Mit dem VW Tayron stellen die Wolfsburger den großen Bruder des neuen Tiguan vor.
Einst gestartet als verlängerte Version des Tiguan, bringt der neue Tayron mehr Eigenständigkeit ins Spiel und gibt sich quasi als vollkommen eigenes SUV. Da passt es umso besser, dass das Fahrzeug einen eigenen Namen erhalten hat.
In China läuft der Tayron unter diesem Namen bereits seit 2018 vom Band. Mittlerweile ist er nun auch in Europa angekommen. Dabei schließt er die Lücke zwischen dem aktuellen Tiguan und dem Flaggschiff Touareg. Zu haben ist der Tayron wahlweise als Fünf- oder Siebensitzer.
Auch stehen für ihn diverse Antriebe zur Verfügung – und zwar in Form von Plug-in Hybriden, Benzinern und auch Dieseln. Voraussichtlich im März 2025 steht der neue Tayron beim Händler.
Wir haben im Rahmen eines Erstkontakts schon einmal vorab einen Blick auf das neue Zugpferd von VW geworfen. Da es sich um eine statische Premiere handelte, war eine Probefahrt noch nicht möglich. Fahreindrücke werden wir im Rahmen eines detaillierten Tests nachreichen.
Der VW Tayron von außen
Das Außendesign des neuen VW Tayron vereint moderne Eleganz mit einem Hauch von sportlicher Dynamik und unterstreicht so den hochwertigen SUV-Charakter, den Volkswagen im neuen Modell präsentieren möchte. Der Tayron positioniert sich zwischen dem Tiguan und dem Touareg und kombiniert dabei das Beste aus beiden Welten: Robustheit und Raffinesse. Oder vereinfacht gesagt: Outdoor meets Premium.
Die Front des Tayron ist kraftvoll und markant gestaltet. Ein breiter Kühlergrill, der nahtlos in die LED-Matrix-Scheinwerfer übergeht, verleiht dem Wagen eine beeindruckende Präsenz. Ein chromverzierter Rahmen umgibt das VW-Logo und setzt es dezent, aber wirkungsvoll in Szene. Darunter verlaufen horizontale Linien, die den SUV breiter wirken lassen und das Gefühl von Stabilität und Selbstbewusstsein vermitteln.
Von der Seite zeigt sich der Tayron mit klaren und fließenden Linien, die ihn dynamisch wirken lassen und gleichzeitig Eleganz ausstrahlen. Eine leicht ansteigende Schulterlinie sowie betonte Radhäuser unterstreichen den sportlichen SUV-Charakter. Die silberne Dachreling und die Chromakzente entlang der Fensterlinie sind dezente Details, die das Premium-Gefühl verstärken. Die je nach Ausstattung 18- bis 20-Zoll-Leichtmetallräder verleihen dem Fahrzeug einen robusten Stand und lassen es agil und leistungsstark wirken.
Am Heck setzt der VW Tayron auf ein modernes und klares Design, das durch eine breite LED-Leuchtleiste geprägt wird. Diese Leiste verbindet die Rückleuchten optisch und verleiht dem Heck ein markantes und leicht wiedererkennbares Erscheinungsbild, wie es bei den neuen VW-Modellen zunehmend zu finden ist. Ein Dachkantenspoiler und der angedeutete Unterfahrschutz unterstreichen die sportliche Ausrichtung des Tayron, ohne dabei zu überladen zu wirken.
Volkswagen bietet für den Tayron eine breite Farbpalette an, die von klassischen Tönen wie Pure White und Deep Black bis hin zu modernen Metallic- und Perl-Lackierungen reicht. Abhängig von der Ausstattungslinie können Kunden zudem verschiedene Akzente wie dunklere Verkleidungselemente oder besondere Felgendesigns wählen, um dem Tayron eine individuelle Note zu verleihen.
Der Innenraum
Der Innenraum des VW Tayron setzt auf Komfort und Stil: Weiches Kunstleder prägt die Türverkleidungen, Mittelkonsole und Armaturenbrett, ergänzt durch hochwertige Akzente in Holz- oder Aluminium-Optik – je nach Ausstattungslinie. Die Modelle R-Line und Elegance bieten zusätzliche Details wie ArtVelours-Sitzbezüge oder Lederoptionen. Ein optionales Panoramadach bringt viel Licht ins Fahrzeug, während Sonnenschutzrollos und eine serienmäßige 3-Zonen-Klimaautomatik für angenehmes Klima sorgen.
Das Cockpit ist digital und übersichtlich gestaltet, was die Benutzerfreundlichkeit erhöht. Apropos Benutzerfreundlichkeit: Der aus dem Tiguan bekannte Multifunktions-Drehregler kommt auch im Tayron zum Einsatz.
Die Platzverhältnisse sind vorne wie hinten üppig, sodass auch Reisen mit fünf Personen kein Problem darstellen sollten. Auf Wunsch ist der Tayron auch mit sieben Sitzen erhältlich. Mit sieben aufgestellten Sitzen stehen immerhin noch 345 Liter Kofferraumvolumen bereit, ansonsten sind es 850 Liter beziehungsweise 885 Liter beim Fünfsitzer. Maximal sind 2.090 Liter möglich, die dann auch so manchem Möbelmarktbesuch den Schrecken nehmen.
Die Antriebe für den VW Tayron
Für den VW Tayron stehen verschiedene Antriebsoptionen zur Verfügung. Insgesamt bietet Volkswagen für den Tayron sieben Antriebsvarianten, die sich aus Hybrid- und klassischen Verbrennern zusammensetzen:
- Mild-Hybrid-Benziner: Der 1.5 eTSI-Motor leistet 150 PS (110 kW) und ist mit einem 48-Volt-System ausgestattet. Dieser Antrieb ist nur mit Frontantrieb erhältlich und wird über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gesteuert.
- Plug-in-Hybride (eHybrid): Es gibt zwei eHybrid-Optionen mit Systemleistungen von 204 PS (150 kW) und 272 PS (200 kW), beide kombiniert mit einem 1.5 TSI-Benziner. Diese PHEVs ermöglichen eine rein elektrische Reichweite von über 100 km und können sowohl an Wechselstrom- (AC) als auch an Gleichstrom- (DC) Schnellladesäulen geladen werden.
- Turbobenziner (TSI): Die reinen Benzinmotoren umfassen zwei 2.0-Liter-TSI-Varianten mit 204 PS (150 kW) und 265 PS (195 kW). Diese Varianten sind mit Allradantrieb (4MOTION) ausgestattet.
- Turbodiesel (TDI): Die Diesel-Optionen beinhalten einen 2.0 TDI-Motor, der in den Leistungsstufen 150 PS (110 kW) und 193 PS (142 kW) erhältlich ist. Auch der stärkere TDI nutzt den Allradantrieb 4MOTION.
Mit diesen Optionen bietet der VW Tayron sowohl für den Stadtverkehr als auch für lange Strecken und Offroad-Nutzung – sollte das jemals jemand erwägen – eine breite Auswahl an effizienten und leistungsstarken Antrieben.
Ausstattung, Komfort, Technik
Der Tayron, der auf der modernisierten Version des Modularen Querbaukastens (MQB evo) basiert, teilt seine technische Grundlage mit dem Tiguan und dem Passat. Zudem wurden einige innovative Technologien aus dem Touareg integriert, wie zum Beispiel die optional erhältlichen HD-Matrix-Scheinwerfer, die über 19.200 individuell ansteuerbare LEDs verfügen, sowie die elektrisch einstellbaren ergoActive-Plus-Sitze. Diese bieten eine pneumatische Druckpunktmassage in zehn Kammern und eine komfortable Belüftungsfunktion. Für ein luxuriöses Ambiente sorgen weiche Kunstlederverkleidungen an der Schalttafel, den Türen und der Mittelkonsole, kombiniert mit offenporigen Echtholz-Elementen, einer Anmutung in Alu-Optik und edlen Kontrastnähten – je nach gewählter Ausstattung.
Im Cockpit dominiert ein 10,25 Zoll großes digitales Kombiinstrument, flankiert von einem Touchscreen-Infotainmentdisplay, welches standardmäßig 12,9 Zoll misst. Mit dem optionalen Infotainment-Paket „Discover“ erweitert sich dieses Format, und es kommen Funktionen wie Navigation, der Sprachassistent IDA mit „ChatGPT“-Integration sowie zwei induktive Ladeplätze für Smartphones in der Mittelkonsole hinzu. Mit dem Paket „Discover Pro Max“ vergrößert sich der Bildschirm auf 15 Zoll und bündelt alle wesentlichen Informationen in einem großen Head-up-Display.
Unabhängig von der Displaygröße zeigt eine feste Leiste am unteren Rand stets die Einstellungen für die Klimaanlage, die Sitzbelüftung und den Home-Button zur Menüführung an. Leider sind auch die umstrittenen Touchslider für die Temperaturen und die Lautstärke nach wie vor vorhanden, wenn auch jetzt beleuchtet. Alternativ können diese Funktionen auch über die Tasten am Multifunktionslenkrad oder den serienmäßig integrierten Fahrerlebnisschalter zwischen Fahrer- und Beifahrersitz gesteuert werden.
Der vielseitige Dreh-Drück-Wisch-Button in der Mittelkonsole, der den „Smart Dials“-Knöpfen im Skoda Superb ähnelt, ist benutzerfreundlich und intuitiv. Über die Lautstärkeregelung hinaus können damit auch verschiedene Fahrprofile, der Allradantrieb (je nach Motorisierung) und die voreingestellten „Atmospheres“ angepasst werden. Neben der Ambientebeleuchtung, die serienmäßig in 10 und optional in 30 Farben verfügbar ist, und dem Audiosystem, das auch ein 700-Watt-Harman-Kardon-Soundsystem beinhalten kann, lassen sich sogar angepasste „Spotify“-Playlists einbinden. Beispielsweise kreiert der Modus „Lounge“ eine entspannte Atmosphäre mit sanften Farben, leisen Klängen und klassischer Musik, während „Energetic“ eine lebendigere Farbpalette, lautere Töne und rockigere Musik bietet.
Doch auch in der Basis bietet der Tayron eine solide Ausstattung, zu der unter anderem eine 3-Zonen-Klimaautomatik sowie diverse Assistenten gehört.
Varianten und Preise des VW Tayron
Preislich startet der Tayron bei 45.475 Euro als 150 PS starker Mildhybrid-Benziner. Der PHEV ruft mindestens 53.425 Euro auf, während der große Turbodiesel bei 53.840 Euro startet. Der kleinere Turbodiesel mit 150 PS ist aktuell noch nicht konfigurierbar. Alle Preise gelten für die Basisausstattung „Life“; darüber positionieren sich die Varianten „Elegance“ und R-Line“.
Fazit – Der erste Eindruck: Daumen hoch
Nach unserer ersten Inaugenscheinnahme halten wir fest: Der neue VW Tayron zeigt sich als eigenständiges Modell, welches aus unserer Sicht eine gute Alternative für all diejenigen darstellt, denen der Touareg zu teuer und der Tiguan zu klein ist. Mit seiner Allspace-Vergangenheit hat er abgeschlossen und gibt sich stilvoller denn je, dazu technisch ausgereift und mit ordentlich Platz.
Mit der richtigen Positionierung könnte er auch hierzulande zum echten Kassenschlager werden. Wir sind gespannt, wie sich der Tayron auf der Straße schlägt und werden unsere ersten Fahreindrücke zu gegebener Zeit preisgeben.
Text & Fotos: NewCarz
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.