Erstkontakt: Nissan Qashqai Test – Ganz Neu in Runde drei

Nissan Qashqai
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Knapp ein Jahr später als geplant, kam die dritte Generation des Nissan Qashqai in diesem Sommer auf den Markt, die wir nun einem ersten Test unterziehen konnten.

Mittlerweile gibt es das japanische SUV seit 15 Jahren und es hat sich in diesem Zeitraum zum wichtigsten Modell der Marke etabliert.

Deutlich über 330.000 Einheiten wurden allein in Deutschland seit Marktstart verkauft. Die neuste Version trafen wir nun für einen Erstkontakt.

 

Das neue Außendesign des Nissan Qashqai

Der Qashqai Nummer drei erhielt ein komplett neues Design, welches in der Postmoderne angekommen ist. Der asiatische Touch, der den Vorgängern noch innewohnte, ist nun ad acta gelegt. Insgesamt ist das SUV in alle Richtungen leicht gewachsen und erhielt auch ein Quäntchen mehr an Radstand.


Nissan Qashqai Front
Die Neuinterpretation des V-Motion-Frontgrills sieht sehr gefällig und topmodern aus.



Von vorn betrachtet, wird sogleich die neue, maskuline Linienführung deutlich. Beginnend mit dem markanten V-Motion-Kühlergrill, der in seiner filigran wirkenden Art um einiges gefälliger wirkt als beim Vorgänger. Flankiert wird dieser durch neue Scheinwerfer, die sich nun extrem schmal mit dem LED-Tagfahrlicht als eine Einheit zeigen und mit der Front quasi zu einer Einheit verschmelzen. Als hübsches Detail erhielt die Frontschürze beidseitig in der seitlich endenden Zone direkt unter den Scheinwerfern eine „Qashqai“-Prägung.




Die spannende Linienführung bleibt auch an der Seitenpartie erhalten und beschert dem Japaner eine kecke, frische Note, während die Beplankung beibehalten wurde. Am Heck gibt’s neue, formschön integrierte Leuchten sowie einen mittig platzierten Qashqai-Schriftzug, was dem aktuellen Trend folgt.


Nissan Qashqai Heck
Besonders massive Planken – Das Heck suggeriert Offroad-Kompetenz.



Sichtbare Endrohre gibt es auch am neuen Modell nicht, dafür aber eine besonders am Heck massiv wirkende Beplankung, die den Offroad-Anspruch pointieren soll, wenngleich diese Beplankung auch den Versionen mit Frontantrieb zuteil wird – wie im Fall unseres Testwagens.


Was ist neu im Innenraum des Nissan Qashqai?

Hier fällt zuallererst das digitale Cockpit ins Auge, welches hochauflösend ein stets gut ablesbares Bild darstellt; die Inhalte können hier vom Fahrer teilweise angepasst werden. Die nächste Auffälligkeit ist das tolle Lenkrad, das in seiner Haptik überaus wertig wirkt und dadurch den Händen sehr gefällt.


Digital Cockpit
Novum – Das volldigitale Display kommt erstmals in einem Qashqai zum Einsatz.



Der aufgesetzte Zentralbildschirm ist zwar kein Riese, doch fügt er sich gut ins Interieur ein. Sehr erfreulich kann man das Festhalten an diversen echten Knöpfen und Drehreglern bezeichnen. Nissan ist hier dem Trend zu „Touch und Wie“ glücklicherweise nicht erlegen.


Instrumententafel
Der Centerscreen tauschte mit den Lüftungsdüsen die Position, ist größer und besser ablesbar.



Die Sitze wurden angenehm konturiert und machen auch längere Reisen zum stressfreien Unterfangen. Das Raumgefühl ist vorne sehr gut, im Fond gibt’s für die Beine ein bisschen mehr Platz als im Vorgänger. Die Kopffreiheit kommt erst ab einem Gardemaß von circa 1,85 Metern an ihre Grenzen.


Vordersitze
Gute Sitzposition durch ergonomische Konturierung – Die Sitze gefielen im Erstkontakt.



Erfreulich ist zudem der Umstand, dass der neue Qashqai eine spürbar bessere Rundumsicht besitzt. Hinten wurden die zwar immer noch massiven C-Säulen durch entsprechende Glasfenster entschärft und vorne ist der Blick dank größerer Windschutzscheibe und schmaler gestalteten A-Säulen auf das Verkehrsgeschehen mit weniger Einschränkungen verbunden.




Weiterhin praktisch und vielseitig: Der Kofferraum fasst dachhoch bis zu praktikablen 437 Litern und ist bis auf 1.447 Liter erweiterungsfähig.


Motor und Fahreigenschaften – Alter Freund im neuen Gewand

Der 1.3-Liter-Vierzylinder ist kein neuer Antrieb, sondern ein alter Bekannter. Neu ist hieran allerdings, dass der Benziner einen Riemenstartgenerator erhielt, der neben dem Anlassen und der Übernahme der – von nun an sehr komfortablen und superschnellen – Start/Stopp-Funktion auch die elektrische Unterstützung beim Anfahren sowie die Bremsenergierückgewinnung übernimmt. Somit wurde der Antrieb zum Mildhybrid.


Motorraum
Alter Begleiter mit neuem Support – Als Mildhybrid wird der Antrieb auch kultivierter.



Die 158 PS bleiben derweil unangetastet und die maximal verfügbaren 260 Newtonmeter sind bereits ab sehr frühzeitigen 1.800 Umdrehungen pro Minute abrufbar – das SUV entsprechend gut bei der Sache.

Das ist für den Großteil der alltäglichen Anforderungen mehr als ausreichend und macht das SUV zu einem lebhaften Begleiter. Nur wenn die höheren Geschwindigkeitsbereiche auf freien Autobahnabschnitten permanent ausgereizt werden sollen – der Qashqai schafft mit dieser Motorisierung immerhin 206 km/h – könnte sich vielleicht ein Ruf nach mehr Leistung materialisieren. Doch die absolute Mehrheit wird den Qashqai eher selten bis nie in dieser Manier bewegen.


Schaltknüppel
Selbstgemacht – Die Handschaltung überzeugt mit knackig kurzen Schaltvorgängen.



Dafür gibt’s ein knackiges Sechsgang-Handschaltgetriebe mit relativ kurzen Schaltwegen. Damit macht es richtig Spaß, dem Qashqai manuell die Gänge zuzuspielen.

Die Bremsen erwiesen sich als ausreichend dimensioniert und gut dosierbar, die Lenkung ist angenehm leichtgängig, wird bei höheren Tempi spürbar straffer – sehr vorteilhaft.




Das Fahrwerk wurde noch ausgewogener abgestimmt als das des Vorgängers. Die Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit wurde nahezu perfekt austariert und das SUV rollt souverän mit großer Gelassenheit ab. Im Drittelmix verbrauchte der neue Nissan Qashqai während unseres Erstkontakts moderate 7,2 Liter auf 100 Kilometer.


Ausstattung, Komfort, Technik

Für unser erstes Rendezvous mit dem neuen Nissan Qashqai rollte dieser als N-Connecta vor und war entsprechend opulent ausgestattet.


HUD
Großes Kino – Das vollwertige Head-up Display bietet eine farbige Vielfalt an Infos.



Gefallen hat uns davon unter anderem das recht solide Soundsystem, welches das Gros aller Anforderungen sauber abdeckt und DAB+ ebenfalls bereits in petto hatte. Die typischen Konnektivitätslösungen Apple CarPlay und Android Auto funktionierten im ersten Test ebenfalls ohne Probleme, die Verbindung war innerhalb weniger Sekunden hergestellt.




Neu im Qashqai ist das digitale Cockpit, welches als 12,3 Zoll großer TFT-Bildschirm daherkommt und das Kompakt-SUV damit nun auch in die neue digitale Ära eintauchen lässt.

Die Rückfahrkamera ist in puncto Bildauflösung besser als im Vorgänger – gleiches gilt für die 360-Grad-Rundumsicht. Der Notbremsassistent erkennt jetzt auch sich langsam bewegende Objekte wie Fußgänger und Fahrradfahrer.


Rückfahrkamera
Besser, weil höher aufgelöste Bilddarstellung – Die Kamerabilder.



Die neuen LED-Scheinwerfer im Qashqai dürfen gut und gerne als ein Quantensprung zum Vorgängermodell bezeichnet werden, welches ebenfalls mit LED-Scheinwerfern ausgerüstet werden konnte. Die Lichtausbeute der Neuen stieg nochmals spürbar, Reichweite und Homogenität sind ebenfalls als gut zu bezeichnen und dank Matrixfunktion werden hier auch Fahrzeuge aktiv ausgeblendet, was in einer ersten Nachtfahrt gut funktionierte. Vereinzelt könnte das Ausblenden gern etwas schneller vonstatten gehen.


Kabelloses Laden
Illegale Pausenregelung – Die induktive Ladestation unterbrach wiederholt den Ladevorgang.



Praktisch für den innerstädtischen Parkraum: Auch der neue Qashqai klappt die Außenspiegel beim Verriegeln an. Die elektrische Heckklappe reagiert absolut zuverlässig auch auf den Fußschwenk, quittierte jedoch jede Bedienung – auch die per Taste – mit einem durchdringenden, leider nicht abschaltbaren, dreifachen Piepton. Hier haben wohl einige koreanische Modelle mit ihren vielen Pieptönen für jedwede Bestätigung diesem Japaner Pate gestanden.


Varianten und Preise des neuen Nissan Qashqai

Bei den Ausstattungen gibt es insgesamt sechs Ausstattungen:

  • VISIA – Das Einstiegsmodell startet bei 25.790 Euro und besitzt ab Werk unter anderem 17-Zoll-Räder, Parksensoren hinten, LED-Scheinwerfer und vieles mehr.
  • ACENTA – Die nächste Einstufung wird ab 30.290 Euro angeboten und bringt on top eine Rückfahrkamera, das NissanConnect Infotainment und schlüssellosen Zugang – um nur einige zu benennen.
  • N-CONNECTA – Die nächste Stufe zeichnet sich zusätzlich durch 18-Zoll-Räder, Navigationssystem und einen 12.3-Zoll-Bildschirm aus. Der Startpreis liegt bei 32.890 Euro.
  • PREMIERE EDITION – In dieser Variante ab 35.440 Euro gibt’s zudem das große Head-up Display, ein Glas-Panoramadach und Matrix-LED-Scheinwerfer dazu.
  • TEKNA – Mit zusätzlich einer elektrischen und gestengesteuerten Heckklappe, 19-Zoll-Rädern, einem kabellosen Ladeschacht für Mobilgeräte und vieles mehr startet diese Variante ab 36.240 Euro.
  • TEKNA+ – Die Topausstattung bringt für mindestens 40.330 Euro obendrein noch ein Bose-Soundsystem, eine Lederausstattung und eine Massagefunktion für die beiden Vordersitze in den Qashqai.



Nissan Qashqai schräg hinten rechts
Unser Testwagen besaß die dritthöchste Ausstattung N-CONNECTA.



Als Motorisierung wird der 1.3-Liter Turbovierzylinder mit Mildhybridtechnik in zwei Leistungsstufen angeboten: 140 und 158 PS. Die stärkere Variante besitzt zusätzlich die Optionen für einen Allradantrieb und eine stufenlose CVT-Automatik. Im Frühjahr 2022 folgt ein serieller Hybrid genannt „e-Power“ bei dem ein Elektroantrieb als permanenter Antrieb fungiert und der Verbrenner in erster Linie als Range-Extender fungieren soll und die E-Motoren mit Energie versorgt.


Fazit – Der Bestseller ist zurück

Der Nissan Qashqai war bis dato Bestseller der Marke und so verwundert es nicht, dass auch das neue Modell so einige Raffinessen bietet. Optisch im schicken Dress, modern ausgerüstet, sicher und gutmütig im Handling, dürfte auch das neu aufgelegte SUV die Erfolgsgeschichte Qashqai fortsetzen.


Nissan Qashqai schräg vorn rechts
Taufrisch und technisch up to date – Der Qashqai kann weiter auf Erfolgskurs gehen.



Für Vielfahrer ist es ein wenig bedauerlich, dass sämtliche Dieselversionen gestrichen wurden, denn dieser war für diese Kientel sicherlich die beste Wahl. Umso mehr gespannt sind wir auf die e-Power-Modelle und deren Charakteristika.


Pro und Contra

Pro:

  • intuitives Bedienkonzept
  • sicheres Handling
  • sehr gutes LED-Licht

Contra:

  • kein Diesel mehr im Angebot
  • Mildhybrid ohne erkennbares Einsparpotenzial






Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

 

 

 

Technische Daten: Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid N-CONNECTA

  • Farbe: Metallic Fuji Sunset Red
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,43 x 1,84 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,63
  • Radstand (mm): 2.665
  • Antrieb: Vierzylinder Ottomotor mit Turbolader und OPF
  • Hybridart: Mildhybrid (mit Riemenstartgenerator)
  • Leistung: 116 kW (158 PS) bei 5.500 rpm
  • Max. Drehmoment (Nm): 260 bei 1.800 bis 4.000 rpm
  • Hubraum: 1.332 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 5,6 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,2 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 128 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,5 Sekunden
  • Wendekreis (m): 11,1
  • Bodenfreiheit (mm): k.A.
  • Kofferraum (l): 436 bis 1.447
  • Leergewicht (kg): 1.422
  • Zuladung (kg): 563
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 700/1.650
  • max. Stützlast (kg): 100
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 55
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 37.230 Euro (Basispreis 140 PS: 27.235 Euro)

 

 

 

 

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