Opel Zafira Life Test – Von einem, der auszog…

Opel Zafira Life
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…um nach 20 Jahren Kompaktvan den Schritt zum echten Van zu absolvieren: der Opel Zafira Life ist so groß wie nie zuvor.

Quasi baugleich mit dem Peugeot Traveller oder dem Toyota Proace Verso sowie dem Citroen Spacetourer, macht auch der Rüsselsheimer in dieser Riege deutlich, dass die Zeit der echten Vans noch längst nicht abgelaufen zu sein scheint.

Da der Zafira durch die Zugehörigkeit zum PSA-Konzern in Frankreich gebaut wird, ist er im Grunde kein echter Rüsselsheimer mehr, doch das muss keinesfalls ein Nachteil sein, wie unser Fahrbericht klären wird.

Für diesen Test stand uns ein Opel Zafira Life in der Ausführung „Elegance“ mit dem 177 PS starken Diesel – dem stärksten Antrieb im Portfolio – zur Verfügung.


 



 

Die Opel Zafira Life von außen und innen

Optisch ist der Opel fast gleichauf mit seinen Verwandten, wie beispielsweise dem Peugeot Traveller. Die Front zieren schick integrierte Scheinwerfer mit Xenon-Technik und nehmen den typischen Opel-Kühlergrill inklusive Markenlogo in Zaum.


Opel Zafira Life Front
Größere Scheinwerfer und ein Opel-Blitz im Grill unterscheiden den Opel vom Peugeot.



Wie auch beim Traveller besteht das Stand- beziehungsweise Tagfahrlicht aus sechs LEDs pro Seite, die unten im Stoßfänger positioniert wurden.

Seitlich betrachtet, gibt es einen klassischen Van mit der typisch groß dimensionierten Fahrgastzelle und dem nicht minder ausgeprägten Greenhouse mit viel Glasflächen. Die Räder mit Leichtmetallfelgen im Bicolor-Design stehen dem Zafira dabei ausgesprochen gut. Auffallend stark getönte Scheiben ab der B-Säule sorgen für ein hohes Maß an Privatsphäre im Innenraum.


Opel Zafira Life Seite
Privatsphäre gesichert – Dank der Privacyverglasung gibt es keine neugierigen Blicke.



Am Heck besteht wiederholt akute Verwechslungsgefahr mit den Modellgeschwistern, nur der Zafira Life Schriftzug und das Markenlogo verraten hier den Rüsselsheimer.

Die Analogien gelten ebenso für den Innenraum, den man nach dem Abdecken des Opel-Logos im Lenkrad auch gut und gerne dem Traveller oder dem Proace von Toyota zuordnen könnte.


Glasdach
Luftig hell – Das doppelte Glasdach sorgt für eine angenehme Raumatmosphäre.



Entsprechend opulent geht es platztechnisch im Interieur zu und wie auch in den anderen Modellen, finden Fahrer und Passagiere jede Menge Entfaltungsmöglichkeiten vor. Dies gilt auch für die dritte Sitzreihe im Van.

Praktisch erweisen sich auch hier die längs verlaufenden Schienensysteme, auf denen die Sitze einfach und schnell nach Belieben variiert werden können. Dadurch ist das Innenraumkonzept schnell den jeweils gewünschten Bedürfnissen angepasst – Bravo!




Der Ausbau der Sitze gestaltet sich auch hier dank einfach zu bedienender Arretierungen als sehr einfach, doch außer den Einzelsitzen sollte man aus Gewichtsgründen die Zweiersitzkombination auch lieber zu zweit ein- und ausbauen. Denn 85 Kilogramm sollten nicht unbedingt einem einzigen Rücken zugemutet werden.




Praktisch und sicher auch beim Zafira Life: Die elektrischen Schiebetüren benötigen beim Öffnen wenig Platz nach außen und erlauben einen einfachen Zu- und Ausstieg. Hat man die Hände nicht frei, reicht ein Fußschwenk, um die Schiebetüren per Sensoren elektrisch zu Öffnen.


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Motor und Fahreigenschaften – Durchzugsstarker Familienjet

Im Testwagen befand sich der stärkste erhältliche Antrieb für den Opel, ein 2.0 Liter Turbodiesel mit 177 PS, gekoppelt an eine 8-Gang-Automatik. Dieser Antrieb macht den großen Van zu einem echten Familienjet, denn über Leistungsmangel muss man sich hier kaum Sorgen machen.


Motorraum Zafira
Der stärkste Diesel ist zugleich auch der empfehlenswerteste Antrieb für diesen Van.



Und so können wir schon einmal vorab sagen, dass der Opel Zafira Life uneingeschränkt langstreckentauglich ist. Die Automatik verrichtet ihren Dienst sehr unauffällig und stets gewissenhaft werden die acht Fahrstufen sortiert – ein großer Beitrag zu einer entspannten Fahrcharakteristik. Der Motor bringt ab 2.000 Touren 400 Newtonmeter als maximales Drehmoment ins Spiel.


Drehregler
Dreh‘ dein Ding – Per Drehregler werden die Fahrstufen der tollen Automatik gewählt.



Das sorgt für ordentlich Durchzugskraft und gemeinsam mit den 177 Pferden ermöglicht dies eine Maximalgeschwindigkeit von 193 km/h. Der Tacho ist allerdings der Meinung, dass es knapp über 210 km/h seien – sind es aber nicht, denn das GPS offenbarte dabei echte 194 km/h. Dem kürzlich getesteten Traveller mit dem 145-PS-Turbodiesel nimmt er in der Beschleunigung von null auf 100 km/h satte zwei Sekunden ab.


Endrohr
Das Abgasendrohr endet bereits vor der Hinterachse rechts.



Trotz der sehr komfortorientierten Abstimmung des Fahrwerks gibt es auch hier die Auffälligkeit, dass der Van unbeladen und bei gleichzeitig schlechter Fahrbahn mit kurzen Verwerfungen wie Querfugen deutlich zum Poltern neigt. Die Hinterachskonstruktion zeichnet sich hierfür verantwortlich, welche aus dem Nutzfahrzeugsektor stammt. Dafür darf man ordentlich zuladen – knapp eine Tonne darf der Van transportieren.


Hinterachse Van
Schultern wie Atlas – Die Hinterachse erlaubt ein hohes Zuladegewicht.



Gibt es entsprechend etwas Zuladung durch Insassen oder Ladung, liegt der Opel butterweich auf dem Asphalt. Schnelle Richtungs- und Lastwechsel macht er zwar gut mit, zeigt dabei aber auch spürbare Wank- und Schaukelbewegungen und das ESP zwingt sehr früh zum Umdenken des Fahrstils.


Fahrmodi
Der Drehschalter für die Fahrprogramme liegt ungewohnterweise links neben dem Steuer.



Dafür lässt die gute Dämmung den Großteil an Fahrgeräuschen draußen und eine leichtgängige Lenkung verleitet gern zum gemächlichen Cruisen, passt damit auch gut zum Van. Die Bremsen hatten den Zafira Life stets gut im Griff und konnten auch durch ihre gute Dosierbarkeit überzeugen.


Tankdeckel
70 Liter passen in den Tank, das reicht ohne Mühe für knapp 1.000 Kilometer.



Der Verbrauch gestaltete sich mit dem größten Diesel erwartungsgemäß etwas höher und pendelte sich bei 7,3 Litern als Drittelmixergebnis auf 100 Kilometer ein. Auf der Sparrunde genügten dem Van nur 5,7 Liter und wer den Familienjet als solchen benutzt und ständig an der 200-km/h-Schallmauer zu kratzen versucht, muss im Schnitt mit etwas über zwölf Litern rechnen.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Zur umfangreichen Ausstattung des Zafira Life als „Elegance“ gehören unter anderem Xenon-Scheinwerfer. Auch wenn diese nur für das Abblendlicht fungieren und nur 25 Watt vorweisen, ist die Ausleuchtung hierfür bemerkenswert. Falls diese nicht Bestandteil der Ausstattungslinie sind, sollte der Aufpreis investiert werden.


Scheinwerfer
Das Abblendlicht wird mit Xenon betrieben; das Fernlicht mit Halogentechnik.



Die Klimaautomatik könnte etwas intensiver arbeiten, vereinzelt musste man unter die 20-Grad-Grenze gehen, um den Innenraum angenehm zu temperieren. Der Bildschirm für das Infotainment ist in Relation zum Fahrzeug relativ klein. Doch funktionell stört dieser Umstand nicht weiter, fällt aber im Vergleich zu anderen Fahrzeugen auf. Dafür ist sowohl das Bedienkonzept als auch die Routenführung der Navigation als sehr gut einzustufen.




Ein weiteres Highlight sind die bereits angesprochenen elektrischen Schiebetüren, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Im urbanen Bereich sehr vorteilhaft: Das Fahrzeug legt beim Verriegeln die Außenspiegel an.


Navi
Macht, was sie soll – Die Routenführung berücksichtigt auch Verkehrsstörungen zuverlässig.



Die Rückfahrkamera mit ihrem 180-Grad-Blickwinkel könnte etwas höher auflösen, gehört bei der „Elegance“ zur Serienausstattung. Ebenso ab Werk darf man sich bei dieser Ausstattungsvariante über einen zuverlässigen Fernlichassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung mit hervorragender Trefferquote und mit intelligenter Geschwindigkeitsregelung freuen – auch diese funktionierte im Test bestens.




Den ebenso serienmäßigen Frontkollisionswarner lockte man mitunter schnell aus der Reserve, wenn man relativ spät mit dem Bremsvorgang zu potenziellen Hindernissen beginnt. Das Head-up Display zeigt diverse Werte auf einer Plexiglasscheibe und sorgt dadurch dafür, dass der Blick des Fahrers seltener von der Fahrbahn wandern muss.


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Varianten und Preise des Opel Zafira Life

Die Rüsselsheimer Version des Van wird in drei Längen angeboten: Einmal in der Kurzversion, dann in Größe M wie hier getestet, oder als Größe L, welche die 4,96 Meter lange M-Variante um satte 35 Zentimeter in der Länge überflügelt. Die maximalen Laderaumvolumen betragen in der Kurzversion 3.600 Liter, als M passen 4.200 Liter hinein und die L-Version schluckt 4.900 Liter.

Zudem gibt es vier Ausstattungsvarianten: Selection, Edition, Tourer und Elegance. Der Einstiegspreis liegt bei 40.750 Euro als Selection mit einem 120 PS starken 1.5-Liter Turbodiesel und 6-Gang-Handschaltung. Dieser Motor wird ausschließlich für das Basismodell angeboten.


Opel Zafira Life schräg hinten rechts
Als „Elegance“ gibt es nur noch die Wahl einer Außenfarbe und einer Standheizung als Option.



Als weitere Antriebe wird ein 2.0-Liter Turbodiesel in den Leistungsstufen 145 PS und 177 PS sowie der vollelektrische Zafira mit einem 136 PS starken E-Motor angeboten.

Die Elektroversionen gibt es ab 54.625 Euro mit einer 50-kWh-Batterie oder ab 60.625 Euro mit einer 75-kWh-Batterie.


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Fazit – Flotter Van mit viel Variabilität

Der Opel Zafira Life zeigte sich im Test als ausgewogener Transporter für Familie und Gepäck. Dabei glänzt er vor allem mit einer entschleunigend wirkenden Gelassenheit. Seine Tugenden sind die lange Strecke und das Befördern von reichlich Fracht, quasi für Kind und Kegel sowie Hund oder auch für den Möbelhauseinkauf.


Opel Zafira Life Seitenansicht
Er könnte, wenn man möchte, drei dieser großen Strohballen im Innenraum unterkriegen.



Dabei geht er keine Kompromisse ein und bleibt in Fahrverhalten stets neutral. Der stärkste Diesel im Antriebsportfolio sorgt derweil für unangestrengtes und bei Bedarf auch zügiges Vorankommen und passt aus diesem Grund sowie auch durch sein moderates Verbrauchsverhalten ideal zu diesem Van.

Seine Geschwister wie der Peugeot Traveller sind zwar in der Basis etwas günstiger, dabei aber nicht ganz so gut ausgestattet. Wer eine Alternative zum VW Bulli sucht, sollte in jedem Fall einen Blick auf den Rüsselsheimer Van wagen.


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Pro und Contra

Pro:

  • üppiges Raumgefühl
  • durchzugsstarker Diesel
  • fast eine Tonne Zuladung möglich

Contra:

  • unbeladen polternde Hinterachse
  • schwere Heckklappe

 

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Konkurrenz:
VW Bulli T6.1, Peugeot Traveller, Toyota Proace Verso, Citroen Spacetourer

 

 

Technische Daten: Opel Zafira Life M 2.0 Elegance

  • Farbe: Weiß Uni
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,96 x 2,01 (2,20 mit Außenspiegeln) x 1,89
  • Radstand (mm): 3.275
  • Antrieb: Vierzylinder Turbodiesel mit SCR-Kat und DPF
  • Hybridart: –
  • Leistung: 130 kW (177 PS) bei 3.750 rpm
  • Max. Drehmoment (Nm): 400 bei 2.000 rpm
  • Hubraum: 1.997 ccm
  • Getriebe: 8-Stufen-Automatik
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,3 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 180 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,6 Sekunden
  • Wendekreis (m): 12,9
  • Bodenfreiheit (mm): k.A.
  • Kofferraum (l): max 4.200
  • Leergewicht (kg): 1.839
  • Zuladung (kg): 961
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 750/1.900
  • max. Stützlast (kg): 84
  • max. Dachlast (kg): 150
  • Tankinhalt (l): 70
  • AdBlue Füllmenge (l): 22,5
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 59.590 Euro (Basispreis: 40.750 Euro)

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