Mit moderner Hybridtechnik und ausgemachten Kraftreserven rollt der Volvo V90 T8 Twin Engine auf unser Testgelände – bereit für ein umfangreiches Testszenario.
Seit knapp einem Jahr gibt es den skandinavischen Kombi als Plugin-Hybrid zu kaufen. Nachdem wir die Premiere des größten schwedischen Kombis bereits im Rahmen eines Erstkontakts auf den Zahn fühlten, wird es nun Zeit für einen genauen Test des Topmodells – dem Volvo V90 T8 Twin Engine.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Hybridantrieb
- Assistenz, Sicherheit, Komfort
- Varianten und Preise
- Garantie und Service
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Nordische Eleganz
Eines muss man Volvo lassen: Gerade die Kombis verlieren trotz stetiger Evolution nichts von ihrer Authentizität und behalten immer zumindest eine Spur ihrer seit Jahrzehnten etablierten Erscheinung. So bleibt auch der V90 optisch genau der Typ von Kombi, dem man in den 90ern nachsagte, dass dieser unverwüstlich, verlässlich und fast unzerstörbar ist. Aber:
Schnöde, kantige Designelemente vergangener Modelle sind endgültig Geschichte, stattdessen bietet der neue Volvo V90 ein Dress aus flüssigen Linien und dezenten Konturierungen, die jedem Konventionsliebhaber die Argumentationskette zerstören dürfte. Dennoch immer den Wurzeln treu bleibend, wird dem neuen Kombi nun in dezentem Maße eine Spur Extravaganz sowie eine athletischer wirkende Struktur und sichtbare Aerodynamik zuteil.
Und dies unterscheidet ihn wiederum deutlich von all seinen Vorgängern. Der Blick ist dank Thors Hammer geradlinig und bestimmt, der Auftritt breit und ein bisschen ungestüm. Die Seitenpartie zeigt deutlich, dass der V90 relativ flach gehalten wurde, aber nicht geduckt wirkt.
Das Gesamtkonzept wird vor allem durch das markante Heck deutlich. Hier haben es die Designer geschafft, die markentypischen Leuchten in die Neuzeit zu transportieren, mit LEDs zu bestücken und dennoch die Tradition aufrechtzuerhalten, was nahezu jedem Volvo-Kenner und –Liebhaber gefallen dürfte.
Die Farbauswahl weckt mit ihrer erwachsenen Zurückhaltung, einem leichten Metallic-Schimmer und der gedeckten, dunklen Graublaunuance Assoziationen an Denim Jeans. Diese Farbe ist tatsächlich sehr unique und geheimnisvoll, da sie keine Strahlkraft erzeugt, aber dennoch metallisch schimmert.
Genauso gediegen und ausgewählt ist die üppige Farbauslese für den Volvo V90. Vom strahlend schönen Luminous Sand Metallic über Bronze bis zum Electric Silver Metallic und vielen weiteren, wird eine Auswahl spezieller und einzigartiger Farben angeboten.
Interieur – Scandinavian Business Class
Nach einem recht tiefen Einstieg auf den Pilotensitz des großen Schweden, hält man für Sekunden erst einmal inne, um die Vielzahl der Eindrücke auf alle Sinne wirken lassen zu können. Der gesamte Innenraum des Volvo V90 T8 Twin Engine verströmt eine angenehme, warme und zugleich auch kühlende Atmosphäre.
Möglich wird dieses interessante wie belebende Zusammenspiel durch den üppigen Einsatz sehr hochwertig anmutender Materialien, wie das Holzdekor, dessen feine naturbelassene Maserung mit dem kastanienbrauen Leder harmoniert und dem Interieur die gewisse Loungeatmosphäre verleiht.
Der Innenraum des Volvos sieht nicht nur hochwertig aus, er duftet auch so. Die feinen Nappaleder-Sitze zeigen sich sehr bequem und erwiesen sich als absolut langstreckentauglich. Während der Seitenhalt vorne in Ordnung geht, könnte derweil hinten noch eine Spur optimiert werden.
Besonders ansprechend wirken auch die beleuchteten Einstiegsleisten und Liebe zum Detail zeigen die Schwedenflaggen an den Sitzpolstern sowie stylische Drehregler in der Mittelkonsole und den Lüftungsdüsen mit geriffelten Oberflächen. Derartige Nuancen sind es, welche den sympathischen nordischen Charme ausmachen und den Volvo von der Konkurrenz letztlich im Detail unterscheidet.
Wenn man einen Blick auf die Produktpalette des Herstellers wirft, erkennt man deren Konzept, bewährte Materialien und konventionelle Gegenstände mit gewagter Bearbeitung zu etwas Einzigartigem zu erheben. Das macht ein gutes, modernes Design abseits des Mainstreams aus – und deshalb passt auch die skulpturenhafte Kuppel des bei Dunkelheit illuminierten Wahlhebels aus Kristallglas so hervorragend in das Konzept des Volvos.
Volvotypische Charakteristika wie ein rahmenloser Innenspiegel oder der mittig platzierte, aufrechtstehende Touchscreen holen den Volvo V90 T8 Twin Engine endgültig in das CI-gerechte Genkonzept des Innenraumdesigns von Volvo.
Auch die anthrazitfarbene Instrumententafel mit dem typischen Volvo-Multifunktionslenkrad davor reihen sich lückenlos in das stimmige und edel wirkende Gesamtbild des Schwedenkombis. Kein wuchtiger Auftritt dieser Front, kein Festungscharakter, dafür ein ausgesprochen luftiges, großzügiges Raumgefühl – mit Sicherheit auch dem opulent dimensionierten Panoramaglasdach geschuldet – offenbart sich den Insassen, welche sich zudem an einer überdurchschnittlichen Rundumsicht erfreuen können.
Auf den Rücksitzen staunen Platznehmende über die großzügige Beinfreiheit und selbst großgewachsene Zeitgenossen müssen sich nicht darum sorgen, mit ihrem Haupt unerwünschten Kontakt mit dem Dachhimmel aufnehmen zu müssen.
Motorisierung und Fahreigenschaften – Thors Hammerschwung
Wollen wir gleich zu Beginn mit der Tür ins Haus fallen? Okay. Dieses Plugin-Hybridkonzept überzeugte uns – Punkt. Nun, vielleicht bedarf es doch der einen oder anderen Erklärung und Erläuterung, wie wir zu diesem Urteil kamen.
Die Kombination aus dem bei Volvo stärksten Zweiliter-Vierzylinder mit Turbolader und Kompressoraufladung sowie dem Elektroantrieb erweist sich als bärenstark und zudem äußerst harmonisierend. 320 PS steuert der Benziner bei und wuchtet diese auf die Vorderachse, der Elektroantrieb liefert nochmals 87 PS, die der Hinterachse vorbehalten bleiben. Zusammen ergibt das laut Volvo eine Systemleistung von 407 PS und einem geteilten Allradantrieb.
Übrigens wird es alsbald eine kleine Änderung der Leistungsdaten geben. Zur Absicherung der Erfüllung zukünftiger Emissionsauflagen gehen wir davon aus, dass die Leistungswerte um eine Nuance nach unten korrigiert werden.
Die Leistungsentfaltung im Volvo V90 T8 Twin Engine zeigt sich gelinde gesagt erhaben. Vor allem im Sportmodus – einer von insgesamt sechs Fahrmodi – kommt jeder sportlich ambitionierte Fahrer auf seine Kosten. Der Abstand zur reinrassigen Sportkombi ist allzu ausgeprägt, aber vorhanden – zum Glück!
Denn so bewahrt sich der Schwedenkombi auch in der Topmotorisierung seinen ursprünglichen Charakter eines universell einsetzbaren und komfortablen Allzweckkombis. Der E-Allradantrieb zeigte in der Praxis in der ein oder anderen Situation ein etwas inhomogenes Verhalten, was man von einem konventionellen permanenten Allradler so nicht kennt.
Eine permanente Kraftaufteilung auf alle vier Räder ermöglicht zwar die AWD-Taste, doch spürt man bei forcierter Fahrweise deutlich die beiden unterschiedlichen Systeme in ihrer doch jeweils eigenen Charakteristik über die entsprechende Achse herfallen.
Im alltäglichen Einsatz wird dies aber so gut wie nie von Belang sein und der Traktionsvorteil eindeutig überwiegen. Zusätzlich zum permanentem Allrad, bietet der AWD-Fahrmodus auch eine Offroadfunktion, die bis maximal 20 km/h beim Durchfahren widriger Untergründe helfen soll. Wir haben das nicht ausprobiert. Es bleibt dabei auch die Frage, ob man überhaupt auf die Idee kommt, mit einem solchen schicken Premium-Kombi abseits befestigter Pisten fahren zu wollen.
Eine der vier Fahrmodi beinhaltet das Pure Eco Drive, welches bis maximal 125 km/h das rein elektrische Fortbewegen ermöglicht. Dazu später mehr.
Alles in allem bewahrt der Volvo V90 T8 Twin Engine jedoch sein ausgesprochen neutrales Fahrverhalten. Der E-Motor wurde über der Hinterachse und die Akkus mittig im Fahrzeugboden angebracht, was zu einer satten Straßenlage und einer ausgezeichneten Gewichtsverteilung führt, die mit einem niedrigen Masseschwerpunkt einhergeht.
Eine feedbackfreudige Lenkung plus ein handlich wirkendes Einlenkverhalten zeigte im Zusammenspiel mit einer neutralen und leicht straffen Abstimmung sowie einer exakt dosierbaren und kraftvollen Bremsanlage ein passendes Gesamtkonzept, mit dem man allen alltäglichen Gegebenheiten mit absoluter Souveränität gegenübersteht.
Nicht zu vergessen, die ausgereifte Zwillingsmotorisierung, der wir an dieser Stelle ein eigenes Kapitel widmen.
Hybridtechnik in kraftvoller Interpretation
Als Vollhybrid beherrscht der Volvo V90 T8 Twin Engine natürlich auch das rein elektrische Fahren. Der Clou: Per einfachem Buttonklick im Menü funktioniert das im Volvo in der Praxis außerordentlich gut.
Lautlos vom Hof rollen ist überhaupt kein Problem mit diesem Schweden, genauso wie das nächtliche Ankommen auf einem hellhörigen Innenhof im Wohnpark. Und während der Fahrer stets den Leistungsmesser vor sich hat, welcher anzeigt, wann der Verbrenner zugeschaltet wird, entsteht der Eindruck von subtiler Noblesse, die man vor allem bei ausgeschalteter Musik erleben darf.
Das entspannte Gleiten im EV-Modus scheint im Volvo eher eine Belohnung als eine Aufgabe zu sein – stoisch und mit friedlichem Gemüt erschleicht sich der Volvo V90 T8 Twin Engine problemlos die Kilometer durch die Stadt oder über Land. Dass dabei stets die Reichweite im Blick bleibt, ist eigentlich unsinnig, aber der Fahrer gewinnt zunehmend Gefallen am elektrischen Vorankommen, sodass sich zwischen dem Volvo und dem Piloten eine Art „Green Game“ entwickelt, was zum einen der Umwelt dienlich ist und zum anderen mit deutlich reduzierten Kraftstoffkosten belohnt wird.
Hervorzuheben ist dabei auch, dass der EV-Modus nicht gleich bei jeder etwas stärkeren Bedienung des Gaspedals den Verbrenner hinzuschaltet. Volvo verspricht rein elektrisch angetrieben eine theoretische Reichweite von 50 Kilometer bei vollgeladenen Akkus. Wir haben im Test einmal 33 Kilometer und einmal 42 Kilometer geschafft, was einem Durchschnitt von 37,5 Kilometern entspricht.
Ebenso erfreulich ist, dass man den aktuellen Ladezustand der Akkus per Knopfdruck „einfrieren“ und dadurch die gespeicherte Energie für später aufheben kann, beispielsweise zum geräuscharmen Durchfahren einer Ortschaft oder zum Verlassen des Parkplatzes in den Nachtstunden.
Auch kann man zu diesem Zweck die gegebenenfalls leeren Akkus bereits während der Fahrt bis zu 50 Prozent der Speicherkapazität über den Verbrennungsmotor aufladen – dies gelingt ebenso per Bedienung des entsprechenden Buttons. Logischerweise steigt in dieser Zeit der Durchschnittsverbrauch deutlich an, da der Benziner neben dem Vortrieb auch das Laden der Stromspeicher übernehmen muss.
Daher ist es empfehlenswerter, das Laden an der heimischen Steckdose oder einer der öffentlichen Ladesäulen vorzunehmen. Im Test dauerte das Aufladen mit dem mitgelieferten Ladekabel mit herkömmlichen 230-Volt-Anschluss allerdings ziemlich lange. Bei einem Ladezustand von 25 Prozent, mussten wir knapp sechs Stunden bis zum vollständig aufgeladenen Akku warten.
Hier empfiehlt sich ein Blick in das Zubehörregister von Volvo, in dem auch Schnellladekabel mit Typ 2 Steckeranschluss angeboten werden, die den Ladevorgang erheblich verkürzen können. Man kann diesen Kabeltyp auch direkt bei der Fahrzeugbestellung alternativ zum 230-Volt-Kabel auswählen.
Absolute Spitzenklasse ist das fast vollkommen unmerkliche Zusammenspiel der beiden Antriebe im Alltag. Auch dank der seidenweich schaltenden 8-Gang-Automatik Geartronic spürt der Fahrer und die Insassen so gut wie gar nichts vom Wechsel oder der Kombination der beiden Antriebe. Dies ist Volvo überaus gut gelungen.
Es sollte allerdings klar sein, dass diese Interpretation des Hybridantriebs nicht die absolute Reduktion von Verbrauchswerten im Fokus hat. Zweifelsohne lassen sich durch diese Antriebskombination diverse Einsparungen erzielen und wer regelmäßig an der Ladesäule nachlädt, spürt dies auch deutlich.
Doch vielmehr überwiegt der Vorteil in puncto Leistungsentfaltung, bei der die beiden kraftvollen Antriebe dem Schweden ordentlich Beine machen. Beim Verbrauch spiegelt sich dies wie folgt wider:
- Im EV-Modus und mit vollen Akkus gelingen die ersten 30 bis 40 Kilometer ohne die Hilfe des Verbrenners – Kraftstoffverbrauch dabei fast null. Zwischenspurts, Temperaturen deutlich unter null Grad und extreme Steigungen sind dabei zum Großteil ausgeschlossen.
- Etwas längere Strecken mit anfangs gefüllten Akkus, bei moderater Fahrweise und zaghaftem Gasfuß belohnen den Fahrer mit Verbrauchswerten um die sechs Liter.
- Langstrecke mit nicht viel mehr als Richtgeschwindigkeit lassen den Volvo V90 T8 Twin Engine mit um die zehn Liter auf 100 Kilometer auskommen.
- Während des mobilen Ladevorgangs der Akkus per Verbrenner steigt der Verbrauch vorübergehend auf über 12 Liter.
- Landstraße und anfangs genügend Strom in den Akkus lassen den Verbrauch nach 250 Kilometern bei etwa acht Litern ankommen.
- Lässt man den schwedischen Elch so richtig fliegen, verpuffen sogar knapp 14 Liter in den mittels Turbo und Kompressor unter Druck gesetzten Brennräumen. Blickt man jetzt auf die Leistungsdaten, relativiert sich dieser hoch erscheinende Verbrauch fast wieder.
- Im allumfassenden Drittelmix blieb der Schwedenkombi bei reichlich zehn Litern.
Der Geräuschpegel im Volvo V90 T8 Twin Engine zeigt sich insgesamt sehr moderat. Vor allem im rein elektrischen Vortrieb legt der hübsche Kombi einen Flüsterbetrieb an den Tag, welcher die Insassen in Staunen versetzt. Selbst hohe Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h – dann ausschließlich mittels Verbrenner unterwegs – schirmt eine offenkundig gute Dämmung größtenteils vom Innenraum ab.
Durch die allzeit niedrigen Fahrgeräusche ist dagegen etwas anderes aufgefallen: In unserem Testfahrzeug nervte bei schlechten Fahrbahnverhältnissen ein permanentes Quietschgeräusch, welches seine Quelle irgendwo in der Nähe des Lenkrads und dessen Verkleidung zu haben schien.
Assistenz, Sicherheit, Komfort
Auch der Volvo V90 T8 Twin Engine reiht sich nahtlos ein, in die Liga der Fahrzeuge mit außerordentlich beachtenswerter Sicherheitsausstattung – typisch Volvo also. Eine Heerschar an Assistenzsystemen entlastet den Fahrer mit ausgezeichnet agierenden Helferchen und beruhigt zudem die Insassen mit einem passiven Sicherheitsfaktor in höchstem Maße.
Wieder einmal muss man dem adaptiven Tempomaten aus dem Hause Volvo vorbehaltlosen Respekt zollen, der in seiner Funktion jederzeit für flüssige Fahrmanöver sorgt und den Fahrer insbesondere auf längeren Reisen enorm entlastet. Mit Fug und Recht kann man an dieser Stelle behaupten, dass dieses Assistenzsystem aktuell zu einem der besten Fahrhilfen auf dem Markt gehört.
Das von Volvo verwendete Bedienkonzept an sich bedarf wie immer einer kurzen Gewöhnungszeit, dann schafft man es aber, sämtliche Menüs und Hierarchien zielsicher wiederzufinden. Das dynamische Kombiinstrument lieferte blendfrei und hochaufgelöst alle gewünschten Informationen und stellte unter anderem auch mittig die Navigationskarte dar. Ebenso grandios erwies sich das mehrfarbige, gestochen scharf abbildende Headup-Display.
Ein Highlight schlechthin war zu erwartender Weise das Bowers & Wilkins Premium-Soundsystem im Volvo V90 T8 Twin Engine. Bis zu 1.100 Watt Musikleistung werden mittels 12-Kanal-Verstärker auf 19 Lautsprecher mit B&W-typischen Kevlar-Membranen verteilt. Der audiophile Genuss wird geprägt von einer brillanten Räumlichkeit und einer strikten Trennung von Höhen, Mitten und Tiefen.
Die dabei zelebrierte Feindynamik kann man kaum in Worte fassen, sondern muss man erleben, oder besser erhören, um zu verstehen, in welchem exorbitanten Level dieses High-End Technikmeisterwerk spielt.
Thermischen Komfort bieten die dreifach einstellbaren Sitzheizungen für die vorderen Sitze. Mindestens ebenso komfortabel erweist sich die Lenkradheizung, die man im Volvo V90 T8 Twin Engine ebenso dreifach in ihrer Stärke einstellen kann.
Ein wenig enttäuscht waren wir davon, dass den Fondpassagieren nur ein einfacher Zigarettenanzünder als Anschlussmöglichkeit angeboten wird – für diesen Fahrzeugpreis hätten wir auch hinten eine Sitzheizung auf den äußeren Sitzplätzen sowie zumindest USB-Slots erwartet.
Varianten und Preise des Volvo V90 T8 Twin Engine
Als Plugin-Hybrid startet der Schwedenkombi erst in der Ausstattungsvariante „Momentum“ und kostet mindestens 71.300 Euro. Als sportlich orientierter „R-Design“ werden 74.100 Euro fällig und als luxuriöser „Inscription“ steht der V90 ab 76.100 Euro auf dem heimischen Grund und Boden.
Den Cross Country Versionen des Volvo V90 steht die Hybridmotorisierung nicht zur Verfügung.
Als Motorisierung kommt ausschließlich die hier getestete Kombination aus dem 2.0-Liter-Benzinmotor und Elektroantrieb zum Einsatz.
Lässt man dem Besteller auf der Optionsliste freien Lauf, werden für den Volvo V90 T8 Twin Engine als Inscrition knapp 96.000 Euro fällig – ohne Zubehör und Garantieverlängerungen.
Garantie und Service
Neben der 2-Jahre-Herstellergarantie auf Neufahrzeuge gibt Volvo seinen Kunden verschiedene Möglichkeiten, diese Garantie zu erweitern.
Mit sogenannter Volvo PRO Anschlussgarantie ermöglicht man dem Volvo-Besitzer die Garantiezeit in einem gewissen Rahmen um ein, zwei oder drei Jahre zu verlängern. Dabei werden die wichtigsten Baugruppen eingeschlossen. Lohnkosten bleiben bei den abgedeckten Baugruppen zu 100 Prozent abgedeckt.
Eine Stufe weiter geht es bei der Volvo PRO Anschlussgarantie PLUS, mit der eine deutlich größere Auswahl an Bauteilen und Baugruppen durch diese Garantie abgedeckt werden.
Bei den Materialkosten bleibt eine Kostenabdeckung von 100 Prozent bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern garantiert. Erst darüber muss der Besitzer einen nach Hersteller als wertgerecht bezeichneten Eigenanteil berappen. Übrigens kann man diese Anschlussgarantien auch nach Ablauf der Herstellergarantie abschließen. Die Laufleistungsgrenze wird hier bei 150.000 Kilometer gesetzt.
Die Anschlussgarantien gelten bis zu einem maximalen Fahrzeugalter von zehn Jahren oder 200.000 Kilometern Laufleistung – je nachdem, was zuerst erreicht wird.
Beispiel: Für den Volvo V90 belaufen sich die Kosten für die Anschlussgarantie – sofern sie unter einer Laufleistung von 60.000 Kilometer abgeschlossen wird – auf 289 Euro für ein Jahr, respektive 399 Euro für die PLUS-Versicherung. Schließt man die Versicherung mit mehr als 60.000 Kilometer auf der Uhr ab, werden für ein Jahr 392 Euro beziehungsweise 630 Euro fällig.
Weiterhin gibt es bei Volvo ein umfangreiches Service-Angebot, bei dem in mehreren Stufen gegen eine monatliche Gebühr die Wartungs-, Reparatur- und Servicekosten abgedeckt werden können.
Unterteilt werden die Pakete in das Basismodul 1, Basismodul 1 Plus und Basismodul 2, die aufsteigend entsprechende Leistungen wie Wartung nach Herstellervorschrift, Verschleißreparaturen und vieles mehr beinhalten. Jedes Basispaket beinhaltet auch eine Mobilitätsgarantie, welche mindestens 12 Monate gilt und bei jedem erfolgten Service verlängert wird.
Wo es eine Basis gibt, gibt es auch Erweiterungen. Bei Volvo werden diese als Zusatzmodule bezeichnet. Mobil Service ist eines dieser Module, bei dem der Volvo-Eigner einen Hol- und Bringservice erhält beziehungsweise die Kosten für den Transfer von oder zum Vertragshändler übernommen werden. Das Rädermodul beinhaltet den Räderwechsel auf Sommer- und Winterreifen sowie das Auswuchten, Reinigen und Einlagern.
Fazit – Hybridambition im Power-Kombi
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Volvo V90 T8 das Rad in puncto Hybrid sicher nicht neu erfunden, sondern vielmehr eine eigene Interpretation der aktuellen Möglichkeiten unternommen hat. Das ausgeklügelte Hybridsystem bietet dem solventen Kunden in der Gesamtheit betrachtet ein Rundum-sorglos-Paket, welches die nächsten Jahre mit Sicherheit jede Menge Freude generieren wird.
Nüchtern, aber stilsicher zeigen die Schweden beim neuen Volvo V90, wie hübsch ein Kombi aussehen kann und wie wenig er von seinem souveränen Auftritt als robuster Begleiter dabei einbüßen muss. Gleiches gilt für das noble Interieur, welches den künftigen Besitzer nebst großem Platzangebot auch durch gediegenen Luxus überzeugen kann.
Luxus ist auch der Preis des V90 T8 Twin Engine. Mit großzügiger Ausstattung deutlich über 90.000 Euro lassen sich die Schweden ihren bildhübschen Kombi gut bezahlen. Wer auf die 407 PS verzichten kann und nicht unbedingt ein Hybridfahrzeug sein Eigen nennen möchte, der sollte sich unbedingt einen Überblick über das umfangreiche Sortiment der verbleibenden Antriebe für den Volvo V90 verschaffen.
Text/Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Volvo V90 T8 Twin Engine AWD Inscription
Farbe: Denim Blue Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,94 x 1,88 (2,02 mit Außenspiegeln) x 1,48
Radstand in mm: 2.941
Verbrennungsmotor: Reihenvierzylinder Benzinmotor mit Abgasturbolader und mechanischer Kompressor
Leistung: 223 kW (320 PS) bei 5.700 rpm
Hubraum: 1.969 ccm
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.200 – 4.800 rpm
Elektromotor: 65 kW (88 PS) + 240 Nm
Systemleistung: 299 kW (407 PS), 640 Nm
Getriebe: 8-Gang-Automatik Geartronic
Antrieb: Allrad (Hinterachse rein elektrisch)
Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 2,2 L/100 km
Stromverbrauch: 16,8 kWh/100 km
Batterieenergiegehalt: 9,2 kWh
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 10,6 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 47 g/km
Abgasnorm: Euro 6b
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Höchstgeschwindigkeit elektrisch: 125 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,3 Sekunden
Leergewicht: 2.130 kg
Laderaumvolumen: 560 Liter (1.526 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen)
Zulässige Anhängelast in kg: 750/1.800 (ungebremst/bis 12 Prozent Steigung)
Kraftstofftank: 50 Liter
Neupreis des Testwagens: ca. 94.000 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
4 thoughts on “Volvo V90 T8 Twin Engine Test – Doppelherz mit Stil”