Suzuki SX4 S-Cross Hybrid Test – E-Support im Crossover

Suzuki SX4 S-Cross Hybrid
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Als Suzuki SX4 S-Cross Hybrid wird die 140-PS-Version des 1.4-Liter Benziners durch ein Mildhybrid ersetzt – aus diesem Grunde wird das Modell hier erneut einem Test unterzogen.

Wie bereits im Suzuki Swift Sport und im Vitara geschehen, ließ man diesen Antriebswechsel letztendlich auch dem SX4 angedeihen und dieses Unterfangen soll neben niedrigeren Emissionswerten auch die Effizienz steigern, ohne das dabei entstandene Leistungsdefizit spürbar werden zu lassen.

Dieser Fahrbericht fasst unseren Praxistest zusammen. Wir fuhren den Suzuki SX4 S-Cross Hybrid Allgrip Select in der Ausstattung Comfort+ mit Handschaltung.

 

Außen und Innen

Der Suzuki SX4 S-Cross Hybrid unterscheidet sich äußerlich nicht zum Modell mit dem alten 140-PS-BoosterJet-Motor. Sogar die Farbe unseres Testwagens ist zufälligerweise mit dem nahezu mystisch wirkenden Sphere Blue Pearl Metallic identisch.

Einzig die kleine blau umrahmte Plakette auf der rechten Seite der Heckklappe gibt Aufschluss darüber, dass es sich hier um ein Auto mit Hybridtechnik handelt.




So bleibt es – glücklicherweise – auch im Innenraum: Ein aufgeräumter Armaturenbereich, der das Infotainment des Vitara trägt und auch hier ein schlüssiges Bedienkonzept vorweist, ein sehr gutes Platzangebot sowie eine fast durchweg saubere Verarbeitung solider Materialien bestimmen das Interieur.

Fast durchweg deshalb, weil beim getesteten Modell die unterschiedlichen Spaltmaße der Lautsprecherabdeckungen auf der Instrumententafel sofort ins Auge fielen. Ein kleiner Fehler, aber einer, den man ständig vor Augen geführt bekommt.




Die erhöhte Sitzposition schafft Übersicht und der Kofferraum schluckt mit 440 Litern in Standardkonfiguration eine ganze Menge an den üblichen Alltagsanforderungen.


Kofferraum SX4
Der Kofferraum in Standardkonfiguration bietet genügend Platz für den Wocheneinkauf.



Geblieben ist allerdings auch die schlecht schließende Heckklappe. Ein bisschen zu wenig Schwung und man darf den Schließversuch wiederholen – das ärgert jedes Mal aufs Neue.


Motor und Fahreigenschaften – Ionensupport für Crossover

Die eigentliche Neuerung, zu dessen Zweck dieser Test überhaupt stattfindet, ist die Antriebsänderung. Der 1.4-Liter Turbobenziner mit vier Zylindern leistet nun 129 PS statt vorher 140 PS, wird dafür aber von einem 48-Volt-Mildhybridsystem unterstützt.


Motorraum SX4
Alleinherrscher – Der Mildhybrid ist der einzig verbleibende Antrieb für den Crossover.



Dieses Antriebsduo verrichtet seinen Dienst auch im Suzuki Swift Sport und im Vitara Hybrid und daher ähneln sich die damit einhergehenden Änderungen der Charakteristika entsprechend. Ein Riemenstartgenerator steuert sein bis zu zehn Kilowatt betragendes Potenzial mit bei und sorgt für ein schnelles, zackiges Ansprechverhalten.

Im Durchzug wirkt der Suzuki SX4 S-Cross Hybrid sogar etwas kraftvoller – kein Wunder, denn hier stieg das Drehmoment von 220 auf 235 Newtonmeter. Zwar war dieses beim Vorgänger über ein größeres Drehzahlband verfügbar, doch genau hier springt der Generator helfend ein und übernimmt insbesondere in niedrigeren Drehzahlbereichen die Unterstützung mittels sogenannter Torque-Fill-Funktion.


Schalthebel
Etwas langer Schalthebel, aber knackige Schaltvorgänge im Suzuki SX4 S-Cross Hybrid.



Das leichte Leistungsdefizit ist daher im alltäglichen Gebrauch zu vernachlässigen, da das ausgeprägte Drehmoment zu überwiegend untertourigem Fahren verleitet. Nur wer es sportlich angeht und den Motor auch des Öfteren ausdrehen möchte, wird feststellen, dass die Drehwilligkeit ab rund 4.000 Touren sich nicht mehr so ungezwungen und frei anfühlt wie beim 140-PS-Aggregat.


Endrohr Suzuki
Bei Japanern verbreitet – Das Abgasendrohr mündet versteckt unter dem Fahrzeugboden.



Dennoch bleibt es bei 10,2 Sekunden beim Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100. Lediglich bei der Höchstgeschwindigkeit ist der Crossover nun zehn Stundenkilometer langsamer, erreicht 190 km/h mit etwas Anlauf.

Mitunter ist das Rekuperieren deutlicher spürbar, wenn das System den Akku dadurch wieder auflädt. Dieser leichte Bremseffekt ist aber nur im direkten Vergleich mit dem Vorgänger erkennbar. Neulinge werden dies womöglich nicht bemerken. Das herrlich knackige Schaltgetriebe lässt die sechs Gänge mit dem etwas lang geratenen Schalthebel schnell und sicher wechseln. Da ist der Blick zur optionalen 6-Gang-Automatik nur für wirkliche Schaltmuffel interessant.




Dank dem optional erhältlichen Allgrip Allradsystem und entsprechender Fahrmodi bleibt die Geländetauglichkeit des Suzuki SX4 S-Cross erhalten und der eine oder andere Abstecher ins Off bringt auch eine gute Portion Fahrspaß mit sich.

Auf der Straße bleibt sich der Japaner treu, federt sehr kommod auch über deftigere Verwerfungen. Dabei bleibt er in Summe lange neutral und sicher, untersteuert erst beim Erreichen des Grenzbereichs leicht und kontrollierbar. Die Wankbewegungen bei schnellen Lastwechseln könnten nur bei der ersten Fahrt leicht irritieren. Denn sehr schnell hat man sich daran gewöhnt und kommt damit auch durch die eine oder andere schnell gefahrene Kurve.


Suzuki SX4 S-Cross Hybrid von oben
Auch auf solchen Waldwegen fühlt sich der SX4 S-Cross pudelwohl.



Der Verbrauch – so verspricht es der Hersteller – soll sich durch das Antriebs-Update besonders positiv entwickelt haben. Die Rede ist hier von einem halben Liter auf 100 Kilometer, der eingespart werden soll.

In unserem Test genehmigte sich der Crossover im Drittelmix nur 6,8 Liter, was tatsächlich einem knappen halben Liter weniger Superbenzin entspricht als im Modell mit dem Vorgängermotor. Auf der Sparrunde konnten wir den Verbrauch auf 5,1 Liter senken – immerhin 0,3 Liter weniger als beim Vorgänger.


Verbrauch Sparrunde Suzuki SX4 S-Cross Hybrid
Nochmal besser – Als Mildhybrid verringerte sich der Verbrauch auch auf der Sparrunde.



Interessant war auch die neue Knausrigkeit bei Vollgasfahrten, denn der zweistellige Bereich ist mit dem Antrieb praktisch nicht mehr zu erreichen. Vorher war dies kein Problem.


Ausstattung, Komfort, Technik

Auch hier gibt es keine direkten Veränderungen zum Vorgänger, wenn man mal von der neu hinzugekommenen Anzeige für den aktuellen Energiefluss des Hybridsystems im Cockpit absieht. Schade finden wir, dass die beim Swift hinzugefügte Möglichkeit, die Geschwindigkeit auch digital im Cockpit anzeigen zu lassen, im SX4 leider weggelassen wurde.


Energiefluss
Das ist neu: Die Energiefluss des Antriebs; hier gibt’s Power von beiden Antrieben.



Das LED-Licht ist nochmals unbedingt erwähnenswert, denn es überzeugt bei Dunkelheit mit sehr heller und fleckenfreier Ausleuchtung. Der Lichtsensor ist überaus sensitiv und schaltet mitunter bereits bei leichter Bewölkung das Abblendlicht ein. Einstellbar ist diese Sensitivität leider nicht.


Scheinwerfer Suzuki
Gemischt – Haupt- und Tagfahrlicht mit LED-Technik; der Blinker mit Glühlampen.



Absolut tadellos ist dafür die Funktion des Abstandstempomaten, der den SX-4 sehr komfortabel und ohne barsche Manöver den Abständen zum Vordermann angleicht. Diese Abstände zum Vordermann sind dreistufig einstellbar.


Sitzheizung
Unbedingt merken: links Stufe 1, rechts Stufe 2, denn im Dunkeln sieht man es nicht.



Die Sitzheizungen der vorderen Plätze arbeiten zweistufig, sind schnell bei der Sache und spenden intensive Wärme. Lediglich die intervallartige Beheizung und die bei Dunkelheit unbeleuchteten Schalter sind als kleine Kritikpunkte bei den Testern vermerkt worden. Ein Totwinkelassistent bleibt weiterhin vermisst, dafür glänzt die Routenführung des Navigationssystems wiederholt mit Zuverlässigkeit und schneller Routenberechnung.




Die Sprachsteuerung ist typisch Suzuki sehr gut, versteht das Gesprochene bestens und es gibt eine kurzgehaltene Befehlskette. Das Panoramadach ist eine Wucht, so sorgt es für eine Lichtflutung des Innenraums. Ein elektrisches halbtransparentes Rollo schützt bei starker Sonneneinstrahlung. Im geöffneten Zustand gibt es während der Fahrt allerdings erhebliche Windgeräusche, die bereits bei Landstraßentempo eine Unterhaltung nahezu unmöglich machen.


Panoramaglasdach
Panoramadach: Riesig und mit Sonnenschutz – Doch offen wird es beim Fahren schnell laut.




Varianten und Preise des Suzuki SX4 S-Cross Hybrid

Mit der Einführung des neuen Mildhybrid-Antriebs wurden stillschweigend auch alle anderen Motorisierungen für den SX4 aus dem Programm genommen. So gibt es keine Dreizylinder-Einstiegsmotoren mehr im asiatischen Crossovermodell, sondern ausschließlich diese hier getestete Hybridversion.

Weiterhin besteht aber die Option, den Crossover frontgetrieben oder mit Allradantrieb zu fahren. Der Einstiegspreis beginnt als Fronttriebler bei 25.090 Euro und beim Allradmodell geht es ab 28.140 Euro los.


Suzuki SX4 S-Cross Hybrid Comfort+
Bei rund 25.000 Euro beginnt der Einstieg in die SX4-Welt mit Hybridantrieb.



Als Fronttriebler wird der Japaner in zwei Ausstattungen angeboten; Club und Comfort. Bei der Club-Version darf man sich bereits über Ausstattungshighlights wie eine 2-Zonen-Klimaautomatik, einen Abstandstempomaten, LED-Scheinwerfer und vieles mehr freuen.

Die Allradvariante bietet Suzuki als Comfort oder Comfort+ an. 4.450 Euro teurer ist die Version mit Automatik, welche nur als Comfort+ (daher der deutliche Aufpreis) erhältlich ist. Die Variante Comfort+ besitzt quasi eine Vollausstattung, die unter anderem auch ein Panoramaglasdach, Ledersitze, Navi und DAB+, Privacy-Verglasung und 17-Zoll-Räder umfasst. In dem Fall lässt sich der Crossover auch nur noch mit Zubehör ausstatten – alles andere ist bereits inklusive.


Rekuperation Symbol
Dieses kleine Symbol erscheint, wenn durch Rekuperation der Akku aufgeladen wird.



Grast man die Zubehörliste mit Dingen wie einem Unterfahrschutz für vorne und hinten, diversen Zierleisten und einem Dachspoiler sowie vielen anderen Sachen nahezu komplett ab, steht die Topversion voll ausgerüstet für überschaubare 33.600 Euro auf dem Hof.


Fazit – Gelungenes Antriebsupdate

Der Suzuki SX4 S-Cross Hybrid zeigt mit seinem Mildhybridsystem, wie gut man Leistung mit Effizienz kombinieren kann. Mit fast unveränderter Leistungscharakteristik wird das Crossover-SUV messbar sparsamer und zeigt sich somit als zeitgemäßer Begleiter.


Suzuki SX4 S-Cross Hybrid Front
Dank des sparsamen, gut abgestimmten Hybridsystems, fährt der SX4 absolut zeitgemäß.



Seine Tugenden bleiben allesamt bewahrt, indem auf Schnickschnack verzichtet wird und stattdessen der Fokus auf sinnvollen Ausstattungsdetails liegt. Mit einem zudem fast unerhört guten Preis-Leistungsverhältnis ist er nicht nur für Familien mit Komfort- und Platzanspruch interessant, sondern auch für Freizeitaktivisten mit Platzbedarf und dem Bedürfnis, auch abseits der befestigten Straßen unterwegs sein zu können.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 250D

 

 

 

Technische Daten: Suzuki SX4 S-Cross Hybrid Allgrip Select

  • Farbe: Sphere Blue Pearl Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4 ,30 x 1,79 (2,05 mit Außenspiegeln x 1,58
  • Radstand (mm): 2.600
  • Antrieb: Vierzylinder Turbobenziner mit 48-Volt-Mildhybridsystem
  • Leistung: 95 kW (129 PS) bei 5.500 rpm
  • Max. Drehmoment (Nm): 235 bei 2.000 bis 3.000 rpm
  • Hubraum: 1.373 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Allrad Allgrip Select
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 133 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden
  • Wendekreis (m): 10,8.
  • Bodenfreiheit (mm): 175
  • Kofferraum (l): 440 bis 1.269
  • Leergewicht (kg): 1.340
  • Zuladung (kg): 445
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 600/1.500
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 47
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: ca. 32.061 Euro (Basispreis mit FWD: 25.090 Euro)

 

 

 

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