Seat Ibiza Test – Chico simpático

Seat Ibiza Exterieur
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Startschuss für die fünfte Generation des Seat Ibiza, der sich im schnittigen Look eines Mini-Leon und mit der Kraft von 115 spanischen Pferdchen unter der Haube als sehr gelungener Kleinwagen präsentiert.

In einem schlicht-weißen Dress fuhr unser NewCarz-Testkandidat vor. Wer nun ein ruhiges Kleinwagengemüt erwartet und die – zumindest farbliche – Zurückhaltung verheißende Optik falsch einschätzt, erfreut sich beim ersten Tritt aufs Gaspedal umso mehr am übermotivierten Ansprechverhalten des 1.0 EcoTSI mit 85 kW respektive 115 PS aus einem Liter Hubraum.

Unser Testwagen in der Topausstattung XCELLENCE lässt kaum einen Wunsch in puncto Sicherheit, Stylefaktor und Komfort unerfüllt und beglückt mit seinem feurig-spritzigen Charakter auf der Bahn, im Parkhauseinsatz und als stylisher Begleiter auf dem einen oder anderen Trip.

 

Exterieur – Ritmo de la ciudad

Seit 1984 wird der Ibiza produziert und wurde in fünfter Generation grundlegend erneuert. Aus jeder Sicke, jedem Quadratzentimeter und jedem Winkel der Betrachtung spricht die neue SEAT-DNA, die den Kleinen wie einen geschrumpften Leon wirken lässt. Zeigte die letzte Generation noch viele Linien, die in leichter Chaosmanier die Oberflächen zerfurchten, präsentiert sich der Neue wesentlich geradliniger und regelrecht skulptural gezeichnet.

 

Seat Ibiza Exterieur
Modernes Design versus alte Gemäuer – der Ibiza ist auch in der Speicherstadt ein Blickfang

 

Beim Blick auf die maskulin-klar definierte Front samt der scharfen, geframt skizzierten LED-Signatur sucht man fast vergebens nach wahrer Kleinwagen-Attitüde. Zu kernig der Strich, zu rassig-selbstbewusst der Stand und zu geduckt die Haltung. Der neue Seat Ibiza verspricht Dynamik und Fahrspaß, sobald man ihn erblickt.

Möchte man etwas kritisieren, dann sind es die zwar formschön integrierten, aber leider mit Halogenbirnen bestückten Nebelscheinwerfer, die mit ihrer gelblichen Farbcharakteristik im Kontrast zu den bläulich-weißen LED-Scheinwerfern stehen.

LED-Heckleuchten und ein kleiner Dachkantenspoiler bespielen das Heck und an dieser Stelle fallen die Verwandtschaftsverhältnisse zum großen Bruder Leon optisch mit am stärksten auf. Mit einer gewissen Verunsicherung observieren Hinterherfahrende den kleinen Katalanen und sind sich nicht sicher, ob ein Anblenden nun angebracht ist oder nicht.

Kleiner Hint: Mit einem Topspeed-Wert von 195 km/h sollte sich so mancher Linksschleicher auch vor dem Ibiza in Acht nehmen.

 

Seat Ibiza Heck
Ein geschrumpfter Leon? Die Seat-DNA ist unverkennbar

 

Als Eyecatcher der Seitenlinie fungieren die ansteigende Fensterlinie, die optional dunkel getönten, hinteren Scheiben und die unique gezeichneten 17-Zöller „Dynamik“, denen unbedingt eine Empfehlung ausgesprochen werden muss.

Dezent ausgestellte Radhäuser lassen den Mini-Spanier etwas breiter wirken und lassen erahnen, dass der Kleine trotz Dreizylinder keine Schlaftablette ist. Aber dazu später mehr.

 

Seat Ibiza Exterieur
Expressiv und markant – die Seitenlinie präsentiert dynamische Linien

 

Apropos Breite: Im Vergleich zum Vorgängermodell gewinnt der neue Seat Ibiza 87 mm in der Breite hinzu, während sich die anderen Werte nur marginal verändert haben.

 

Seat Ibiza Licht
By night I – breit und recht bullig steht der Ibiza bereit

 

So ist die Spurbreite der Achsen gestiegen und der Radstand fällt 95 mm länger aus. Die neuen Werte basieren auf dem Einsatz der neuen MQB-Plattform A0, die auch in puncto Platzangebot und Interieuroptik Vorteile mit sich bringt.

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Interieur – Gewachsen und erwachsen

Beim Blick durch den Innenraum fällt die schnörkellos-geradlinige Architektur auf, die besonders durch das Bi-Color-Farbkonzept mit der Nuance Mystic akzentuiert wird.

 

Seat Ibiza Interieur
Clean und stylish – das Interieur

 

Dieser Ton ist als Mischton aus glänzendem Kupfer und reinem Weiß definitiv einzigartig und stylish-erwachsen, ohne das Ambiente zu sehr in bunte Gefilde abdriften zu lassen.

Es gibt keinerlei Anzeichen von Designexperimenten oder weich-organischen Linien, was besonders den männlichen Kleinwagen-Enthusiasten gefällt und gerade die groß gewachsenen Interessenten finden im Neuen maximierte Platzverhältnisse vor.

 

Seat Ibiza Interieur
By night II – die rote Ambientebeleuchtung

 

Der Fußraum der Rückbank ist um 35 mm gewachsen und die Rücksitze sind 42 mm breiter. So ist auch der Innenraum auf der Fahrerseite um 55 mm und der des Beifahrers um 16 mm breiter geworden.

Dabei präsentiert sich das Gestühl dezent konturiert, bietet genügend Seitenhalt beim rasanten Zirkeln und ist absolut langstreckentauglich. Besonders schick ist das Design der Türen, deren Komponenten mit einem markant-scharfen Strich gezeichnet sind und vorne wahlweise in feurigem rot oder neutralem weiß beleuchtet werden. Dabei wirkt gerade das rote Ambiente bei Nacht ausgesprochen sportiv und aktivierend, da die Instrumente und Knöpfe ebenso rot illuminieren.

 

Seat Ibiza Fond
Die Fondplätze – recht schlicht, bequem und definitiv stylish

 

Als zentraler Blickfang des neuen Seat Ibiza fungiert das glasüberbaute, optionale Navigationssystem, dessen hypermoderne Optik jedem geneigten Betrachter sofort ins Auge sticht, der das handelsübliche Kleinwagenambiente älterer Modelle eher als Ort der Tristesse kennt.

Um solche Gefühle nicht aufkommen zu lassen, fand auch ein optionales, elektrisches Panorama-Glasschiebedach sein neues Habitat in unserem Test-Ibiza und schafft durch den zusätzlichen Lichteinfall ein noch größeres Raumgefühl. Insbesondere die Passagiere des Fonds profitieren von den zusätzlichen Sonnenstrahlen. Unser Testwagen weist dunkel getönte Fondscheiben auf, welche die Privatsphäre zwar erhöhen, aber den Innenraum auch in Schatten hüllen.

 

Seat Ibiza Dach
Freier Blick und Frischluftkick – das Panorama-Glasschiebedach

 

Wer von vornherein weiß, dass der Seat Ibiza die nächsten Jahre sein Begleiter sein soll, wird die 790 Euro gut und gerne berappen. Apropos Dunkelheit: Der Fond weist keinerlei Beleuchtung auf, was unvorteilhaft ist. An diesem Punkt könnte ein Lichtlein über den Türen Abhilfe schaffen.

Für das Gepäck der Sonnenanbeter wird im neuen Ibiza mehr Platz offeriert. Der Kofferraum ist um 63 Liter auf 355 Liter gewachsen und bietet mit umgeklappten Sitzen stattliche 1.165 Liter. Im direkten Vergleich zum konzerninternen Konkurrenten – dem neuen VW Polo – sind die Werte des Spaniers minimal höher.

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Technik, Sicherheit & Assistenz – Olé, kleiner Spanier

Um mit dem Thema der Sicherheit zu beginnen: Der Seat Ibiza erlangte fünf Sterne im Euro NCAP-Test. Die höchste Punktzahl mit einem Wert von 95 Prozent erreichte das Modell beim Erwachseneninsassenschutz.

Zur Sicherheitsausstattung gehören sechs Airbags, eine elektronische Stabilisierungskontrolle ESC und das Antiblockiersystem ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung. Eine Antischlupfregelung, der hydraulische Bremsassistent, eine elektronische Differenzialsperre, eine Müdigkeitserkennung und der Lichtsensor für eine automatische Fahrlichtschaltung gehören ebenso zum Paket.

Das Trio aus den Serien-Komponenten „Kessy“, der Ultraschall-Einparkhilfe für hinten und dem Gewissen beruhigenden Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung ist der Topversion XCELLENCE vorbehalten. Das letztgenannte System erkannte im Test mehrfach verlässlich Gefahren und initiierte so vehement eine Gefahrenbremsung, dass die Welt stehen zu bleiben schien – ganz große Klasse! Dank „Kessy“, dem schlüssellosen Schließ- und Startsystem, kann der Schlüssel getrost in der Hand- oder Hosentasche verbleiben.

Optional ist beispielsweise die ausgesprochen empfehlenswerte automatische Distanzregelung (ACC) für 210 Euro. Diese wird komfortabel über ein zusätzliches Hebelchen am Lenkrad bedient und lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h benutzen. Dank dieser Funktion werden besonders Langstrecken zur Spazierfahrt, da das System automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhält und bei Bedarf bietet der Turbomotor mit 115 PS genügend Leistung, um auch im ACC-Modus flink im eingestellten Topspeed überholen zu können.

Bei unseren Testfahrten im Schneegestöber empfing das Radar unter der Eisschicht kein Signal mehr, was umgehend und verlässlich im Cockpit angezeigt wurde. Apropos Schnee: Hier bewies der Kleine, auch dank exzellenter Michelin-Reifen, ein superbes Handling im entsprechend eingestellten Fahrmodus und nährte ein gutes Sicherheitsgefühl trotz Schneechaos.

Ein im Rahmen unserer Testfahrten intensiv genutztes Technikfeature war das optionale Full Link-System, welches MirrorLink, Android Auto und Apple CarPlay umfasst. Zusätzlich ist die Kopplung des Smartphones via Kabel eine überaus praktische Möglichkeit, dieses parallel aufzuladen. Der Smartphone-Parkplatz ist Teil der optionalen Connectivity Box für 200 Euro. In einer absolut perfekten Position integriert, bietet diese genug Platz für große Modelle, die dort – rutschfest – ihr gummiertes Habitat beziehen.

 

Seat Ibiza Apple CarPlay
Apple CarPlay als Entertainmentprogramm zur drögen Rush Hour in der City

 

Das Full Link-System vermag es, neben dem klassischen Radio und DAB+, den basslastigen beats-Musikgenuss zu vervollkommnen. Aus Sicht der Redaktion ist das optionale Soundsystem aus dem Hause „beats“ sehr empfehlenswert, denn das 300 Watt-System nutzt den Innenraum des spanischen Kleinwagens als Bass-Resonanzkörper. House-, Pop- und Technosounds wummern dabei besonders voluminös aus den sechs Lautsprechern und dem Subwoofer. So kann dem System zum Preis von 450 Euro bedenkenlos eine Empfehlung ausgesprochen werden.

Das 210 Euro teure DAB+ sollte Musikenthusiasten ebenfalls ein Kreuzchen auf der Ausstattungsliste wert sein. Beim Radio konnten wir keine Auffälligkeiten während unseres Tests beobachten.

 

Seat Ibiza Navi
Sehr empfehlenswert und intiutiv – das Navigationssystem XCELLENCE

 

Bleiben wir bei der Technik: Das optionale Navigationssystem XCELLENCE und FR schlägt mit 400 Euro zu Buche, ist ausgesprochen intuitiv zu bedienen und präsentiert die Navigationskarte solange, bis man sich mit seinem Finger annähert. Erst dann zeigt es in den Ecken die Menüpunkte. Dieses System überträgt auch das Bild der Rückfahrkamera, welche ausschließlich in Verbindung mit den vorderen Parksensoren erhältlich ist. Dabei kann der Preis von 485 Euro als fair bewertet werden, wenn man bedenkt, dass man mit dem System nun millimetergenau in städtischen Ballungsgebieten und Parkhäusern rangieren kann.

Ein ähnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten die vernünftig ausleuchtenden Voll-LED-Scheinwerfer. Zwar kosten diese im Seat Ibiza knapp 600 Euro, punkten aber mit ihrer extremen Helligkeit. Insbesondere im Vergleich zum Licht-Pendant beim neuen VW Polo erweist sich die Seat-Lichtanlage sogar als minimal heller. Dafür warten die LEDs des Polo mit einer marginal breiteren Ausleuchtung auf.

 

Seat Ibiza Licht
Das Abbendlicht – extrem hell und mit einer messerscharfen Hell-Dunkel-Grenze

 

Bedenkt man, dass der Wolfsburger Konkurrent satte 985 Euro für seine LED-Scheinwerfer verlangt, so können die 595 Euro beim Seat getrost investiert werden. Neben der höheren Lichtausbeute und dem höheren Wiederverkaufswert, verleihen sie dem Seat Ibiza darüber hinaus ein markanteres Gesicht mit einem geschärften Blick und einer unverwechselbaren Signatur.

So konnten wir immer wieder feststellen, dass der Kleine in puncto Überholprestige den Großen oftmals in nichts nachsteht. Scheinbar schätzt man ihn öfter als einen womöglich nicht zu Scherzen aufgelegten Leon FR oder Cupra ein und räumt präventiv das Feld. An dieser Stelle machte sich die Maximierung der Kleinwagenbreite und das bullig gezeichnete Design ebenfalls verlässlich bemerkbar.

Für die Tour an kalten Wintertagen wurde unserem Testkandidaten ein Winterpaket für 360 Euro hinzugebucht. Dieses umfasst eine zweistufige Sitzheizung der vorderen Plätze, beheizte Scheibenwaschdüsen und einen in der Höhe verstellbaren Beifahrersitz. Die Heizfunktion überzeugte vom ersten Moment an und bot eine schnell aufflammende, wohlige Wärme, sobald man vom Hof gefahren ist.

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Ausstattung, Motoren und Preise des Seat Ibiza

In puncto Ausstattung wurde beim Testwagen in der XCELLENCE-Variante nicht mit Details gegeizt. Dieser Ausstattungslevel vermag es besonders, das positive Fahrerlebnis auf der Langstrecke und den Komfort im Alltag enorm zu erhöhen.

 

  • Ibiza – Basismodell mit sechs Airbags, Reifenkontrollanzeige, Bordcomputer, Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung ab 12.490 Euro
  • REFERENCE zusätzlich mit Lichtsensor und Berganfahrassistent ab 14.240 Euro
  • STYLE zusätzlich mit Media-System „Touch Colour“, LED-Tagfahrlicht, Bluetooth-Schnittstelle mit integrierter Freisprechanlage und Audio-Streaming sowie 15“-Leichtmetallrädern „Enjoy“ ab 16.190 Euro
  • Topausstattung XCELLENCE mit 8-Zoll-Media-System „Plus“, optionalen Voll-LED-Scheinwerfern, Ultraschall-Einparkhilfe für hinten und unter anderem dem schlüssellosen Schließ- und Startsystem „Kessy“ ab 17.790 Euro
  • Darüber hinaus bietet die zweite Topvariante FR zum Startpreis von 18.790 Euro noch die Klimaautomatik „Climatronic“ und optionale 18-Zoll-Leichtmetallräder im „Performance“ Design

 

Die Motorenpalette ist konzerntypisch umfangreich und bietet jedem Geschmack und Einsatzgebiet ein passendes Aggregat. Und dies nun auch in Kombination mit einem Erdgasantrieb. Dabei sind alle Ibiza-Modelle Fronttriebler.

 

Seat Ibiza Motor
Das 1-Liter-Triebwerk steht „gut im Futter“ und zeigt sich äußerst motiviert

 

  • Der Benzin-Basismotor MPI Start & Stop leistet 55 kW (75 PS) und kommt in Kombination mit einem 5-Gang Schaltgetriebe
  • Der Benziner EcoTSI Start & Stop offeriert 70 kW (95 PS) und übersetzt wird auch mit einem 5-Gang Schaltgetriebe
  • Unser Test-Ibiza hat den Benziner EcoTSI Start & Stop mit 85 kW (115 PS) unter der Haube, der wahlweise mittels 6-Gang Schaltgetriebe oder 7-Gang DSG übersetzt
  • Die Erdgas-Variante: der TGI Start & Stop mit 66 kW (90 PS) kommt mit einem 5-Gang Schaltgetriebe
  • Der kleine Diesel ist der 1.6 TDI Start & Stop mit 59 kW (80 PS) und 5-Gang Schaltgetriebe
  • Der stärkere Diesel 1.6 TDI Start & Stop offeriert 70 kW (95 PS) und kann wahlweise mit einem 5-Gang Schaltgetriebe oder einem 7-Gang DSG kombiniert werden
  • Der Topdiesel 1.6 TDI Start & Stop leistet 85 kW (115 PS) und kommt mit einem 6-Gang Schaltgetriebe

Bereits ab den ersten gefahrenen Metern war schnell klar, dass sich der Kleine feurig präsentiert und der dreizylindrige Antrieb weder Mehrleistung noch einen weiteren Brennraum vermissen lässt. Auf zur Testfahrt.

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Motorisierung & Fahreigenschaften – El temperamento

Angetrieben wird der kleine Seat Ibiza von einem 1.0-Liter-Dreizylinder mit 115 PS und einem maximalen Drehmoment von 200 Newtonmetern. Da das Drehmoment ab 2.000 und bis 3.500 Umdrehungen in Gänze zur Verfügung steht, neigt der sportlich ambitionierte Fahrer dazu, sich in diesem Drehzahlbereich aufzuhalten, um den Spanier adäquat voranzutreiben. Und hier wären wir beim Kern – das Temperament entfaltet sich spürbar, jedoch nahezu immer recht leise. Der dreizylindrige Kapellmeister lässt seine Arbeitstakte nie penetrant bis zum Fahrer durchdringen. Auch dann nicht, wenn dieser sich in einer Motorschall absorbierenden Wolke aus bassig-wummerndem beats-Sounds befindet.

 

Seat Ibiza Heck
Immer in Spiellaune – sowohl auf der Bahn als auch in der City

 

In den urbanen Gefilden erwies sich der Flitzer als erstaunlich flink und wendig. Einparkvorgänge sind eine seiner leichtesten Übungen und enge Parkhäuser mehr Spiel- als Arbeitsplatz. Die gute Rundumsicht trägt hierzu genauso bei wie die Parksensoren für vorne und hinten, die durch die Rückfahrkamera ergänzt werden. Narrensicher lässt sich der Ibiza durch die Gassen zirkeln und wird dabei vielerorts von Passanten beobachtet, die den Neuen augenscheinlich nicht unbedingt auf Anhieb als Ibiza identifizieren können.

Besonders in der City bewies das optionale SEAT Drive Profile seine Nützlichkeit. Erstmals kann im Seat Ibiza das Fahrverhalten nach Wunsch konfiguriert werden, im Vorgängermodell stand hier lediglich eine Sporttaste zur Verfügung. Neben den voreingestellten Profilen Eco, Normal und Sport steht zusätzlich ein individueller Modus zur Verfügung. Mit diesem passt der Fahrer das Ansprechverhalten von Motor, Lenkung, Fahrwerk, ACC und Klimaanlage nach seinen Wünschen an. Besonders der Sport-Modus bereitete Freude und ließ den Kleinen antreten wie einen heißblütigen Andalusierhengst, der sich beim Anblick der Nebenbuhler auf die Hinterbeine stellt und bei rasanten Ampelstarts mit den Vorderhufen scharrt.

Sowohl beim Cruisen auf der Landstraße als auch auf der Autobahn sind kaum nennenswerte Komfortunterschiede zu den größeren und schwereren Modellgeschwistern zu verzeichnen. Dank des ACC, das bis zum Topspeed verfügbar bleibt und dank eines lang übersetzten sechsten Gangs kann man mit verhältnismäßig niedrigen Drehzahlen entspannt viele Kilometer abspulen. Dabei beschleunigt der Kleine in 9,3 Sekunden auf 100 km/h und zeigt eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von über 190 km/h. So mauserte sich der Ibiza in unserer Redaktion zum beliebten Cruiser für Tagestrips an nahgelegene und auch fernere Orte.

 

Seat Ibiza Verbrauch
Langzeitverbrauch über fast 4000 Kilometer: 7,6 Liter

 

Auch bei Fahrten zwischen Richtgeschwindigkeit und Topspeed zeigte der Seat Ibiza nie einen Hang zur Unruhe. Der Kleinwagen verhält sich absolut spurtreu und zeigt keinerlei Affinität zum Aufschaukeln, ohne seine kleinwagentypische, leichtfüßige Charakteristik zu verlieren. Diese Mischung aus sportiver Straßenlage, einem motivierten Ansprechverhalten und seiner Leichtigkeit überzeugen sicherlich auch versierte Fahrer höheren Alters.

Den angegebenen Durchnittsverbrauch von 4,7 Litern konnten wir nicht erreichen. Im Testzeitraum ergab sich ein Wert von 5,8 Litern, sodass dem Spanier keine Trinkerallüren nachgesagt werden können. Packt man den Stier aber mal so richtig bei den Hörnern, dann prangt auch gerne mal eine acht auf der Anzeige. Lässt man es ruhiger angehen, sind fünf Liter problemlos möglich.

 

Seat Ibiza Bremsen
Bedingungslos verlässlich – die Bremsanlage unter schicken Felgen

 

Auch bei rasanter Fahrt ist auf die Bremsanlage Verlass, welche die Scheiben vorne und hinten mit Gewalt in die Zangen nimmt und keine Probleme mit dem geringen Fahrzeuggewicht zu haben scheint.

Resümierend kann man sagen, dass der 1.0 EcoTSI ausgesprochen gut mit dem Ibiza harmoniert und dem Kleinwagen vorbehaltlos ein Multitalent für Kurz- und Langstrecke zugesprochen werden kann.  Zeit, ein Fazit zu ziehen.

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Fazit – La vida es Ibiza

Der Seat Ibiza der aktuellen Generation präsentiert sich so erwachsen wie nie zuvor, ist ein mehrfacher Preisträger bei Wettbewerben wie dem Reddot Designaward und hat dabei insbesondere optisch fast alle Kleinwagen-Attitüden ad Acta gelegt. Dabei erwies sich das spanische Kleintier in unserem Test als durchweg stilvoller Begleiter mit Hang zum Auffallen. Und das trotz seines schlicht-weißen Lackkleids, das in der Eyecatcher-Farbvariante Mystic in puncto Auffälligkeit um ein Vielfaches gesteigert werden dürfte.

 

Seat Ibiza Exterieur
Spaßgarantie auf vier Rädern – der neue Seat Ibiza

 

In seiner neuesten Auflage trägt der Ibiza mehr spanische Gene denn je in sich und kann als wahre, ernstgemeinte automobile Kampfansage an seine direkten Konkurrenten verstanden werden.

Mit einem Testwagenpreis von gut 26.000 Euro ist der Ibiza sicherlich kein Schnäppchen, wohl aber eines von dem Typus an Fahrzeugen, die auch über die nächsten Jahre hinweg eine gute Figur machen werden.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Konkurrenz: VW Polo, Ford Fiesta, Peugeot 208, Kia Rio, Opel Corsa, Renault Clio

 

Technische Daten: Seat Ibiza XCELLENCE
Länge x Breite x Höhe (m): 4,06 x 1,78 x 1,44
Motor:  Benziner
Leistung: 84 kW (114 PS)Hubraum: 999 ccm
Max. Drehmoment: 200 Nm bei 2.000-3.500 rpm
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb: Frontantrieb
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,7 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 108 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,3 Sekunden
Leergewicht: 1.140kg
Laderaumvolumen: 355 Liter (1.165 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)
Kraftstofftank: ungefähr 40 Liter
Grundpreis: ab 19.690 Euro
Testwagenpreis: 26.584 Euro

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