Toyota Prius Test – Hybriderfahrung auf vier Rädern

Toyota Prius IV
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Bereits seit 20 Jahren rollt der Toyota Prius mit Hybridantrieb über die Straßen und leistete als weltweit erstes Großserienmodell mit dieser Antriebsart echte Pionierarbeit.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte Toyota demzufolge einen nicht unbeträchtlichen Erfahrungsschatz über den Einsatz mit Hybridantrieb anhäufen. Ob und wenn ja, wie man dies im aktuellen Modell spüren kann, wird unser Fahrbericht beleuchten.

 

  

Exterieur – anders als die Anderen

Eines muss man Toyota eindeutig zugestehen – sie haben Mut zur außergewöhnlichen Formgebung. Der Toyota Prius zeigt sich in einem fast exotisch anmutenden Design, welches die Blicke von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern mindestens genauso stark anzieht, wie ein lautstarker Sportwagen. Mit einem Unterschied: Der überwiegende Teil der Betrachter rümpft sichtlich die Nase beim Beschauen des Japaners. Auch Kopfschütteln mussten wir ab und an registrieren.

 

Toyota Prius IV
Bitte lächeln! Von vorn wirkt der Prius freundlich.

 

Zugegeben, das Äußere des Prius polarisiert wie kaum ein anderes Fahrzeug. Ecken und Kanten durchpflügen eine Karosserie mit nach vorn spitz zulaufender Front, welches ein zumindest lächelndes Antlitz suggeriert. In unserer Redaktion erhielt der Prius recht schnell einige Spitznamen. Von „Insekt“ über „Gottesanbeterin“ bis hin zum „Marsrover“ war alles dabei. Negativ war davon aber nichts gemeint.

Die Seitenlinie scheint Coupélinien mit ein bisschen Kombi und Fließheck zu vereinen, doch so richtig harmonisch wirkt das Ganze erst auf den zweiten Blick, jedoch strotzt diese aerodynamisch optimierte Tropfenform gehörig dem Luftwiderstand. Dennoch erscheint der Toyota dadurch unruhig und ein bisschen spacig – doch ist er aus dieser Perspektive aus unserer Sicht noch am gefälligsten anzusehen.

 

Toyota Prius IV Seite
Alles dabei – von Coupé bis zur Limo findet sich alles in der Silhouette des Prius.

 

Als Krönung der extraordinären Designgebung kann man das Heck bezeichnen, welches irgendwie angeheftet, nicht zu diesem Fahrzeug passend wirkt. Sicherlich war auch hier einer der hauptausschlaggebenden Kriterien für eine derartige Formgebung die Effizienz durch Aerodynamik. Ob man dies allerdings derart auf die Spitze treiben muss, bleibt eine offene Frage, welche vor allem europäisch verwöhnte Designberieselte beschäftigt.

 

Toyota Prius IV Heck
Macht keinen Hehl daraus – das Heck wirkt auf Europäer teilweise irritierend.

 

Auch am Prius findet sich eine zweigeteilte Heckscheibe, wie sie uns bereits beim Hyundai IONIQ oder dem Hyundai Veloster auffielen. Nur wendet sich Toyota auch hier vollends ab von Erwartungshaltungen und Mainstream und verlieh dem Prius der vierten Generation senkrecht stehende Heckleuchten.

Blau schattierte Markenembleme verraten das Antriebskonzept des Japaners zuverlässig von außen. Der Lack im Nachtblau-Mica-Metallic zeigt insbesondere bei Sonneneinstrahlung eine wunderschön glitzernde Sprenkelwirkung.

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Interieur – Future Vibes

Auch im Innenraum verweigert sich Toyota sichtlich den konventionellen Erwartungen – allen voran denen der Europäer. Alle Informations- und Bedieneinheiten befinden sich mittig zentral angeordnet. Analoge Instrumente – auch deren digital die Analogie simulierende Pendants – findet man nirgendwo. Das Cockpit wirkt futuristisch. Zudem besitzt der Japaner sogar ein vollwertiges – weil direkt auf die Frontscheibe projizierendes – Headup-Display.

 

Toyota Prius IV Cockpit
Wie ein bisschen Concept Car – das Cockpit des Prius.

 

Ecken und Kanten gibt es auch im Innenraum jede Menge. Beispielsweise besitzen die Vordersitze kantige Designelemente in Form von einer Art „Schulterpolster“ an den Rückenlehnen. In unserer Redaktion hieß es, dass das Innenleben ein bisschen an ein Concept-Car erinnert – den Prius kann man jedoch im Unterschied dazu auch fahren.

 

Toyota Prius IV Vordersitz
Back to Eighties? Die Vordersitze bekamen Schulterpolster a la Milli Vanilli.

 

Auch findet man sich erstaunlich schnell zurecht. Sogar der von einem Spielhallenautomaten aus den Neunzigern übernommen zu scheinende Joystick verrät auf Anhieb seine Funktion als Fahrstufenwahlhebel.

Das Lenkrad mit seinen Bedienelementen liegt gut in den Händen, der schräg stehende Touchscreen mit den seitlichen Sensortasten bleibt durch diese Positionierung weitgehend blendfrei – genau wie das überdachte Multifunktionsdisplay, im Volksmund gerne als „Mäusekino“ deklariert.

 

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Die Verarbeitung des Toyota Prius ist blitzsauber, wenn auch die verbauten Materialien – insbesondere Kunststoffe – mitunter etwas einfach wirken. Kunststoffflächen mit hochglänzender Klavierlackoptik zeigten sich zudem sehr schmutzsensitiv. Für Fingerabdrücke und Staub scheinen diese Flächen nahezu magnetisch zu wirken.

Die Sitze erweisen sich als bequem und durchaus langstreckentauglich. Das Platzangebot zeigt sich auf den vorderen Plätzen als vollkommen ausreichend, hinten wird es allerdings aufgrund es abfallenden Daches für größere Passagiere eng. Dafür kann man über die Beinfreiheit wahrlich nicht klagen.

 

Toyota Prius IV Interieur
Erste Reihe – das Platzangebot im Prius vorne kann sich sehen lassen.

 

Dank der Unterbringung der Akkus unter der Rückbank und einer überarbeiteten Hinterachskonstruktion besitzt die vierte Priusgeneration spürbar mehr Platz in Form von Laderaumvolumen. Auf beachtliche 501 Liter ist dieser angewachsen – der Vorgänger besaß 445 Liter – und entspricht somit einer überdurchschnittlichen Reiselimousine. Wenn dies nicht ausreichen sollte, erweitert man durch Umklappen der geteilten Rückenlehnen den Laderaum auf insgesamt 1.630 Liter. Ärgerlich ist die ungewünschte Bewässerung des Laderaums während des Öffnen der Heckklappe bei Regenwetter.

 

 

Die Rundumsicht geht bis auf den Blick nach hinten in Ordnung. Da verhindern die breiten C-Säulen sowie die geteilte Heckscheibe die notwendige Übersicht. Erschwerend kommt hinzu, dass der Heckscheibenwischer nur gefühlt 35 Prozent der Glasfläche säubert.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – Spaßfaktor mit an Bord

Eine Systemleistung von 122 PS klingt zunächst nicht wirklich vielversprechend. Doch das von Toyota „Hybrid-Synergy-Drive“ genannte Zusammenspiel des 1.8-Liter-Benzinmotors mit 98 PS und 142 Newtonmetern maximalen Drehmoment sowie dem Elektromotor mit 72 PS und 163 Newtonmetern, erweist sich als erstaunlich agil und überraschte uns in unserem Test.

 

Toyota Prius IV Haubenarretierung
Wer suchet – auch mit dezentem Pfeil sucht man die Abstützstrebe für die Motorhaube.

 

Dieser Prius hat definitiv fahrtechnisch eine evolutionäre Stufe überschritten. Vorbei sind die Zeiten von effizienzgeschuldeter Behäbigkeit und Langeweile. Wer will, bewegt diesen Hybrid mit einer vorher nicht gekannten Dynamik. Das Fahrwerk erweist sich dabei als erstaunlich neutral und besitzt weder etwas von der gefürchteten Sofamentalität, noch lässt es sich mit zackigen Fahrmanövern aus der Ruhe bringen.

 

Toyota Prius IV Motor
Teamwork – Verbrenner und E-Antrieb harmonieren hervorragend im Prius.

 

Dazu vermittelt die direkte Lenkung einen sicheren Kontakt zur Fahrbahn und das Bremssystem lässt jederzeit einen wirkungsvollen Ankerwurf zu. Einzig das recht starke Bremsverhalten aufgrund der Rekuperation bedarf ein wenig der Übung – vor allem, wenn man per Fahrstufenhebel die „B“-Stellung gewählt hat, in der das Fahrzeug die Motorbremswirkung zusätzlich anwendet.

 

Toyota Prius IV schräg oben
Es hat sich viel getan – Der agilste Prius seit 20 Jahren.

 

Der Benzinmotor mit Saugrohreinspritzung beherrscht dank variabler Ventilstellungen auch das Atkinsonprinzip und erreicht einen Wirkungsgrad von 40 Prozent. Ein Spitzenwert in dieser Motorenklasse.

Die Parkbremse wird im Toyota Prius über ein Fußpedal betätigt. Diese Obsoleszenz sollte aus unserer Sicht alsbald durch eine einfache Tastenbedienung ersetzt werden. Ein relativ umständlich zu bedienendes Fußpedal für diesen Zweck hat sich nach einem vermehrten markenübergreifenden Auftreten in den Neunzigern nicht durchsetzen können.

 

Toyota Prius IV Parkbremse
Hängengeblieben – das Pedal aus vergangenen Zeiten und der Fuß daran, beim Ausstieg.

 

Als Vollhybrid gewinnt das System die Elektroenergie nicht durch externes Laden, sondern ausschließlich über die Motorkraft des Verbrenners und die Rekuperation von kinetischer Energie – also beim Schubbetrieb und beim Bremsen. Dies gelingt beim Toyota Prius derart souverän, dass man sich gelegentlich fragt, woher der Akku auf einmal seine Auffrischung bezogen hat. Anders als bei anderen Hybriden dieser Art zeigt Toyota hier eindrucksvoll, mit welcher Effizienz das System für jederzeit ausreichende Energiereserven im Akku sorgt. Hier spiegelt sich augenscheinlich die jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet wider.

Gewöhnungsbedürftig zeigte sich die akustische Untermalung der stufenlosen Kraftübertragung des Getriebes, welches bei kräftiger Beschleunigung den Motor dauerhaft auf hohen Drehzahlen hält und dies im Innenraum während des Beschleunigens für einen „Permaheuler“ sorgt.

Als Schmankerl gibt es den EV-Modus, welcher das rein elektrische Fahren – entsprechende Akkufüllung und gemäßigte Betätigung des Gaspedals vorausgesetzt – ermöglicht. Diese Möglichkeit besitzen nicht alle Hybriden ohne PHEV. Sehr vorteilhaft ist dies beispielsweise beim frühmorgendlichen Verlassen der Wohngegend, was sich dank Elektrobetrieb fast geräuschlos realisieren lässt.

 

 

Im Prius stehen drei verschiedene Fahrmodi zur Verfügung: Eco, Normal und Power Mode. Im Sportmodus Power Mode „schwärmt“ das „Insekt“ mit geschärftem Enthusiasmus aus und der Sprint von null auf 100 km/h gelingt in gemessenen exakt zehn Sekunden. Viel interessanter ist jedoch das Beschleunigungsvermögen bis ungefähr 60 km/h. Hier profitiert das System vom hohen Drehmoment des Elektroantriebs, welcher praktisch ab der ersten Radumdrehung zur Verfügung steht. Damit kann man sogar bei manchem Ampelstart die stärker motorisierten Fahrspurnachbarn beeindrucken. Die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht der Japaner problemlos, laut Tacho geht auch ein bisschen mehr. Erst ab 150 km/h wird dabei der Vorwärtsdrang spürbar zurückhaltender.

Das wichtigste Kapitel für den typischen Prius-Fahrer dürfte der Verbrauch sein. Eines können wir vorwegsagen: Der angegebene Verbrauch von nur 3,3 Litern ist in der Praxis so gut wie nie erreichbar. Aber da der Vierte seiner Art eine Dynamik an den Tag legt, welche keiner der Vorgänger auch nur ansatzweise zeigen konnte, geht der von uns gemessene Durchschnitt von 5,2 Litern absolut in Ordnung.

 

Toyota Prius IV Touchscreen
Wer möchte, hat sämtliche Fahrparameter im Überblick.

 

Fährt man rein elektrisch, zeigt sich der Prius flüsterleise. Beim Anfahren und kurz vor dem Stillstand vernimmt man nur ein Surren, welches entfernt an die Antriebsgeräusche einer Straßenbahn erinnert. Ansonsten halten sich die Fahrgeräusche dank der günstigen Aerodynamik stark zurück. Nur das Aufheulen des Verbrennungsmotors beim Beschleunigen unterbricht dann diese Harmonie.

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Assistenz, Technik, Sicherheit

Eine nicht geringe Anzahl an Assistenzsystemen unterstützen den Fahrer im Toyota Prius und sorgen damit für einen hohen Sicherheitsfaktor.

Eines davon ist der adaptive Tempomat, welcher dank Radarunterstützung den Abstand zum Vordermann automatisch hält. Dies gelingt auch bis zum Stillstand und bei erneutem Start sehr zuverlässig und ließ keinen Raum für Beanstandungen.

 

Toyota Prius IV Tempomat
Stehenbleiben – kein Problem für den radargestützten Tempomat.

 

Toyota Prius IV Cockpit 2
Und wenn es weitergeht, gibt der Prius ein Zeichen, wie.

 

Das Navigationssystem  Touch&Go benötigt etwas lang für die Routenberechnung, überzeugt aber mit einer übersichtlichen Kartendarstellung und deutlicher, klarer akustischer Routenführung.

Die Rückfahrkamera ruckelt mitunter beim Übertragen von Bewegtbild. Dafür warnt der Querverkehrsassistent sehr zuverlässig vor quer zum Heck herannahenden Autos.

 

Toyota Prius IV Rückfahrkamera
Könnte etwas flüssiger sein – das Bild der Rückfahrkamera ruckelt manchmal.

 

Ebenso perfekt verrichtet der Totwinkelassistent seine Arbeit. Der Spurhalteassistent greift im Fall der Fälle sanft in das Lenkverhalten ein. Das einzig Störende daran, ist der wirklich nervende Piepton beim Überfahren von Fahrspuren.

Die LED-Scheinwerfer inklusive Abblendautomatik emittieren satt und homogen ihr Licht auf die Fahrbahn, wobei im Abblendlichtmodus die Reichweite gerne ein bisschen größer sein dürfte. Insgesamt wirkte die Reichweite dabei etwas zu gering, was durch die markante Hell-dunkel-Grenze noch verstärkt wurde. Das Fernlicht hingegen überzeugte durch Leuchtkraft und Reichweite.

 

Toyota Prius IV Scheinwerfer
Sehr hell, doch etwas tief beim Abblendlicht leuchtete unser Testwagen die Fahrbahn aus.

 

Der Notbremsassistent namens „Pre-Collision-System“ erkennt auch Fußgänger und warnt mitunter etwas sensibel auch vor Dingen, welche sich nicht in und auf der Fahrspur befinden.

Kleiner Abstrich am Rande: Sämtliche akustischen Warngeräusche werden durch einen sehr einfachen Piepton umgesetzt, was nicht nur altbacken, sondern mitunter auch nervend wirkt. Diese Warntöne kannte man bereits von digitalen Quarzuhren der ersten Stunde aus den Achtzigern.

Bei der Verkehrszeichenerkennung gab es die eine oder andere Fehlinterpretation. Hier sollte man sich nicht allein darauf verlassen – wie übrigens bei jeder Art von Assistenzsystem.

 

Toyota Prius IV Außenspiegel
Zuverlässig – der Totwinkelwarner macht, was er soll.

 

Sehr gut hingegen funktionierte der Parkassistent, welcher entsprechenden Parkvorgang exakt umsetzte und das Auto stets gerade in die jeweilige Parklücke manövrierte.

Eine Berganfahrhilfe und ein Reifendruckwarnsystem vervollständigen das reichhaltige Angebot an technischen Unterstützungen.

Den Euro-NCAP Crashtest absolvierte der Toyota Prius 2016 mit einem souveränen 5-Sterne-Ergebnis.

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Ausstattung und Komfort – alles was man braucht

Im Toyota Prius muss man kaum auf komfortorientierte Vorzüge verzichten. Die Ausstattungsliste ist bereits als Basis gut, insbesondere bei der Topversion üppig gefüllt.

Das Soundsystem füllte den Innenraum des Hybriden mit neutralem und klarem Klang. Sehr erfreulich ist, dass beim Prius das DAB+ serienmäßig an Bord ist. Dies ist ansonsten nicht mal bei Autos im Wert von deutlich über 100.000 Euro der Fall. Wer mehr Hi-Fi im Auto wünscht, sollte einen Blick auf das optionale JBL-Premium-Sound-System wagen. Mehr Lautsprecher und ein entsprechendes Verstärkersystem sorgen dabei sicherlich für ein noch intensiveres Hörerlebnis.

 

Toyota Prius IV Navi
Mehr Power erwünscht – das „Hochfahren“ des Systems und Routenberechnungen dauern mitunter zu lang.

 

Was uns auffiel, war die relativ langsame Rechenleistung des Multimedia- und Kommunikationssystems. So gab es nach dem Start Ladezeiten von bis zu zwei Minuten, bevor die Freisprecheinrichtung via Bluetooth Verfügbarkeit anzeigte. Die Sprachsteuerung scheint zudem den Dialog mit dem Fahrer zu lieben, daher kommt es mitunter zu einem regelrechten Ping-Pong-Spiel. Allerdings ist diese Vorgehensweise narrensicher und man kommt – wenn auch über kleine Umwege – sicher zum gewünschten Ergebnis.

Das Headup-Display informiert über alle wichtigen Dinge und sorgt für ein nicht unbedeutendes Plus an Komfort. Uns kam es allerdings vor, als läge die Projektion etwas zu weit rechts. Dies ließ sich auch nicht verändern – eine Justierung ist ausschließlich in der Vertikale möglich.

 

Toyota Prius IV HUD
Vollwertig – Das HUD projiziert direkt auf die Frontscheibe.

 

Ferner sorgen zweistufige Sitzheizungen auf den vorderen Plätzen für Behaglichkeit an kälteren Tagen und eine Zweizonen-Klimaautomatik für Erfrischung in den wärmeren Jahreszeiten. Eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones vermindert Kabelsalat und eine WLAN-Funktion sichert die Online-Konnektivität in Hotspot-Nähe. Auch der automatisch abblendende Innenspiegel gehört beim Toyota Prius zur Serienausstattung.

Das Zugangssystem ist schlüssellos, somit kann der Schlüssel getrost in der Tasche bleiben.

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Varianten und Preise des Toyota Prius

Beim Toyota Prius als Mild-Hybrid kann man zwischen drei verschiedenen Ausstattungslinien wählen. Die Motorisierung bleibt dabei immer identisch.

Ohne Namenszusatz, sondern schlicht und ergreifend „Prius“ genannt, stellt die Basisversion dar und ist ab 28.150 Euro zu haben. Bemerkenswert ist die damit bereits einhergehende Serienausstattung. Denn diese Basisversion besitzt bereits LED-Scheinwerfer mit Abblendautomatik, schlüssellosen Zugang – wenn auch nur für die Fahrertür, einen Spurhalteassistenten, einen adaptiven Tempomat und viele andere Dinge.

Die nächsthöhere Ausstattung bietet Toyota unter dem Namen „Comfort“ ab 29.900 Euro an. Bei dieser Version kommen 17-Zoll-Räder, das Headup-Display, der Totwinkelwarner und Sitzheizungen vorn hinzu.

Die Topversion benennt man „Executive“ und ist für mindestens 32.150 Euro erhältlich. Hier gehören zusätzliche Ausstattungsoptionen wie das JBL-Soundsystem, das Navigationssystem Touch&Go sowie das Einparksystem serienmäßig dazu.

 

Toyota Prius IV
Unser Testfahrzeug war die Variante „Comfort“.

 

Macht man hier noch alle Kreuze auf der Sonderausstattungsliste wie beispielsweise für das DVD-Entertainmentsystem auf der zweiten Sitzreihe und die Volllederausstattung, steigt der Preis auf etwas über 36.000 Euro.

Drei Jahre Neuwagengarantie oder 100.000 Kilometer gibt es bei Toyota. Und die Hybridgarantie gilt fünf Jahre oder 100.000 Kilometer – ausgenommen einige Bauteile wie die Hybrid-Zentralbatterie, auf die keine Kilometerbeschränkung besteht.

Weitere Prius Modelle sind der „Prius Plugin-Hybrid“, der ab 37.550 Euro beim Händler steht und der „Prius +“ mit größerer Karosserie und mehr Raumangebot, welcher ebenfalls das Mild-Hybrid-Konzept als Antrieb nutzt. Dieser kann für mindestens 31.500 Euro aufgerufen werden.

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Was sagen die Kunden?

Bei unserer Recherche wurden zwei Kernthemen ersichtlich, in deren Rahmen über den Toyota Prius diskutiert wird. Einmal geht es um sein Aussehen und zum anderen um seine Effizienz.

Beim Aussehen werden wir bei den Aussagen mit unseren Beobachtungen bestätigt. Insgesamt stößt das Design nicht oft auf Fürsprache. Wobei man hinzufügen muss, dass für nicht wenige Prius-Besitzer das Aussehen und Design eine eher sekundäre Rolle spielt.

 

Toyota Prius IV Silhouette
Ein Diskussionskern beim Prius: die Optik.

 

Die Effizienz des Prius und seine Zuverlässigkeit sowie die großzügige Serienausstattung werden dagegen stets sehr positiv bewertet. Auch im direkten Vergleich mit dem Wettbewerb gewinnt der Prius dieses Kapitel meist knapp. Vor allem wegen seiner neu hinzugewonnenen Agilität sprechen viele für den Prius. Im deutschen Markt entscheidet aber auch oft das Aussehen, wodurch sich ein Teil von Interessenten lieber umorientiert.

Diese Zusammenfassung bezieht sich ausschließlich auf den Toyota Prius der vierten Generation – Stand Juni 2017 – und darf wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken verstanden werden. Nur Mehrfachbenennungen werden aufgeführt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Fazit – Technik hui, Design…

Nun ja, so derb wollen wir es nicht auf den Punkt bringen – wobei es auch unfair wäre. Geschmack liegt bekanntermaßen im Sinne des Betrachters, doch wenn sich viele Betrachter einig sind, muss schon etwas dran sein. Damit meint man hier das ungewöhnliche Design eines Toyota Prius. Vielleicht ist es aber auch gerade dieses Design, was den Prius so speziell, so individuell macht. Vielleicht liegt es auch an den Europäern, vielleicht weil man hier auf das typische, das bewährte, ja konservative Design Wert legt? Dies wäre aus unserer Sicht durchaus eine Erklärung.

Zudem könnte die Rechenleistung des Multimediasystems etwas mehr Speed vertragen – das war es aber auch mit Kritik. Es sei denn, man stört sich auch am Motorengeräusch aufgrund der stufenlosen Automatik. Auch hier könnte eine weitere Alternative in Form einer anderen Kraftübertragung Abhilfe schaffen.

 

Toyota Prius IV offroad
20 Jahre Erfahrung – technisch ist der Prius anderen voraus.

 

Technisch ist der Prius jedenfalls die ungekrönte Speerspitze dieser Antriebstechnologie in seiner Klasse. Die beiden Antriebe harmonieren hervorragend und vermitteln neben aller Sparsamkeit nun endlich auch Fahrspaß. Garniert wird das Ganze mit einem kleinen Heer an Assistenzsystemen und einer in dieser Klasse opulenten Ausstattung. Ein entscheidender Schritt nach vorne. Wenn nun noch das Außenkleid einen europäischeren Look erhält, könnten sich die hiesigen Verkaufszahlen deutlich erhöhen.

Der Verkaufspreis relativiert sich im Vergleich zur Konkurrenz durch die umfangreiche Ausstattung ab Werk. Bei den Garantien kann der Prius nicht ganz mit dem Wettbewerb mithalten, hier ist noch ein bisschen Luft nach oben.

 

Text/Bilder: NewCarz

 

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Konkurrenz:
Hyundai IONIQ, Kia Niro, Honda Insight

 

 

Technische Daten: Toyota Prius Comfort

Farbe: Nachtblau-Mica-Metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,54 x 1,76 x 1,47

Radstand in mm: 2.700

Motor: Vierzylinder-Benzinmotor ohne Aufladung + Elektromotor

Leistung: 72 kW (98 PS) bei 5.200 rpm + 53 kW (72 PS) Elektoantrieb = 90 kW (122 PS) Systemleistung

Hubraum: 1.798 ccm

Max. Drehmoment: 142 Nm bei 3.600 rpm + 163 Nm (Elektroantrieb)

Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe

Antrieb: Frontantrieb

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 3,3 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,2 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 70 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden (gemessen 10,0)

Leergewicht: 1.475 kg

Laderaumvolumen: 501 Liter (1.630 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)

Elektrospeicher: Nickel-Metallhydrid 1,31 kWh, Nominalspannung 201 V

Kraftstofftank: ca. 43 Liter

Neupreis des Testwagens: ca. 32.000 Euro

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12 thoughts on “Toyota Prius Test – Hybriderfahrung auf vier Rädern

    1. Vielen Dank für Ihren Hinweis, Herr Herrmann. Sie haben vollkommen recht. Schließlich schafft der Prius es auch, sich rein elektrisch fortzubewegen – wenn auch nur auf kurze Distanzen.
      Wir hoffen dennoch inständig, Ihr Tisch verfügt über eine ausreichende Polsterung. Wir versuchen zukünftig, Ihre Neigung dahingehend nicht mehr zu unterstützen und geloben hiermit Besserung. Versprochen! 😉

      Beste Grüße und bitte weiter so!

    1. Korrekt, der Prius ist natürlich kein Mildhybrid. Ebenso besitzt der Motor in der Tat eine Saugrohreinspritzung. Wir haben und dabei etwas von der Lexus-Technik ablenken lassen. Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben es korrigiert.

  1. Ein Prius sieht aus als haette er einen Unfall mit der Regionalbahn hinter sich! Da koennte er sogar das Fliegen beherrschen, den Blechkuebel wuerde ich nie in die Garage stelle!

    1. Lieber X5Cruiser, wir akzeptieren es, wenn der Prius nicht Ihrem Geschmack entspricht. Doch bedenken Sie dabei, dass es sicherlich auch Meinungen ähnlicher Art beispielsweise über den X5 gibt. Was heißen will, dass Dinge, die nicht dem eigenen Geschmack entsprechen, nicht automatisch diskreditiert werden sollten. Im Übrigen wäre es doch schlimm, wenn alle denselben Geschmack hätten und die Straßen wären voll mit X5, oder? 😉

  2. Im technischen Datenblatt ist der Prius 4 Comfort mit 17′ Rädern mit 3,3l/100km angeben! Nicht 3,0l/100km. Dies bleibt nur der Basisausstattung vorbehalten, da nur er mit 15′ Rädern in Deutschland ausgeliefert wird. Bitte um Korrektur! Danke!

    Mit freundlichem Gruß

    Sören Linke

    1. Hallo, vielen Dank für den Hinweis. Sie haben recht, der Verbrauchswert ist nur bei Fahrzeugen der Basisvariante angegeben. Dennoch liegt der Verbrauch auch deutlich über den 3,3 Litern.

      Viele Grüße und bleiben Sie weiterhin so aufmerksam!

      Ihr NewCarz-Team

  3. Ich habe mich den, für deutsche Verhältnisse, neutralen Bericht gefreut. Bekommt man sonst nur aus Amerika, England, Schweden oder der Schweiz.
    Vielleicht noch eine kleine Erläuterung. Prius muss man denken und fahren. Da is nix mit sportlich agressiv. Einen Prius fährt man bewusst und verantwortungsvoll, im Interesse von Umwelt und Nachkommen. By the way, ich fahre meinen mit 100km/3,5 Liter. Viele 8 Zylinder und zwischen 60.000 – 75.000 km/p.a. begleiteten mich in meinem Autofahrerleben. Heute „spreche“ ich Prius, und bedauere die Unwissenden.

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