Der Skoda Fabia feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Der Nachfolger des Felicia schart immer mehr Interessenten um sich und beweist seit Anbeginn eine sich stetig weiter etablierende Fangemeinde.
Ein Grund mehr, das Facelift der dritten Generation einem ausgiebigen Test zu unterziehen.
Um alle Ausstattungsumfänge adäquat beleuchten zu können, stand uns die sportliche Monte Carlo Version mit 110-PS-Dreizylinder und Sechsgang-Schaltgetriebe für das Erstellen eines entsprechenden Fahrberichts zur Verfügung.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Sicherheit
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Leichtes Makeup
Das Facelift des Skoda Fabia fiel optisch recht dezent aus. Doch weniger ist bekanntlich oftmals mehr, sodass diese leichten Modifizierungen ihm eine zeitgemäße Note verleihen können, welche auch bei pragmatisch orientierter Kundschaft nicht auf Antipathie stoßen dürfte.

Die modifizierte Front zeigt eine etwas spitzer verlaufende Nase durch den neu gestalteten, etwas markanter erscheinenden Kühlergrill, während die Scheinwerfer fließend integriert wurden und rundere Züge zeigen als noch beim Vorgängermodell. Besagte Scheinwerfer besitzen nun serienmäßig ein LED-Tagfahrlicht und als Option stehen nun auch moderne Voll-LED-Scheinwerfer zur Verfügung.

In der Seitenperspektive gibt es wenig neues zu berichten. Das Facelift wirkt nach wie vor kantig, mit einer zurückhaltenden Nuance Dynamik, wodurch dem Betrachter eine wiederum nüchterne, zeitlose Kleinwagensilhouette offeriert wird. Lediglich unter Zuhilfenahme der optional erhältlichen Leichtmetallräder, kann man den kleinen Tschechen entsprechend personalisieren.

Am Heck des Skoda Fabia zeigen die Rückleuchten durch ein neues Innenleben eine andere, modernere Signatur. Ein dezent geänderter Heckdiffusor gehört ebenso zum Rahmen des Facelifts. Auf einen ersten, raschen Blick ähnelt der Fabia von hinten nun auch noch ein bisschen mehr dem Skoda Rapid.
Interieur – Schick dank Monte Carlo
Eine der wichtigsten und auch auffälligsten Neuerungen im Innenraum des Skoda Fabia ist der 6,5-Zoll-Touchscreen, der im Falle unseres Testfahrzeugs auch über eine Navigationsfunktion verfügt. Nachteil ist hier, dass bei ungünstigem Lichteinfall viele Blendeffekte auf dem Screen wiedergegeben werden. Einer der Gründe hierfür ist auch das riesige Panoramadach, welches zwar nicht geöffnet werden kann, aber durch die riesige Glasfläche für eine lückenlose Lichtflutung sorgt.
Als Monte-Carlo-Version besitzt der Skoda Fabia viele schicke Applikationen wie beispielsweise ein erstklassiges, unten abgeflachtes Lenkrad mit perforiertem Bezug des Lenkradkranzes, der mit roten Akzentnähten sogar sportive Kontraste zu setzen vermag. Dekor im Karbonlook lässt dem Kleinwagen gar einen Hauch Motorsportfeeling angedeihen.
Die Sitze besitzen vorne einen unerwartet hohen Seitenhalt und wirken komfortabel, was jeden Trip im Skoda Fabia sehr angenehm verlaufen lässt.
Jungen Familien darf an dieser Stelle der Skoda Fabia Combi angeraten werden, da dieser einen Kinderwagen einfacher verstauen lässt als der normale Fünftürer. Dieser ist nur rund 600 Euro teurer und bietet unglaubliche 530 Liter Kofferraum und dies ohne Reduzierung der Sitzplätze. Allerdings ist dieser Kombi derzeit ein Exot, lediglich der Renault Clio Grandtour kann mit einer ähnlichen Karosserieform dienen. Weder wird der Polo als Variant angeboten, noch ist ein Nachfolger des Seat Ibiza ST in Sicht.
Der Kofferraum des getesteten Fünftürers fasst für einen Kleinwagen ebenfalls respektable 330 Liter und lässt sich mit wenigen Handgriffen auf 1.324 Liter erweitern.
Motor & Fahreigenschaften – Team Dreier
Als Antrieb fungierte in unserem Testwagen ein 1.0 TSI Dreizylinder mit 110 PS. Dieses Aggregat bildet gleichzeitig die Topmotorisierung des kleinen Tschechen.
Von Anbeginn fiel auf, dass der Benziner überraschend kultiviert zu Werke ging und nur bei sportlicher Fahrweise seinen typisch rauen Dreizylinderklang bis zu den Passagieren vordringen ließ. Dies deutet auf eine überdurchschnittliche Dämmung hin, was wir später auch auf der Autobahn bemerkten.

Die Leistung des TSI kann sich im Fabia absolut sehen lassen. 110 PS klingt auf dem Papier nicht viel, doch insbesondere im urbanen Bereich zeigte sich der Fabia außerordentlich spritzig und ging mit viel Elan zur Sache.
Aufgrund der überschaubaren Abmessungen kommt hinzu, dass der rund vier Meter lange Kleinwagen in viele Parklücken passt, an denen sich vorher schon ein halbes Dutzend SUVs versucht hatte. Das bedeutet, dass neben viel Platz auch eine hohe Stadttauglichkeit dem Fabia eigen ist.

Das gut abgestimmte Sechsgang-Getriebe besitzt eine hervorragend zum Fahrzeug passende Abstufung, lässt sich tadellos schalten und generiert eine Menge Spaß. Wem das automatische Sortieren der Gänge mehr liegt, dem steht optional ein DSG-Getriebe zur Verfügung, welches allerdings ausschließlich mit dieser hier getesteten Topmotorisierung zu haben ist. Wir finden jedoch – und dies möge man uns Aufgrund dieser subjektiven Betrachtungsweise verzeihen – dass das manuelle Getriebe besser zu diesem spritzigen Fabia passt.

Spätestens abseits der Ortschaften und Ballungsgebiete dürfen die 110 PS dann von der Leine gelassen werden und durch freudiges Hochdrehen wird ein Vortrieb gewährleistet, der für einen Kleinwagen beachtenswert ausfällt. Überholmanöver und zackiges Hochbeschleunigen sind schnell erledigt und in kurvigen Passagen hält sich der Kleinwagen wacker.
Der Wunsch nach mehr Leistung wird hier überaus selten erweckt. Wenngleich es im direkten Vergleich zu einem VW Polo oder Seat Ibiza Unterschiede bei arg sportlicher Behandlung gibt. Hier kann und möchte der Fabia nicht der Sportler sein, sondern quittiert allzu dynamische Fahrweisen mit Untersteuern und schiebt im Grenzbereich entsprechend leicht über die Vorderräder, bevor das ESP mit Vehemenz den Schlussstrich zieht.

Auf der Autobahn zeigt der Skoda Fabia eine angenehme Laufruhe und einem angemessenen Lautstärkepegel im Innenraum, was wiederum einer gut organisierten Dämmung zu verdanken ist. Bei Tempo 100 liegen im sechsten Gang knapp 2.000 Touren an.
Bis ungefähr 150 km/h ist der Vortrieb spürbar, lässt dann bis zirka 180 Stundenkilometer zunehmend nach. Doch auch längere Strecken sind mit dem Skoda Fabia kein Problem.

Der Verbrauch richtete sich wie erwartet stark nach der Fahrweise und lag im Testzeitraum im Gesamtdurchschnitt bei 7,8 Litern. Auf unserer Verbrauchsrunde konnten wir einen Minimalwert von 5,4 Liter erzielen und Vollgasfahrten auf der Autobahn wurden auch mal mit 11,3 Litern quittiert.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
In diesem Kapitel zeigt das Facelift des Skoda Fabia diverse Upgrades und erhielt Features aus dem Markenportfolio, die wir allesamt als großen Vorteil begrüßen konnten.
Die wohl größte Änderung ist das lang erwartete Update in Bezug auf die Lichtanlage des neuen Fabia. Weder beim Vorfacelift, noch bei der Vorgängergeneration gab es die Möglichkeit, auf Xenon- oder LED-Scheinwerfer aufrüsten zu können, was bei nicht wenigen Kunden auf Unmut stieß und den Fabia schlicht durch das persönliche Raster fallen ließ. Ausschließlich die erste Generation des tschechischen Kleinwagens gab es auf Wunsch mit Xenonlicht — allerdings nur in der Funktion des Abblendlichts. Dies ist nun vorbei.

Denn mit der Modellpflege gibt es optional Voll-LED-Scheinwerfer für den Skoda Fabia. In unseren Testszenarien entpuppten sich diese Scheinwerfer als enormer Sicherheitsgewinn für Fahrten bei Nacht. Der breite, angenehm helle Lichtteppich mit tageslichtähnlicher Farbtemperatur taucht einen großen Bereich vor dem Fahrzeug in emittierte Photonen, deren Reichweite nur noch von dem LED-Fernlicht übertroffen wurde. Letzteres beeindruckt mit einem sehr hellen und weitreichenden Lichttunnel, der auch bei Autobahnfahrten für genügend Reaktionsräume sorgen konnte.

Im direkten Vergleich zu den LED-Scheinwerfern des VW Polo zeigten sich die des Fabia absolut ebenbürtig und stellen daher eine ganz klare Empfehlung der Redaktion dar. In den 720 Euro Aufpreis ist zudem ein sehr intensiv ausleuchtendes, in den Hauptscheinwerfern integriertes Abbiegelicht enthalten.
Für weitere 310 Euro gibt es einen Fernlichtassistenten, der im Test seinen Aufgaben gewissenhaft und zuverlässig nachging. Im Testwagen gab es zusätzlich noch einen Licht- und Regensensor sowie einen automatisch abblendenden Innenspiegel.

Neu mit dem Facelift einhergehend ist auch der Spurwechsel-Assistent. Dieser warnte im Test zuverlässig und frühzeitig vor Fahrzeugen im toten Winkel. Die gleiche Zuverlässigkeit konnten wir dem ebenfalls neuen Querverkehrswarner attestieren, der im Alltagstest alle passierenden Fahrzeuge und sogar Fahrradfahrer erkannte.
Darüber hinaus bietet Skoda für den Fabia einen adaptiven Tempomaten an, welcher dem Fahrer bis 160 km/h zur Verfügung steht und in der Praxis mit einer flüssigen, sehr angenehmen Abstandsregulierung auffiel.

Als absolut hilfreich erwies sich übrigens auch die 240 Euro teure Rückfahrkamera samt kleiner Waschdüse, die stets für freie Sicht nach hinten sorgte. Dieses kleine Gimmick der eigenen Miniwaschanlage zeugt wieder gänzlich davon, dass der Slogan „Simply Clever“ bei Skoda eben nicht nur ein Slogan ist.
Varianten und Preise des Skoda Fabia
Den Fabia gibt es in vier Ausstattungsvarianten: Active, Ambition, Style und Monte Carlo. Als Motoren stehen vier verschiedene Varianten zur Verfügung, die je nach Modell und Ausstattung verfügbar sind.
- Der 1.0 MPI ist ein Dreizylinder Ottosaugmotor mit Multipointeinspritzung, der mit 60 und 75 PS angeboten wird.
- Der auch im Testwagen werkelnde 1.0 TSI ist ein Dreizylinder Ottomotor mit Turbolader, den es mit 95 und 110 PS gibt.
Einen Diesel gibt es nicht mehr. Alle Motoren erhalten ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe, außer der stärkste TSI, den man serienmäßig mit der Sechsgangschaltung oder optional mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG erhält.

Die Ausstattungslevel:
Fabia – Das Einstiegsmodell kostet als „Active“ ab 13.090 Euro und besitzt unter anderem einen Bordcomputer, das Musiksystem Swing mit vier Lautsprechern, eine Reifendrucküberwachung und LED-Tagfahrlicht.
Als Ambition gibt es zusätzlich einen Tempomaten, das Skoda Surround-Soundsystem, Klimaanlage, elektrische und beheizte Außenspiegel und eine geteilt umklappbare Rückenlehne ab 14.990 Euro.
Als Style werden 16.980 Euro verlangt und man erhält on top unter anderem einen Fahrlichtassistenten, Bluetooth Freisprecheinrichtung, Smartlink+, Multifunktionslenkrad, Sitzheizung vorne und 15-Zoll-Räder.
Das Monte Carlo Modell kostet ab 18.990 Euro und bietet darüber hinaus eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorne, ein Panoramaglasdach, LED-Scheinwerfer, 16-Zoll-Räder, Dekor in Carbon-Optik, ein Sportlederlenkrad und vieles mehr.
Aktuell werden zwei Sondermodelle angeboten:
- Fabia Cool Plus besitzt Klimaanlage, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Skoda Surround-Soundanlage und einiges mehr zu einem Preisvorteil bis zu 2.540 Euro zu einem vergleichbar ausgestatteten Fabia. Der Einstieg beginnt bei 13.290 Euro.
- Der Fabia Soleil hat eine noch üppigere Ausstattung, die beispielsweise aus Frontradarassistenten, Klimaautomatik und Leichtmetallfelgen besteht. Der Preisvorteil beträgt hier bis zu 3.300 Euro. Das Sondermodell startet bei 16.090 Euro.
Fazit – Erfolgreiche Modellpflege
Das Skoda Fabia Facelift erwies sich in unserem Test nicht allein als Pragmatiker, sondern vielmehr als ausgereifter Kleinwagen mit vielen Facetten und cleveren Lösungen. Das Styling wirkt zwar nicht so dynamisch wie das eines Seat Ibiza und die Ausstattungsoptionen sind nicht so umfangreich wie die, des neuen Polo, doch genau dazwischen schließt der Skoda Fabia eine Lücke. Nur eines kann er nicht mehr bieten: Dieselantriebe. Wer einen Selbstzünder möchte, kann einen solchen noch beim Seat Ibiza oder dem VW Polo finden – noch.

Zusammengefasst merzt das Facelift alle einstigen Schwachstellen des kleinen Tschechen gekonnt aus und garantiert einen modernen, gleichermaßen schicken wie nützlichen Begleiter für die City und abseits davon. Somit ist die Modellpflege als echter Erfolg zu betrachten.
Text / Fotos: NewCarz
Technische Daten: Skoda Fabia Monte Carlo 1.0 TSI
Farbe: Rallye Grün Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,00 x 1,73 x 1,47
Radstand in mm: 2.470
Antrieb: Dreizylinder Ottomotor mit Abgasturbolader
Leistung: 81 kW (110 PS) bei 5.000 rpm
Hubraum: 999 ccm
Max. Drehmoment: 200 Nm bei 2.000 rpm
Getriebe: manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Front
Verbrauch kombiniert (WLTP-Norm): 5,7 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,8 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 129 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-Temp
Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,5 sec
Leergewicht: 1.132 kg
Kofferraumvolumen in Liter: 330 (1.324 bei umgeklappten Rückenlehnen)
Anhängelast maximal: 1.200 kg
Kraftstofftank: 45 Liter
Kraftstoffart: Benzin ab 95 Oktan
Neupreis des Testwagens: 26.313,98 Euro (Basispreis ab 13.090 Euro)

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.