Mit dem VW ID.7 GTX zeigt der größte Stromer aus Wolfsburg vor allem mehr Sportlichkeit und stellt sich ab sofort als das neue vollelektrische Flaggschiff von Volkswagen dar.
Mit mehr Leistung, einem Allradantrieb und mit höherer Reichweite setzt die Speerspitze der ID.7-Reihe neue Maßstäbe. Der Neuzugang kann ab morgen, dem 6. Juni 2024 bestellt werden. Wir hatten vorab die Möglichkeit, mit dem Topmodell auf Tuchfühlung zu gehen.
Wie sieht der VW ID.7 GTX aus?
Zuallererst wie ein ID.7 – klar. Doch das GTX bewirkt eine ganze Menge an Besonderheiten. Zuallererst ist es die Farbe „Kings Red Metallic“, welche als Reminiszenz an das „Tornado Rot“ – die Golf GTI-Farbe schlechthin – gelten darf. Diese ist exklusiv für das GTX-Modell reserviert und steht als eine von insgesamt fünf möglichen Farben für diesen Stromer.
Als GTX wird sowohl das Dach als auch der gesamte untere Karosseriebereich in glänzendem Schwarz gehalten. Jeder Schriftzug auf dem GTX glänzt ebenfalls in Schwarz. Dazu gibt’s eine besondere GTX-Frontschürze, die auch die beim GTX serienmäßigen Tagfahrlichter, bestehend aus vertikalen LED-Stripes in einer Art Bumerang-Form beherbergt.
Ein die beiden LED-Scheinwerfer verbindender LED-Streifen nimmt das VW-Logo in die Mitte, welches bei aktivem Hauptlicht nun illuminierend die Markenzugehörigkeit dieses Autos klärt. Das gleiche Spiel am Heck: Durchgängiger LED-Streifen, leuchtendes VW-Logo – hier natürlich in Rot. Die LED-Rückleuchten im 3D-Design können in ihrer Leuchtarchitektur individualisiert werden und die Heckschürze greift die Wabenstruktur der Front wieder auf. Serienmäßige 20 Zoll-Räder machen den Auftritt des VW ID.7 GTX perfekt.
Der Innenraum
Das Interieur der elektrifizierten Limousine gleich dem des bereits vorgestellten ID.7 Tourer, den wir bereits im März vorgestellt hatten. Das beutetet, rote Ziernähte und viele andere Details in Rot kontrastieren den Innenraum auffällig und verleihen ihm gemeinsam mit GTX-Prints in den Sitzen und einer Intarsie im Lenkrad die gewünschte Eigenständigkeit.
Optional kann der VW ID.7 GTX auch mit ErgoActive-Sitzen ausgestattet werden, die nicht nur 12-fach elektrisch verstellbar sind, sondern auch eine Memory-Funktion und neben der Sitzheizung auch eine Sitzbelüftung vorweisen können. Ebenso als Option erhältlich ist das sogenannte „Smart Glas“. Ein riesiges Panoramaglasdach, welches auf Knopfdruck von transparent auf undurchsichtig und umgekehrt wechselt.
Zudem wurde beim Einsatz der Materialien auf Nachhaltigkeit geachtet, indem der Anteil an recycelten Stoffen zwischen 70 Prozent bei den „ArtVelours“-Sitzbezügen und 100 Prozent bei den Fußraumauskleidungen und Teppichen beträgt. Der Kofferraum der Limousine fasst 532 Liter – zum Vergleich: der Laderaum des Tourer schluckt 605 Liter.
Der Antrieb des VW ID.7 GTX
Das Flaggschiff wird durch zwei Elektromotoren angetrieben – pro Achse einer. Somit besitzt der Wolfsburger einen Allradantrieb. Die Systemleistung beträgt 340 PS – 56 PS mehr als der konventionelle ID.7 mit Heckantrieb. Beim GTX übernimmt der APP550 Motor mit seinen 286 PS an der Hinterachse die hauptsächliche Arbeit.
Beim Frontmotor handelt es sich um einen sogenannten Asynchronmotor, der nur in Betrieb geht, wenn die Regelelektronik den Bedarf erkennt und diesen hinzu zitiert. Dies geschieht blitzschnell und umbemerkt für Fahrer und Insassen. In den Zeiten, in denen er nicht benötigt wird, fließt kein Strom im Frontmotor, der dann wie abgekoppelt keinerlei Einfluss auf den Antrieb hat. Das spart eine Menge an Energie und erlaubt deutlich höhere Reichweiten als bei Fahrzeugen mit permanentem Allradantrieb durch zwei Synchronmotoren. Das Landstraßentempo ist aus dem Stand gestartet nach 5,4 Sekunden erreicht und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeregelt.
Dazu kommt auch hier die größere Batterie mit 86 kWh netto zum Einsatz, wodurch trotz gestiegener Leistung hohe Reichweiten ermöglicht werden. Die Limousine soll 595 Kilometer nach WLTP erreichen – das sind zehn Kilometer mehr als der ID.7 Tourer. Die Ladeströme stiegen von 175 kW im konventionellen ID.7 auf hier 200 kW und erlauben dadurch eine Verkürzung der Ladezeit. Von zehn auf 80 Prozent soll der Ladevorgang deutlich unter 30 Minuten betragen.
Weitere Highlights im VW ID.7 GTX
Bleiben wir zunächst beim Laden. Dieses wird durch die Routenplanung und die damit einhergehende Berücksichtigung von Ladestopps plus der Vorkonditionierung der Batterie stets so kurz wie möglich gehalten.
Der GTX erhält weiterhin stärkere Stabilisatoren, wodurch das Fahrwerk entsprechend dem Leistungsplus auch straffer ausgelegt wird. Zusätzlich ist eine Progressivlenkung serienmäßig an Bord des GTX und das ESC ist manuell deaktiverbar. Gegen Aufpreis zieht das adaptive Fahrwerk DCC in den Stromer und sorgt zusätzlich für eine breite Spreizung des Fahrverhaltens.
Ansonsten wurde der VW ID.7 GTX serienmäßig mit allem ausgestattet, was aktuell als „State of the Art“ gilt. Dazu gehören unter anderem die IQ.Light LED-Matrixscheinwerfer, eine Privacy-Verglasung, ein Head-up Display mit Augmented Reality, Keyless Access, Sprachassistentin IDA, Smart Connect inklusive Android Auto und Apple CarPlay, eine 30-farbige Ambientebeleuchtung und eine ganze Heerschar an Assistenzsystemen.
Zu diesen gehört auch der Park Assist Plus, der nicht nur automatisiert Ein- und Ausparken, sondern per Memoryfunktion dies auf einer Strecke von bis zu 50 Metern speichern kann. Mehrere Assistenten ermöglichen eine assistierte Längs- und Querführung und auf der Autobahn auch den Spurwechsel. Dank Car2X werden lokale Gefahren durch Schwarmintelligenz erkannt und weitergegeben, wodurch beispielsweise Unfallstellen oder Einsatzfahrzeuge frühzeitig berücksichtigt und entsprechend gemeldet werden können.
Was kostet der ID.7 als GTX?
Der Startpreis des Flaggschiffs als Limousine liegt bei 63.155 Euro und liegt somit exakt 840 Euro unter dem Startpreis des ID.7 GTX Tourer, der für mindestens 63.995 Euro den Besitzer wechselt. Zum Vergleich: Der ID.7 Pro startet bei 53.995 Euro.
Fazit – Nach dem Kombi folgt die Limo mit den drei Buchstaben
Dank dem Kürzel GTX mutiert der ID.7 zur Sportlimousine und besticht neben seiner ohnehin eleganten Erscheinung durch eine sportlichere Optik sowie seinen deutlichen Leistungszuwachs plus dem Allradantrieb 4Motion. Umfangreich ausgestattet, garantiert der Wolfsburger ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit und stellt so einen würdigen vollelektrischen Nachfolger verflossenen Edellimousine Arteon dar.
Seine Konkurrenten heißen beispielsweise Hyundai IONIQ6, BMW i4 oder Tesla Model3, zu denen er sich preislich im oberen Mittelfeld einordnet.
Fotos: NewCarz & Volkswagen / Text: NewCarz
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.