Mazda2 Facelift Test – Kleiner Mazda, ganz groß

Mazda2
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Es ist eine erstaunliche Metamorphose, die der Mazda2 in seinen drei Generationen über 17 Jahre durchlebt hat und spätestens nach der aktuellen diesjährigen Modellpflege den Erwachsenenstatus erreicht hat.

Vom Kleinkombi bis zum Steilheck-Kleinwagen war und ist alles dabei, was der Mazda2 in seiner Laufbahn alles darstellte.

Wir testeten den Kleinwagen als SKYACTIVE-G 90 Mildhybrid, was mit 90 PS die momentan stärkste Motorisierung darstellt. Fahrbericht.


 



 

Exterieur – Kodo für den Kleinsten

Der facegeliftete Mazda2 entpuppt sich sehr schnell als sehr hübscher Kleinwagen, der in seinen Grundzügen beibehalten wurde. Doch mit typischer aktueller Mazda-Front, wurde auch beim hierzulande kleinsten Mazda das Kodo-Design ganzheitlich integriert.


Mazda2 Front
100 Prozent im Mazda-Style – Auch der Kleinste zeigt sich im Kodo-Design.



Der fokussierte Blick durch nun standardmäßige, formschön integrierte LED-Scheinwerfer in der überarbeiteten Front wirken auf Anhieb überaus sympathisch. Das ehemals geschwungene LED-Tagfahrlicht ist passé und wird nun durch grelle LED-Dots in deutlich schmaleren LED-Scheinwerfern realisiert.




Aus der Seitenperspektive erscheint der Kleinwagen ein kleines bisschen hochbeinig und dadurch gewissermaßen elitär. Die Bügelfalte über den Seitenschwellern sowie der Hüftschwung über dem hinteren Radlauf verstärkt diesen Eindruck zusätzlich.


Mazda2 Heck
Strammes Finale – Der Kleinwagen zeigt einen hoch abschließenden Heckbereich.



Das Heck wirkt ebenfalls recht hoch abschließend und verhilft selbigem damit zu einem strammen Abschluss. In Summe ist der Mazda2 trotz seines Alters noch immer ein anmutiges und schickes Fahrzeug, das sich vor seiner Konkurrenz ganz und gar nicht verstecken muss.


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Interieur – Anspruchsvoll und bereinigt

Auch der Innenraum des 2er Mazda erhielt eine kleine Erfrischungskur, die sich im Detail bemerkbar macht. Die Sitze zeigen sich für einen Kleinwagen angenehm bequem und bieten auf der ersten Sitzreihe auch auf der Langstrecke ausreichend Komfort.


Armaturenbereich
Auf’s Wesentliche reduziert, dabei stringente Ordnung einhaltend: Der Armaturenbereich des Mazda2.



Hinten wird es hingegen enger. Doch bis zu einer Körpergröße von 1,75 Meter kann man auch hier mehr oder weniger entspannt reisen, sofern man die eine oder andere Pause einkalkuliert, um die recht übersichtliche Beinfreiheit durch etwas Bewegung zu kompensieren.


Sitze vorne
Ergonomisch gut geformt und bequem – Vorne sitzt man auch auf langer Fahrt komfortabel.



Generell wirkt der Innenraum im 2er sehr wertig. Insbesondere gegenüber seiner – auch deutschen – Konkurrenz kann der Japaner hier überzeugen. Dabei versprüht auch Mazda´s Kleinster ein unübersehbares Flair der Noblesse, was unseren Testern allesamt auffiel. Kurz: Für einen Kleinwagen ist es nicht üblich, so viel Softtouch und einen derart aufgeräumten und wertigen Innenraum vorzufinden.




Der Kofferraum des Mazda2 bietet durchschnittlich Raum – lässt sich aber durch Umklappen der Rückenlehnen erweitern und offeriert mit einem knappen Kubikmter ein passables Ladevolumen, welches den Wocheneinkauf problemlos und durchaus auch den ein oder anderen Abstecher in den Baumarkt verdauen kann.




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Motor und Fahreigenschaften – Mixtur aus Gelassenheit und Souveränität

Den Vortrieb im getesteten Mazda2 übernimmt ein 1.5-Liter-Vierzylinder mit 90 PS. Anderthalb Liter Hubraum? Richtig gelesen, so etwas kennen wir in der heutigen Zeit, die überwiegend unter dem Stern des „Donwsizing“ steht, eigentlich eher aus der Kompaktklasse. Doch Mazda geht hier wiederholt antizyklisch zu Werke – und das mit Erfolg.


Motorraum Mazda2
Ein gesundes Hubraum-Leistungsverhältnis plus E-Hilfe ergibt hier einen effizienten Antrieb.



Besonders in puncto Langlebigkeit ist der Einsatz von viel Hubraum bei wenig Leistung sinnvoll und mehr als vielversprechend. Der Vierzylinder erhielt zudem ein Mildhybrid-System, was den Verbrauch senken soll und auch tut – dazu kommen wir gleich.


i-Stop
Das Start/Stopp-System „i-Stop“ agiert dank Riemenstartgenerator deutlich komfortabler.



Besonders angenehm ist die Tatsache, dass die Start-Stopp-Automatik „i-Stop“ extrem smooth läuft und man kaum mitbekommt, wann der Verbrenner ab- und wieder angeschaltet wird – Riemenstartgenerator anstelle konventionellem Anlasser sei Dank. In der Stadt reichen die 90 PS vollkommen aus, der Mazda2 schwimmt gut im Verkehr mit und zeigt keinen signifikanten Nachteil gegenüber seiner turboaufgeladenen Konkurrenz.


Schalthebel
Schnalzend exakt – Das Schaltgetriebe macht einen sehr guten Eindruck.



Das Schalten macht hier richtig Spaß, denn das Sechsgang-Getriebe überzeugt mit kurzen Schaltwegen, ist schön knackig abgestimmt und scheint perfekt zum Antrieb zu passen. Auch die Bremsen haben leichtes Spiel mit dem kleinen Japaner und lassen sich überraschend gut dosieren.


Endrohr
Echt: Trotz moderater Leistung wird das Endrohr nicht versteckt.



Bemerkenswert ist die Abstimmung des Fahrwerks, die als sehr gut gelungen bezeichnet werden kann. Nur richtig fiese Bodenwellen oder Schlaglöcher dringen überhaupt bis zu den Insassen durch, ansonsten bleibt der Mazda2 ruhig und stets gelassen. Dazu passt die sehr leichtgängige und dabei ausreichend direkte Lenkung.

Sehr schade finden wir, dass es die 115-PS-Version mangels Nachfrage nicht mehr gibt. Doch ist es auch ein Zeichen dafür, dass der japanische Kleinwagen überwiegend auf Kurzstrecke und im urbanen Bereich genutzt wird. Hierfür reichen die Leistung und die ab 4.000 Touren bereit stehenden 148 Newtonmeter vollkommen und werden auch nicht andauernd abgerufen.


Mazda2 Heck
Souveräner Begleiter – Das Fahrwerk des Mazda2 erwies sich als ausgeglichen und komfortabel.



Doch spätestens auf Langstrecke, insbesondere auf der Autobahn, wünscht sich jeder Freund des agilen Vorankommens das weggefallene Leistungsplus sehr schnell herbei. Hier braucht es Geduld und Zeit, denn der 2er ist alles andere als ein Sprinter.

Die Übersetzungen der letzten beiden Gänge sind zugunsten niedriger Drehzahlen und des Verbrauchs sehr lang und möchte man schnell vorankommen, sollte man in den vierten oder teilweise sogar in den dritten Gang zurückschalten. Bleibt man aber bei defensiver Fahrweise und legt eher Wert auf sicheres und unaufgeregtes Vorankommen, sind die 90 PS auch hier ausreichend.


Vorderrad
Das Bremssystem hat den Kleinwagen jederzeit gut im Griff.



Die angegebenen 183 km/h Topspeed erreicht der Mazda nach einigem Anlauf, laut Tacho sind sogar maximal Tempo 188 möglich. Doch am angenehmsten ist man bis Tempo 130 unterwegs – auch wenn das Fahrwerk deutlich mehr vertragen würde, so ist das geruhsame Cruisen einfach schöner in diesem Kleinwagen. Der Standardsprint ist übrigens in knapp unter zehn Sekunden erledigt.


Drittelmix
Mit 4,8 Liter im Drittelmix war der Testwagen sparsamer als die Werksangabe vorgibt, doch…



Mazda erklärt zum überarbeiteten Kleinwagen, dass der Innenraum nun um 35 Prozent leiser sein soll. Das konnten wir während unserer Testfahrten auch bestätigen. Innen bleibt es angenehm ruhig – selbst bei Autobahntempo. Auch dieser Umstand fügt sich in die Markenphilosophie ein und erweitert den Einsatzzweck des kleinen Japaners deutlich.


Sparrunde Verbrauch Mazda2
…sein wahres Sparpotenzial spielte er auf der Verbrauchsrunde aus.



In puncto Verbrauch konnte der Mazda2 auf ganzer Linie überzeugen. Im Drittelmix belief sich der Spritkonsum auf 4,8 Liter auf 100 Kilometern – ein halber Liter weniger, als die WLTP-Angabe des Herstellers verspricht. Die Sparrunde absolvierte der Japanier sogar mit nur 3,2 Litern. Beim unerbittlichen und pausenlosen Drangsalieren der 90 Pferde auf einer freigegebenen und nächtlich leergefegten Autobahn kamen wir auf ein Maximum von 8,9 Litern.


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Ausstattung, Technik und Komfort im Mazda2

Als SPORTS-LINE hat der kleine Mazda als Top-Variante ausstattungstechnisch eine Menge zu bieten und wurde durch zwei Technik-Pakete nochmals aufgerüstet.

Besonders lobenswert bewerten wir die Matrix-LED-Scheinwerfer, die im Test mit guter Ausblendung, ordentlicher Helligkeit und sehr guter Reichweite aufwarten konnten. Ganz so hell und feingranular ausblendend wie beispielsweise in einem Opel Corsa vermögen sie zwar nicht zu sein, aber dürfen sich dennoch im Kleinwagensegment auf höchstem Niveau bewegend bezeichnen.


Infotainment
Das Infotainment ist klar strukturiert und wird über einen…



Hinzu kommen Nebelleuchten in LED-Technik und eine kleine Scheinwerfer-Reinigungsanlage, was spätestens im Winter und gelaugten Straßen ein immenser Vorteil ist.

Apple CarPlay und Android Auto funktionierten problemlos in unserem Testwagen, die Verbindung klappte reibungslos und schnell. Eine Sitzheizung befand sich ebenfalls an Bord, eine Lenkradheizung auch und diese hat die typische und unschöne Mazda-Manier: Lediglich rechts und links wird der Lenkradkranz beheizt – der Rest bleibt kalt.


Mittelkonsole Mazda
…Drehregler in der Mittelkonsole ganz Mazda-typisch bedient.



Daumen nach oben: Die Außenspiegel klappen bei Verriegeln des Fahrzeugs an. Keyless ist hier an Bord und die dazugehörigen Sensoren finden sich an den vorderen Türgriffen sowie an der Heckklappe.

Das Head-up Display wird mittels Plexiglasscheibe realisiert, fördert die Sicherheit immens, da wichtige Informationen im Sichtfeld des Fahrers bleiben und der Blick desselben auf der Straße.


HUD
Mit dem HUD bleibt der Blick des Fahrers sicher auf der Straße.



Eine Rückfahrkamera ist aufgrund der übersichtlichen Abmessungen nicht unbedingt notwendig aber sicherlich ein Komfortplus. Weniger relevant finden wir hingegen die 360-Grad-Kamera – ob diese in einem Kleinwagen sinnvoll ist, überlassen wir jedem selbst einzuschätzen.


360-Grad-Kamera
Kanonen auf Spatzen? Eine 360-Grad-Rundumsicht ist in einem Kleinwagen fast drüber.



Die Verkehrszeichenerkennung sehen wir dafür als ein wichtiges und sehr hilfreiches Ausstattungsmerkmal. Sie konnte mit einer fast durchgängigen Trefferquote überzeugen. Ebenfalls vollkommen praxistauglich ist der Abstandstempomat ACC, der mit sanften Abstandsregelungen die gewünschte Geschwindigkeit hält. Die integrierte Fußgängererkennung funktioniert nun auch bei Dunkelheit.




Die Routenführung sowie die Kartendarstellung des Navigationssystems im Mazda2 Facelift ist zuverlässig und mit 732 Euro auch nicht zu preisintensiv. Wenn man aber ohnehin überwiegend das Smartphone koppelt und via Google navigiert, kann man an dieser Stelle bedenkenlos sparen.


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Varianten und Preise des Mazda2

Das Angebot des Kleinwagens umfasst fünf Ausstattungslinien:

  • PRIME-LINE bezeichnet die Basisvariante, die ab 13.833 Euro mit Multifunktionslenkrad und LED-Scheinwerfern inklusive Halogen-Tagfahrlicht sowie einer fernbedienbaren Zentralverrieglung angeboten wird.
  • CENTER-LINE heißt eine Stufe darüber, die zusätzlich eine Klimaanlage, Bluetooth, Tempomat und elektrische sowie beheizte Außenspiegel besitzt und mindestens 15.977 Euro kostet.
  • EXCLUSIVE-LINE verfügt ab 17.342 Euro on top über 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, Privacyverglasung, Apple CarPlay, Android Auto, Spurhalteassistent, DAB+ und viele weitere Annehmlichkeiten.
  • KIZOKU heißt das zweithöchste Ausstattungsangebot, welches 16-Zoll-Räder, Licht- und Regensensor, Spurwechselassistent und Ausparkhilfe sowie eine Rückfahrkamera   und Klimaautomatik ab 18.609 Euro zusätzlich ab Werk anbieten kann.
  • SPORTS-LINE ist das Flaggschiff für mindestens 19.194 Euro, welches zusätzlich zu den anderen Ausstattungslinien unter anderem diverse sportive Applikationen und eine Lenkradheizung besitzt.



Mazda2 Seite
Die SPORTS-LINE ist die höchste Ausstattungsstufe beim Mazda2.



Als Antriebe stehen zwei Benzinmotoren als Mild-Hybrid und ein Benzinmotor ohne E-Unterstützung je nach Ausstattungsvariante zur Verfügung. Der SKYACTIV-G 75 M-Hybrid und der SKYACTIV-G 90 M-Hybrid mit jeweils 75 und 90 PS, die beide stets mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe kombiniert werden.

Der SKYACTIV-G 90 steht außerdem ohne Mildhybrid-Unterstützung, aber unveränderten 90 PS zur Verfügung und wird in dem Fall mit einer 6-Stufen-Automatik angeboten. Diese Variante ist ausschließlich in der EXCLUSIVE-LINE erhältlich.

Alle Mazda2-Modelle besitzen Frontantrieb.


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Fazit –  Vielseitiger Begleiter für den Alltag

Das Mazda2 Facelift zeigte sich im Test als vielseitiger Kleinwagen ohne Allüren. Sein Antrieb ist sicherlich nicht für Sportfahrer geeignet, doch für die alltäglichen Dinge vollkommen ausreichend gerüstet. Als 90-PS-Variante muss er sich auch nicht verstecken und mischt munter im Kleinwagenpool mit.


Mazda2 schräg hinten rechts
Der vielseitige Mazda2 glänzte im Test mit seiner außerordentlichen Sparsamkeit.



Die Ausstattung – besonders in der höchsten SPORTS-LINE – ist mehr als lobenswert, weil diese für einen Kleinwagen nahezu üppig ausfallend ist. Der Testwagenpreis von rund 22.600 Euro ist zwar weit entfernt vom Einstandspreis und die lange Aufpreisliste ist ziemlich umfangreich. Dennoch sind selbst die Preise der Topausstattung nicht als teuer zu bezeichnen, wenn man die Fülle an Gegenwert und den Wettbewerb betrachtet. Ein 95 PS starker Polo liegt preislich etwas darüber und auch vergleichbare Kleinwagen in einer solchen Ausstattung sind kaum günstiger.

Dafür bringt der 2er Mazda Harmonie ins Haus, bleibt für die nächsten Jahre ein zuverlässiger Partner und punktet zudem mit Effizienz aufgrund von einem niedrigen Verbrauch und günstigen Unterhaltskosten. Temperament und Sprinterqualitäten überlässt er derweil ganz bewusst anderen.


 



Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: Mazda2 SKYACTIV-G 90 M-Hybrid Sports-Line

  • Farbe: Mgmarot-Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,06 x 1,70 x 1,50
  • Radstand (mm): 2.570
  • Antrieb: Reihenvierzylinder mit OPF und Riemenstartgenerator pus i-Stop
  • Leistung: 66 kW (90 PS) bei 6.000 rpm
  • max. Drehmoment: 148 Nm bei 4.000 rpm
  • Hubraum: 1.496 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,3 L/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 4,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 120 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d
  • Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,8 Sekunden
  • Wendekreis (m): 9,8
  • Bodenfreiheit (mm): 143
  • Kofferraumvolumen (l): 280 bis 950
  • Leergewicht (kg): 1.100
  • Zuladung (kg): 436
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 550/900
  • Stützlast (kg): 50
  • Dachlast (kg): 50
  • Tankinhalt (l): 50
  • Kraftstoffart: Super E5/E10
  • Neupreis des Testwagens: 22.608 Euro (Einstiegspreis SPORTS-LINE ab 19.194 Euro)

 

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