Mazda MX-5 Roadster Test – Gelebte Fahrfreude

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Vor knapp sechs Jahren wurde die vierte Generation des Mazda MX-5 Roadster erstmals vorgestellt. Kürzer, leichter und agiler als sein Vorgänger sollte Nummer vier sein und Mazda versprach nicht zu viel.

Zum Modelljahr 2019 erhielt der kompakte Roadster ein Update, welches ausschließlich die Motoren und die Assistenzsysteme betraf. Neben der Umstellung auf die neueste Abgasnorm, erhielten die Antriebe on top ein Leistungsplus von einem PS beim kleinen beziehungsweise 24 PS beim großen Motor.

Zum Test stand uns ein Mazda MX-5 Roadster 2.0 Skyactiv-G 184 in Magmarot Metallic zur Verfügung. Wie sich der überarbeitete Roadster im Alltag schlug, zeigt der nachfolgende Test. Fahrbericht.


Exterieur & Interieur des Mazda MX-5 Roadster

Zugegeben, in echt wirkt der neue Mazda MX-5 Roadster ziemlich klein und zierlich, ja fast winzig. Doch der Reihe nach. Die Front des Japaners beschert schon beim Betrachten eine echte Freude. Ein kecker Look, gepaart mit einem diabolisch-frechen Grinsen, sorgt nicht nur bei unseren Testern für Entzückung. Auch Passanten haben sich nach dem glutroten Roadster des Öfteren umgedreht. Die Tagfahrlicht-Signatur tut ihr Übriges und zieht den Kleinen optisch in die Breite.

Mazda MX-5 Roadster Front
Diabolisch grinsend – Die Front des MX-5 wirkt nach wie vor modern.


Von der Seite betrachtet, fallen die formschön ausgestellten Kotflügel auf, die extrem kurzen Überhänge gewährleisten einen möglichst langen Radstand. Die Türen sind mitunter das längste am ganzen Fahrzeug, verfügen über gummierte Keyless-Knöpfe, während die gesamte Seitenpartie keinen Raum für Experimente hergibt. Dafür harmonieren die in hellem Anthrazit lackierten 17-Zoll-Felgen sehr gut mit der Außenhaut.

Mazda MX-5 Roadster Seite
Lange Haube, kurzes Heck – Der MX-5 offeriert klassische Roadster-Proportionen.

 


Das Heck ist typisch MX-5 und lässt somit keinen Zweifel an der Herkunft aufkommen. Die Heckleuchten haben eine markante Linienführung und ein Doppelendrohr fügt sich etwas schmucklos ins Gesamtbild ein.

Mazda MX-5 Roadster Endrohr
Etwas schmucklos – Das Doppelendrohr dürfte etwas schicker gestaltet sein.


Im Innenraum des Mazda MX-5 Roadster möchte man weniger von Purismus, denn vielmehr von der Reduktion aufs Wesentliche sprechen. In unserem Testwagen sind viele Features an Bord, die man auf den ersten Blick gar nicht und auch nur teilweise bei genauerem Hinschauen erkennt.

Mazda MX-5 Roadster Heck
CI-konform – Das Heck des MX-5 ist als Mazda deutlich zu erkennen.


Nach dem Einsteigen – was übrigens problemloser klappt als erwartet – fällt der Blick auf eine Dreifaltigkeit an Instrumenten, von denen in der Mitte erhaben der Drehzahlmesser thront. Während dieser, wie auch der Tacho, analog ausfallen, besitzt das linke Instrument ein Display und zeigt dem Fahrer hier unter anderem eventuelle Warnmeldungen, die aktuelle geltende Höchstgeschwindigkeit sowie Parameter wie Verbrauch und Restreichweite an.

Mazda MX-5 Roadster Lenkrad
Griffiges Volant – Das Lenkrad erwies sich als famose Schnittstelle zwischen Auto und Fahrer.


Das Lenkrad selbst liegt gut in der Hand und ist ausreichend dick gepolstert. Als Kommandozentrale dient ein aufgesetzter, sieben Zoll großer Bildschirm, der mittels Bedienelementen in der Mittelkonsole gesteuert wird.

Mazda MX-5 Roadster Zentralbildschirm
Aufgesetzt – Der 7-Zoll-Zentralbildschirm ist kein Touchscreen.


Eine Etage tiefer hat die Klimaeinheit ihre Heimat gefunden, die Knöpfe für die Sitzheizung sind direkt darunter angeordnet. Abgesehen von dem wirklich winzigen Handschuhfach gibt es nicht mehr viele Worte über das Interieur zu verlieren, außer vielleicht, dass die Recaro-Sitze schon nach wenigen Minuten bequemer sind als man denkt und die ergonomisch unschön angebrachten Getränkehalter nicht unbedingt den zuverlässigsten Eindruck hinterlassen.


Dafür gibt es ein zweites, zwischen den Sitzen befindliches Fach, wo immerhin kleinere Utensilien wie Portemonnaies und Ähnliches unterbracht werden können.

Mazda MX-5 Roadster Kofferraum
130 Liter Stauraum – Das ist nicht die Welt, aber für den Kurztrip als ausreichend zu deklarieren.


Apropos Stauraum: Der Kofferraum fasst 130 Liter und sofern man diesen komplett nutzen will, sollte man auf sperrige Gegenstände verzichten und lieber auf den flexibleren Weekender-Bag zurückgreifen.


Motor & Fahreigenschaften – Es lebe der Saugmotor

Sie sterben langsam aus und dennoch erfreuen sie sich nach wie vor großer Beliebtheit – die Saugmotoren. Im Falle des neuen Mazda MX-5 Roadster werkelt ein Zweiliter-Vierzylinder im Bug, der nun statt ehemals 160 stattliche 184 PS generiert. Das Drehmoment stieg um fünf auf 205 Newtonmeter und steht nun bereits ab 4.000 Touren bereit. Ganz im Stile eines fahraktiven Roadster dreht der MX-5 nun bis 7.500 Umdrehungen pro Minute.

Mazda MX-5 Roadster Motor
Zwei volle Liter – Der Vierzylinder-Sauger leistet im neuen MX-5 stattliche 184 PS.


In der Stadt spüren wir von der Mehrleistung nicht wirklich viel, dafür gefällt der Japaner mit seinem unauffälligen Fahrverhalten und dem knackigen Getriebe. Interessant ist das Gefühl im kleinen MX-5, denn selbst zu einem VW Polo muss man tatsächlich hinaufblicken.

Mazda MX-5 Roadster Getriebe
Kurze Wege – Das manuelle Sechsgang-Getriebe ist im MX-5 Pflicht.


Parken und Rangieren ist bei geöffnetem Verdeck ein Kinderspiel. Ist selbiges geschlossen, freut sich der Fahrer indes über die an Bord befindliche Rückfahrkamera, die zentimetergenaues Manövrieren ermöglicht. Das Verdeck lässt sich übrigens – ganz manuell – mit einer Hand öffnen und schließen. Der Mechanismus wurde dankbarerweise beibehalten, was einerseits gut zum Fahrzeug passt und andererseits eventuelle Reparaturen an der Elektronik von vornherein ausschließt.

Mazda MX-5 Roadster geschlossen
Basecap – Auch mit geschlossener Stoffmütze sieht der MX-5 reizvoll aus.


Abseits urbaner Gefilde mutiert der offene Zweisitzer zum überaus agilen Sportsfreund, der zurück zu seinen Wurzeln zu finden scheint. Die Lenkung arbeitet in jeder Kehre überragend, gibt stets ausreichend Feedback und bleibt auch um die Mittellage herum stets neutral. Auf Wunsch lässt das ESP auch kleine Heckschwänzler zu, doch so wirklich driftfreudig ist er eigentlich nie. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Durch die optionalen, aber im Testwagen verbauten Bilstein-Dämpfer klebt der Japaner förmlich auf dem Asphalt, fährt sich Kurve für Kurve in die Herzen unserer Redakteure.

Neben dem Fahrwerk konnten auch die Bremsen überzeugen und haben grundsätzlich leichtes Spiel mit dem kompakten Roadster.

Mazda MX-5 Roadster Bremsen
Klein, aber oho – Die Bremsen haben trotz geringer Größe leichtes Spiel mit dem Roadster.


Auf der Autobahn zeigt das Zweiliter-Aggregat seine Power in vollen Zügen. Bis maximal 219 Sachen geht es voran, der Tacho zeigt dabei optimistische 224 Stundenkilometer. Im geöffneten Zustand werden Tempi jenseits der 180 mit reichlich Sturm im kleinen Innenraum quittiert, darunter bleibt es verhältnismäßig angenehm. Ganz anders zeigt sich dies bei geschlossenem Häubchen. Dann sind selbst 200 km/h kein Problem im Mazda MX-5 Roadster. Dass dieser dabei so ruhig liegt, ist bemerkenswert, wenn man den Radstand von gerade einmal 2,31 Meter berücksichtigt. So oder so, wir konnten im Rahmen unseres Test gleich mehrere Terrains ausmachen, in denen sich der Japaner wohlfühlt.

Mazda MX-5 Roadster Verbrauch
Halber Liter – Soviel weniger verbrauchte der Japaner als werksseitig angegeben.


Das meist weniger erfreuliche Kapitel Verbrauch meistert der Mazda MX-5 Roadster derweil zu unserer vollsten Zufriedenheit. Im Durchschnitt begnügte sich der Japaner mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer, was ziemlich genau einem halben Liter weniger entspricht, als der Hersteller selbst angibt. Nutzt man die Eigenschaften als Kurvenräuber voll aus, indem man die Gänge hoch ausdreht, stehen am Ende 7,7 Liter auf der Uhr und selbst bei Dauervollgas überschritten wir die 9-Liter-Marke nur marginal. Dafür glänzte der Roadster auf unserer Verbrauchsrunde mit respektablen 5,6 Litern.


Technik & Assistenz – Sports-Line mit „voller Hütte“

Noch immer können Kunden ihren Mazda MX-5 Roadster als puristischen Begleiter erwerben, der Preis beginnt aktuell bei 29.234 Euro. Wer jedoch in den Genuss – Puristen werden jetzt die Nase rümpfen – der neuen Assistenz- und Komfortfeatures kommen will, muss zwangsläufig auf eine der höheren Linien zurückgreifen.

Mazda MX-5 Roadster Assistenz
Dreierlei – Links vom Lenkrad sitzen Schnellwahltasten für drei Funktionen.


Unser Testwagen rollte als Sports-Line vor und wartete mit nahezu allem auf, was die Optionsliste hergibt. So befinden sich hier bereits Parksensoren hinten samt Querverkerhrswarner, ein Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie ein Tempomat an Bord.

Mazda MX-5 Roadster Fensterheber
Nicht komplett elektrisch – Die Außenspiegel des MX-5 können aber manuell eingeklappt werden.


Hinzu kommt ein wirklich gutes Bose Soundsystem, welches auch über Lautsprecher in den Kopfstützen verfügt. Das Smartphone kann via Apple CarPlay oder Android Auto gekoppelt werden und auch DAB+ ist hier ebenso serienmäßig dabei wie ein Navigationssystem. Dieses brillierte im Test mit schneller Routenberechnung und guter Routenführung, lediglich die Auflösung könnte etwas höher sein.

Mazda MX-5 Roadster Klimaautomatik
Schnell, nicht zugig – Die Klimaautomatik heizte und kühlte den kleinen Innenraum schnell.


Dem Komfort zuträglich ist die Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer sowie die stets zügig agierende Klimaautomatik. Dank schlüssellosem Zugangs- und Startsystem kann der Fahrzeugschlüssel derweil getrost in der Tasche verbleiben.

Mazda MX-5 Roadster Bose Sound
Integriert – Auch die Kopfstützen tragen Lautsprecher des Bose Soundsystems.


Die ebenfalls zur Sports-Line gehörenden Matrix-LED-Scheinwerfer sind aus Sicht der Redaktion eher Pflicht als Kür und heimsten fleißig Punkte in nahezu allen Disziplinen ein. Vom reinen, statischen Abblendlicht, welches trotz extrem geringer Anbauhöhe einen sehr weitreichenden und fleckenfreien Lichtkegel auf die Fahrbahn warf, über das grandiose Fernlicht, bis hin zur Ausblendfunktion, die mit über 90-prozentiger Trefferquote nur schlecht beleuchtete Fahrzeuge nicht erkannte. In Summe gesehen, eine echte Bereicherung für das Kapitel Fahrsicherheit.

Mazda MX-5 Roadster Matrix-LED-Scheinwerfer
Brilliant – Die Matrix-LED-Scheinwerfer sind eine echte Empfehlung der Redaktion.


Hinzu kommen bei unserem Testwagen noch zwei Pakete. Das i-Activsense-Paket kostet 650 Euro und ergänzt die Assistenzsysteme um einen City-Notbremsassistent Plus, eine Müdigkeitserkennung, die bereits erwähnte Rückfahrkamera mit guter Auflösung sowie einer exakt agierenden Verkehrszeichenerkennung, die im Test jedes Tempolimit zuverlässig erkannte und entsprechend im Cockpit anzeigte.

Mazda MX-5 Roadster Keyless
Gummiert – Die schwarzen Tasten an den Türgriffen verraten den schlüssellosen Zugang.


Das Sport-Paket schlägt mit 1.900 Euro zu Buche und wartet mit Sportsitzen aus dem Hause Recaro, dem Sportfahrwerk mit Bilstein-Stoßdämpfern sowie einer Domstrebe auf. Für alle Kurvenräuber empfiehlt sich der Aufpreis, der gemütliche Cruiser kann hier beruhigt das Kreuz auslassen.

Mazda MX-5 Roadster schräg
Für Sportsfreunde – 1.900 Euro werden für das optionale Sport-Paket fällig.


Dass am Ende dieser üppigen Ausstattung für unseren Testwagen nur 33.740 Euro fällig werden, lässt uns derweil schmunzeln. Als fair darf dies auf jeden Fall gelten.


Fazit zum Mazda MX-5 Roadster

Wunderbar, herrlich ehrlich und quasi die vernünftigste Antwort auf alle, die nach einem Roadster fragen. Der MX-5 zeigte sich im Test als waschechte Fahrmaschine, als Fahrzeug mit dem der Weg das Ziel ist.

MX-5 Schriftzug
One & Only – Direkte Konkurrenten braucht der Roadster keine zu fürchten.


Das klingt im ersten Moment vielleicht nach Werbebotschaft, doch Mazda hält hier sein Versprechen.

Als Zweitwagen prädestiniert, verschönert der Mazda MX-5 Roadster jeden Sommer-Sonnen-Ausflug und weiß durch Emotionalisieren einer jeden Kurvenfahrt zu begeistern. Konkurrenz ist derweil kaum vorhanden. Ein Audi TT Roadster ist teurer, ein Subaru BRZ geschlossen und ein Fiat beziehungsweise Abarth 124 Spider verfügt über weniger Hubraum und einen Turbomotor.

MX-5 Magmarot Metallic
Nummer Vier lebt – und es wird sicherlich nicht die letzte Generation sein.


Die Schattenseiten? Gibt’s kaum, allerdings sind die Getränkehalter nicht das gelbe vom Ei, die Ablagen eignen sich eher für Eichhörnchen-Gepäck und auch der Kofferraum offeriert keinen üppigen Stauraum. Ansonsten blicken wir zuversichtlich auf den aktuellen MX-5 und dessen lange Geschichte. Sicher wird seine Erfolgsgeschichte noch lange anhalten.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D



 

Technische Daten: Mazda MX-5 Roadster Skyactiv-G 184 Sports-Line i-ELOOP

  • Farbe: Magmarot Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 3,92 x 1,74 x 1,23
  • Radstand (mm): 2.310
  • Motor: Vierzylinder-Reihen-Motor
  • Leistung: 135 kW (184 PS)
  • Hubraum: 1.998 ccm
  • Max. Drehmoment: 205 Nm
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Antrieb: Heckantrieb
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,9 L/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,4 L/100 km
  • CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 156 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-TEMP
  • Höchstgeschwindigkeit: 219 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 6,5 Sekunden
  • Leergewicht (kg): 1.105
  • Kofferraumvolumen (l): 130
  • Wendekreis (m): 10,4
  • Kraftstofftank Benzin (l): 45
  • Kraftstoffart: Super E10
  • Neupreis des Testwagens: ca. 33.740 Euro (Grundpreis MX-5: 29.234 Euro)

 

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