Nissan GT Test –R Track Edition – Brennender Asphalt

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Nun kennen wir bereits den zweiten von insgesamt vier Takumi, den weltweit einzigen Spezialisten, welche den perfomanten Motor eines Nissan GT-R per Hand zusammenbauen. 

Zumindest kennen wir das jeweilige Ergebnis der meisterhaften Ingenieurskunst in Form eines V6-Motors mit nunmehr 570 PS und einer entsprechend beeindruckenden Leistungsentfaltung. Takumi bedeutet so viel wie Meister seines Fachs.

 

Nissan GT-R Track Edition Motorenplakette
Vielen Dank, Mr. Ichikawa, für dieses turbogeladene Kraftwerk.

 

Von seiner Faszination soll der Japaner auch nach der Modellpflege nach wie vor rein gar nichts eingebüßt haben und unser Test soll dies einmal mehr überprüfen.

Für unseren Fahrbericht zum aktuellen Modell der MK4-Baureihe, stand uns die Track Edition zur Verfügung. Ein Sondermodell, welches unter anderem geschmiedete 20-Zoll-Nismo-Räder samt Bereifung und ein Bilstein-Fahrwerk – ebenso aus dem Nismo-Ausstattungsregal – vorweisen kann. Na dann, Start frei!

 

 

Exterieur – Dezentes Makeup für Godzilla

Auch das Facelift des aktuellen Nissan GT-R lässt Passanten das Modell sofort als solches erkennen. Insbesondere der Track Edition ist ein gewisser Exotenbonus sicher, in freier Wildbahn sind diese Modelle nicht allzu oft anzutreffen.

Die Front zeugt von einer gewissen Erhabenheit und verrät dem Betrachter bei genauerem Hinsehen, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Weit in die Seite gezogene Scheinwerfer, Lufteinlässe en masse und eine markant ausgeformte Motorhaube sind nur ein Teil der ergriffenen Maßnahmen, um den GT-R so aerodynamisch wie möglich zu gestalten.

 

Nissan GT-R Track Edition Front
Mehr Chrom und mehr Luftstrom – Dies sind die Hauptänderungen an der Front.

 

Dabei wurde beim Facelift ein dezentes Anpassen des Frontgrills vorgenommen, der nun in der oberen Hälfte eine Aluminiumstrebe trägt, der teilende Querträger fällt etwas weniger wuchtig aus und der untere Bereich wurde etwas vergrößert, mit nun vertikalen Streben, um noch mehr Frischluft in entsprechende Bereiche einzulassen.

 

Nissan GT-R Track Edition Seitenansicht
Dont touch a driving System – Beim GT-R blieb die Seitenansicht erhalten.

 

Dass er insgesamt optisch nicht mit Konventionen bricht, verrät ein Blick auf die Seitenlinie. Lange Haube, kurzes, aber nicht zu kurzes Heck und ein kantig geformtes, nach hinten abfallendes Dach lassen recht schnell Rückschlüsse auf das Modell zu. Die vorne wie hinten üppig dimensionierte Bremsanlage lässt keinen Zweifel an der Vernichtung von kinetischer Energie aufkommen.

 

Nissan GT-R Track Edition Heck
Ob in nächtlichen urbanen Bereichen…

 

Das Heck erklärt auch jedem Laien den angeblich von Fans auserkorenen Spitznamen „Godzilla“. „OMGTR“ trifft es auch ganz gut, denn hier wurde geklotzt, nicht gekleckert. Vier opulente Abgasendrohre konkurrieren mit vier ebenfalls gigantisch ausgefallenen Rückleuchten und sorgen für Ehrfurcht vom ersten Blick an. Beim Facelift werden die Endrohre nun von einem Flexgitter flankiert und die Austrittsöffnungen verjüngen sich nach innen nun sichtbarer. An dieser Stelle zeigte der Vorgänger optisch etwas mehr Brachialität, die der Neue nun gegen ein Quantum Eleganz eintauscht.

 

Nissan GT-R Track Edition schräg hinten Road
…oder auf Überlandfahrten – Der GT-R zeigt mit seinem muskulösen Heck wahre Stärke.

 

Jedwede Kritik an einem eventuell zu hohen Gewicht des Fahrzeugs wird am Heck bereits optisch schlichtweg eliminiert. Die Potenz des GT-R wird hier besonders hervorgehoben und der Öffentlichkeit gar verschwenderisch präsentiert. Gleiches gilt für den Heckflügel aus Sichtkarbon, den der Nissan GT-R Track Edition aus optischen wie auch aus praktischen Gründen mit sich führt und der gewissermaßen das Performance-i-Tüpfelchen bildet – entsprechendes Kreuz auf der Optionsliste für 3.000 Euro ist also fast schon Pflicht. Eindruck machen? Kann er.

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Interieur – Ergonomische Frischekur

Das Interieur ist ein bisschen weniger extrovertiert eingerichtet, aber auf Wertigkeit und Qualität wurde großes Augenmerk gelegt. Angenehmes Leder – teilweise perforiert – trifft auf feurigrote Akzentnähte sowie diverse Sichtcarbonelemente und bringen standesgemäße und mehr als angebrachte sportive Akzente in den Innenraum.

 

Nissan GT-R Track Edition Mittelkonsole Karbon
Viel Sichtcarbon sorgt im Innenraum für standesgemäßes Sportwagenfeeling.

 

Hier finden sich auch die meisten sichtbaren Änderungen zum Vorfacelift. Das deutlich gefälligere Lenkrad liegt phantastisch gut in den Händen, die mittlere Lüftungsdüse ist samt dem integrierten Bildschirm aus der Instrumententafel verschwunden.

Dadurch wirkt der Armaturenträger deutlich tiefer und der nun aufgesetzte Touchscreen neigt sich leicht dem Fahrer zu und die restlichen Bedienelemente wanderten nach unten und werden von einem gewinkelten Blendschutz oben und rechts nach unten entlang der Mittelkonsolenführung umrahmt.

 

Nissan GT-R Track Edition Armaturenbereich
Mehr Sicht durch einen flacheren Instrumententräger – Armaturenbereich des GT-R.

 

Insgesamt wirkt der Nissan GT-R im Innenraum dadurch deutlich luftiger, ja abgespeckter und die Bedienelemente lassen sich nun noch leichter finden sowie zuordnen. Einzige Ausnahme: Die Bedienung des Bordcomputers erfolgt nach wie vor über Tasten, welche rechts neben der Kombiinstrumenteneinheit positioniert wurden und sich für den Fahrer dank dem davorstehenden Lenkrads jedweden Blickes entziehen.

 

Nissan GT-R Track Edition Bordcomputer
Versteckspiel – Die Tasten für den Bordcomputer blieben an für den Fahrer uneinsehbarer Stelle.

 

Sehr praktisch dagegen und vom Vorgänger beibehalten: Verstellt man das Lenkrad in der Höhe, so wird auch das gesamte Cockpit den entsprechend geneigten Wünschen des Fahrers angepasst.

Die serienmäßigen Carbon-Schalensitze der Track Edition bieten einen famosen Seitenhalt und lassen den Fahrer nach dem Einstieg gefühlt nicht mehr los. Naturgemäß sind die Schalensitze nicht in der Höhe verstellbar, was sowohl kleineren als auch größeren Fahrern mitunter Nachteile bringt.

 

 

Kleinere Fahrer – insbesondere im urbanen Umfeld – müssen sich der ohnehin dürftigen Rundumsicht stellen und große Fahrer kämpfen mit knapper Kopffreiheit. Im eigentlichen Metier – der Rennstrecke – sind diese Tatsachen jedoch zu vernachlässigen.

Die hinteren Plätze dienen besser als Ablage, oder kleine Personen fahren hier auf kurzen Strecken mit – mehr geben die Platzverhältnisse nicht her. Designtechnisch gab es hier keine Veränderungen und anstelle einer Armauflage lassen hier nach wie vor zwei Tieftöner der Bose-Soundanlage die Luft erzittern.

 

 

Übrigens bleibt beim Kofferraum alles unverändert, der mit zwar hoher Ladekante aber 315 Liter Fassungsvermögen das Reisegepäck für den Wochenendtrip locker aufnehmen kann. Auch die schmutzigen Finger bleiben dank des oberhalb der Kennzeichenhalterung angebrachten Öffnungstasters. Geschenkt, der Kofferraum ist hier eh nur von sekundärer Bedeutung.

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Motor & Fahreigenschaften – Under Pressure

Angetrieben wird der Nissan GT-R Track Edition von einem 3,8 Liter starkem V6-Biturbo mit nun 570 PS, der auch die Euro-6-Norm erfüllt. Das entspricht einem Leistungszuwachs von 20 PS gegenüber dem Vorfaceliftmodell. Das maximale Drehmoment beträgt 637 Newtonmeter – fünf mehr als beim Vorgänger.

 

Nissan GT-R Track Edition Motor
Stärker und sauberer als sein Vorgänger – Der Bi-Turbo-V6 im GT-R.

 

Das Doppelkupplungsgetriebe arbeitet präzise und schnell. Nur ganz so schnell kann der engagierte Fahrer nicht den Startbefehl per Wahlhebel erteilen, denn nach dem Start des Motors vergeht eine Gedenksekunde, bevor die Schaltkulisse entsperrt wird und eine Fahrstufe gewählt werden kann.

Eines möchten wir vorwegnehmen: Der Nissan GT-R ist eines der wenigen Fahrzeuge, die sich bei zunehmender Geschwindigkeit mit analog dazu exponentiell entwickelndem Fahrspaß fahren lassen. So ging es auch unseren Redakteuren. Urbane Gefilde können mit dem GT-R zwar problemlos befahren werden, allerdings bleibt der Japaner hier nonstop enorm unterfordert.

 

Nissan GT-R Track Edition schräg vorne rechts
Fühlt sich auf aalglatten Asphaltadern pudelwohl – Der superschnelle GT-R.

 

Doch bitte nicht falsch verstehen, denn auch Unterforderung meistert der GT-R spielend. Protzig trotzige Aufforderungen nach Gasbefehlen an den Fahrer sind dem GT-R vollkommen fremd. Absolut brav und mit großer Zurückhaltung lässt er sich auch durch Tempo-30-Zonen tragen, ohne dabei permanenten Unmut über eine derart artfremde Behandlung an den Tag zu legen.

Das gnadenlos straffe Fahrwerk lässt dabei so manch vernachlässigte Straße über sich ergehen und teilt derartige Unarten auch gern mit den Insassen im Innenraum – Nismo-Fahrwerk der Track Edition sei Dank. Man kann dennoch von einer nicht wegzudiskutierenden Restmenge von Komfortnuancen sprechen, die man einem solchen Performance-Aggregat zunächst gar nicht zutraut. Alltagstauglichkeit? Mit Einschränkungen, ja.

 

Nissan GT-R Track Edition Haltegriff Beifahrertür
Keine Zier – Der Haltegriff wurde von Beifahrern im Test extrem drangsaliert.

 

Übrigens, wehe dem, der das Gaspedal unbedarft in Polo-Manier mit Schwung gen Bodenblech bewegt – dem könnten die im nach vorn geschossenem GT-R unnatürlich großgewordenen Augen beim nun per Reflex stattfindenden Ankerwurf dank Brembo schnell aus den Höhlen ploppen. Spaß beiseite und ernst gemeint: Der GT-R lässt sich sehr gut beherrschen, wenn man um sein Potenzial weiß und entsprechend mit ihm umgeht.

 

Nissan GT-R Track Edition Endrohre
Aerodynamisch verkleideter Unterboden und deutlicher erkennbar verjüngende Endrohre im MK4.

 

Das sonore Fahrgeräusch im Innenraum, welches eher an eine Flugzeugturbine erinnert als an einen V6-Motor wird von den mechanischen Geräuschen des Hinterachsdifferenzials untermalt, beides ist omnipräsent und begleitet den Fahrer in nahezu jedem Drehzahlbereich. Dabei kommt es beim Beschleunigen im Teillastbereich mitunter auch zu Klangszenarien, die an eine abfahrende Straßenbahn erinnern.

Doch dieses Potpourri aus metallischen Geräuschen und Klängen war uns vom Vorgänger bestens bekannt. Wenn auch beim überarbeiteten Modell die Dämmung etwas stärker ausfällt, bleibt dieser unverkennbare Sound allgegenwärtig. Irgendwie gehört dieser auch zu einem GT-R.

Auf der öffentlichen Landstraße darf die Track Edition zwar nur einen Bruchteil ihres Könnens präsentieren, doch dies fasziniert bereits vom ersten Gasbefehl an. Mit einer brachialen Gewalt beschleunigt, nein, katapultiert das Fahrzeug Insassen und etwaiges Gepäck in Windeseile auf eine Geschwindigkeit, die wir mittels Bremseingriff erheblich korrigieren müssen, um wieder StVO-konform unterwegs zu sein.

 

Nissan GT-R Track Edition Fahrmodusschalter
Dämpfer und Antriebsverteilung werden per Kippschalter in der Mittelkonsole ausgewählt.

 

Dabei geht der Japaner so energisch zur Sache, dass man meinen möchte, er hätte die ganze Zeit darauf gewartet, endlich entfesselt zu werden. Was bei Geradeausfahrten bereits superb funktioniert, reißt auch in scharfen Kurven nicht ab. Blinder Gehorsam stand definitiv auf der Zutatenliste der Ingenieure des GT-R, denn mit diesem Fahrzeug lassen sich extrem hohe Kurvengeschwindigkeiten realisieren.

Die freie Autobahn als präferiertes Metier zu deklarieren, trifft es nicht unbedingt, aber die Rahmenbedingungen sind bei freier Strecke zumindest semi-ideal. So können wir das Biest auch hier von der Leine lassen und abermals in den Genuss einer atemberaubenden Geschwindigkeit kommen. Noch einmal zurück zum Datenblatt: Tempo 100 liegt aus dem Stand bereits nach 2,8 Sekunden an, maximal sind 315 km/h möglich.

 

 

Diese Zahlen werden von der Nissan GT-R Track Edition sehr ernst genommen und so stehen als Bestwert 324 km/h auf dem Tacho – laut GPS waren es 318 km/h – und der Sprint gelang uns in 3,2 Sekunden als schnellste Zeit – bei 26 Grad Außentemperatur und trockenem Asphalt. Übrigens ist ein Überholprestige, welches dem GT-R zustehen würde, nicht unbedingt der Realität entsprechend. Selbst ein Porsche Boxster schafft hier manchmal mehr Respekt im Rückspiegel des vorausfahrenden Spritsparautodidakten zu generieren.

Die Front des Nissan GT-R verkennen nicht wenige Verkehrsteilnehmer als maximal sportlich angehauchten Japaner, eventuell gar aus der Tunerszene. Spätestens aber nach LKW Nummer 26, nach dem eine sichtbare, fünf Kilometer lange Lücke frei wird und der Tempo-100-Verfechter und vorgabekonforme Klimaretter sich wieder auf die rechte Spur traut, wird er die Beschleunigung des Japaners mit Fassungslosigkeit verfolgen.

 

Nissan GT-R Track Edition Wahlhebel
Flott und hart – Bei entsprechender Behandlung knallt das Getriebe die Stufen mit Elan rein.

 

Zwischensprints fühlen sich in allen Geschwindigkeitsbereichen bärenstark an und suggerieren dem Fahrer zudem nie das Gefühl von Kontrolleinschränkungen oder gar -verlust. Jeder Lenk-, Gas- und Bremsbefehl wird 1:1 und ohne Verzögerung umgesetzt, sodass selbst Track-Einsteiger mit dem GT-R nach etwas Übung vernünftige Rundenzeiten generieren können.

Apropos Rundenzeiten: Wie schlägt sich der Nissan GT-R hierbei? Auch wenn das recht hohe Gewicht immer mal wieder kritisiert wird, der GT-R macht einen hervorragenden Job und ein exzellenter Allradantrieb pulverisiert offenbar diverse Kilogramm des Boliden durch maximierenden Grip. Der Grenzbereich des Nissan GT-R erfordert ein Herantasten, was den Fahrer fordert und fördert.

 

Nissan GT-R Track Edition Nismo-Räder
Geringhaltung der ungefederten Massen – Ultraleichte Nismofelgen machens möglich.

 

Was heißen mag: In einem GT-R macht die Kurvenhatz bedeutend mehr Spaß, als in so manchem anderen Track-Boliden. Weil man das Auto mit viel mehr Nuancen spürt und in vielen Situationen hier der Fahrer das Zünglein an der Waage ist. Kein synthetisch glatter Ablauf, keine entkoppelt wirkende Brems- und Scheitelpunktsuche, sondern endorphingefluteter Körpereinsatz inklusive aller Sinne – das ist Rennsportfeeling, wie man ihn heutzutage nicht mehr oft findet. Zumindest in straßenzugelassenen Supersportlern.

Eine Fahrmaschine vom feinsten, bei der man sehr schnell das Gefühl entwickelt, mit dem Fahrzeug ein untrennbares Bündnis einzugehen. Eine tolle Art von Suchtpotenzial!

Dieser Notiz in unserem Testbordbuch ist im Grunde nichts mehr hinzuzufügen.

Am Ende stehen dann rund 14 Liter als Verbrauch auf der Uhr. Zu viel? Keineswegs in Anbetracht der verfügbaren und abgerufenen Performance. Wir haben den GT-R nun wirklich nicht geschont. Super-sportliche Fahrer dürften einen selbst erfahrenen Wert von 21,7 Litern generieren. Bei entspannter Fahrt und in Kolonne mit dem vorherig genannten Tempo-100-Verfechter sind sogar 9 Liter möglich. Für Spaß sorgen dann allerdings der Sound aus der Bose-Anlage und das Wissen um das Potenzial des brachialen Coupés.

 

Nissan GT-R Track Edition Startknopf
Fahrspaßgenerator und Adrenalin-Injektor – Mit diesem roten Knopf erwacht Godzilla.

 

Die Rundumsicht ist wie bereits beschrieben deutlich eingeschränkt, als wäre dies ein stummer Hinweis, dass sich beim GT-R eh nur alles vorne abspielt. Einparken ist dank der Rückfahrkamera aber kein Problem, enge Parkhäuser sollten allerdings mit Vorsicht befahren werden, denn der GT-R liegt vor allem als Track Edition vorne recht tief.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Wir halten uns an dieser Stelle etwas knapper als sonst, da der Fokus beim Nissan GT-R eher auf Rennstreckenperformance statt auf braven Helferlein liegt, die einen bei der täglichen Fahrt zur Arbeit tatkräftig unterstützen können. Doch es gibt sie, vom Tempomaten bis hin zum nun auch verfügbaren Apple Car Play findet man in der vierten Ausbaustufe des Japaners viele Assistenten, die man sich wünscht.

 

Nissan GT-R Track Edition USB-Slots
Schulterblick nötig – Die USB-Anschlüsse liegen hinten im Ablagefach der Mittelkonsole.

 

Widmen wir uns zunächst dem Soundsystem aus dem Hause Bose, welches sich im GT-R mit rauchigem, kräftigem Klang präsentiert und im Rahmen unserer Testfahren alle Redakteure zufriedenstellen konnte. Bassbetont kamen hier vor allem Pop, Rock und R´n´B Tracks angemessen zur Geltung und wer es doch lieber ruhiger mag, der möge mittels Equalizer die Tiefen einfach etwas reduzieren.

 

Nissan GT-R Track Edition Türlautsprecher
Auch die Türlautsprecher besitzen ordentlich Membranfläche.

 

Sehr gut schnitten die Voll-LED-Scheinwerfer des Nissan GT-R ab. Wie bereits beim Vorfacelift des Japaners, konnten die Dioden auch den aktuellen Tests vollumfänglich standhalten und warteten mit einem hellen, homogenen und weißen Lichtkegel auf, welches vor allem die nächtliche Autobahnszenerie in ein gleißendes Licht tauchte – auch jenseits der 300 km/h. Wird auf Fernlicht geschaltet, so erwartet den Fahrer ein sehr heller Lichttunnel, der insbesondere bei Überlandfahrten etwaige Hindernisse frühzeitig erkennen lässt.

 

 

Nicht vergessen möchten wir die fulminante Kühlleistung der Klimaautomatik zu erwähnen, die selbst jenseits der 36 Grad – wir hatten Hochsommer während unseres Tests – in keiner Weise an ihre Grenzen kommt und den Innenraum schnell und fast zugfrei auf erträgliche Werte herunterkühlt.

 

Nissan GT-R Track Edition Klimaautomatik
Nicht minder leistungsfähig als der Motor – Die Klimaautomatik im Coupé.

 

Etwas schade finden wir, dass für das Innenlicht, Kofferraum- und Kennzeichenbeleuchtung noch immer konventionelle Glühlampen zum Einsatz kommen. In dieser Fahrzeug- und Preisklasse wären aus Sicht der Redaktion LEDs angebracht.

 

Nissan GT-R Track Edition Brembo Zange
Brembo zeigt wie es geht – In puncto Dosierbarkeit und Bremsleistung exzellent.

 

Kompromisslos zeigte sie vollumfänglich erwartungsgemäß die Bremsanlage von Brembo, die sehr gut dosierbar den Supersportler im Zaume hält. Ein mit Vehemenz betätigtes Bremspedal birgt hier durchaus die Gefahr, kurzzeitig das Atmen zu vergessen und stattdessen mit angehaltener Luft und Pressen gegen unbändige G-Kräften der Negativbeschleunigung zu trotzen.

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Varianten und Preise des Nissan GT-R

Insgesamt fünf verschiedene Varianten werden vom Nissan GT-R angeboten:

  • Standard – Der ultimative Fahrspaß beginnt mit dem Basismodell, welches neben geschmiedeten 20-Zoll-Leichtmetallrädern, der Bose-Soundanlage und einer Titan-Sportabgasanlage auch den potenten V6 Biturbo mit 570 PS in petto hat. Der Preis bleibt mit 99.900 Euro knapp unter der magischen Hunderttausender-Grenze.
  • In der Black Edition sitzt man zusätzlich auf Recaro-Sportsitzen mit roten Sitz- und Seitenwangen und das Heck erhält einen Heckspoiler aus Carbon. Dafür zahlt man ab 104.300 Euro.
  • Genau 1.200 Euro mehr kostet die Prestige Edition, die das Nissan Connect Navigationssystem sowie Volllederumfänge im Interieur in sich trägt, der Carbonspoiler allerdings wieder als Option auftaucht.
  • Die Track Edition erhält zusätzlich verklebte Karosserienähte für noch mehr Steifigkeit, Nismo-Räder, Nismo-Fahrwerk und Recaro Hartschalensitze aus Carbon. Preislich startet diese Variante ab 117.900 Euro.
  • Das Flaggschliff, der Nismo, erhält dank zwei GT3-Turbolader eine Leistungsspritze und befeuert die vier Antriebsräder nun mit 600 PS und 652 Newtonmetern Drehmoment. Hinzu kommt das Nissan Connect NISMO, welches eine Aufzeichnungsfunktion der Leistungswerte auf ausgewählten Rennstrecken beinhaltet. Mindestens 184.950 Euro werden für die Speerspitze des GT-R verlangt. Mehr geht allerdings kaum noch, lediglich eine Sonderfarbe schlägt mit maximal 2.000 Euro Aufpreis noch zu Buche. Die 187.000 Euro sind also theoretisch ab Werk nicht erreichbar.

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Fazit – Domestizierter Godzilla

Der Nissan GT-R Track Edition konnte im NewCarz-Test auf ganzer Linie überzeugen. Nachdem wir den Vorgänger über Schnee und Eis jagten, durfte dieser hier artgerecht bewegt werden. Die Vorstufe zum Nismo trägt dessen Gene und zeigt sich ähnlich kompromisslos. Als famoses Track-Tool mit treuem Wesen und brachialer Leistungsentfaltung eignet sich die Track Edition vor allem für Renn-Einsteiger, Hobby-Racer und solche, die einen sicheren, aber bärenstarken und omnipotenten Supersportwagen suchen.

Seine Zielgruppe ist motorsportbegeistert und kennt die legendäre Geschichte Godzillas, die weit zurück in die Skyline-Historie der Nissan-Sportler reicht. Sie weiß um das Potential und insbesondere um die Loyalität ihres Gefährten und ist im Stande, diese gezielt einzusetzen. Zweifellos ist der durch und durch sympathische Charakter des Japaners offensichtlich und macht ihn genau durch diesen Unterschied zu seinen Konkurrenten so richtig interessant.

 

Nissan GT-R Track Edition schräg hinten rechts
In der Vorbeifahrt muss man den Anblick des GT-R jede Sekunde genießen – Zu schnell ist er weg.

 

Mit mindestens 117.900 Euro ist der GT-R als Track Edition zwar kein Schnäppchen, die dargebotene Leistung des Hardcore-Sportlers, das beinahe perfekte Handling und das berechenbare Wesen des Fahrzeugs relativieren den Preis jedoch recht schnell, vor allem, wenn man einen Blick auf die Daten vergleichbarer Track-Tools wirft.

 

 

 Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: Nissan GT-R Track Edition MK4

Farbe: Racing Blue Metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,71 x 1,90 x 1,37

Radstand in mm: 2.780

Motor: handmontierter V6 Bi-Turbo Ottomotor

Leistung: 419 kW (570 PS) bei 6.800 rpm

Hubraum: 3.799 ccm

Max. Drehmoment: 637 Nm bei 3.300 rpm

Getriebe: 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Antrieb: Allrad

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 11,8 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 13,9 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 275 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 315 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 2,8 Sekunden

Leergewicht: 1.827 kg

Laderaumvolumen: 315 Liter

Kraftstofftank: ca. 74 Liter

Kraftstoffart: Super Plus (100 Oktan empfohlen)

Neupreis des Testwagens: ca. 122.000 Euro (ohne Ausstattungsoptionen ab 117.900 Euro)

 

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3 thoughts on “Nissan GT Test –R Track Edition – Brennender Asphalt

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