, Sport-Design-Stoßfänger und einen Sport-Kühlergrill beinhaltet. Darüber hinaus verfügt das Spitzenmodell serienmäßig über 19-Zoll-Räder und Sportsitze.
Die Motorisierung unterteilt man in zwei Dieselmotoren – ein 1.5-Liter mit 109 PS und einen 2.2-Liter mit 170 PS – sowie drei Benzinmotoren.
Der 1.6-Liter-Turbobenziner mit 122 PS ist gleichzeitig der Einstiegsmotor. Die nächste Stufe besetzt der hubraumidentische 1-6-Liter-Turbomotor mit 156 PS und wird vom 2.0-Liter Turbovierzylinder mit 211 PS – der Topmotorisierung – abgerundet.
Der große Diesel kann wahlweise auch mit Allrad bestellt werden. Die Topmotorisierung ist ausschließlich als Allradversion erhältlich. Alle anderen Motoren werden als Frontantriebsvarianten angeboten.
Die Preise beginnen beim Basismodell bei 24.200 Euro. Das Topmodell mit dem stärksten Motor kostet ab 40.290 Euro.
Was sagen die Kunden?
Die nachfolgende Zusammenfassung bezieht sich ausschließlich auf den Infiniti Q30 und ist wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken zu verstehen. Nur Mehrfachbenennungen werden aufgeführt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Zum Q30 gibt es aufgrund der engen Verbindung viele Vergleiche zur A-Klasse, bei dem abwechselnd mal das eine, mal das andere Modell die Gunst des Probanden erlangt. Das Design des Infiniti Q30 findet zum deutlich überwiegenden Teil positive Resonanz. Das individuelle, sich von der Masse abgrenzende Äußere, zeichnet sich nicht selten als Grund für den Kauf eines Infiniti ab.
Dazu findet auch das komfortable Fahrverhalten und die niedrigen Fahrgeräusche eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Fans.
Fazit – Synergien tragen Früchte
An dem Infiniti Q30 kann man einmal mehr eindrucksvoll erkennen, dass eine herstellerübergreifende Kooperation viele Vorteile in einem Fahrzeug vereinen kann.
Zum einen trägt er bewährte Gene aus dem Daimler Repertoire und kombiniert diese mit einem eigenen, vollkommen unabhängigen Charme, der die konventionelle Art einer A-Klasse fast komplett ausblendet und designschwangere Extravaganzen in den Vordergrund stellt. Abgerundet wird dieses Pamphlet von einem äußerst sparsamen Dieselmotor vom französischen Hersteller Renault, der den Infiniti bei aller Extravaganz in seiner äußeren Erscheinung eine gute Portion Bodenständigkeit verleiht.
Gut, über die Platzverhältnisse sollten sich Interessenten im Vorfeld schlau machen, denn dies ist nicht das Genre, indem der Infiniti Q30 die Schlacht für sich entscheiden könnte. Dafür belohnt er seinen Besitzer und alle Insassen mit hochwertigen Materialien, einwandfreier Verarbeitung und einem nicht zu verachtenden Komfortfaktor.
Sein unverwechselbares Äußeres wird durch asymmetrische Ästhetik bestimmt und trägt dadurch zu seiner individuellen Philosophie bei. Wer einen Infiniti fährt, mag es augenscheinlich niemals gewöhnlich.
Text/Bilder: NewCarz
Länge x Breite x Höhe (m): 4,43 x 1,50 x 1,81
Motor: Vierzylinder Commonrail-Turbodiesel mit Start/Stopp-System
Leistung: 80 kW (109 PS) bei 4.000 rpm
Hubraum: 1.461 ccm
Max. Drehmoment: 260 Nm bei 1.750 – 2.500 rpm
Getriebe: manuelles 6-Gang Schaltgetriebe
Antrieb: Front
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,1 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,0 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 108 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12 Sekunden
Leergewicht: 1.464 kg
Laderaumvolumen: 430 Liter (1.589 Liter bei umgeklappten Sitzen)
Kraftstofftank: ca. 50 Liter
Neupreis des Testwagens: 39.980 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
Das muss man wissen: Fahrverhalten, Straßenlage traumhaft perfekt. Komfort innen – innen Luxus pur im Vergleich zur Konkurrenz aber nicht durchgehend (Plastik lässt grüßen). Navi und Menü nicht nur gewöhnungsbedürftig sondern in Sachen StauInfo der Konkurrenz deutlich hinterher. Der Hammer – Display (Navi) lässt sich nicht richtig abdunkeln – TOP Ärgernis im Nachtverkehr. Ansonsten Super Auto – GLA Killer – Preis-Leistung für After-Family-Cars sensationell.