Renault Koleos Dauertest – Der 100.000 Kilometer-Dauertestlauf
28.11.2019 – km-Stand 55.403 | Der Koleos im Gelände
Ja, er lebt noch, unser Renault Koleos, auch wenn es längere Zeit ruhig um unseren Kandidaten war. Doch nun gibt es weiteren Stoff zum SUV. Normalerweise ist es ja ein schlechtes Zeichen, wenn man länger von etwas nichts hört oder liest. Das ist hier allerdings nicht der Fall – zumindest in fast jeder Hinsicht.
Status Quo im Renault Koleos Dauertest
Bevor wir zum Hauptpunkt dieses Testbeitrags kommen, ein Blick auf den allgemeinen Zustand des SUV. In den letzten Monaten und seit dem letzten Beitrag fuhren wir immerhin 14.000 Kilometer mit dem Franzosen. Eine Strecke, die neben Autobahn auch viel Landstraße, urbane Bereiche und auch ein Stück unbefestigte Straßen beinhaltete. Auf all diesen Strecken machte unser Testkandidat insgesamt eine sehr gute Figur.
Das R-Link 2 – mal wieder
Es gab keine Probleme oder Zipperlein, mit einer Ausnahme: Das R-Link 2 fiel im Testzeitraum genau vier Mal in unregelmäßigen Abständen stets teilweise aus. Im Detail bedeutete jeder dieser Ausfälle einen nach dem Fahrzeugstart schwarz bleibender Bildschirm, wobei die Audioquelle weiterhin aufspielte. Nach einiger Zeit – mitunter verging da auch schon mal eine halbe Stunde – erwachte dann auch der Bildschirm aus seinem Dornröschenschlaf.
Die ersten Spuren der Zeit
Was man jetzt, nach gut 50.000 gefahrenen Kilometern erkennen kann, sind erste Spuren an den Sitzwangen der extrem bequemen Ledersitze. Diese zeigen sich nicht nur vorne, am meistgenutzten Fahrersitz, sondern auch hinten, wie die Fotos erkennen lassen. Dazu gibt es erste Verfärbungen am Fahrersitz im Lehnenbereich. Noch nicht wirklich schlimm anzuschauen, aber klar erkennbar nagt hier die Zeit am geschmeidig weichen „Initiale Paris“-Bezug.
Was gibt’s sonst so im Renault Koleos Dauertest?
Alles andere funktionierte erfreulicherweise tadellos, der Koleos lief quasi wie am Schnürchen. Es gibt weder messbaren Ölverbrauch, noch zeigt der Franzose woanders Defizite. Der Kraftstoffverbrauch im Drittelmix beläuft sich bei 8,2 Liter auf 100 gefahrene Kilometer. Kommen wir nun zum Thema „Offroad“.
Mit dem Koleos ins Gelände
Ein SUV ist ja bekanntlich ein Fahrzeug, was unter anderem auch unbefestigte Gefilde zumindest ansatzweise bewältigen kann. Wir haben das ausprobiert. Der Koleos besitzt einen Allradantrieb, der neben einer automatischen Verteilung auch eine Lock-Funktion anbietet. Dabei wird die Kraft im Verhältnis von 50:50 an die beiden Achsen verteilt.
Das ist vorteilhaft, allerdings nur die halbe Miete – oder besser ein Viertel davon. Denn was der Koleos nicht besitzt, um in anspruchsvollem Gelände unterwegs sein zu können, sind mindestens eine Differenzialsperre und auch eine Getriebeuntersetzung. Beides wird für den Koleos nicht angeboten.
Doch keine Sorge, der Koleos kommt mit den meisten, weil zum Großteil leichten Anforderungen sehr gut klar. Wald- und Feldwege absolviert das SUV mühelos. Auch nasse Wiesen, sofern sie nicht morastig aufgeweicht sind, durchfährt man mit dem Renault Koleos ohne Probleme.
Aufpassen sollte man bei Hügeln, Senken, Gefälle oder Steigungen mit entsprechenden Böschungen. Denn vor allem der vordere Böschungswinkel des Koleos lässt nicht viel Spielraum zu und droht bereits bei leichten Winklungen mit der Fahrzeugfront aufzusetzen. Hier sollte man die Parksensoren auch im Gelände lieber aktiviert lassen und im Zweifel auch mal aussteigen und sich einen Überblick verschaffen.
Das Resümee zum Offroad Einsatz
Zusammenfassend darf man festhalten, dass der Renault Koleos Dauertest in puncto Offroad die Probe aufs Exempel für das leichte Gelände bestanden hat. Der Franzose ist kein echter Geländegänger und das sieht man ihm optisch mit der weit nach unten reichenden Frontschürze und den schicken Leichtmetallrädern auch an.
Dennoch muss man sich nicht scheuen, den Großen auch mal abseits von Asphalt und Beton über die Piste zu manövrieren. Das Allradsystem ist hier eine echte Hilfe.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.