Toyota Highlander Test – Der große Bruder

Toyota Highlander
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Ob der Toyota Highlander auch das Zeug zur Unsterblichkeit hat, wie Connor McLeod im gleichnamigen Fantasyfilm, wird dieser Test vielleicht nicht beantworten, wohl aber, ob er das Zeug für eine nachhaltige Ausdauer besitzt.

Den Highlander gibt es bereits über 20 Jahre und das große SUV ist mittlerweile in seiner vierten Generation angelangt – allerdings die erste Generation, die auch in Europa angeboten wird – wir berichteten hier darüber.

Aus diesem Grund ist der große Japaner bei den meisten noch immer ein Unbekannter. Seit 2019 wird die aktuelle Generation in Amerika verkauft und seit diesem Jahr gibt es ihn auch hierzulande. Doch beschränkt sich die hiesige Version auf eine einzige Motorisierung – dazu später mehr.




Äußere Ansichten vom Toyota Highlander

Mit seinen knapp fünf Metern ist der Japaner in der Tat ein ziemlich großes SUV, das optisch ordentlich was hermacht. Die Front wirkt eigenständig und sehr massiv. Dabei offerieren die recht schmalen Scheinwerfer einen fokussierten Blick und wer den Highlander von vorn erblickt, erschrickt nicht selten vor seiner schieren Größe. Auch im Rückspiegel des Vordermanns hat dieses „Antlitz“ durchaus Einschüchterungspotenzial.


Toyota Highlander Front
Big Boy – Die massive Front des Highlanders schindet Eindruck beim Betrachter.



In der Seitenansicht wird die Größe des Japaners aufgrund seiner Länge noch deutlicher. Der Siebensitzer ist sicherlich nicht mit jeder Parklücke kompatibel. Ein mächtiges Greenhouse und ausgeprägte Radhäuser unterstreichen die massive Erscheinung nochmals. Dabei wirkt der Asiate zu keinem Zeitpunkt etwa plump oder schwerfällig.


Toyota Highlander Seite
Kraftvoll geschwungene Radhäuser und eine hohe Gürtellinie dominieren die Fahrzeugseite.



Am Heck erinnert sich der geneigte Betrachter schnell an den Toyota RAV4. Warum? Nun, dieser hat nahezu das gleiche Rückleuchtendesign wie der große Bruder und so kam es mitunter vor, dass Passanten den Highlander als RAV4 in XXL bezeichneten.


Toyota Highlander Heck
Verblüffende Ähnlichkeit: Das Heck zeigt viele Analogien zum Toyota RAV4.



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Innenraum, Platzgefühl, Qualitätsanmutung

Im Inneren des asiatischen Riesen bleibt es – typisch Toyota – recht nüchtern, gut sortiert und klar strukturiert. Die verwendeten Materialien sind gut gewählt und die Verarbeitung wirkt durchgängig solide – auch hier kommen die typischen Toyota-Tugenden zum Einsatz.


Interieur
Die Instrumententafel erklärt ihre Strukturen von selbst, die Bedienung ist einfach.



Das Raumangebot hält, was die Außenmaße des Boliden versprechen. Überall im Innenraum zeigt der Toyota sehr opulente Platzverhältnisse. Die Sitze sind vorne wie auch auf der zweiten Sitzreihe sehr bequem und absolut langstreckentauglich. Dank einer längs verschiebbaren zweiten Reihe kann man die Platzverhältnisse auch auf der dritten Sitzreihe enorm verbessern.




Überhaupt findet man auf den beiden zusätzlichen Sitzplätzen sechs und sieben überraschend viel Platz, der so manchen Wettbewerber mit sieben Sitzen überflügeln kann. Das gilt nicht nur für die Beinfreiheit, sondern auch für die Kopffreiheit und das Raumgefühl im Allgemeinen.




Nicht minder beeindruckend ist das Platzangebot des Kofferraums, in den man selbst bei Nutzung aller sieben Sitzplätze noch 332 Liter unterbekommt – das ist im Vergleich zur Konkurrenz ein Spitzenwert. Als Fünfsitzer schluckt das Ladeabteil bis zu 658 Liter und bei Reduzierung der Sitzplätze auf die vorderen zwei, wird ein Ladeabteil mit 1.909 Litern frei.


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Antrieb und Fahreigenschaften – Sanfter Riese

Der Toyota Highlander wird hierzulande nur mit einer Motorisierung, nämlich als Vollhybrid angeboten. Ein 2.5-Liter Benziner wird von zwei Elektromotoren – jeweils einer pro Achse – unterstützt und gemeinsam wird eine Systemleistung von 248 PS generiert.


Motorraum Highlander
Der 2.5-Liter Benziner kommt ohne Turbo- oder Kompressoraufladung aus.



Damit erreicht der Japaner nach 8,3 Sekunden Tempo 100 und ist bei Bedarf bis zu elektronisch begrenzten 180 km/h schnell. Der 54 PS leistende E-Motor an der Hinterachse ist der alleinige Antrieb für diese und macht das SUV zum Allradmodell, wenngleich dies auch nicht mit vollwertigen Allradlern vergleichbar ist. Die Leistungsentfaltung fühlt sich gut an, vermittelt allerdings nicht die angegebenen 248 PS.


Modellemblem
AWD-i – Die Hinterachse wird elektrisch betrieben, wodurch es keine Kardanwelle nach hinten gibt.



Grundsätzlich lässt sich das Fahrverhalten des Asiaten als überaus sanftmütig beschreiben. Das SUV mag die ruhige Gangart und das stufenlose Automatikgetriebe hält den Verbrenner bei moderater Fahrweise auch in angenehm niedrigen Drehzahlen. Anders sieht es bei forscher Fahrweise mit schwerem Gasfuß aus. Dann wird der Vierzylinder ordentlich gefordert und muss in hohen Drehzahlen seinen Dienst verüben.




So verwundert es nicht, dass sportliche Behandlung die Lautstärke deutlich erhöhen lässt und die gänzlich auf Komfort getrimmte Federung jeden abrupten Richtungs- und Lastwechsel mit diversen Wankbewegungen quittiert. Lässt man es dagegen entspannt angehen, kann man mit dem Highlander problemlos lange Strecken auch zügig zurücklegen. Der lange Radstand bringt zusätzlich Ruhe in das Fahrwerk und der Geradeauslauf wirkt nahezu stoisch gediegen.


Energiemonitor
Über den im Infotainment abrufbaren Energiemonitor hat man den Energiefluss im Blick.



Fahrgeräusche halten sich insgesamt angenehm zurück und eine überraschend feinfühlige Lenkung passt mit ihrer Leichtgängigkeit gut zum gutmütigen Wesen dieses SUVs. Obendrein ist es auch überaus angenehm, im Fond mitzureisen.

Als Vollhybrid ohne externe Ladefunktion wird die elektrische Energie allein durch Bremsenergierückgewinnung und den Verbrenner gewonnen. Das Rekuperieren gelingt derart elegant, dass man als Insasse – insbesondere als Fahrer – nichts davon spürt. Großartig!


Endrohr Highlander
Ein Ersatzrad findet sich unter dem Fahrzeugboden, wie auch das hier mündende Endrohr.



Darüber hinaus war es erstaunlich, wie oft das SUV rein elektrisch unterwegs war. Zwar waren kaum mehr als mal ein Kilometer am Stück drin, doch zwischendurch wechselte das Hybridsystem immer wieder mal kurz in den EV-Modus. Rein elektrisch kann man den Toyota Highlander theoretisch bis zu 125 km/h bewegen. Das funktioniert allerdings nicht immer und die Gegebenheiten wie Topografie und Fahrstil müssen dafür passen.


Verbrauch Sparrunde Toyota Highlander
Spitzenwert: 4,4 Liter auf der Sparrunde sind für ein Auto dieser Größe bemerkenswert.



Aufgrund dieser oft angewendeten elektrischen Antriebsweise konnte das SUV auch verbrauchstechnisch überzeugen. Mit 7,8 Litern auf 100 Kilometer im Drittelmix gab es wahrlich keinen Raum für Kritik. Auf der Sparrunde wurde der Japaner so richtig knausrig und übte sich mit lediglich 4,4 Litern nahezu in Demut. Fährt man mit Dauervollgas permanent im Bereich der Höchstgeschwindigkeit, laufen maximal 12,7 Liter durch die Brennräume des Saugmotors.


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Ausstattung, Komfort, Technik

In puncto Ausstattung kann der Toyota Highlander in der „Executive“-Version eine ganze Menge an Features vorweisen. Dazu gehören unter anderem Bi-LED-Scheinwerfer mit einer sehr guten Ausleuchtung, die fleckenfrei auch eine ordentliche Reichweite vorweisen können.


Nebelleuchte
Auch die Nebelscheinwerfer leuchten am Toyota Highlander mit LED-Technik.



Diverse Assistenzsysteme wie ein Spurhalteassistent oder der Abstandstempomat erfüllten im Test ihre Aufgaben gewissenhaft und zuverlässig, ohne dabei negativ aufzufallen. Eine Rückfahrkamera und Parksensoren vorn und hinten erleichtern das Parken ungemein. Die Kamera am Heck verfügt sogar über eine eigene Waschdüse.


Rückfahrkamera
Hilfreich: Die Rückfahrkamera erleichtert jedes Rangiermanöver immens.



Wer eine 360-Grad-Rundumsicht bevorzugt, muss zu höchsten Ausstattungsstufe „Luxury“ greifen – es gibt dies nur in dieser Version. Eine konstante und schnelle Leistung zeigten die Lenk- und Sitzheizungen des SUVs.

Für akustische Untermalung zeichnete sich ein JBL-System verantwortlich und kam dieser Aufgabe sehr dynamisch und druckvoll nach. Der Klang wirkt lebendig und bleibt auch bei höheren Lautstärken souverän und sauber.




Die Routenführung des Navigationssystems erwies sich als klar verständlich, die Kartendarstellung als übersichtlich und leicht überschaubar. Bei der Berücksichtigung von Verkehrsstörungen gab es während des Tests keine Kritik, da ebendiese zeitnah erkannt wurden. 


Navi
Die Navigation funktionierte in allen Belangen im Test reibungslos.



Ein Panorama-Glasdach garantiert derweil einen lichtgefluteten Innenraum. Allerdings gibt es bei der Steuerung eine kleine Falle. Das Glasdach lässt sich sowohl elektrisch aufschieben als auch nur ankippen. Hat man sich für das komplette Öffnen entschieden, muss man beim späteren Schließvorgang aufmerksam bei der Sache sein.




Denn anders als gewöhnlich, schließt das Dach beim Schließbefehl nicht erwartungsgemäß vollständig, sondern fährt am Ende in den angekippten offenen Zustand. Bemerkt man dies nicht, verlässt man das Auto, welches dazu auch keine Warnung ausgibt – bei einem komplett geöffneten Dach gibt es die übrigens – und man im schlimmsten Fall bei Regenwetter eine Überraschung bei seiner Rückkehr erlebt.


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Varianten und Preise des Toyota Highlander

Das SUV gibt es in Europa, wie bereits erwähnt, nur mit diesem Antrieb inklusive der stufenlosen Automatik. Die drei Ausstattungsversionen des Highlanders lauten wie folgt:

  • Business EditionAb 53.650 Euro beginnt der SUV-Spaß und bringt serienmäßig bereits Dinge mit, wie Bi-LED-Scheinwerfer, 18-Zoll-Räder, Privacy-Verglasung, einen Abstandstempomaten und vieles mehr.
  • Executive – Hiermit erhält man ab 59.050 Euro on top die JBL-Soundanlage, 20-Zoll-Räder, eine 3-Zonen-Klimaautomatik und eine Rückfahrkamera – um nur einige zu benennen.
  • Luxury – Das Flaggschiff startet bei 63.690 Euro und zur Serienausstattung gesellen sich zusätzlich unter anderem ein Head-up Display, ein 12.3-Zoll-Multimediabildschirm und eine Sitzbelüftung für die beiden vorderen Sitzplätze.



Toyota Highlander Executive
Als „Executive“ kostet der Toyota Highlander mindestens 59.050 Euro.



Wie so oft bei Toyota, muss man ausstattungstechnisch vorab eine Version auswählen und hat danach nicht mehr viele Möglichkeiten zur Individualisierung. So gibt es kaum Möglichkeiten, den Highlander nach eigenem Gusto zu konfigurieren, da viele Optionen direkt an die jeweilige Ausstattung gebunden sind. Als Beispiel bleibt eine 360-Grad-Kamera immer an die Topvariante gebunden.

Wählt man die Topvariante, bleiben neben diversem Zubehör nicht mehr viele Optionen offen. Zu denen gehören das Panorama-Glasdach für knapp 1.500 Euro, seitliche Trittbretter für gut 700 Euro, eine Sonderlackierung für 300 Euro und eine Anhängerkupplung ab 850 Euro.


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Fazit – Toyota Highlander: Es kann gern viele geben

Mit dem Toyota Highlander holt man sich ein Fullsize-SUV ins Haus, welches Ruhe und Entspannung quasi als eine Art Serienausstattung mitbringt. Wer auf Furore und Prestige verzichten kann – wenngleich die Optik des Japaners durchaus in diese Richtung geht – stattdessen viel Platz und Contenance schätzt, der ist mit diesem großen Japaner bestens bedient.


Toyota Highlander schräg hinten rechts
Noch ist der Highlander recht unbekannt, doch das könnte sich alsbald ändern.



Hinzu kommt, dass er effizient bewegt und zudem dank seines Allradantriebes auch mal abseits der befestigten Straße bewegt werden kann. Diverse Assistenzsysteme sorgen derweil für ein hohes Maß an Sicherheit.

Mit einem Testwagenpreis von rund 60.000 Euro bleibt er zudem auch preislich attraktiv und kann im Vergleich zu seiner Konkurrenz eine rustikale Note vorweisen, die ihn als nahezu unkaputtbar einstufen möchte.

Um zur Eingangsfrage zurückzukehren, möchte man diese mit gutem Gewissen damit beantworten können, dass der Highlander als der große Bruder des RAV4 in jedem Fall eine Daseinsberechtigung besitzt und aufgrund seines effizienten Antriebs für seine Besitzer auch für eine lange Zeit ein sicherer und treuer Begleiter sein dürfte.

 

Pro und Contra

Pro:

  • effizienter Antrieb
  • fulminantes Platzangebot
  • im Vergleich attraktiver Preis

Contra:

  • wenig flexible Ausstattungsoptionen
  • subjektiv nur moderat wirkende Antriebsleistung





Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Technische Daten: Toyota Highlander Executive

  • Farbe: Nagoyablau Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,97 x 1,93 x 1,76
  • Radstand (mm): 2.850
  • Antrieb: Vierzylinder Benzinmotor + 2 Elektromotoren
  • Hybridart: Vollhybrid
  • Systemleistung: 182 kW (247 PS)
  • Max. Drehmoment Verbrenner (Nm): 239 bei 4.500 rpm
  • Hubraum: 2.487 ccm
  • Getriebe: stufenlose Automatik CVT
  • Antriebsart: Allrad (E-Antrieb der Hinterachse)
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 7,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 158 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,3 Sekunden
  • Wendekreis (m): 12,4
  • Bodenfreiheit (mm): 202
  • Böschungswinkel vorn/hinten: 18,1°/22,7°
  • Rampenwinkel: 16,7°
  • Wattiefe (mm): 400
  • Kofferraum 7-Sizer/5-Sitzer/2-Sitzer (l): 332/658/1.909
  • Leergewicht (kg): 2.015
  • Zuladung (kg): 705
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 700/2.000
  • max. Stützlast (kg): 80
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 65
  • Hybrid-Akku: Ni-Mh 1,6 kWh
  • Kraftstoffart: Benzin/Strom
  • Neupreis des Testwagens: 60.339,99 Euro (Basispreis: 53.650 Euro)

 

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